Heidenheims Tobias Schilk: Verteidiger mit Vorwärtsdrang

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Bernd Leno: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Im heutigen Serienteil: Tobias Schilk vom 1. FC Heidenheim.

Die Talentschmiede des TSV 1860 München arbeitet seit Jahren auf Hochtouren. Die Bender-Zwillige Lars (Bayer 04 Leverkusen) und Sven (Borussia Dortmund) sind inzwischen A-Nationalspieler. Peniel Mlapa (1899 Hoffenheim) und Moritz Leitner (ebenfalls BVB) sind in der Bundesliga längst angekommen. Sturm-Hoffnung Kevin Volland trifft in der 2. Bundesliga nach Belieben für die Löwen und wird Mlapa im Sommer nach Hoffenheim folgen. Außerdem schafften zahlreiche weitere Eigengewächse den Sprung in den Profikader der „Sechz'ger“.

Auf eine ähnliche Entwicklung hofft auch der erst 19-jährige Tobias Schilk, der seit Saisonbeginn an den 1. FC Heidenheim ausgeliehen ist und sich als Stammspieler in der 3. Liga etabliert hat. Getreu seinem Motto - „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ - interpretiert Schilk seine Rolle als rechter Außenverteidiger eher offensiv und war bei seinen 15 Einsätzen schon an einigen Heidenheimer Treffern beteiligt. „Ich versuche, mich so oft wie möglich in das Offensivspiel einzuschalten und mit Flankenläufen Druck auszuüben. Das klappt bisher ganz gut“, erklärt der gebürtige Münchner im Gespräch mit DFB.de seine Spielweise.

Schilks Vorbilder: Reals Ramos und Barcas Alves

Was Schilk noch fehlt, ist ein Treffer für Heidenheim. Doch der langjährige Löwe gibt sich angriffslustig. „Ich habe einen ganz guten Schuss und will meine Torpremiere so schnell wie möglich nachholen“, verdeutlicht der U 20-Nationalspieler, dessen Vorbilder mit Dani Alves (FC Barcelona) und Sergio Ramos (Real Madrid) zwei offensive Außenverteidiger von den Topklubs der spanischen Primera Division sind - und von Weltrang.

Sein erstes Drittligator würde Tobias Schilk am liebsten bereits am Samstag (ab 14 Uhr) im Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching bejubeln. Denn für den 1,87 Zentimeter großen Abwehrmann hat die Partie einen ganz besonderen Reiz: Mit Sebastian Wolf, Korbinian Vollmann und Roland Sternisko trifft Schilk immerhin auf drei Spieler, mit denen er noch in der vergangenen Saison beim TSV 1860 München zusammengespielt hatte. „Ich freue mich auf das Wiedersehen und werde meinen alten Kollegen garantiert nichts schenken“, macht der 19-Jährige klar.

"Auf hohem Niveau ans Tempo gewöhnen"

Falls es auch gegen Unterhaching oder im letzten Spiel vor der Winterpause in Offenbach am 17. Dezember für Tobias Schilk nicht mit einem persönlichen Erfolgserlebnis klappen sollte, wird er im neuen Jahr beim FCH einen Anlauf nehmen. „Der TSV 1860 München hat entschieden, dass ich auch in der Restrunde für Heidenheim spielen werde“, so der gelernte Lagerlogistiker.



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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Bernd Leno: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Im heutigen Serienteil: Tobias Schilk vom 1. FC Heidenheim.

Die Talentschmiede des TSV 1860 München arbeitet seit Jahren auf Hochtouren. Die Bender-Zwillige Lars (Bayer 04 Leverkusen) und Sven (Borussia Dortmund) sind inzwischen A-Nationalspieler. Peniel Mlapa (1899 Hoffenheim) und Moritz Leitner (ebenfalls BVB) sind in der Bundesliga längst angekommen. Sturm-Hoffnung Kevin Volland trifft in der 2. Bundesliga nach Belieben für die Löwen und wird Mlapa im Sommer nach Hoffenheim folgen. Außerdem schafften zahlreiche weitere Eigengewächse den Sprung in den Profikader der „Sechz'ger“.

Auf eine ähnliche Entwicklung hofft auch der erst 19-jährige Tobias Schilk, der seit Saisonbeginn an den 1. FC Heidenheim ausgeliehen ist und sich als Stammspieler in der 3. Liga etabliert hat. Getreu seinem Motto - „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ - interpretiert Schilk seine Rolle als rechter Außenverteidiger eher offensiv und war bei seinen 15 Einsätzen schon an einigen Heidenheimer Treffern beteiligt. „Ich versuche, mich so oft wie möglich in das Offensivspiel einzuschalten und mit Flankenläufen Druck auszuüben. Das klappt bisher ganz gut“, erklärt der gebürtige Münchner im Gespräch mit DFB.de seine Spielweise.

Schilks Vorbilder: Reals Ramos und Barcas Alves

Was Schilk noch fehlt, ist ein Treffer für Heidenheim. Doch der langjährige Löwe gibt sich angriffslustig. „Ich habe einen ganz guten Schuss und will meine Torpremiere so schnell wie möglich nachholen“, verdeutlicht der U 20-Nationalspieler, dessen Vorbilder mit Dani Alves (FC Barcelona) und Sergio Ramos (Real Madrid) zwei offensive Außenverteidiger von den Topklubs der spanischen Primera Division sind - und von Weltrang.

Sein erstes Drittligator würde Tobias Schilk am liebsten bereits am Samstag (ab 14 Uhr) im Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching bejubeln. Denn für den 1,87 Zentimeter großen Abwehrmann hat die Partie einen ganz besonderen Reiz: Mit Sebastian Wolf, Korbinian Vollmann und Roland Sternisko trifft Schilk immerhin auf drei Spieler, mit denen er noch in der vergangenen Saison beim TSV 1860 München zusammengespielt hatte. „Ich freue mich auf das Wiedersehen und werde meinen alten Kollegen garantiert nichts schenken“, macht der 19-Jährige klar.

"Auf hohem Niveau ans Tempo gewöhnen"

Falls es auch gegen Unterhaching oder im letzten Spiel vor der Winterpause in Offenbach am 17. Dezember für Tobias Schilk nicht mit einem persönlichen Erfolgserlebnis klappen sollte, wird er im neuen Jahr beim FCH einen Anlauf nehmen. „Der TSV 1860 München hat entschieden, dass ich auch in der Restrunde für Heidenheim spielen werde“, so der gelernte Lagerlogistiker.

Mit den Heidenheimern liegt Schilk auf Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen. Der Rückstand auf Relegationsplatz drei beträgt nur einen Punkt. „Wir wollen bis zur Winterpause oben dranbleiben. Wenn wir unser Potenzial konstant abrufen, ist alles möglich. Für mich persönlich ist die Ausleihe eine hervorragende Chance, um mich auf hohem Niveau an den robusteren Männerfußball und das höhere Tempo zu gewöhnen“, sagt der Rechtsfuß, der in München noch einen Vertrag bis 2014 besitzt.

Heimatbesuch in München

Dass er im neuen Jahr weiterhin das Heidenheimer Trikot tragen wird, bedeutet für Tobias Schilk aber auch, dass er seine Familie in München nicht mehr so oft sehen kann. Seit einigen Monaten lebt Schilk in einer Zwei-Zimmer-Wohnung, die nur wenige Minuten von der Heidenheimer Voith-Arena entfernt ist. Der Rechtsverteidiger freut sich daher schon jetzt auf das Wiedersehen mit seiner Familie in der Winterpause.

Wenn Tobias Schilk an den Feiertagen daheim bei seinen Eltern Michaela und Klaus ist, wird auch sein älterer Bruder Markus zu Besuch sein. Da der 24-Jährige ebenfalls Fußball spielt, für den FC Aschheim in München, ist das Gesprächsthema Nummer eins auch zur Weihnachtszeit klar.

Schon von Kindesbeinen an Löwen-Fan

Zum Fußball kam der in Neuperlach, einem Stadtteil im Südosten von München, geborene Tobias Schilk aber nicht dank seines Bruders, sondern durch seinen damaligen Schulfreund Stefan. „Als ich sieben Jahre alt war, hat er mich zum Training beim SV Waldperlach mitgenommen. Es hat mir auf Anhieb einen Riesenspaß gemacht“, erinnert er sich.

Schon zu seiner Zeit in Waldperlach drückte Tobias Schilk den Blauen vom TSV 1860 München die Daumen, besuchte in seiner Kindheit zahlreiche ihrer Spiele. Papa Klaus und Bruder Markus hatten Tobias damals mit dem „Löwen-Virus“ infiziert. „Als ich dann mit zwölf Jahren durch ein erfolgreiches Probetraining die Chance hatte, zum TSV zu wechseln, war ich überglücklich“, so Schilk junior.

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A-Junioren-Finale knapp verpasst

Von 2004 bis 2011 trug Tobias Schilk das Trikot seines „Herzensvereins“, durchlief sämtliche Jugendmannschaften und schaffte auch den Sprung in die bayerische Verbandsauswahl, bei der er von Reinhard Klante und Hannes Salberg trainiert wurde. In der vergangenen Saison gehörte Schilk zu den Leistungsträgern der Münchner A-Junioren und sammelte parallel dazu bereits Spielpraxis (fünf Einsätze) in der 1860-Reserve in der Regionalliga Süd.

Mit der U 19 startete Tobias Schilk in der vergangenen Spielzeit durch: Erst im Halbfinale um die deutsche A-Junioren-Meisterschaft scheiterten die „Sechz'ger“ am 1. FC Kaiserslautern. Nach einem 1:0-Auswärtssieg im Hinspiel verloren die Löwen ausgerechnet vor 8000 Zuschauern im heimischen Stadion an der Grünwalder Straße 0:2. „Am verpassten Finaleinzug hatte ich noch einige Tage später zu knabbern. Im Rückspiel war irgendwie der Wurm drin“, rätselt der Außenverteidiger.

Im Blickfeld von 60-Cheftrainer Maurer

Doch Zeit zum Trübsalblasen hatte Tobias Schilk nicht: Der Rechtsfuß war ins Blickfeld von 1860-Cheftrainer Reiner Maurer gerückt, der ihn nach dem Aus im Halbfinale mit ins Trainingslager nach Maria Taferl in Österreich nahm, wo er erstmals Profiluft schnupperte.

„Tobi ist ein Spieler mit hohem Potenzial, der durch seine guten Voraussetzungen und seinen Willen durchaus noch den nächsten Schritt machen kann“, sagt Jürgen Jung, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Löwen. Schilk selbst hat vor dem Sprung in das „Haifischbecken 2. Bundesliga“ keine Angst: „Das traue ich mir zu.“