Horvat: "Abschied mit Klassenverbleib"

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Seine Karriere war fast schon beendet. Als sich Darko Horvat mit 33 Jahren einen Kreuzbandriss zuzog, glaubte selbst er zunächst nicht mehr richtig an die Fortsetzung der Karriere. Aber der Torhüter ist zurückgekommen und heute stärker denn je, gut sechs Jahre nach dem Schock. Mit dem Halleschen FC hat der Torhüter aus der Oberliga den Durchmarsch in die 3. Liga geschafft. In der vergangenen Saison musste der kroatische Schlussmann nur 15-mal hinter sich greifen - eine bessere Defensive hatte bis hoch in die Bundesliga kein Verein.

Und auch in der 3. Liga läuft es bislang hervorragend. Halle ist Vierter, noch unbesiegt, noch ohne Gegentreffer. Das soll so bleiben: Am Mittwoch (ab 19 Uhr) geht es zu den Stuttgarter Kickers. Über die Saisonziele und das nahende Ende seiner Karriere spricht Horvat im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen.

DFB.de: Herr Horvat, drei Spiele, sieben Punkte, kein Gegentor: Besser hätte der Start für den Halleschen FC kaum laufen können.

Darko Horvat: Ja, das stimmt. Wir haben als Aufsteiger die Saison wirklich gut begonnen, das ist ein richtiger Traumstart. Und unser Programm war nicht leicht. Wir hatten unter anderem mit Karlsruhe und Offenbach zwei hoch gehandelte Mannschaften als Gegner.

DFB.de: Ist das eine Momentaufnahme oder können Sie oben mitspielen?

Horvat: Die Fans träumen natürlich. Aber wir bleiben auf dem Boden. Wir brauchen 45 Punkte, um in der Liga zu bleiben. Das ist unser erstes Ziel. Wenn wir nach der Hinrunde in einer guten Position sind und viele Zähler haben, dann können wir nochmal über neue Ziele sprechen. Aber im Moment sind das Punkte gegen den Abstieg.

DFB.de: Auch für Sie persönlich läuft es perfekt, seitdem Sie 2007 nach Halle gekommen sind.

Horvat: Das kann man schon so sagen. Ich hatte eine schwere Knieverletzung. Da war ich 33 Jahre alt, ich habe um die Fortsetzung meiner Karriere gebangt. Aber unser Trainer Sven Köhler kannte mich aus Dresdner Zeiten und hat mir das Vertrauen geschenkt. Ich habe lange überlegt, ob ich wirklich den Schritt aus der 2. Bundesliga in die Oberliga machen soll. Ich habe das erst als schlimmen Rückschlag angesehen. Aber jetzt bin ich einfach nur glücklich hier. Ich habe es nicht bereut. Ich bin froh, in Deutschland geblieben zu sein. Wir sind in die Regionalliga aufgestiegen, dort direkt Zweiter geworden und dann haben wir noch den Sprung in die 3. Liga geschafft – zwei Aufstiege in fünf Jahren. Früher hatten wir bei den Heimspielen vielleicht 1500 Zuschauer, jetzt sind es oft über 10.000 Fans. Das ist eine riesige Entwicklung. Der Fußball lebt wieder in Halle. Und ich denke, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte.

DFB.de: Sehen wir im Moment den stärksten Darko Horvat aller Zeiten?

Horvat: Das ist schwer zu sagen. Ich bin vielleicht nicht mehr so schnell wie früher. Allerdings habe ich jetzt eine große Erfahrung, damit kann ich viel ausgleichen. Aber ich habe vor mir auch absolute Topleute. Ich sehe es als meine Aufgabe an, die Jungs von hinten zu ordnen und zu dirigieren. Das klappt im Moment sehr gut. Wir stehen absolut sicher in der Defensive. Das ist wichtig, mit einer guten Abwehr kann mal viel erreichen.

DFB.de: In der vergangenen Saison haben Sie auch nur 15 Gegentreffer kassiert. Was macht Sie so stark?

Horvat: Wir sind eingespielt. Aber trotz aller Komplimente: Ich bin sehr, sehr selbstkritisch. Ich versuche mich stetig zu verbessern. Wenn wir gewonnen haben und ich mich zum Beispiel bei einer Flanke falsch verhalten habe, ärgert mich das sehr. Ich will es dann im nächsten Spiel besser machen.

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DFB.de: Mit 39 Jahren sind Sie der älteste Stammspieler der 3. Liga. Wie lange wollen Sie das noch machen?

Horvat: Bis jetzt fühle ich mich gut. Aber im Training merke ich auch, dass es alles nicht mehr so leicht ist. Der Trainer gönnt mir zum Glück ab und an mal eine Pause. Ich muss nicht jede Einheit mitmachen, das tut mir gut. Ich denke dennoch, dass nach dieser Saison Schluss sein sollte. Dann bin ich 40 Jahre alt, dann werde ich zurück in meine Heimat gehen, zu meiner Frau nach Kroatien. Ich will mich mit dem Klassenerhalt in der 3. Liga aus Halle verabschieden.

DFB.de: Am Mittwoch (ab 19 Uhr) treten Sie bei den Stuttgarter Kickers an. Fahren Sie als Favorit zum Mitaufsteiger?

Horvat: Das ist schwer zu sagen. Die Stuttgarter Kickers haben richtig gute Spiele gemacht, aber nicht das nötige Glück. Das ist sicher ein schwerer Gegner, gerade auswärts. Aber wir werden wieder alles geben. Und wenn wir hinten sicher stehen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir da was holen können, mindestens einen Punkt. Aber dafür müssen wir ein gutes Spiel abliefern.

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Seine Karriere war fast schon beendet. Als sich Darko Horvat mit 33 Jahren einen Kreuzbandriss zuzog, glaubte selbst er zunächst nicht mehr richtig an die Fortsetzung der Karriere. Aber der Torhüter ist zurückgekommen und heute stärker denn je, gut sechs Jahre nach dem Schock. Mit dem Halleschen FC hat der Torhüter aus der Oberliga den Durchmarsch in die 3. Liga geschafft. In der vergangenen Saison musste der kroatische Schlussmann nur 15-mal hinter sich greifen - eine bessere Defensive hatte bis hoch in die Bundesliga kein Verein.

Und auch in der 3. Liga läuft es bislang hervorragend. Halle ist Vierter, noch unbesiegt, noch ohne Gegentreffer. Das soll so bleiben: Am Mittwoch (ab 19 Uhr) geht es zu den Stuttgarter Kickers. Über die Saisonziele und das nahende Ende seiner Karriere spricht Horvat im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen.

DFB.de: Herr Horvat, drei Spiele, sieben Punkte, kein Gegentor: Besser hätte der Start für den Halleschen FC kaum laufen können.

Darko Horvat: Ja, das stimmt. Wir haben als Aufsteiger die Saison wirklich gut begonnen, das ist ein richtiger Traumstart. Und unser Programm war nicht leicht. Wir hatten unter anderem mit Karlsruhe und Offenbach zwei hoch gehandelte Mannschaften als Gegner.

DFB.de: Ist das eine Momentaufnahme oder können Sie oben mitspielen?

Horvat: Die Fans träumen natürlich. Aber wir bleiben auf dem Boden. Wir brauchen 45 Punkte, um in der Liga zu bleiben. Das ist unser erstes Ziel. Wenn wir nach der Hinrunde in einer guten Position sind und viele Zähler haben, dann können wir nochmal über neue Ziele sprechen. Aber im Moment sind das Punkte gegen den Abstieg.

DFB.de: Auch für Sie persönlich läuft es perfekt, seitdem Sie 2007 nach Halle gekommen sind.

Horvat: Das kann man schon so sagen. Ich hatte eine schwere Knieverletzung. Da war ich 33 Jahre alt, ich habe um die Fortsetzung meiner Karriere gebangt. Aber unser Trainer Sven Köhler kannte mich aus Dresdner Zeiten und hat mir das Vertrauen geschenkt. Ich habe lange überlegt, ob ich wirklich den Schritt aus der 2. Bundesliga in die Oberliga machen soll. Ich habe das erst als schlimmen Rückschlag angesehen. Aber jetzt bin ich einfach nur glücklich hier. Ich habe es nicht bereut. Ich bin froh, in Deutschland geblieben zu sein. Wir sind in die Regionalliga aufgestiegen, dort direkt Zweiter geworden und dann haben wir noch den Sprung in die 3. Liga geschafft – zwei Aufstiege in fünf Jahren. Früher hatten wir bei den Heimspielen vielleicht 1500 Zuschauer, jetzt sind es oft über 10.000 Fans. Das ist eine riesige Entwicklung. Der Fußball lebt wieder in Halle. Und ich denke, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte.

DFB.de: Sehen wir im Moment den stärksten Darko Horvat aller Zeiten?

Horvat: Das ist schwer zu sagen. Ich bin vielleicht nicht mehr so schnell wie früher. Allerdings habe ich jetzt eine große Erfahrung, damit kann ich viel ausgleichen. Aber ich habe vor mir auch absolute Topleute. Ich sehe es als meine Aufgabe an, die Jungs von hinten zu ordnen und zu dirigieren. Das klappt im Moment sehr gut. Wir stehen absolut sicher in der Defensive. Das ist wichtig, mit einer guten Abwehr kann mal viel erreichen.

DFB.de: In der vergangenen Saison haben Sie auch nur 15 Gegentreffer kassiert. Was macht Sie so stark?

Horvat: Wir sind eingespielt. Aber trotz aller Komplimente: Ich bin sehr, sehr selbstkritisch. Ich versuche mich stetig zu verbessern. Wenn wir gewonnen haben und ich mich zum Beispiel bei einer Flanke falsch verhalten habe, ärgert mich das sehr. Ich will es dann im nächsten Spiel besser machen.

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DFB.de: Mit 39 Jahren sind Sie der älteste Stammspieler der 3. Liga. Wie lange wollen Sie das noch machen?

Horvat: Bis jetzt fühle ich mich gut. Aber im Training merke ich auch, dass es alles nicht mehr so leicht ist. Der Trainer gönnt mir zum Glück ab und an mal eine Pause. Ich muss nicht jede Einheit mitmachen, das tut mir gut. Ich denke dennoch, dass nach dieser Saison Schluss sein sollte. Dann bin ich 40 Jahre alt, dann werde ich zurück in meine Heimat gehen, zu meiner Frau nach Kroatien. Ich will mich mit dem Klassenerhalt in der 3. Liga aus Halle verabschieden.

DFB.de: Am Mittwoch (ab 19 Uhr) treten Sie bei den Stuttgarter Kickers an. Fahren Sie als Favorit zum Mitaufsteiger?

Horvat: Das ist schwer zu sagen. Die Stuttgarter Kickers haben richtig gute Spiele gemacht, aber nicht das nötige Glück. Das ist sicher ein schwerer Gegner, gerade auswärts. Aber wir werden wieder alles geben. Und wenn wir hinten sicher stehen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir da was holen können, mindestens einen Punkt. Aber dafür müssen wir ein gutes Spiel abliefern.