Halles Daniel Ziebig: "Ganz zufrieden bin ich nie"

Ziebig: Die Unterschiede innerhalb der 3. Liga sind nicht sonderlich groß. Allerdings haben wir gegen die Mannschaften von oben immer recht gut ausgesehen. Die scheinen uns zu liegen. Klar ist, dass wir als Außenseiter nach Leipzig fahren. Dennoch sind wir alles andere als chancenlos. Das war schon beim 0:1 im Hinspiel so. Wichtig ist, dass wir taktisch diszipliniert verteidigen und nicht kopflos nach vorne rennen. Wir werden unsere Möglichkeit bekommen - und müssen sie dann auch nutzen.

DFB.de: Das MDR Fernsehen überträgt live, über 20.000 Zuschauer - davon allein 4000 aus Halle - werden erwartet. Ist das mehr als ein Hauch von Bundesliga in Liga drei?

Ziebig: Es ist eine prima Sache, so im Mittelpunkt zu stehen. Wir hätten gerne ein paar Zähler mehr auf dem Konto, um die Partie noch mehr genießen zu können. Trotzdem freut sich jeder auf diesen Höhepunkt.

DFB.de: Beim 0:1 in Burghausen unterlief ausgerechnet Ihnen ein entscheidendes Eigentor. Gab es Vorwürfe?

Ziebig: Ach was! Individuelle Fehler müssen wir als Mannschaft kompensieren. Die Möglichkeiten dazu waren in Burghausen vorhanden. Wichtig ist, dass wir aus solchen Fehlern lernen.

DFB.de: Ein Abstiegsrang ist zwei, Platz sieben vier Punkte entfernt. Wie schätzen Sie die aktuelle Tabellensituation ein?

Ziebig: Wir hatten in dieser Saison schon einige Male die Chance, uns ins Mittelfeld abzusetzen. Jetzt muss unser Blick erst einmal nach unten gehen und deshalb sollten wir in Leipzig auch nicht verlieren.

DFB.de: Was wird entscheidend sein, um sich im neuen Jahr von der Gefahrenzone entfernen zu können?



Daniel Ziebig zählt im Kader des Drittligisten Hallescher FC zu den erfahrensten Spielern. In der Vita des 30-jährigen Abwehrspielers und Kapitäns stehen bereits 78 Bundesliga-, 80 Zweitliga-, 84 Regionalliga- und 34 Drittliga-Einsätze für Dynamo Dresden, den Hamburger SV, Energie Cottbus und Halle. Schon seit Jahresbeginn läuft Ziebig für den HFC auf. In der zweiten Hälfte der abgelaufenen Spielzeit war er zunächst von Cottbus ausgeliehen, seit Saisonbeginn steht er fest bei den Hallensern unter Vertrag.

Im Derby am Samstag (ab 14 Uhr, live im MDR) beim Lokalkonkurrenten und Tabellenzweiten RB Leipzig dürfte der Erfahrung von Ziebig eine besonders große Rolle zukommen. Über 20.000 Zuschauer und eine Live-Übertragung des MDR Fernsehens sorgen für eine bundesligareife Atmosphäre. Der HFC will sich dabei nicht nur für das 0:1 aus dem Hinspiel revanchieren. Es geht auch darum, nach nur einem von neun möglichen Punkten aus den vergangenen drei Begegnungen (kein eigener Treffer) wieder in die Erfolgsspur zu finden. Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt lediglich zwei Zähler.

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Daniel Ziebig mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die aktuelle Lage, seine persönlichen Leistungen und seine Rolle als Kapitän.

DFB.de: Wie sieht vor dem Jahresabschluss bei RB Leipzig am Samstag Ihr Fazit aus, Herr Ziebig?

Daniel Ziebig: Die Restrunde der vergangenen Spielzeit war für uns sehr positiv. Dank einer guten Punktausbeute konnten wir die Runde deutlich vor den Abstiegsplätzen abschließen. In dieser Saison haben wir bisher wechselhafte Leistungen gezeigt - ähnlich der Kurve einer Aktie, die sich nicht entscheiden kann, ob es nach oben oder unten geht.

DFB.de: Seit drei Partien kein Sieg (ein Punkt) und auch kein eigenes Tor: Wie wichtig wäre es, mit einem Erfolg in die Pause zu gehen?

Ziebig: Das ist für uns alle noch einmal ein besonderes Spiel. Entscheidend ist, dass wir alles aus uns herausholen. Im Vergleich zum jüngsten 0:2 gegen Rot-Weiß Erfurt geht es auch darum, nicht erneut so einfache Tore zu kassieren. Nach vorne müssen wir wieder mehr Durchschlagskraft entwickeln und die Chancen konsequenter nutzen. Wir wollen auf keinen Fall verlieren.

DFB.de: Mit den "Roten Bullen" wartet allerdings eine sehr schwere Aufgabe, oder?

Ziebig: Die Unterschiede innerhalb der 3. Liga sind nicht sonderlich groß. Allerdings haben wir gegen die Mannschaften von oben immer recht gut ausgesehen. Die scheinen uns zu liegen. Klar ist, dass wir als Außenseiter nach Leipzig fahren. Dennoch sind wir alles andere als chancenlos. Das war schon beim 0:1 im Hinspiel so. Wichtig ist, dass wir taktisch diszipliniert verteidigen und nicht kopflos nach vorne rennen. Wir werden unsere Möglichkeit bekommen - und müssen sie dann auch nutzen.

DFB.de: Das MDR Fernsehen überträgt live, über 20.000 Zuschauer - davon allein 4000 aus Halle - werden erwartet. Ist das mehr als ein Hauch von Bundesliga in Liga drei?

Ziebig: Es ist eine prima Sache, so im Mittelpunkt zu stehen. Wir hätten gerne ein paar Zähler mehr auf dem Konto, um die Partie noch mehr genießen zu können. Trotzdem freut sich jeder auf diesen Höhepunkt.

DFB.de: Beim 0:1 in Burghausen unterlief ausgerechnet Ihnen ein entscheidendes Eigentor. Gab es Vorwürfe?

Ziebig: Ach was! Individuelle Fehler müssen wir als Mannschaft kompensieren. Die Möglichkeiten dazu waren in Burghausen vorhanden. Wichtig ist, dass wir aus solchen Fehlern lernen.

DFB.de: Ein Abstiegsrang ist zwei, Platz sieben vier Punkte entfernt. Wie schätzen Sie die aktuelle Tabellensituation ein?

Ziebig: Wir hatten in dieser Saison schon einige Male die Chance, uns ins Mittelfeld abzusetzen. Jetzt muss unser Blick erst einmal nach unten gehen und deshalb sollten wir in Leipzig auch nicht verlieren.

DFB.de: Was wird entscheidend sein, um sich im neuen Jahr von der Gefahrenzone entfernen zu können?

Ziebig: Es geht darum, die Fehlerquote zu verringern. In der 3. Liga gewinnt meistens die Mannschaft, der weniger Fehler unterlaufen. Außerdem müssen wir vorne wieder effektiver werden. Beim 3:1 in Duisburg war uns das zum Beispiel sehr gut gelungen. Bei Standardsituationen können wir an Gefährlichkeit ebenfalls noch zulegen. Fakt ist, dass wir genügend Qualität im Kader haben, um in der Liga zu bleiben. Jetzt müssen wir noch mehr Konstanz in die Leistungen bekommen.

DFB.de: Welche Rolle kommt Ihnen dabei als Kapitän zu?

Ziebig: Für einige Spieler ist die 3. Liga noch Neuland. Ich versuche, nach Fehlern im Training und im Spiel viel zu sprechen. Aus Fehlern müssen wir lernen und aus Tiefen gestärkt hervorgehen.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihren persönlichen Leistungen?

Ziebig: Zu Beginn lief es nicht so rund. Grund waren die Folgen einer Sprunggelenk-Operation. Danach habe ich mich aber recht schnell wieder gefunden. Ganz zufrieden bin ich allerdings nie. Dafür bin ich zu ehrgeizig. Es gibt immer Situationen, in denen man eine bessere Entscheidung hätte treffen können.

DFB.de: Sie mussten in Ihrer Karriere schon zwei Kreuzbandrisse überstehen. Wie schwer waren die Comebacks?

Ziebig: Die erste Verletzung war 2004, den zweiten Kreuzbandriss habe ich mir 2009 zugezogen. Der war auch noch schwerwiegender, weil ich durch eine bakterielle Infektion immer wieder mit Problemen und Rückschlägen zu kämpfen hatte. Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass mich beide Verletzungen stärker gemacht haben.

DFB.de: Wie sehen Ihre Wünsche für 2014 aus?

Ziebig: Privat Gesundheit und sportlich, dass wir nach der Restrunde alle zufrieden sind und den Klassenverbleib unter Dach und Fach gebracht haben.