Janzer: "Ich wollte einen Tapetenwechsel"

Sechs Spiele, drei Unentschieden, drei Niederlagen und damit Tabellenschlusslicht: Den Saisonstart in der 3. Liga hatte sich Zweitligaabsteiger Eintracht Braunschweig ganz anders vorgestellt. Einer, der mithelfen will, das zu ändern, ist Manuel Janzer. Kurz vor dem Ende der Transferperiode wechselte der 26 Jahre alte Offensivspieler vom Zweitligisten Holstein Kiel zur Eintracht. Weitere Stationen des gebürtigen Aaleners waren der 1. FC Heidenheim 1846 und der VfB Stuttgart. Am Freitag (ab 19 Uhr, live bei Telekom Sport) könnte er im Heimspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena sein Ligadebüt geben. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Manuel Janzer mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine ersten Tage bei der Eintracht, ein ungewohntes Trikot und den möglichen Weg nach oben.

DFB.de: Beim Blick auf das Ende der Drittligatabelle reiben sich viele Beobachter die Augen. Sie auch, Herr Janzer?

Manuel Janzer: Nach sechs Spieltagen ist die Tabelle noch wenig aussagekräftig. Schon nach ein bis zwei Siegen sieht die Sache wieder völlig anders aus. Natürlich sind wir nicht zufrieden, aber wir lassen uns durch die aktuelle Situation nicht beirren.

DFB.de: Sie sind erst seit wenigen Tagen in Braunschweig. Was hat dazu geführt, dass die Eintracht einen Fehlstart hingelegt hat?

Janzer: Das ist für mich schwer zu sagen. Ich habe unter anderem das 1:2 im DFB-Pokal gegen Hertha BSC verfolgt. Da hat die Mannschaft meiner Meinung nach gezeigt, dass sie funktioniert, und eine gute Leistung abgeliefert. Das jüngste 0:3 in Unterhaching war dann ein gebrauchter Tag, der im Fußball vorkommt.

DFB.de: Waren Sie schon mal in einer vergleichbaren Situation?

Janzer: Mit Holstein Kiel hatte ich in der Aufstiegssaison 2016/2017 auch keinen guten Start erwischt. Wir waren zwar nicht ganz unten zu finden, aber doch ein gutes Stück hinter der Spitze zurück. Am Ende haben wir als Vizemeister den Sprung in die 2. Bundesliga geschafft.

DFB.de: Welchen Weg muss die Eintracht wählen, um möglichst schnell unten herauszukommen?

Janzer: Die Mannschaft wurde im Sommer komplett neu aufgebaut. Bis alle Räder nahtlos ineinandergreifen, braucht es einige Zeit. Über welche Qualität wir im Team verfügen, habe ich in den Trainingseinheiten gesehen. Alle können kicken. Jetzt müssen wir unsere Qualitäten auch konstant auf den Platz bringen und in Punkte ummünzen.

DFB.de: Nach den jüngsten Misserfolgen scheinen die Fans ein Stück weit die Geduld verloren zu haben. Wie ist Ihr Eindruck?

Janzer: Das ist doch in jedem Verein so. Läuft es nicht, sind die Fans zurecht enttäuscht und sauer. Das ist bei den Spielern nicht anders. Es liegt an uns, das zu ändern.

DFB.de: Wie ist denn die Stimmung innerhalb der Mannschaft?

Janzer: Meine erste Trainingseinheit hatte ich einen Tag nach dem 0:3 in Unterhaching. Ich sage es mal so: Es hätte mit Sicherheit schönere Tage für den Einstieg gegeben. Die Köpfe gingen aber schnell wieder nach oben. Trainer Henrik Pedersen hat viel mit uns gesprochen und uns aufgebaut.

DFB.de: Wie haben Sie sich bei Ihrer zweiten Station im Norden eingelebt?

Janzer: Insgesamt hat die Mannschaft mich super aufgenommen. Zum 1. Oktober beziehe ich mit meiner Verlobten Sarina eine Wohnung. Dann bin ich endgültig angekommen. Obwohl ich in Aalen geboren wurde, fühle ich mich mittlerweile im Norden extrem heimisch und will auch kaum wieder weg.

DFB.de: Warum fiel die Wahl auf Eintracht Braunschweig?

Janzer: Bei Holstein Kiel hatte ich das Gefühl, nicht mehr auf dem Zettel zu sein. Ich wollte einen Tapetenwechsel. Wenn dann ein Traditionsverein wie Eintracht Braunschweig anklopft, muss man als Spieler nicht zweimal überlegen. Die guten Gespräche mit Trainer Pedersen taten ihr übriges.

DFB.de: Wie beurteilen Sie Ihre bisherigen Leistungen in den Testspielen?

Janzer: Ich muss zugeben, dass es nach mehreren Jahren bei Holstein Kiel ein wenig ungewohnt war, ein anderes Trikot zu tragen. Meine Mitspieler haben mir den Einstieg aber einfach gemacht. Ich denke, dass wir vor allem beim 1:2 gegen den Hamburger SV eine Leistung abgerufen haben, auf der wir aufbauen können. Wir wollten früh pressen, und das ist uns auch gelungen. Der HSV hatte als Aufstiegsanwärter aus der 2. Bundesliga mehr Ballbesitz und war daher ein guter Testgegner.

DFB.de: In dieser Woche absolviert die Eintracht noch mal ein Kurztrainingslager. Tut es gut, sich einige Tage nur auf den Sport konzentrieren zu können?

Janzer: Ich denke, dass wir jetzt noch mal enger zusammenwachsen. Während eines Trainingslagers ist man fast ständig zusammen. Gerade auch für mich als ganz neuen Spieler ist das absolut positiv.

DFB.de: Die Eintracht war als Aufstiegsfavorit gestartet. Verbietet es sich in der aktuellen Situation, den Abstand nach oben auszurechnen?

Janzer: Das sollten wir in der Tat nicht tun. Nur die kommende Aufgabe darf im Kopf sein. Punkten wir Woche für Woche konstant, können wir bald auch mal wieder auf die Tabelle schauen.

DFB.de: Nächster Gegner ist am Freitag Jena. Ist es verboten zu verlieren?

Janzer: Wir wollen diese Partie unbedingt gewinnen. Nichts anderes ist unser Anspruch, und daran arbeiten wir seit dem Unterhaching-Spiel akribisch.

DFB.de: Dann mit Ihnen gleich in der Startelf?

Janzer: Ich bin fit und brenne darauf zu zeigen, was ich draufhabe und der Mannschaft zu helfen. Ich versuche, mich in jedem Training für einen Platz in der Anfangsformation anzubieten. Die Entscheidung trifft dann der Trainer.

[mspw]

Sechs Spiele, drei Unentschieden, drei Niederlagen und damit Tabellenschlusslicht: Den Saisonstart in der 3. Liga hatte sich Zweitligaabsteiger Eintracht Braunschweig ganz anders vorgestellt. Einer, der mithelfen will, das zu ändern, ist Manuel Janzer. Kurz vor dem Ende der Transferperiode wechselte der 26 Jahre alte Offensivspieler vom Zweitligisten Holstein Kiel zur Eintracht. Weitere Stationen des gebürtigen Aaleners waren der 1. FC Heidenheim 1846 und der VfB Stuttgart. Am Freitag (ab 19 Uhr, live bei Telekom Sport) könnte er im Heimspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena sein Ligadebüt geben. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Manuel Janzer mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine ersten Tage bei der Eintracht, ein ungewohntes Trikot und den möglichen Weg nach oben.

DFB.de: Beim Blick auf das Ende der Drittligatabelle reiben sich viele Beobachter die Augen. Sie auch, Herr Janzer?

Manuel Janzer: Nach sechs Spieltagen ist die Tabelle noch wenig aussagekräftig. Schon nach ein bis zwei Siegen sieht die Sache wieder völlig anders aus. Natürlich sind wir nicht zufrieden, aber wir lassen uns durch die aktuelle Situation nicht beirren.

DFB.de: Sie sind erst seit wenigen Tagen in Braunschweig. Was hat dazu geführt, dass die Eintracht einen Fehlstart hingelegt hat?

Janzer: Das ist für mich schwer zu sagen. Ich habe unter anderem das 1:2 im DFB-Pokal gegen Hertha BSC verfolgt. Da hat die Mannschaft meiner Meinung nach gezeigt, dass sie funktioniert, und eine gute Leistung abgeliefert. Das jüngste 0:3 in Unterhaching war dann ein gebrauchter Tag, der im Fußball vorkommt.

DFB.de: Waren Sie schon mal in einer vergleichbaren Situation?

Janzer: Mit Holstein Kiel hatte ich in der Aufstiegssaison 2016/2017 auch keinen guten Start erwischt. Wir waren zwar nicht ganz unten zu finden, aber doch ein gutes Stück hinter der Spitze zurück. Am Ende haben wir als Vizemeister den Sprung in die 2. Bundesliga geschafft.

DFB.de: Welchen Weg muss die Eintracht wählen, um möglichst schnell unten herauszukommen?

Janzer: Die Mannschaft wurde im Sommer komplett neu aufgebaut. Bis alle Räder nahtlos ineinandergreifen, braucht es einige Zeit. Über welche Qualität wir im Team verfügen, habe ich in den Trainingseinheiten gesehen. Alle können kicken. Jetzt müssen wir unsere Qualitäten auch konstant auf den Platz bringen und in Punkte ummünzen.

DFB.de: Nach den jüngsten Misserfolgen scheinen die Fans ein Stück weit die Geduld verloren zu haben. Wie ist Ihr Eindruck?

Janzer: Das ist doch in jedem Verein so. Läuft es nicht, sind die Fans zurecht enttäuscht und sauer. Das ist bei den Spielern nicht anders. Es liegt an uns, das zu ändern.

DFB.de: Wie ist denn die Stimmung innerhalb der Mannschaft?

Janzer: Meine erste Trainingseinheit hatte ich einen Tag nach dem 0:3 in Unterhaching. Ich sage es mal so: Es hätte mit Sicherheit schönere Tage für den Einstieg gegeben. Die Köpfe gingen aber schnell wieder nach oben. Trainer Henrik Pedersen hat viel mit uns gesprochen und uns aufgebaut.

DFB.de: Wie haben Sie sich bei Ihrer zweiten Station im Norden eingelebt?

Janzer: Insgesamt hat die Mannschaft mich super aufgenommen. Zum 1. Oktober beziehe ich mit meiner Verlobten Sarina eine Wohnung. Dann bin ich endgültig angekommen. Obwohl ich in Aalen geboren wurde, fühle ich mich mittlerweile im Norden extrem heimisch und will auch kaum wieder weg.

DFB.de: Warum fiel die Wahl auf Eintracht Braunschweig?

Janzer: Bei Holstein Kiel hatte ich das Gefühl, nicht mehr auf dem Zettel zu sein. Ich wollte einen Tapetenwechsel. Wenn dann ein Traditionsverein wie Eintracht Braunschweig anklopft, muss man als Spieler nicht zweimal überlegen. Die guten Gespräche mit Trainer Pedersen taten ihr übriges.

DFB.de: Wie beurteilen Sie Ihre bisherigen Leistungen in den Testspielen?

Janzer: Ich muss zugeben, dass es nach mehreren Jahren bei Holstein Kiel ein wenig ungewohnt war, ein anderes Trikot zu tragen. Meine Mitspieler haben mir den Einstieg aber einfach gemacht. Ich denke, dass wir vor allem beim 1:2 gegen den Hamburger SV eine Leistung abgerufen haben, auf der wir aufbauen können. Wir wollten früh pressen, und das ist uns auch gelungen. Der HSV hatte als Aufstiegsanwärter aus der 2. Bundesliga mehr Ballbesitz und war daher ein guter Testgegner.

DFB.de: In dieser Woche absolviert die Eintracht noch mal ein Kurztrainingslager. Tut es gut, sich einige Tage nur auf den Sport konzentrieren zu können?

Janzer: Ich denke, dass wir jetzt noch mal enger zusammenwachsen. Während eines Trainingslagers ist man fast ständig zusammen. Gerade auch für mich als ganz neuen Spieler ist das absolut positiv.

DFB.de: Die Eintracht war als Aufstiegsfavorit gestartet. Verbietet es sich in der aktuellen Situation, den Abstand nach oben auszurechnen?

Janzer: Das sollten wir in der Tat nicht tun. Nur die kommende Aufgabe darf im Kopf sein. Punkten wir Woche für Woche konstant, können wir bald auch mal wieder auf die Tabelle schauen.

DFB.de: Nächster Gegner ist am Freitag Jena. Ist es verboten zu verlieren?

Janzer: Wir wollen diese Partie unbedingt gewinnen. Nichts anderes ist unser Anspruch, und daran arbeiten wir seit dem Unterhaching-Spiel akribisch.

DFB.de: Dann mit Ihnen gleich in der Startelf?

Janzer: Ich bin fit und brenne darauf zu zeigen, was ich draufhabe und der Mannschaft zu helfen. Ich versuche, mich in jedem Training für einen Platz in der Anfangsformation anzubieten. Die Entscheidung trifft dann der Trainer.

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