Halle: Frohnatur Francky Sembolo und der Wohlfühlfaktor

Die enorm hohe Schlagzahl zu Beginn der Restrunde konnte Francky Sembolo zwar nicht ganz halten. Er blieb aber ein Mann für die wichtigen Tore. Beim 1:1 in Chemnitz traf er in der neunten Minute der Nachspielzeit - das Spiel war zuvor wegen des Einsatzes von Pyrotechnik für sechs Minuten unterbrochen worden - zum Ausgleich und sorgte für einen nicht mehr möglich gehaltenen Punktgewinn. Gegen Hansa Rostock (4:3) holte der HFC einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand auf. Sembolo war es, der den Anschlusstreffer durch Timo Furuholm vorbereitete und Halle später erstmals in Führung (3:2) brachte.

Ob sich die HFC-Fans auch in der kommenden Saison über weitere Sembolo-Tore freuen können, steht nach aktuellem Stand noch nicht fest. Die Ausleihe endet am Ende der Spielzeit, der Vertrag in Bielefeld gilt bis 2015. "Die entscheidenden Gespräche über die Zukunft wird es erst nach der Saison geben", bekräftigt der Angreifer mit dem starken rechten Fuß. "Aktuell würde es zu sehr ablenken. Der Fußball steht für mich immer an erster Stelle."

Mit Halle in den DFB-Pokal

Nach seinem Wechsel vor Beginn dieser Saison vom SSV Jahn Regensburg zu den Bielefeldern, die aktuell in der 2. Bundesliga einen direkten Abstiegsplatz belegen, war Francky Sembolo während der Hinserie meistens nicht erste Wahl. Über acht Kurzeinsätze kam er nicht hinaus. "Ich hatte keine großen Möglichkeiten, mich zu zeigen, das Spielsystem war auf einen Stürmer ausgelegt", so der siebenmalige kongolesische Nationalspieler. "Halles Manager Ralph Kühne ist dann an einem regnerischen Tag eigens wegen mir nach Bielefeld gekommen und hat sich das gesamte Training angesehen - ohne Regenschirm. Das hat mir imponiert."

Seine früheren Mannschaftskollegen bei der Arminia sieht der Stürmer dennoch regelmäßig. "Aktuell habe ich jeweils eine Wohnung in Bielefeld und Halle", sagt Sembolo, der zum letzten Heimspiel der abstiegsbedrohten Ostwestfalen gegen den FSV Frankfurt (4. Mai) ins Stadion kommen will. "Die Jungs in Bielefeld machen gerade eine schwere Zeit durch. Wenn ich dort bin, versuche ich immer, sie aufzumuntern."

In Halle gilt seine ganze Konzentration der Qualifikation für den DFB-Pokal, den Sembolo und Co. über die Liga, aber auch noch durch den Gewinn des Verbandspokals von Sachsen-Anhalt (Halbfinale am 30. April beim Burger BC) erreichen können. "Wir sind auf beide Wettbewerbe fokussiert, auch fünf Punkte Rückstand auf Rang vier sind noch aufholbar", betont der HFC-Torjäger, der seinem Ruf als großer Optimist bereits bei seiner Vorstellung alle Ehre machte: "Ich habe gesagt, dass diese Mannschaft garantiert nichts mehr dem Abstieg zu tun hat, und ich habe Recht behalten. Wir sind inzwischen vom 18. bis auf den neunten Platz vorgerückt."

Sembolo braucht das 100-prozentige Vertrauen

Die wichtigste Bezugsperson für Sembolo in Halle ist Patrick Mouaya. Beide kennen sich noch aus ihrem Heimatland Kongo. Gemeinsam waren sie 2006 nach Deutschland gekommen. Erste Station war der Bremer Klub FC Oberneuland. Drei Jahre spielten sie gemeinsam für die Nordlichter. Dann trennten sich die Wege. Mouaya wechselte nach Halle, Sembolo ging zu Holstein Kiel.



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Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Francky Sembolo, der im Winter von Arminia Bielefeld zum Halleschen FC gekommen war und sich durch sieben Tore in 13 Partien als Volltreffer-Transfer entpuppte.

Francky Sembolo vom Drittligisten Halleschen FC ist eine Frohnatur. Der 28-jährige Deutsch-Kongolese lacht häufig und viel, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Auch sportlich läuft es rund beim Stürmer. In der Winterpause war Sembolo vom Zweitligisten Arminia Bielefeld nach Sachsen-Anhalt ausgeliehen worden. Auch dank seiner durchaus beachtlichen sieben Tore bei 13 Einsätzen hat der HFC schon drei Spieltage vor Schluss mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Zehn Zähler beträgt der uneinholbare Vorsprung der Hallenser auf den ersten Abstiegsplatz.

Rang vier und damit die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal sind dagegen "nur" fünf Punkte entfernt. "Wir wollen noch so hoch wie möglich kommen", gibt Sembolo im Gespräch mit DFB.de die Marschroute für den Rest der Saison vor. Gegen weitere eigene Treffer hätte der stämmige 1,82-Meter-Stürmer dabei nichts einzuwenden: "Ich denke immer optimistisch. Ein zweistelliger Wert am Saisonende ist möglich und wäre klasse."

"Bauchgefühl hat mich nicht im Stich gelassen"

Er kam, sah und traf: So lässt sich der sensationelle Einstieg von Sembolo beim HFC zusammenfassen. Mitte Januar stand das Ausleihgeschäft zwischen Bielefeld und Halle fest. Nur rund eine Woche später gab der Offensivspieler sein Debüt. Zum 3:0 beim SV Wehen Wiesbaden steuerte er gleich einen Treffer bei.

Und auch in folgenden Spielen lief es wie am Schnürchen. Gegen Holstein Kiel markierte Sembolo den 1:0-Siegtreffer, in Elversberg (2:2) gelang der erste Doppelpack. Und auch gegen den VfB Stuttgart (3:2) traf der Winterzugang. Damit standen nach vier Begegnungen zehn Punkte für Halle und fünf Sembolo-Treffer zu Buche. "Der Einstand verlief in der Tat perfekt. Ich bin froh, dass mich mein Bauchgefühl beim Wechsel nach Halle nicht im Stich gelassen hat", so der Stürmer im Rückblick.

Den Usern von DFB.de und FUSSBALL.de war solch ein bemerkenswerter Start nicht verborgen geblieben. Sie wählten den Torjäger zum Spieler des Monats Februar. "Eine solche Auszeichnung ist immer etwas ganz Besonderes", sagt Sembolo und strahlt beim Gedanken daran über das ganze Gesicht.

Rückkehr zur Arminia noch offen

Die enorm hohe Schlagzahl zu Beginn der Restrunde konnte Francky Sembolo zwar nicht ganz halten. Er blieb aber ein Mann für die wichtigen Tore. Beim 1:1 in Chemnitz traf er in der neunten Minute der Nachspielzeit - das Spiel war zuvor wegen des Einsatzes von Pyrotechnik für sechs Minuten unterbrochen worden - zum Ausgleich und sorgte für einen nicht mehr möglich gehaltenen Punktgewinn. Gegen Hansa Rostock (4:3) holte der HFC einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand auf. Sembolo war es, der den Anschlusstreffer durch Timo Furuholm vorbereitete und Halle später erstmals in Führung (3:2) brachte.

Ob sich die HFC-Fans auch in der kommenden Saison über weitere Sembolo-Tore freuen können, steht nach aktuellem Stand noch nicht fest. Die Ausleihe endet am Ende der Spielzeit, der Vertrag in Bielefeld gilt bis 2015. "Die entscheidenden Gespräche über die Zukunft wird es erst nach der Saison geben", bekräftigt der Angreifer mit dem starken rechten Fuß. "Aktuell würde es zu sehr ablenken. Der Fußball steht für mich immer an erster Stelle."

Mit Halle in den DFB-Pokal

Nach seinem Wechsel vor Beginn dieser Saison vom SSV Jahn Regensburg zu den Bielefeldern, die aktuell in der 2. Bundesliga einen direkten Abstiegsplatz belegen, war Francky Sembolo während der Hinserie meistens nicht erste Wahl. Über acht Kurzeinsätze kam er nicht hinaus. "Ich hatte keine großen Möglichkeiten, mich zu zeigen, das Spielsystem war auf einen Stürmer ausgelegt", so der siebenmalige kongolesische Nationalspieler. "Halles Manager Ralph Kühne ist dann an einem regnerischen Tag eigens wegen mir nach Bielefeld gekommen und hat sich das gesamte Training angesehen - ohne Regenschirm. Das hat mir imponiert."

Seine früheren Mannschaftskollegen bei der Arminia sieht der Stürmer dennoch regelmäßig. "Aktuell habe ich jeweils eine Wohnung in Bielefeld und Halle", sagt Sembolo, der zum letzten Heimspiel der abstiegsbedrohten Ostwestfalen gegen den FSV Frankfurt (4. Mai) ins Stadion kommen will. "Die Jungs in Bielefeld machen gerade eine schwere Zeit durch. Wenn ich dort bin, versuche ich immer, sie aufzumuntern."

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In Halle gilt seine ganze Konzentration der Qualifikation für den DFB-Pokal, den Sembolo und Co. über die Liga, aber auch noch durch den Gewinn des Verbandspokals von Sachsen-Anhalt (Halbfinale am 30. April beim Burger BC) erreichen können. "Wir sind auf beide Wettbewerbe fokussiert, auch fünf Punkte Rückstand auf Rang vier sind noch aufholbar", betont der HFC-Torjäger, der seinem Ruf als großer Optimist bereits bei seiner Vorstellung alle Ehre machte: "Ich habe gesagt, dass diese Mannschaft garantiert nichts mehr dem Abstieg zu tun hat, und ich habe Recht behalten. Wir sind inzwischen vom 18. bis auf den neunten Platz vorgerückt."

Sembolo braucht das 100-prozentige Vertrauen

Die wichtigste Bezugsperson für Sembolo in Halle ist Patrick Mouaya. Beide kennen sich noch aus ihrem Heimatland Kongo. Gemeinsam waren sie 2006 nach Deutschland gekommen. Erste Station war der Bremer Klub FC Oberneuland. Drei Jahre spielten sie gemeinsam für die Nordlichter. Dann trennten sich die Wege. Mouaya wechselte nach Halle, Sembolo ging zu Holstein Kiel.

Weitere Stationen des Stürmers waren der SV Wilhelmshaven und der SSV Jahn Regensburg. Beim SVW hatte Sembolo seine nach Toren beste Zeit. In 27 Begegnungen erzielte er nicht weniger als 18 Treffer. Der 28-Jährige hat dafür eine simple Erklärung: "Für die Vereine, bei denen ich mich total wohl gefühlt habe und bei denen die Verantwortlichen zu 100 Prozent an mich geglaubt haben, war ich eine gute Verpflichtung." In Halle muss er diese Theorie keinem mehr genauer erklären.