HFC-Coach Schmitt: "Nicht noch mal Platz 13"

DFB.de: Das Saisonmotto lautet: "Nur zusammen". Wie soll das Motto mit Leben gefüllt werden?

Schmitt: Unsere Fans geben immer alles, lassen sich fantastische Aktionen einfallen. Sie wollen nur eines sehen: Eine Mannschaft, die alles gibt, um zu gewinnen. Es gibt Spiele, in denen der Gegner besser ist. Das ist auch in Ordnung, wenn ich vorher alles aus mir herausgeholt habe. Allen muss bewusst sein, dass es nur gemeinsam geht. Fans und Spieler müssen Seite an Seite stehen, dürfen nicht auseinanderdriften.

DFB.de: Mit welchen Zielen starten Sie in die Saison?

Schmitt: Der Hallesche FC spielt jetzt seit vier Jahren ununterbrochen in der 3. Liga. Das ist eine Leistung, die hoch einzuordnen ist. Fakt ist aber auch, dass wir uns mit einem erneuten Platz 13 nicht zufriedengeben wollen.

DFB.de: Zu Beginn der vergangenen Spielzeit gab es fünf Niederlagen aus den ersten sechs Begegnungen. Wie wichtig ist ein guter Start?

Schmitt: So einen Horrorstart wünscht man niemandem. Sollte es doch einmal passieren, muss man genau analysieren. Fehlten nur Nuancen, oder war man deutlich unterlegen? Daraus muss man die richtigen Schlüsse ziehen. Es ist entscheidend, dass man das in der Vorbereitung Erarbeitete gleich in die ersten Partien mitnimmt. Ein wenig Glück benötigt man immer auch. Ein guter Start hilft sicher, die Saison danach ist allerdings lang. Da kann viel passieren.

DFB.de: Am Samstag wird die erste Hauptrunde um den DFB-Pokal ausgelost. Auf was für einen Gegner hoffen Sie?

Schmitt: Die Freude darüber, dass Halle erneut im DFB-Pokal dabei ist, ist groß. Einen Wunschgegner für die erste Runde habe ich nicht. Bekommen wir Bayern München oder Borussia Dortmund, sinken die Chancen auf das Weiterkommen gewaltig. Ich würde mich freuen, wenn es uns gelingt, einmal die zweite Runde zu erreichen. In einer Begegnung fallen die Abstände zu Erst- oder Zweitligisten nicht so sehr ins Gewicht. Da ist alles möglich, wenn man mit allen Mitteln für das Weiterkommen kämpft.

[mspw]


Rico Schmitt steht beim Drittligisten Hallescher FC vor seiner ersten kompletten Saison. Eigentlich sollte der 47-Jährige, der den FC Erzgebirge Aue 2010 zum Aufstieg in die 2. Bundesliga geführt hatte, erst nach der gerade abgelaufenen Spielzeit übernehmen und Stefan Böger beerben. Doch weil sich der HFC in Abstiegsgefahr befand, wurde der Wechsel früher vorgezogen. Schmitt wurde Trainer, Böger vorzeitig Sportdirektor - die Saison schloss Halle so auf Rang 13 ab, außerdem gelang die Qualifikation für den DFB-Pokal. Nun soll der Blick wieder etwas weiter nach oben gehen. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Rico Schmitt mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den frühen Einstieg in die Vorbereitung, Zu- und Abgänge sowie den Wunschgegner im DFB-Pokal.

DFB.de: Das erste Training im Rahmen der Saisoneröffnung wurde von einem kräftigen Schauer begleitet. Ein schlechtes Omen, Herr Schmitt?

Rico Schmitt: Überhaupt nicht. Alle, Mannschaft und Fans, haben gezeigt, dass so etwas kein großes Problem ist. Vielleicht war das im Gegenteil sogar eher ein positiver Fingerzeig.

DFB.de: Sie haben recht früh mit dem Training begonnen.

Schmitt: Das stimmt. Die meisten Konkurrenten lassen sich noch Zeit. Wir hatten uns dazu entschieden, die Vorbereitung in zwei Blöcke einzuteilen und nicht an einem Stück durchzuführen. Wir trainieren jetzt bis zum 26. Juni, machen dann eine kurze Pause. Am 4. Juli geht es weiter. Das lockert die ganze Vorbereitung erheblich auf, sorgt für Abwechslung.

DFB.de: Sie haben die Spieler den Fans einzeln vorgestellt. Worauf achten Sie bei der Auswahl der Zugänge besonders?

Schmitt: Jeder Zugang ist eine Co-Produktion, an der Sportdirektor Stefan Böger, Manager Ralph Kühne, Scout Gerd Schädlich und ich beteiligt sind. Vor einer Verpflichtung machen wir uns ein genaues Bild. Neben der sportlichen Qualität müssen auch Denkweise und Mentalität zusammenpassen.

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DFB.de: Nicht weniger als 15 Spieler stehen auf der Abgängeliste, darunter auch Ex-Nationalspieler Marco Engelhardt und Ivica Banovic. Was sind die Gründe für den Umbruch?

Schmitt: Ich sehe die Situation als Chance für alle Beteiligten. Gleich mehrere Verträge liefen aus. Um einige Spieler hat sich der Klub bemüht, mit einer Verlängerung hat es jedoch nicht geklappt. Jetzt geht es darum, neue Reize zu setzen, eingefahrene Strukturen aufzubrechen. Das gilt auch für die Spieler, für die es beim HFC nicht weitergeht. Auch sie haben die Chance, etwas Neues zu machen. Die Mannschaft hatte in der vergangenen Saison sicher viel Qualität. Die Leistungen waren aber wechselhaft wie das Wetter, weil kaum Konstanz zu Stande kam. Das wollen wir ändern.

DFB.de: Auf welchen Positionen sollen noch Verstärkungen her?

Schmitt: Aktuell trainieren wir mit 14 Feldspielern und zwei Torhütern. Hinzu kommen immer wieder mal talentierte U 19-Spieler sowie aktuell sieben Testspieler. Wir wollen mindestens auf 20 Feldspieler aufstocken, um bei Verletzungen nicht schnell auf dem Zahnfleisch zu gehen. In der Innenverteidigung sind wir beispielsweise noch zu dünn besetzt. Einen erfahrenen und einen talentierten Spieler für das Abwehrzentrum benötigen wir noch.

DFB.de: Was erhoffen Sie sich speziell von den Zugängen?

Schmitt: Alle neuen Spieler haben eine Vergangenheit, kommen gewissermaßen mit einem Rucksack in Halle an. Ich möchte, dass dieser geleert wird, damit alle völlig unvorbelastet in die Saison gehen. Wir verfügen über eine Mannschaft mit viel Potenzial. Es ist entscheidend, diese Qualität künftig auch Woche für Woche abzurufen.

DFB.de: Mit Osayamen Osawe, der in der vergangenen Saison zehnmal traf, und Sören Bertram mit neun Treffern haben die beiden erfolgreichsten Torschützen den HFC verlassen. Wer soll sie ersetzen?

Schmitt: Osawe und Bertram sind gute Beispiele dafür, wie gut sich junge Spieler beim HFC entwickeln können. Es ist kein Zufall, dass Osawe künftig für den 1. FC Kaiserslautern und Bertram für Aufsteiger FC Erzgebirge Aue jeweils in der 2. Bundesliga auf Torejagd gehen. Wir wollen an solche Entwicklungsprozesse anknüpfen, ehrgeizige Spieler finden, denen wir einen ähnlichen Werdegang zutrauen. Der Abgang von Osawe und Bertram ist die Chance für andere Stürmer. Ich denke da an Timo Furuholm, der wegen einiger Verletzungsprobleme keine leichte Zeit hatte. Tobias Müller, Toni Lindenhahn und auch Mittelfeldspieler Sascha Pfeffer traue ich auch ohne Weiteres zu, die Lücken zu füllen.

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DFB.de: Das Saisonmotto lautet: "Nur zusammen". Wie soll das Motto mit Leben gefüllt werden?

Schmitt: Unsere Fans geben immer alles, lassen sich fantastische Aktionen einfallen. Sie wollen nur eines sehen: Eine Mannschaft, die alles gibt, um zu gewinnen. Es gibt Spiele, in denen der Gegner besser ist. Das ist auch in Ordnung, wenn ich vorher alles aus mir herausgeholt habe. Allen muss bewusst sein, dass es nur gemeinsam geht. Fans und Spieler müssen Seite an Seite stehen, dürfen nicht auseinanderdriften.

DFB.de: Mit welchen Zielen starten Sie in die Saison?

Schmitt: Der Hallesche FC spielt jetzt seit vier Jahren ununterbrochen in der 3. Liga. Das ist eine Leistung, die hoch einzuordnen ist. Fakt ist aber auch, dass wir uns mit einem erneuten Platz 13 nicht zufriedengeben wollen.

DFB.de: Zu Beginn der vergangenen Spielzeit gab es fünf Niederlagen aus den ersten sechs Begegnungen. Wie wichtig ist ein guter Start?

Schmitt: So einen Horrorstart wünscht man niemandem. Sollte es doch einmal passieren, muss man genau analysieren. Fehlten nur Nuancen, oder war man deutlich unterlegen? Daraus muss man die richtigen Schlüsse ziehen. Es ist entscheidend, dass man das in der Vorbereitung Erarbeitete gleich in die ersten Partien mitnimmt. Ein wenig Glück benötigt man immer auch. Ein guter Start hilft sicher, die Saison danach ist allerdings lang. Da kann viel passieren.

DFB.de: Am Samstag wird die erste Hauptrunde um den DFB-Pokal ausgelost. Auf was für einen Gegner hoffen Sie?

Schmitt: Die Freude darüber, dass Halle erneut im DFB-Pokal dabei ist, ist groß. Einen Wunschgegner für die erste Runde habe ich nicht. Bekommen wir Bayern München oder Borussia Dortmund, sinken die Chancen auf das Weiterkommen gewaltig. Ich würde mich freuen, wenn es uns gelingt, einmal die zweite Runde zu erreichen. In einer Begegnung fallen die Abstände zu Erst- oder Zweitligisten nicht so sehr ins Gewicht. Da ist alles möglich, wenn man mit allen Mitteln für das Weiterkommen kämpft.

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