Jahn-Mittelfeldmotor Muhovic: Das fehlende Stück im Puzzle

Bei seinem persönlichen Ziel, in der 3. Liga Fuß zu fassen, ist der Fachabiturient bereits nach kurzer Zeit auf einem sehr guten Weg. "In Münster wurde auch an mir gezweifelt. Doch ich persönlich habe immer gewusst, dass ich die Qualität für die 3. Liga besitze. Bereits vor meinem Wechsel zu den Preußen stand ich mit Regensburg in Kontakt. Doch ich wollte mit Münster eigentlich um den Aufstieg spielen", so Muhovic, der sich auf der Zehnerposition hinter den Spitzen am wohlsten fühlt.

Zeit auf Schalke: Tricks bei Raúl abgeschaut

Vor allem während seiner zweijährigen Zeit bei der U 23-Mannschaft des FC Schalke 04 (2010 bis 2012) konnte sich "Zladdi", der zuvor im Nachwuchsbereich des Bonner SC, des VfL Leverkusen und bei Alemannia Aachen ausgebildet wurde, viel für seine weitere Karriere mitnehmen. "Beim Profitraining stand ich mehrmals zusammen mit einem Weltstar wie Raúl auf dem Platz, an solchen Größen kannst du dich als junger Spieler immer gut orientieren", sagt er über die gemeinsamen Trainingseinheiten mit dem früheren spanischen Weltklasse-Torjäger, der seine Karriere nun in Katar (Al-Sadd Sports Club) ausklingen lässt.

Nach seinem starken Einstand bei Regensburg träumt Zlatko Muhovic auch wieder vom Profifußball: "Ich sehe die 3. Liga für mich persönlich nicht als Endstation und bin auf jeden Fall wieder bereit, alles für meine Ziele zu geben."

[mspw]


Wie schnelllebig das Fußballgeschäft geworden ist, hat Winterzugang Zlatko Muhovic in nicht einmal einem Monat beim Drittligisten SSV Jahn Regensburg fast täglich gespürt. Noch vor einigen Wochen lief für den 23-Jährigen beim Ligakonkurrenten SC Preußen Münster so gut wie nichts zusammen. Nur in drei von 21 Spielen vor der Winterpause gehörte Muhovic überhaupt zum Kader, seine Einsatzzeit belief sich auf gerade einmal 14 Minuten.

Beim SSV Jahn ist der in Kragujevac im heutigen Serbien geborene Mittelfeldspieler nun an dem Punkt angekommen, den er eigentlich schon mit seinem Wechsel vom West-Regionalligisten SC Wiedenbrück 2000 nach Münster erreichen wollte: Mittendrin statt nur dabei zu sein in Liga drei. Mehr noch. In Regensburg reichten Muhovic lediglich drei Partien, um sich in den Vordergrund zu spielen.

Neu-Trainer Stratos als Faktor für Leistungsexplosion

Gleich bei seinem Debüt (1:1 gegen den MSV Duisburg) bereitete Zlatko Muhovic den Ausgleichstreffer durch Romas Dressler vor. Beim folgenden 3:0 in Chemnitz legte er gleich zweimal für seine Mitspieler auf. "Ich mache eigentlich nichts anders als vorher", beginnt der Jahn-Zugang im Gespräch mit DFB.de zunächst etwas zurückhaltend, fügt aber dann sofort hinzu: "Mit Thomas Stratos habe ich nun wieder einen Trainer, der komplett hinter mir steht. So kann ich viel offener und befreiter aufspielen." Mit sieben Punkten nach drei Partien gehört der Zweitliga-Absteiger auch dank seines neuen Mittelfeldmotors zu den besten Restrundenmannschaften.

Obwohl Zlatko Muhovic seinen jetzigen Trainer während seiner Wiedenbrücker Zeit in der Saison 2012/2013 (Stratos war von 2008 bis 2012 beim Regionalligisten tätig) knapp "verpasst" hatte, war er ein sehr wichtiger Faktor für den Wechsel zu den Oberpfälzern. "Ich habe in der Vergangenheit schon öfter gegen Mannschaften von Thomas Stratos gespielt und weiß, was er von seinen Spielern auf dem Platz verlangt. Er legt viel Wert auf Ballbesitz und Kurzpassspiel. Das kommt mir sehr entgegen", sagt der technisch beschlagene Mittelfeldmann, der von seinen neuen Mitspielern nur "Zladdi" gerufen wird.

"Fußball ist eine Sprache, die jeder auf der Welt sprechen kann"

Doch wie konnte sich der 23-Jährige, der bereits als kleines Kind mit seinen Eltern wegen des Bosnien-Krieges nach Köln geflüchtet war, trotz der fehlenden Wettkampfpraxis so schnell in die neue Mannschaft integrieren? "Ich bin in ein gut funktionierendes Team gekommen. Es freut mich, wenn ich das letzte Teil war, das ein großes Puzzle komplettiert hat", betont Zlatko Muhovic mit Blick auf den Neuaufbau beim SSV Jahn vor der Saison mit zahlreichen Zu- und Abgängen.

Auch die ungewohnte Umgebung und der bayerische Dialekt in Regensburg stellt für den "Kölsche Jung", der aktuell noch im Hotel wohnt, nicht das große Problem dar. "Fußball ist zum Glück eine Sprache, die jeder auf der Welt sprechen kann", erklärt der Mann mit der Rückennummer 20, der auf dem Platz auch durch seine hohe Laufbereitschaft ("Mir ist kein Weg zu weit") überzeugt.

Das Ziel: ein einstelliger Tabellenplatz

Möglichst noch lange laufen soll auch die Regensburger Serie von mittlerweile fünf Spielen in Folge ohne Niederlage. Mit einem Auswärtssieg am Samstag (ab 14 Uhr) beim Tabellendritten SV Darmstadt 98 könnte der Jahn sogar ganz nahe an den Aufstiegsrelegationsplatz heranrücken.

"Wir wollen unsere kleine Euphoriewelle nutzen", sagt Zlatko Muhovic. "Schon mit zwei Siegen hintereinander kannst du in dieser brutal ausgeglichenen Liga ganz oben mitspielen. Das Darmstadt-Spiel wird richtungweisend für unseren weiteren Saisonverlauf. Klar ist aber auch: Für unsere Mannschaft geht es im ersten Jahr nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga in erster Linie darum, sich zu stabilisieren. Jeder einstellige Tabellenrang wäre am Saisonende ein großer Erfolg."

Bei seinem persönlichen Ziel, in der 3. Liga Fuß zu fassen, ist der Fachabiturient bereits nach kurzer Zeit auf einem sehr guten Weg. "In Münster wurde auch an mir gezweifelt. Doch ich persönlich habe immer gewusst, dass ich die Qualität für die 3. Liga besitze. Bereits vor meinem Wechsel zu den Preußen stand ich mit Regensburg in Kontakt. Doch ich wollte mit Münster eigentlich um den Aufstieg spielen", so Muhovic, der sich auf der Zehnerposition hinter den Spitzen am wohlsten fühlt.

Zeit auf Schalke: Tricks bei Raúl abgeschaut

Vor allem während seiner zweijährigen Zeit bei der U 23-Mannschaft des FC Schalke 04 (2010 bis 2012) konnte sich "Zladdi", der zuvor im Nachwuchsbereich des Bonner SC, des VfL Leverkusen und bei Alemannia Aachen ausgebildet wurde, viel für seine weitere Karriere mitnehmen. "Beim Profitraining stand ich mehrmals zusammen mit einem Weltstar wie Raúl auf dem Platz, an solchen Größen kannst du dich als junger Spieler immer gut orientieren", sagt er über die gemeinsamen Trainingseinheiten mit dem früheren spanischen Weltklasse-Torjäger, der seine Karriere nun in Katar (Al-Sadd Sports Club) ausklingen lässt.

Nach seinem starken Einstand bei Regensburg träumt Zlatko Muhovic auch wieder vom Profifußball: "Ich sehe die 3. Liga für mich persönlich nicht als Endstation und bin auf jeden Fall wieder bereit, alles für meine Ziele zu geben."