Heidenheims Dauerbrenner Heise: "Wir dürfen uns nicht zu sicher sein"

Heise: Es ist kein Geheimnis, dass wir unbedingt aufsteigen wollen. Trotz des Vorsprungs dürfen wir uns jedoch nicht zu sicher sein. Das habe ich in der vergangenen Saison mit Preußen Münster am eigenen Leib erfahren. Damals hatten wir auch einige Zähler Vorsprung auf den vierten Platz. Doch dann hat die Mannschaft einen Knacks bekommen und wir haben die entscheidenden Punkte abgegeben.

DFB.de: In den vergangenen Spielzeiten konnten Sie sich beim SC Preußen Münster nie auf Dauer als Stammspieler durchsetzen. Nun haben Sie beim FCH noch keine einzige Minute verpasst. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung?

Heise: Ich war vor zwei Jahren als junger Spieler nach Münster gekommen und habe unter Marc Fascher meine ersten Drittliga-Erfahrungen sammeln können. Dann kam der Trainerwechsel zu Pavel Dotchev. Unter ihm bin ich nicht mehr so zum Zuge gekommen. An meiner Art und Weise habe ich nicht viel geändert.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen waren Sie zum FCH gekommen?

Heise: Ganz klar: Ich wollte mehr Spielanteile. Als das Angebot aus Heidenheim kam, musste ich nicht lange überlegen und habe zugesagt. Der 1. FC Heidenheim ist ein Verein, der für jeden ambitionierten Drittliga-Spieler interessant ist.

DFB.de: Wie wichtig ist der Trainer für Ihre Entwicklung?

Heise: Frank Schmidt ist für mich enorm wichtig. Er setzte von Beginn an dauerhaft auf mich. Auch wenn ich - wie zu Saisonbeginn - mal eine schlechte Phase erwische, tauscht er nicht gleich aus, sondern vertraut auf meine Fähigkeiten. Das schafft Selbstvertrauen.

DFB.de: Was unterscheidet den FCH von den anderen Stationen in Ihrer Karriere?



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Für den 1. FC Heidenheim 1846 läuft es in der 3. Liga nahezu optimal. Nach 13 Spieltagen führen die Württemberger die Tabelle souverän an. Fünf Punkte Vorsprung weist der FCH auf den ärgsten Verfolger RB Leipzig auf. Zu den Heidenheimer Erfolgsgaranten gehört Linksverteidiger Philip Heise. Der 22 Jahre alte Rheinländer, der bei Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Fortuna Düsseldorf ausgebildet wurde, wechselte erst vor Saisonbeginn vom Ligakonkurrenten SC Preußen Münster nach Heidenheim.

Kurios: Beim SCP hatte er sich nie dauerhaft für einen Stammplatz empfehlen können, in Heidenheim entwickelte sich Heise dagegen auf Anhieb zum Dauerbrenner und hat noch keine einzige Minute verpasst. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga scheint für den FCH und Heise so nah wie noch nie.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Carsten Neuhaus spricht Heise über seine Karriereplanung, den möglichen Aufstieg mit dem 1. FC Heidenheim und über die Euphorie in der gesamten Stadt.

DFB.de: Wie sehr genießen Sie derzeit den Blick auf die Tabelle, Herr Heise?

Philip Heise: Es ist natürlich klasse und ein sehr schönes Gefühl, an der Tabellenspitze zu stehen. So zahlt sich die harte Arbeit aus, die wir in den Spielen leisten. In der Defensive präsentieren wir uns bislang äußerst sattelfest und vorne sind wir immer mindestens für ein Tor gut.

DFB.de: Heidenheim stellt mit nur elf Gegentoren die zweitbeste Defensive der Liga. Der Erfolgsschlüssel?

Heise: Die wenigen Gegentore sind nicht nur an der Viererkette und den defensiven Mittelfeldspielern festzumachen. Wir verteidigen als gesamte Mannschaft gut. Das fängt bereits bei den Stürmern an und endet bei unserem Torwart. Die gute Umschaltbewegung erleichtert einiges.

DFB.de: Wie groß schätzen Sie die Chancen auf den direkten Aufstieg ein?

Heise: Es ist kein Geheimnis, dass wir unbedingt aufsteigen wollen. Trotz des Vorsprungs dürfen wir uns jedoch nicht zu sicher sein. Das habe ich in der vergangenen Saison mit Preußen Münster am eigenen Leib erfahren. Damals hatten wir auch einige Zähler Vorsprung auf den vierten Platz. Doch dann hat die Mannschaft einen Knacks bekommen und wir haben die entscheidenden Punkte abgegeben.

DFB.de: In den vergangenen Spielzeiten konnten Sie sich beim SC Preußen Münster nie auf Dauer als Stammspieler durchsetzen. Nun haben Sie beim FCH noch keine einzige Minute verpasst. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung?

Heise: Ich war vor zwei Jahren als junger Spieler nach Münster gekommen und habe unter Marc Fascher meine ersten Drittliga-Erfahrungen sammeln können. Dann kam der Trainerwechsel zu Pavel Dotchev. Unter ihm bin ich nicht mehr so zum Zuge gekommen. An meiner Art und Weise habe ich nicht viel geändert.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen waren Sie zum FCH gekommen?

Heise: Ganz klar: Ich wollte mehr Spielanteile. Als das Angebot aus Heidenheim kam, musste ich nicht lange überlegen und habe zugesagt. Der 1. FC Heidenheim ist ein Verein, der für jeden ambitionierten Drittliga-Spieler interessant ist.

DFB.de: Wie wichtig ist der Trainer für Ihre Entwicklung?

Heise: Frank Schmidt ist für mich enorm wichtig. Er setzte von Beginn an dauerhaft auf mich. Auch wenn ich - wie zu Saisonbeginn - mal eine schlechte Phase erwische, tauscht er nicht gleich aus, sondern vertraut auf meine Fähigkeiten. Das schafft Selbstvertrauen.

DFB.de: Was unterscheidet den FCH von den anderen Stationen in Ihrer Karriere?

Heise: In Heidenheim geht es noch professioneller zu als in Münster. Die Bedingungen hier sind zweitligareif. Natürlich ist es alles nicht so groß wie beispielsweise bei Fortuna Düsseldorf, doch vor einigen Zweitligisten müssen wir uns nicht verstecken.

DFB.de: Sie stammen aus dem Rheinland, waren zuvor immer im Westen der Republik aktiv. Fiel Ihnen der Schritt ins weit entfernte Heidenheim schwer?

Heise: Nein, denn ich fühle mich hier pudelwohl. Meine Freundin ist mit mir nach Heidenheim gezogen und auch die sportliche Entwicklung hat die Umstellung vom Münsterland auf die Schwäbische Alb vereinfacht.

DFB.de: Wie gefällt Ihnen das Leben in Heidenheim?

Heise: Es ist sehr idyllisch. Wir wohnen direkt im Heidenheimer Zentrum. Es ist ein kleines Städtchen, in dem nahezu jeder jeden kennt und ich auch ab und zu angesprochen werde. Aber das macht mir nichts aus. Heidenheim gefällt mir wirklich gut.

DFB.de: Wie ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft?

Heise: Generell sind wir ein verschworener Haufen. Es gibt keine Gruppenbildung innerhalb der Mannschaft. Selbstverständlich war die Stimmung in den Wochen, in denen es nicht so gut lief und unsere Heimserie mit dem 0:2 gegen RB Leipzig gerissen war, ein wenig angespannt. Durch den 2:1-Auswärtssieg bei Rot-Weiß Erfurt sind wir wieder gelöster.

DFB.de: Mit wem kommen Sie besonders gut klar?

Heise: Mit Marcel Titsch-Rivero, Alper Bagceci und Christian Sauter unternehme ich auch abseits des Platzes viel.

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DFB.de: Sie besitzen in Heidenheim einen Vertrag bis 2015. Wie sehen Ihre persönlichen Ziele aus? Können Sie sich vorstellen, auch darüber hinaus in Heidenheim zu bleiben?

Heise: Ich möchte mit dem 1. FC Heidenheim in die 2. Bundesliga aufsteigen. An alles andere verschwende ich derzeit keinen Gedanken. Ich sehe keinen Grund, mich zu verändern, wenn wir als Mannschaft weiterhin erfolgreich sind und ich meine Spielanteile bekomme.

DFB.de: Im Schnitt kommen inzwischen 8300 Zuschauer zu den Heimspielen. Wie groß ist die Begeisterung rund um den Verein?

Heise: Es ist schon eine Super-Sache, dass in einer Stadt, die gerade einmal knapp 45.000 Einwohner hat, jedes zweite Wochenende fast ein Füntel ins Stadion kommt. Das zeigt, wie groß die Verbundenheit mit dem Verein ist.

DFB.de: Ihr letzter Treffer in einem Ligaspiel datiert vom 8. August 2012 gegen Hansa Rostock. Wie groß ist die Sehnsucht nach einem eigenen Tor?

Heise: Mir sind Tore nicht so wichtig. Ich kann mich ebenso über eine Flanke, die zum Tor führt, freuen. Ich vermisse einen eigenen Treffer deshalb nicht sonderlich. Der Erfolg der Mannschaft steht für mich im Vordergrund. Optimal wäre es aber schon, wenn ich einen Treffer erziele und wir dann auch gewinnen.