Handle: "Gestärkt aus Fehlstart hervorgehen"

Neben Mittelfeldtalent Kai Klefisch (21) und Routinier Patrick Koronkiewicz (30) ist Simon Handle (28) der dienstälteste Spieler beim Drittligisten FC Viktoria Köln. Der 28-Jährige, seit 2017 im Verein, ist mit vier Treffern der erfolgreichste Torschütze, obwohl er zuletzt in der Verteidigung eingesetzt wurde. Im DFB.de-Interview spricht Handle mit Mitarbeiter Peter Haidinger auch über den Fehlstart.

DFB.de: Mit dem 4:2-Heimsieg gegen den MSV Duisburg wurde der Abwärtstrend bei der Viktoria gestoppt. Wie groß war die Erleichterung, Herr Handle?

Simon Handle: Die war schon riesengroß. Besonders, weil das vorherige 0:1 beim bis dahin sieglosen Aufsteiger TSV Havelse für uns den sportlichen Tiefpunkt darstellte. In den Partien davor hatten wir eigentlich nicht schlecht gespielt, aber leider keine Punkte geholt. Gegen Havelse ging dann gar nichts. Umso größer war das Aufatmen nach den vier Toren und vor allem den drei Punkten gegen den MSV.

DFB.de: Was war ausschlaggebend für die Kehrtwende?

Handle: Wir hatten uns zuvor als Mannschaft zusammengesetzt und vereinbart, dass wir den Abstiegskampf annehmen und die dafür erforderlichen Basics auf den Platz bringen müssen. Das haben wir gut umgesetzt. Wir haben gut verteidigt, Geduld bewiesen und zum richtigen Zeitpunkt die Tore erzielt.

DFB.de: Nach zehn Spieltagen stehen dennoch erst acht Punkte zu Buche. Wie konnte es zu diesem Fehlstart kommen?

Handle: Wir haben es als Mannschaft nicht geschafft, die Spiele, in denen wir gute Leistungen gezeigt hatten, auch in unsere Richtung zu lenken und uns mit drei Punkten zu belohnen. Individuelle Fehler oder Standardsituationen haben uns immer wieder zurückgeworfen. Wir können es nicht rückgängig machen, schauen nach vorne und wollen in den nächsten Partien möglichst an die Leistung aus dem MSV-Spiel anknüpfen.

DFB.de: Mit Ex-Kapitän Mike Wunderlich hat der langjährige "Leitwolf" des Teams den Verein in Richtung des 1. FC Kaiserslautern verlassen. Wie schwer wiegt dieser Weggang? Wer im Team kann und soll diese Lücke schließen?

Handle: Für mich war es eine Ehre, so lange mit ihm zusammenspielen zu dürfen. Mike gehört zweifellos zu den besten Spielern in der 3. Liga. Aber das Kapitel ist jetzt abgeschlossen. Ich finde, über das Thema wurde genug geredet. Wir müssen die Lücke, die er bei uns hinterlassen hat, als Team auffangen. Da ist jeder in der Mannschaft gefordert.

DFB.de: Sie sind in der Saison 2018/2019 mit der Viktoria in die 3. Liga aufgestiegen. Ist das momentan die schwierigste Phase, die Sie in Köln erleben?

Handle: Das würde ich nicht so sagen. In der Regionalliga hatten wir damals als Aufstiegsfavorit auch sehr schwierige Phasen zu überstehen. Es war eine andere Art von Druck. In den letzten beiden Jahren in der 3. Liga sind wir immer relativ gut gestartet, hatten dann im Winter unseren Durchhänger. Das war auch nicht angenehm. Wir haben aktuell eine sehr junge Mannschaft. Da will ich als Führungsspieler vorangehen und meine Erfahrung weitergeben. Ich bin guter Dinge, dass wir gestärkt aus dieser Situation hervorgehen.

DFB.de: Was muss passieren, um sich dauerhaft aus der Abstiegszone zu befreien?

Handle: Wir haben in den ersten Spielen zu viele Gegentore kassiert, müssen besser verteidigen. Dass wir nach wie vor die Qualität besitzen, Tore zu erzielen, haben wir gegen den MSV Duisburg unter Beweis gestellt. Wir müssen eine gute Balance auf den Platz bringen und die kleinen Fehler, die sich eingeschlichen haben, konstant abstellen. Dann werden wir uns auch wieder regelmäßig für unseren Aufwand belohnen.

DFB.de: Trainer Olaf Janßen setzt Sie aktuell nicht als Flügelstürmer, sondern als Rechtsverteidiger ein. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer neuen Aufgabe?

Handle: Das ist für mich nichts Neues, weil ich in den vergangenen Jahren immer mal wieder - beispielsweise aus verletzungsbedingten Gründen - auf dieser Position gespielt hatte. Ich sehe mich selbst als Allrounder, nehme die Sache an und stelle mich gerne in den Dienst der Mannschaft.

DFB.de: Warum sind Sie trotz Ihrer vermeintlich defensiven Position so treffsicher?

Handle: Wenn ich auf meine Statistik schaue, sieht man, dass man auch als Verteidiger durchaus in torgefährliche Räume kommen kann. Ich will es aber nicht zu sehr hinterfragen und genieße es einfach, auch aus dieser Position Tore erzielen zu können. Mit Marcel Risse habe ich auf meiner Seite einen sehr guten und erfahrenen Mitspieler, der das Auge für den Nebenmann hat. Momentan mache ich die Dinger rein und bin ganz zufrieden.

DFB.de: Auf welcher Position fühlen Sie sich denn am wohlsten?

Handle: Ich bin gelernter Offensivspieler, will Tore schießen, fühle mich aber auf der gesamten Außenbahn ganz wohl - defensiv oder offensiv. Ich mache meine Arbeit dort, wo ich aufgestellt werde.

DFB.de: Im August wurde Sie von den Viktoria-Fans zum "Spieler des Monats" gewählt. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Handle: Wenn die Leistungen von den eigenen Fans anerkannt werden, ist das ein schönes Zeichen. Ich bin ein Spieler, der immer alles für den Verein gibt. Das wird honoriert.

DFB.de: Auswärts wartet die Viktoria noch auf etwas Zählbares. Warum tut sich die Mannschaft auf fremden Plätzen so schwer?

Handle: Dass wir auswärts noch keinen Punkt geholt haben, würde ich nicht zu hochhängen. Das darf sich auch nicht in unseren Köpfen verfestigen. Fakt ist, dass wir in den Jahren zuvor auswärts erfolgreicher waren. In dieser Spielzeit holen wir die Punkte bisher vor eigenem Publikum. Ich bin mir aber sicher, dass wir auch bald wieder auswärts den einen oder anderen Zähler sammeln werden.

DFB.de: Nun steht die Partie beim SV Wehen Wiesbaden an. Was wird dort wichtig sein?

Handle: Wir treffen auf eine stabile Mannschaft - mit sehr guten Einzelspielern. Es wird für uns eine große Herausforderung, gegen dieses Team zu bestehen. Wir müssen Kraft aus dem jüngsten Dreier ziehen, mutig und mit Selbstvertrauen dort aufspielen. Ich verrate sicher nichts Neues, wenn ich sage, dass in der 3. Liga alles möglich ist. Beim Blick auf die Tabelle wird klar, dass die Liga von Jahr zu Jahr gefühlt noch enger zusammenrückt.

[mspw]

Neben Mittelfeldtalent Kai Klefisch (21) und Routinier Patrick Koronkiewicz (30) ist Simon Handle (28) der dienstälteste Spieler beim Drittligisten FC Viktoria Köln. Der 28-Jährige, seit 2017 im Verein, ist mit vier Treffern der erfolgreichste Torschütze, obwohl er zuletzt in der Verteidigung eingesetzt wurde. Im DFB.de-Interview spricht Handle mit Mitarbeiter Peter Haidinger auch über den Fehlstart.

DFB.de: Mit dem 4:2-Heimsieg gegen den MSV Duisburg wurde der Abwärtstrend bei der Viktoria gestoppt. Wie groß war die Erleichterung, Herr Handle?

Simon Handle: Die war schon riesengroß. Besonders, weil das vorherige 0:1 beim bis dahin sieglosen Aufsteiger TSV Havelse für uns den sportlichen Tiefpunkt darstellte. In den Partien davor hatten wir eigentlich nicht schlecht gespielt, aber leider keine Punkte geholt. Gegen Havelse ging dann gar nichts. Umso größer war das Aufatmen nach den vier Toren und vor allem den drei Punkten gegen den MSV.

DFB.de: Was war ausschlaggebend für die Kehrtwende?

Handle: Wir hatten uns zuvor als Mannschaft zusammengesetzt und vereinbart, dass wir den Abstiegskampf annehmen und die dafür erforderlichen Basics auf den Platz bringen müssen. Das haben wir gut umgesetzt. Wir haben gut verteidigt, Geduld bewiesen und zum richtigen Zeitpunkt die Tore erzielt.

DFB.de: Nach zehn Spieltagen stehen dennoch erst acht Punkte zu Buche. Wie konnte es zu diesem Fehlstart kommen?

Handle: Wir haben es als Mannschaft nicht geschafft, die Spiele, in denen wir gute Leistungen gezeigt hatten, auch in unsere Richtung zu lenken und uns mit drei Punkten zu belohnen. Individuelle Fehler oder Standardsituationen haben uns immer wieder zurückgeworfen. Wir können es nicht rückgängig machen, schauen nach vorne und wollen in den nächsten Partien möglichst an die Leistung aus dem MSV-Spiel anknüpfen.

DFB.de: Mit Ex-Kapitän Mike Wunderlich hat der langjährige "Leitwolf" des Teams den Verein in Richtung des 1. FC Kaiserslautern verlassen. Wie schwer wiegt dieser Weggang? Wer im Team kann und soll diese Lücke schließen?

Handle: Für mich war es eine Ehre, so lange mit ihm zusammenspielen zu dürfen. Mike gehört zweifellos zu den besten Spielern in der 3. Liga. Aber das Kapitel ist jetzt abgeschlossen. Ich finde, über das Thema wurde genug geredet. Wir müssen die Lücke, die er bei uns hinterlassen hat, als Team auffangen. Da ist jeder in der Mannschaft gefordert.

DFB.de: Sie sind in der Saison 2018/2019 mit der Viktoria in die 3. Liga aufgestiegen. Ist das momentan die schwierigste Phase, die Sie in Köln erleben?

Handle: Das würde ich nicht so sagen. In der Regionalliga hatten wir damals als Aufstiegsfavorit auch sehr schwierige Phasen zu überstehen. Es war eine andere Art von Druck. In den letzten beiden Jahren in der 3. Liga sind wir immer relativ gut gestartet, hatten dann im Winter unseren Durchhänger. Das war auch nicht angenehm. Wir haben aktuell eine sehr junge Mannschaft. Da will ich als Führungsspieler vorangehen und meine Erfahrung weitergeben. Ich bin guter Dinge, dass wir gestärkt aus dieser Situation hervorgehen.

DFB.de: Was muss passieren, um sich dauerhaft aus der Abstiegszone zu befreien?

Handle: Wir haben in den ersten Spielen zu viele Gegentore kassiert, müssen besser verteidigen. Dass wir nach wie vor die Qualität besitzen, Tore zu erzielen, haben wir gegen den MSV Duisburg unter Beweis gestellt. Wir müssen eine gute Balance auf den Platz bringen und die kleinen Fehler, die sich eingeschlichen haben, konstant abstellen. Dann werden wir uns auch wieder regelmäßig für unseren Aufwand belohnen.

DFB.de: Trainer Olaf Janßen setzt Sie aktuell nicht als Flügelstürmer, sondern als Rechtsverteidiger ein. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer neuen Aufgabe?

Handle: Das ist für mich nichts Neues, weil ich in den vergangenen Jahren immer mal wieder - beispielsweise aus verletzungsbedingten Gründen - auf dieser Position gespielt hatte. Ich sehe mich selbst als Allrounder, nehme die Sache an und stelle mich gerne in den Dienst der Mannschaft.

DFB.de: Warum sind Sie trotz Ihrer vermeintlich defensiven Position so treffsicher?

Handle: Wenn ich auf meine Statistik schaue, sieht man, dass man auch als Verteidiger durchaus in torgefährliche Räume kommen kann. Ich will es aber nicht zu sehr hinterfragen und genieße es einfach, auch aus dieser Position Tore erzielen zu können. Mit Marcel Risse habe ich auf meiner Seite einen sehr guten und erfahrenen Mitspieler, der das Auge für den Nebenmann hat. Momentan mache ich die Dinger rein und bin ganz zufrieden.

DFB.de: Auf welcher Position fühlen Sie sich denn am wohlsten?

Handle: Ich bin gelernter Offensivspieler, will Tore schießen, fühle mich aber auf der gesamten Außenbahn ganz wohl - defensiv oder offensiv. Ich mache meine Arbeit dort, wo ich aufgestellt werde.

DFB.de: Im August wurde Sie von den Viktoria-Fans zum "Spieler des Monats" gewählt. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Handle: Wenn die Leistungen von den eigenen Fans anerkannt werden, ist das ein schönes Zeichen. Ich bin ein Spieler, der immer alles für den Verein gibt. Das wird honoriert.

DFB.de: Auswärts wartet die Viktoria noch auf etwas Zählbares. Warum tut sich die Mannschaft auf fremden Plätzen so schwer?

Handle: Dass wir auswärts noch keinen Punkt geholt haben, würde ich nicht zu hochhängen. Das darf sich auch nicht in unseren Köpfen verfestigen. Fakt ist, dass wir in den Jahren zuvor auswärts erfolgreicher waren. In dieser Spielzeit holen wir die Punkte bisher vor eigenem Publikum. Ich bin mir aber sicher, dass wir auch bald wieder auswärts den einen oder anderen Zähler sammeln werden.

DFB.de: Nun steht die Partie beim SV Wehen Wiesbaden an. Was wird dort wichtig sein?

Handle: Wir treffen auf eine stabile Mannschaft - mit sehr guten Einzelspielern. Es wird für uns eine große Herausforderung, gegen dieses Team zu bestehen. Wir müssen Kraft aus dem jüngsten Dreier ziehen, mutig und mit Selbstvertrauen dort aufspielen. Ich verrate sicher nichts Neues, wenn ich sage, dass in der 3. Liga alles möglich ist. Beim Blick auf die Tabelle wird klar, dass die Liga von Jahr zu Jahr gefühlt noch enger zusammenrückt.

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