Jenas Trainer Petrik Sander: "Einfache Aufgaben kann jeder"

Petrik Sander (51) ist kein Träumer. Das war er nicht bei Energie Cottbus, nicht beim VfR Aalen, nicht bei der TuS Koblenz. Und er ist es nicht bei Carl Zeiss Jena. "Herkules-Aufgabe, Mission Impossible – man kann es nennen, wie man will", sagt der Trainer zu seiner Aufgabe beim Drittligisten. Es sieht nicht gut aus für den Traditionsverein, der 1981 im Finale um den Europapokal der Pokalsieger stand. Jena ist Drittletzter. Neun Punkte beträgt der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz.

Aber Carl Zeiss und Sander haben die Hoffnung noch längst nicht aufgegeben. Jena hat nach zahlreichen Ausfällen so wenig Spiele wie kein anderes Team absolviert. In der Nachholpartie gegen die SpVgg Unterhaching am Mittwoch (19 Uhr) soll die Aufholjagd beginnen. Am Samstag (14 Uhr) geht es zum seit sieben Spielen ungeschlagenen Chemnitzer FC. Im Interview mit DFB.de-Redakteur Jochen Breideband spricht Sander über klare Signale und seine schwierige Mission in Thüringen.

DFB.de: Herr Sander, reden wir zuerst übers Wetter. Wie sehr hellt sich Ihre Miene auf, wenn Sie aus dem Fenster blicken?

Petrik Sander: Ach, das ist ja kein spezielles Jenaer Problem. Die Spielausfälle sind ein generelles Problem der 3. Liga. Uns hat es geballt getroffen. Das wird viel Kraft kosten. Aber Jammern hilft nicht.

DFB.de: Was wird Carl Zeiss in der zweiten Saisonhälfte besser machen als in der ersten?

Sander: Wir haben eine Mannschaft, die körperlich in der Verfassung ist, 90 Minuten Tempo zu gehen. Das ist eine Grundvoraussetzung, um noch eine Chance zu haben. Es ist jetzt notwendig, schnell den Anschluss zu schaffen. Daher hat das Spiel gegen Unterhaching besondere Bedeutung.

DFB.de: Also ein …

Sander: … bitte nicht Sechs-Punkte-Spiel sagen.

DFB.de: … Spiel mit wegweisendem Charakter?

Sander: Ja, diese Partie ist sehr, sehr wichtig. Der letzte Sieg gegen Erfurt im alten Jahr hat die Richtung vorgegeben. Da wollen wir weitermachen.

DFB.de: Im Hinspiel gab es eine 0:6-Niederlage.

Sander: Da waren viele meiner jetzigen Spieler nicht dabei und ich auch nicht. Diejenigen, die dabei waren, werde ich aber auf jeden Fall noch einmal daran erinnern.

DFB.de: Sie sind im November in Jena eingestiegen. Wie haben Sie die erste gemeinsame Vorbereitungsphase mit der Mannschaft genutzt?

Sander: Es war keine Vorbereitung im eigentlichen Sinne, sondern mehr ein Warm-up. Wir konnten unser Programm durchziehen, auch wenn wir durch das Wetter improvisieren mussten. Es gibt eine Statistik, wonach Jena in dieser Saison weit oben in der Tabelle stehen würde, wenn die Spiele in der 70. Minute zu Ende gewesen wären. Das ist ein klares Signal und sagt genug darüber aus, woran wir in den vergangenen Wochen gearbeitet haben.

DFB.de: Was für eine Jenaer Mannschaft erwarten Sie für den Rest der Saison?

Sander: Eine, die sich jeden Strohhalm packt, die in jedem Spiel viel investiert und nicht ängstlich auftritt.

DFB.de: Von welchen Spielern erwarten Sie die deutlichsten Steigerungen?

Sander: Ich will nicht einzelne rausgreifen, das wäre kontraproduktiv. Wichtig ist, dass es in der kompletten Mannschaft funktioniert. Bei 43 Gegentoren in 22 Spielen ist allerdings klar, dass wir uns erst einmal in der Defensive stabilisieren müssen.

DFB.de: Sie haben Carl Zeiss im November mit zehn Punkten übernommen. Was hat Sie dazu bewogen?

Sander: Einfache Aufgaben kann jeder. Ich weiß, es handelt sich um eine Herkules-Aufgabe, man kann es auch Mission Impossible oder anders nennen. Aber: Es ist nicht aussichtslos. Ich sehe Chancen, sonst hätte ich das Amt nicht übernommen. Außerdem habe ich in Jena Mitstreiter, die voll mitziehen.

DFB.de: Sie gelten als konsequenter Trainer, manche sagen auch stur. Wie sieht sich der Trainer Petrik Sander selbst?

Sander: Ich bin sehr konsequent und kommunikativ. Meine Tür steht für die Spieler immer offen. Ich habe eine ganz klare Linie. Sturheit hingegen bedeutet, keine andere Meinung zuzulassen. Das ist bei mir definitiv nicht der Fall.

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Petrik Sander (51) ist kein Träumer. Das war er nicht bei Energie Cottbus, nicht beim VfR Aalen, nicht bei der TuS Koblenz. Und er ist es nicht bei Carl Zeiss Jena. "Herkules-Aufgabe, Mission Impossible – man kann es nennen, wie man will", sagt der Trainer zu seiner Aufgabe beim Drittligisten. Es sieht nicht gut aus für den Traditionsverein, der 1981 im Finale um den Europapokal der Pokalsieger stand. Jena ist Drittletzter. Neun Punkte beträgt der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz.

Aber Carl Zeiss und Sander haben die Hoffnung noch längst nicht aufgegeben. Jena hat nach zahlreichen Ausfällen so wenig Spiele wie kein anderes Team absolviert. In der Nachholpartie gegen die SpVgg Unterhaching am Mittwoch (19 Uhr) soll die Aufholjagd beginnen. Am Samstag (14 Uhr) geht es zum seit sieben Spielen ungeschlagenen Chemnitzer FC. Im Interview mit DFB.de-Redakteur Jochen Breideband spricht Sander über klare Signale und seine schwierige Mission in Thüringen.

DFB.de: Herr Sander, reden wir zuerst übers Wetter. Wie sehr hellt sich Ihre Miene auf, wenn Sie aus dem Fenster blicken?

Petrik Sander: Ach, das ist ja kein spezielles Jenaer Problem. Die Spielausfälle sind ein generelles Problem der 3. Liga. Uns hat es geballt getroffen. Das wird viel Kraft kosten. Aber Jammern hilft nicht.

DFB.de: Was wird Carl Zeiss in der zweiten Saisonhälfte besser machen als in der ersten?

Sander: Wir haben eine Mannschaft, die körperlich in der Verfassung ist, 90 Minuten Tempo zu gehen. Das ist eine Grundvoraussetzung, um noch eine Chance zu haben. Es ist jetzt notwendig, schnell den Anschluss zu schaffen. Daher hat das Spiel gegen Unterhaching besondere Bedeutung.

DFB.de: Also ein …

Sander: … bitte nicht Sechs-Punkte-Spiel sagen.

DFB.de: … Spiel mit wegweisendem Charakter?

Sander: Ja, diese Partie ist sehr, sehr wichtig. Der letzte Sieg gegen Erfurt im alten Jahr hat die Richtung vorgegeben. Da wollen wir weitermachen.

DFB.de: Im Hinspiel gab es eine 0:6-Niederlage.

Sander: Da waren viele meiner jetzigen Spieler nicht dabei und ich auch nicht. Diejenigen, die dabei waren, werde ich aber auf jeden Fall noch einmal daran erinnern.

DFB.de: Sie sind im November in Jena eingestiegen. Wie haben Sie die erste gemeinsame Vorbereitungsphase mit der Mannschaft genutzt?

Sander: Es war keine Vorbereitung im eigentlichen Sinne, sondern mehr ein Warm-up. Wir konnten unser Programm durchziehen, auch wenn wir durch das Wetter improvisieren mussten. Es gibt eine Statistik, wonach Jena in dieser Saison weit oben in der Tabelle stehen würde, wenn die Spiele in der 70. Minute zu Ende gewesen wären. Das ist ein klares Signal und sagt genug darüber aus, woran wir in den vergangenen Wochen gearbeitet haben.

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DFB.de: Was für eine Jenaer Mannschaft erwarten Sie für den Rest der Saison?

Sander: Eine, die sich jeden Strohhalm packt, die in jedem Spiel viel investiert und nicht ängstlich auftritt.

DFB.de: Von welchen Spielern erwarten Sie die deutlichsten Steigerungen?

Sander: Ich will nicht einzelne rausgreifen, das wäre kontraproduktiv. Wichtig ist, dass es in der kompletten Mannschaft funktioniert. Bei 43 Gegentoren in 22 Spielen ist allerdings klar, dass wir uns erst einmal in der Defensive stabilisieren müssen.

DFB.de: Sie haben Carl Zeiss im November mit zehn Punkten übernommen. Was hat Sie dazu bewogen?

Sander: Einfache Aufgaben kann jeder. Ich weiß, es handelt sich um eine Herkules-Aufgabe, man kann es auch Mission Impossible oder anders nennen. Aber: Es ist nicht aussichtslos. Ich sehe Chancen, sonst hätte ich das Amt nicht übernommen. Außerdem habe ich in Jena Mitstreiter, die voll mitziehen.

DFB.de: Sie gelten als konsequenter Trainer, manche sagen auch stur. Wie sieht sich der Trainer Petrik Sander selbst?

Sander: Ich bin sehr konsequent und kommunikativ. Meine Tür steht für die Spieler immer offen. Ich habe eine ganz klare Linie. Sturheit hingegen bedeutet, keine andere Meinung zuzulassen. Das ist bei mir definitiv nicht der Fall.