Halle: Mit Timo Furuholm kam die Wende - schon wieder

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Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Halles Stürmer Timo Furuholm, der bei drei Einsätzen dreimal für den HFC erfolgreich war.

Denkt man an finnische Sport-Stars, dürften unter anderem Formel 1-Rennfahrer Kimi Räikkönen, Skispringer Janne Ahonen oder der ehemalige Fußballprofi Jari Litmanen in den Sinn kommen. Zumindest bei den Fans des Drittligisten Hallescher FC kommt aber auch noch ein anderer Name wie aus der Pistole geschossen: Timo Furuholm. Der 25 Jahre alte Rückkehrer hat mit drei entscheidenden Toren bei drei Ligaeinsätzen großen Anteil am aktuellen Aufschwung des HFC. "Es läuft perfekt", sagt der Finne im Gespräch mit DFB.de.

Die Anhänger der Hallenser und Furuholm haben eine besondere Beziehung. Bereits während der abgelaufenen Rückrunde war der Angreifer von Fortuna Düsseldorf nach Halle ausgeliehen worden. Acht Tore in 16 Partien steuerte der Finne zum Klassenverbleib bei. Nach dem Ende des Leihgeschäfts kehrte Furuholm zunächst nach Düsseldorf zurück. Um den Stürmer wieder im HFC-Trikot sehen zu können, starteten die Fans sogar eine Online-Petition. Auf der Internet-Seite war die Begründung zu lesen: "Er wird vermisst."

Die erste Aktion beim Comeback - ein verschossener Elfmeter

Den HFC-Verantwortlichen um Manager Ralph Kühne gelang es Mitte August tatsächlich, Furuholm nach "nervenaufreibenden Verhandlungen" für zwei Jahre fest zu verpflichten. Zu diesem Zeitpunkt hatten die von Sven Köhler trainierten Hallenser nach vier Meisterschaftsspielen vier Niederlagen und 1:7 Tore auf dem Konto, rangierten auf Tabellenplatz 20.

Dann passierte etwas, das mit dem Wort "bemerkenswert" fast noch zu schwach beschrieben ist. Ähnlich wie schon in der abgelaufenen Saison sorgte Furuholm erneut für die Trendwende. Im Heimspiel gegen den Aufsteiger SV 07 Elversberg (2:0) kam er erstmals wieder für Halle zum Einsatz. Seine erste Aktion: ein verschossener Foulelfmeter. "Der muss eigentlich rein", so Furuholm selbstkritisch. Doch selbst dieser Rückschlag konnte den HFC nicht bremsen. Ein "finnischer Doppelpack" von Kristian Kojola und Furuholm in der Schlussphase sorgte für Sieg Nummer eins.

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"Ich sehe mich nicht als entscheidenden Faktor"

Eine Woche später erzielte Furuholm im Spiel beim VfB Stuttgart II (2:1) den Siegtreffer, und auch beim 2:0 gegen den VfL Osnabrück sorgte der Skandinavier mit dem Tor zum Endstand für die Entscheidung - und dafür, dass sein Verein erstmals wieder die Abstiegsränge verließ. "Ich sehe mich nicht als entscheidenden Faktor dafür, dass es jetzt so gut läuft", sagt Furuholm bescheiden. "Schon vorher hatte die Mannschaft nicht schlecht gespielt. Es fehlten nur die Tore zum richtigen Zeitpunkt. Es freut mich, dass ich in dieser Beziehung helfen kann."

Welch große Bedeutung Timo Furuholm für das Angriffsspiel des Vereins aus Sachsen-Anhalt hat, wurde aber auch beim jüngsten Auftritt im Landespokal deutlich. Eigentlich sollte der Stürmer geschont werden, doch der HFC tat sich beim Landesligisten SV Dessau 05 lange Zeit schwer. Beim Stand von 1:1 kam der Finne dann doch als Joker in die Partie - und sorgte mit einem Doppelpack zum3:1-Endstand für das Weiterkommen.

Finnisches Duo in Halle

Wichtigste Bezugsperson für Furuholm beim HFC ist Landsmann Kojola, der mittlerweile in die alte Furuholm-Wohnung eingezogen ist. "Es tut uns beiden gut, dass wir uns gegenseitig unterstützen können", sagt der Angreifer über seinen Mitspieler. "Auf Deutsch kann ich meine Gefühle so einigermaßen ausdrücken, in Englisch schon besser. Die Muttersprache ist dann aber noch einmal ganz etwas anderes. Wir unternehmen auch privat viel miteinander."

In Halle wird das finnische Duo dabei auch häufig von Fans angesprochen. "Halle ist für mich die perfekte Stadt", sagt Furuholm, der mit Freundin Anni, einer Jurastudentin, in einem Apartment wohnt. "Die Stadt ist nicht zu groß, und ich fühle mich extrem wohl hier. Außerdem freue ich mich über den Rückhalt der Anhänger. Ich habe das mit der Petition im Internet selbstverständlich auch mitbekommen. Die Fans geben mir in jeder Partie noch einen Extra-Push."

Eishockey oder Motorsport? Für Furuholm zählt nur der Fußball

Die populären finnischen Sportarten wie Eishockey, Nordischer Skisport und Motorsport hat Furuholm, der im südwestfinnischen Pori geboren wurde, in seiner Kindheit stets links liegen gelassen. Kein Wunder, schließlich waren schon sein Vater und auch sein Onkel Fußballprofis in Finnland: "Ich komme aus einer fußballverrückten Familie und habe mich schnell anstecken lassen. Bei uns gab es nie ein anderes Thema."

Onkel Esa Furuholm war Mittelfeldspieler und spielte jahrelang in der ersten finnischen Liga. Danach war er beim Finnischen Fußball-Verband als Nachwuchsleiter beschäftigt. Von Vater Tapio Furuholm erbte Sohn Timo die Stürmergene. Bis heute ist der inzwischen 62-Jährige der zweiterfolgreichste Torschütze des Klubs Musan Salama in Timos Heimatstadt. Heute ist Tapio Furuholm als Fußballkommentator tätig.

Acht Einsätze für Finnlands Nationalmannschaft

Sein Sohn Timo ist am Samstag (ab 14 Uhr) im Heimspiel gegen den Tabellenführer 1. FC Heidenheim wieder in der 3. Liga gefordert. Gelingt dann Tor Nummer vier im vierten Ligaspiel? "Ich werde zumindest alles daran setzen", sagt Furuholm. "Heidenheim zählt allerdings ganz klar zu den Anwärtern auf den Aufstieg. Das wird nicht leicht für uns. Entscheidend ist, dass wir versuchen, unser Spiel durchzuziehen."

Mit weiteren Toren möchte sich Furuholm auch wieder für die finnische Nationalmannschaft empfehlen. Bisher stehen acht Einsätze für die Auswahl Finnlands zu Buche. "Das ist aber für mich nicht Thema Nummer eins", stellt Timo Furuholm klar. "An oberster Stelle steht eine möglichst erfolgreiche Saison mit Halle. Wenn ich mit meinen Toren dabei helfen und mich damit gleichzeitig auch in den Blickpunkt von Nationaltrainer Mixu Paatelainen spielen könnte, hätte ich aber bestimmt nichts dagegen."

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Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Halles Stürmer Timo Furuholm, der bei drei Einsätzen dreimal für den HFC erfolgreich war.

Denkt man an finnische Sport-Stars, dürften unter anderem Formel 1-Rennfahrer Kimi Räikkönen, Skispringer Janne Ahonen oder der ehemalige Fußballprofi Jari Litmanen in den Sinn kommen. Zumindest bei den Fans des Drittligisten Hallescher FC kommt aber auch noch ein anderer Name wie aus der Pistole geschossen: Timo Furuholm. Der 25 Jahre alte Rückkehrer hat mit drei entscheidenden Toren bei drei Ligaeinsätzen großen Anteil am aktuellen Aufschwung des HFC. "Es läuft perfekt", sagt der Finne im Gespräch mit DFB.de.

Die Anhänger der Hallenser und Furuholm haben eine besondere Beziehung. Bereits während der abgelaufenen Rückrunde war der Angreifer von Fortuna Düsseldorf nach Halle ausgeliehen worden. Acht Tore in 16 Partien steuerte der Finne zum Klassenverbleib bei. Nach dem Ende des Leihgeschäfts kehrte Furuholm zunächst nach Düsseldorf zurück. Um den Stürmer wieder im HFC-Trikot sehen zu können, starteten die Fans sogar eine Online-Petition. Auf der Internet-Seite war die Begründung zu lesen: "Er wird vermisst."

Die erste Aktion beim Comeback - ein verschossener Elfmeter

Den HFC-Verantwortlichen um Manager Ralph Kühne gelang es Mitte August tatsächlich, Furuholm nach "nervenaufreibenden Verhandlungen" für zwei Jahre fest zu verpflichten. Zu diesem Zeitpunkt hatten die von Sven Köhler trainierten Hallenser nach vier Meisterschaftsspielen vier Niederlagen und 1:7 Tore auf dem Konto, rangierten auf Tabellenplatz 20.

Dann passierte etwas, das mit dem Wort "bemerkenswert" fast noch zu schwach beschrieben ist. Ähnlich wie schon in der abgelaufenen Saison sorgte Furuholm erneut für die Trendwende. Im Heimspiel gegen den Aufsteiger SV 07 Elversberg (2:0) kam er erstmals wieder für Halle zum Einsatz. Seine erste Aktion: ein verschossener Foulelfmeter. "Der muss eigentlich rein", so Furuholm selbstkritisch. Doch selbst dieser Rückschlag konnte den HFC nicht bremsen. Ein "finnischer Doppelpack" von Kristian Kojola und Furuholm in der Schlussphase sorgte für Sieg Nummer eins.

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"Ich sehe mich nicht als entscheidenden Faktor"

Eine Woche später erzielte Furuholm im Spiel beim VfB Stuttgart II (2:1) den Siegtreffer, und auch beim 2:0 gegen den VfL Osnabrück sorgte der Skandinavier mit dem Tor zum Endstand für die Entscheidung - und dafür, dass sein Verein erstmals wieder die Abstiegsränge verließ. "Ich sehe mich nicht als entscheidenden Faktor dafür, dass es jetzt so gut läuft", sagt Furuholm bescheiden. "Schon vorher hatte die Mannschaft nicht schlecht gespielt. Es fehlten nur die Tore zum richtigen Zeitpunkt. Es freut mich, dass ich in dieser Beziehung helfen kann."

Welch große Bedeutung Timo Furuholm für das Angriffsspiel des Vereins aus Sachsen-Anhalt hat, wurde aber auch beim jüngsten Auftritt im Landespokal deutlich. Eigentlich sollte der Stürmer geschont werden, doch der HFC tat sich beim Landesligisten SV Dessau 05 lange Zeit schwer. Beim Stand von 1:1 kam der Finne dann doch als Joker in die Partie - und sorgte mit einem Doppelpack zum3:1-Endstand für das Weiterkommen.

Finnisches Duo in Halle

Wichtigste Bezugsperson für Furuholm beim HFC ist Landsmann Kojola, der mittlerweile in die alte Furuholm-Wohnung eingezogen ist. "Es tut uns beiden gut, dass wir uns gegenseitig unterstützen können", sagt der Angreifer über seinen Mitspieler. "Auf Deutsch kann ich meine Gefühle so einigermaßen ausdrücken, in Englisch schon besser. Die Muttersprache ist dann aber noch einmal ganz etwas anderes. Wir unternehmen auch privat viel miteinander."

In Halle wird das finnische Duo dabei auch häufig von Fans angesprochen. "Halle ist für mich die perfekte Stadt", sagt Furuholm, der mit Freundin Anni, einer Jurastudentin, in einem Apartment wohnt. "Die Stadt ist nicht zu groß, und ich fühle mich extrem wohl hier. Außerdem freue ich mich über den Rückhalt der Anhänger. Ich habe das mit der Petition im Internet selbstverständlich auch mitbekommen. Die Fans geben mir in jeder Partie noch einen Extra-Push."

Eishockey oder Motorsport? Für Furuholm zählt nur der Fußball

Die populären finnischen Sportarten wie Eishockey, Nordischer Skisport und Motorsport hat Furuholm, der im südwestfinnischen Pori geboren wurde, in seiner Kindheit stets links liegen gelassen. Kein Wunder, schließlich waren schon sein Vater und auch sein Onkel Fußballprofis in Finnland: "Ich komme aus einer fußballverrückten Familie und habe mich schnell anstecken lassen. Bei uns gab es nie ein anderes Thema."

Onkel Esa Furuholm war Mittelfeldspieler und spielte jahrelang in der ersten finnischen Liga. Danach war er beim Finnischen Fußball-Verband als Nachwuchsleiter beschäftigt. Von Vater Tapio Furuholm erbte Sohn Timo die Stürmergene. Bis heute ist der inzwischen 62-Jährige der zweiterfolgreichste Torschütze des Klubs Musan Salama in Timos Heimatstadt. Heute ist Tapio Furuholm als Fußballkommentator tätig.

Acht Einsätze für Finnlands Nationalmannschaft

Sein Sohn Timo ist am Samstag (ab 14 Uhr) im Heimspiel gegen den Tabellenführer 1. FC Heidenheim wieder in der 3. Liga gefordert. Gelingt dann Tor Nummer vier im vierten Ligaspiel? "Ich werde zumindest alles daran setzen", sagt Furuholm. "Heidenheim zählt allerdings ganz klar zu den Anwärtern auf den Aufstieg. Das wird nicht leicht für uns. Entscheidend ist, dass wir versuchen, unser Spiel durchzuziehen."

Mit weiteren Toren möchte sich Furuholm auch wieder für die finnische Nationalmannschaft empfehlen. Bisher stehen acht Einsätze für die Auswahl Finnlands zu Buche. "Das ist aber für mich nicht Thema Nummer eins", stellt Timo Furuholm klar. "An oberster Stelle steht eine möglichst erfolgreiche Saison mit Halle. Wenn ich mit meinen Toren dabei helfen und mich damit gleichzeitig auch in den Blickpunkt von Nationaltrainer Mixu Paatelainen spielen könnte, hätte ich aber bestimmt nichts dagegen."