Hansa-Heimkehrer Vollmann: "Gute Voraussetzungen für Erfolg"

Vollmann: Der Verein besitzt ein riesiges Fanpotenzial, ein modernes Stadion, ausgezeichnete Trainingsbedingungen, ein vorbildliches Nachwuchsleistungszentrum, insgesamt eine sehr gute Struktur, das alles beinhaltet einen schlafenden Riesen. Das sind gute Voraussetzungen für sportlichen Erfolg. Aber wir müssen es auch auf den Platz bringen, weil unter dem Strich die Ergebnisse zählen. Nur mit guten Ergebnissen kann man einen Weckruf starten.

DFB.de: In der abgelaufenen Saison kam der FC Hansa trotz einer zwischenzeitlichen Positivserie nicht über Platz 13 hinaus. Wird trotzdem der Zweitliga-Aufstieg sofort als Ziel ausgegeben?

Vollmann: Nachdem sich in dieser Saison mit dem 1. FC Heidenheim, RB Leipzig und dem SV Darmstadt 98 drei Top-Mannschaften deutlich von der Konkurrenz abgesetzt hatten und es dahinter ein sehr breites Mittelfeld gab, gehe ich davon aus, dass in der kommenden Spielzeit ein wesentlich größeres Gedränge um die Aufstiegsplätze herrschen wird. Da wollen wir möglichst mit dabei sein und den Abstand zur Spitze gering halten. Grundsätzlich geht es für mich darum, so viele Punkte wie möglich einzufahren. Sollte es uns gelingen, 20 Siege zu landen, dann wäre das schon mal eine gute Voraussetzung, um oben mitzuspielen.

DFB.de: Wo sehen Sie Ihre dringendsten Aufgaben bis zum Trainingsbeginn am 18. Juni?

Vollmann: Zunächst wird es wichtig sein, die Mannschaft wie üblich zu analysieren und sie dann zu verbessern.

DFB.de: Sie setzen bekanntlich gerne auf Spieler, mit denen Sie schon bei früheren Stationen selbst zusammengearbeitet hatten. Wird das auch bei ihrem zweiten Engagement in Rostock der Fall sein?

Vollmann: Abgesehen von Jörg Hahnel, Johannes Brinkies, Manfred Starke und Sebastian Pelzer, die schon während meiner ersten Amtszeit in Rostock zum Aufgebot gehörten, ist das nicht geplant.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Entwicklung der 3. Liga insgesamt und worauf freuen Sie sich in der kommenden Saison ganz besonders?



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Zum zweiten Mal nach 2010 heuert der erfahrene Fußball-Lehrer Peter Vollmann beim Drittligisten FC Hansa Rostock an. Der 56-Jährige, der die "Hansa-Kogge" am Ende der Spielzeit 2010/2011 auf Anhieb zurück in die 2. Bundesliga geführt hatte, soll dieses Kunststück mit dem Traditionsverein aus Mecklenburg-Vorpommern möglichst wiederholen.

Vollmann, der einen Vertrag bis 2016 unterschrieben hat, tritt in Rostock die Nachfolge des beurlaubten Andreas Bergmann und des zwischenzeitlich für vier Spiele eingesprungenen Dirk Lottner an. Nach dem 13. Tabellenplatz in der abgelaufenen Saison soll es ab Juli wieder deutlich nach oben gehen.

Im DFB.de-Interview hat Peter Vollmann direkt nach der Bekanntgabe seiner Verpflichtung telefonisch in seiner westfälischen Heimat mit dem Journalisten Ralf Debat über seine zweite Amtszeit beim FC Hansa, die guten Voraussetzungen des Vereins, seine Pläne für die neue Saison und die ständig steigende Qualität der 3. Liga gesprochen.

DFB.de: Gut zweieinhalb Jahre nach Ihrer Entlassung beim damaligen Zweitligisten FC Hansa werden Sie wieder Trainer in Rostock. Warum haben Sie sich für die Rückkehr an die Ostsee entschieden, Herr Vollmann?

Peter Vollmann: Den FC Hansa zurück zum Erfolg führen, ist eine reizvolle Aufgabe und große Herausforderung. Für mich fühlt es sich ein bisschen so an, als würde ich wieder nach Hause kommen. Das gesamte Umfeld des Vereins ist erstklassig. Vor allem aber hat sich der Verein unglaubliche Mühe gegeben, mich zu verpflichten. Die handelnden Personen haben mir das Gefühl vermittelt, hundertprozentig davon überzeugt zu sein, dass es die beste Lösung für Hansa Rostock ist. Das hat mich beeindruckt.

DFB.de: Auch der künftige Ligakonkurrent FC Energie Cottbus hatte Interesse, erhielt jedoch eine Absage...

Vollmann: Auch die Gespräche mit Energie Cottbus waren über einen langen Zeitraum sehr gut. Es war deshalb am Ende auch keine Entscheidung gegen Energie, sondern für Hansa Rostock. Dort weiß ich genau, was mich erwartet. Nach den Verhandlungen mit dem FC Hansa war mein Gefühl einfach etwas besser.

DFB.de: Schon zweimal während Ihrer mehr als 20-jährigen Trainerkarriere sind Sie zu einem früheren Verein zurückkehrt, erst zu Preußen Münster, später zu Holstein Kiel. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Vollmann: Unterschiedliche. In Kiel war meine zweite Amtszeit mit dem Aufstieg in die Regionalliga und der folgenden Herbstmeisterschaft als Neuling sportlich sehr erfolgreich. Umso bitterer war dann die Entlassung, als wir in der Winterpause Tabellenführer waren. In Münster war es nach meiner Rückkehr eine sehr schwierige Zeit, auch wenn wir den angestrebten Klassenverbleib erreicht haben. Selbstverständlich habe ich mir auch jetzt intensiv Gedanken darüber gemacht, ob es richtig ist, ein zweites Mal zu Hansa zu gehen. Da diese Bedenken aber am Ende die einzigen waren, nehme ich die Herausforderung an.

DFB.de: Ihre Verpflichtung war schon seit einigen Wochen im Gespräch. Warum hat es sich dann bis zum Vollzug doch so lange hingezogen?

Vollmann: Uns allen war es - auch aus Respekt vor dem bisherigen Trainerteam - ein Anliegen, die Entscheidung erst nach der Saison zu verkünden. Grundsätzlich muss ich aber auch sagen, dass es noch nicht so lange sicher ist, wie es teilweise in den Medien spekuliert wurde.

DFB.de: Sie sind im In- und Ausland schon weit herumgekommen. Besonders erfolgreich waren Sie bislang immer im Norden Deutschlands. Mit Eintracht Braunschweig und Hansa Rostock gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga, mit Holstein Kiel die Rückkehr in die Regionalliga und auch dort der Sprung auf Platz eins. Ist das Zufall oder bekommt Ihnen als Sauerländer die Seeluft besonders gut?

Vollmann: Es stimmt, aber ich bin wohl nicht der einzige, der sich an der See wohl fühlt. Hier machen ja nicht von ungefähr viele Leute Urlaub. Mit Erfolg oder Misserfolg hat das aus meiner Sicht aber weniger zu tun. In Trier, bei Fortuna Köln oder in Wiesbaden war meine Arbeit auch ohne Seeluft nicht unerfolgreich. Es wäre natürlich schön, in Rostock wieder Erfolg zu haben. Aber Erfolg ist so komplex, dass man eine Menge dafür tun muss, um ihn sicherzustellen.

DFB.de: Gerade wegen des direkten Wiederaufstiegs in die 2. Bundesliga 2011 gelten Sie in Rostock als großer Hoffnungsträger. Spüren Sie deshalb eine besondere Verantwortung?

Vollmann: In unserem damaligen Aufstiegsjahr hatte sich die Mannschaft unglaublich positiv entwickelt, etwa wie in dieser Saison der SV Darmstadt 98. Es herrschte ein sehr guter Geist im Kader. Die Mannschaft hatte im Blut, was ich von ihr verlangt habe, und das auch immer zu 100 Prozent umgesetzt. Dazu kamen unsere tollen Fans, das war schon außergewöhnlich. Diese Erfahrung ist für mich aber kein Rucksack, sondern vielmehr ein Ansporn, auch diesmal eine ähnliche Entwicklung einzuleiten.

DFB.de: Sie haben den FC Hansa bei Ihrer Verpflichtung als "schlafenden Riesen" bezeichnet, der geweckt werden muss. Können Sie das näher erläutern?

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Vollmann: Der Verein besitzt ein riesiges Fanpotenzial, ein modernes Stadion, ausgezeichnete Trainingsbedingungen, ein vorbildliches Nachwuchsleistungszentrum, insgesamt eine sehr gute Struktur, das alles beinhaltet einen schlafenden Riesen. Das sind gute Voraussetzungen für sportlichen Erfolg. Aber wir müssen es auch auf den Platz bringen, weil unter dem Strich die Ergebnisse zählen. Nur mit guten Ergebnissen kann man einen Weckruf starten.

DFB.de: In der abgelaufenen Saison kam der FC Hansa trotz einer zwischenzeitlichen Positivserie nicht über Platz 13 hinaus. Wird trotzdem der Zweitliga-Aufstieg sofort als Ziel ausgegeben?

Vollmann: Nachdem sich in dieser Saison mit dem 1. FC Heidenheim, RB Leipzig und dem SV Darmstadt 98 drei Top-Mannschaften deutlich von der Konkurrenz abgesetzt hatten und es dahinter ein sehr breites Mittelfeld gab, gehe ich davon aus, dass in der kommenden Spielzeit ein wesentlich größeres Gedränge um die Aufstiegsplätze herrschen wird. Da wollen wir möglichst mit dabei sein und den Abstand zur Spitze gering halten. Grundsätzlich geht es für mich darum, so viele Punkte wie möglich einzufahren. Sollte es uns gelingen, 20 Siege zu landen, dann wäre das schon mal eine gute Voraussetzung, um oben mitzuspielen.

DFB.de: Wo sehen Sie Ihre dringendsten Aufgaben bis zum Trainingsbeginn am 18. Juni?

Vollmann: Zunächst wird es wichtig sein, die Mannschaft wie üblich zu analysieren und sie dann zu verbessern.

DFB.de: Sie setzen bekanntlich gerne auf Spieler, mit denen Sie schon bei früheren Stationen selbst zusammengearbeitet hatten. Wird das auch bei ihrem zweiten Engagement in Rostock der Fall sein?

Vollmann: Abgesehen von Jörg Hahnel, Johannes Brinkies, Manfred Starke und Sebastian Pelzer, die schon während meiner ersten Amtszeit in Rostock zum Aufgebot gehörten, ist das nicht geplant.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Entwicklung der 3. Liga insgesamt und worauf freuen Sie sich in der kommenden Saison ganz besonders?

Vollmann: Für mich gewinnt die 3. Liga Jahr für Jahr an Qualität und kommt mit ihrem sportlichen Niveau und ihrer Aufmerksamkeit immer näher an die 2. Bundesliga heran. Ich freue mich auf eine sehr spannende Saison und aus Rostocker Sicht auf zahlreiche Traditionsduelle mit Vereinen wie Dynamo Dresden, Energie Cottbus, Rot-Weiß Erfurt, dem Halleschen FC oder dem Chemnitzer FC.