Hachings Niederlechner: "Ich weiß genau, wo das Tor steht"

Viele Tipps von Trainer Herrlich

Nun könnte Niederlechner von Trainer Heiko Herrlich, der selbst während seiner Profikarriere als Stürmer 1995 Torschützenkönig der Bundesliga (20 Treffer für Borussia Mönchengladbach) wurde und den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffte, den letzten Schliff erhalten.

"Heiko Herrlich hilft mir enorm weiter. Er spricht sehr viel mit uns Spielern. Das kommt sehr gut in der Mannschaft an. Für mich hat er als ehemaliger Stürmer viele Tipps parat, was ich besser machen kann", lobt Niederlechner, der in diesem Jahr seine Ausbildung zum Industriekaufmann abgeschlossen hat.

Auch in seiner Freizeit treibt Florian Niederlechner, der noch bei seinen Eltern Anita und Georg wohnt, gerne Sport. Im Winter geht es für den Eishockeyfan selbst auf das Eis: "Mit meinen Freunden spiele ich ab und zu in der Halle oder auf einem zugefrorenen See." Ganz so erfolgreich wie beim Fußball ist das Bewegungstalent auf Kufen allerdings nicht: "Ich bin froh, wenn ich fehlerfrei über das Eis laufe. Wenn es schneller wird, habe ich schon meine Probleme."

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Für Florian Niederlechner hätte die Saison in der 3. Liga gar nicht besser beginnen können. Der 20-jährige Oberbayer hat sich bei der SpVgg Unterhaching auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft und mischt mit den Münchner Vorstädtern als Tabellenfünfter in der Spitzengruppe der Liga mit. Nur drei Zähler trennen Haching von Platz eins.

"Vor der Saison wäre ich schon froh gewesen, wenn ich ab und zu gespielt hätte", sagt der Angreifer, der in der vergangenen Saison noch in der Bayernliga für den FC Ismaning auf Torejagd ging, im Gespräch mit DFB.de.

Den Sprung in die dritthöchste Spielklasse hat der 1,86 Meter große Offensivspieler bisher blendend gemeistert. In den ersten sieben Saisonspielen stand Niederlechner stets in der Startelf der Süddeutschen und steuerte bereits drei Treffer und drei Torvorlagen zum überraschend guten Saisonstart der Hachinger bei.

"Der erste Platz interessiert uns nicht"

Am Freitag (ab 17.30 Uhr) könnte die Mannschaft des neuen Trainers Heiko Herrlich, die vor der Saison als möglicher Abstiegskandidat gehandelt wurde, mit einem Sieg beim SV Babelsberg 03 sogar vorübergehend die Tabellenführung übernehmen. "Der erste Platz interessiert uns überhaupt nicht", stellt der Torjäger aber kategorisch klar. "Wir wollen zwar auch in Babelsberg ein gutes Spiel zeigen und gewinnen. Für uns zählt aber zunächst nur der Klassenverbleib."

Den Grund für den starken Start - mit bereits 17 Toren stellt Unterhaching den treffsichersten Angriff der 3. Liga - kennt Niederlechner ganz genau: "Wir haben in der Vorbereitung sehr hart gearbeitet. Die Mannschaft ist topfit und kann immer noch zulegen. Außerdem gibt jeder Spieler im Training alles, um noch besser zu werden."

Pokal-Überraschung gegen Freiburg

Auch nach dem Saisonstart in Münster hatte noch kaum jemand mit einem Hachinger Höhenflug gerechnet. Die Herrlich-Auswahl sicherte sich beim Aufsteiger aus Westfalen einen eher glücklichen Punktgewinn, spielte 1:1. "In Münster waren wir wirklich nicht gut", gesteht Niederlechner, der mit seiner Mannschaft aber nur eine Woche später zum ersten Mal mächtig aufhorchen ließ.

In der ersten Runde des DFB-Pokals schaltete Haching den Bundesligisten SC Freiburg mit 3:2 aus. "Diese Partie war der absolute Wahnsinn. Erst mussten wir froh sein, nicht schon deutlich zurückzuliegen. Dann haben wir uns nach dem 1:1 in einen Rausch gespielt. Durch den Sieg haben wir viel Selbstvertrauen getankt. Das war der Knackpunkt für unsere bisherige Saison", so Niederlechner.

Ausgeprägter Torriecher - schon seit der Jugend

Sich selbst hat die Nummer 11 mit dem ausgeprägten Torriecher eher bescheidene Vorgaben gesetzt: "Mein Ziel ist es, meinen Stammplatz zu behalten und möglichst viele Treffer für Unterhaching zu schießen. Meine Stärken liegen im Strafraum. Ich kann den Ball sehr gut abschirmen und weiß genau, wo das Tor steht. Wenn ich den Ball bekomme, schieße ich sofort."

Schon sehr früh hat er mit dem Training begonnen. "Schon mit drei Jahren habe ich viel mit meinem Ball gespielt und ihn ständig durch die Gegend geschossen. Mein Vater Georg hatte davon bald genug und mich nur ein Jahr später beim SV Hohenlinden angemeldet", so der Offensivspieler, der später sechs Jahre lang in der Jugend des TSV 1860 München ausgebildet wurde.

Hilfe von Ex-Sturmpartner Stijepic

Richtig in Fahrt kam die Karriere des heute 20-Jährigen aber erst später. Über die Station TSV Ebersberg in seiner oberbayerischen Geburtsstadt wechselte der Angreifer 2008 zum FC Falke Markt Schwaben. Dort kam er bereits als 17-Jähriger in der Landesliga zum Einsatz.

"Mein damaliger Trainer Anton Bobenstetter hat immer auf mich gebaut und mich, selbst wenn andere gerade besser waren, immer spielen lassen", lobt Niederlechner seinen Förderer, bei dem er sich mit zweistelligen Torquoten bedankte.

Nach zwei erfolgreichen Jahren in Markt Schwaben verpflichtete der FC Ismaning das Torjäger-Talent. Hier erhielt Niederlechner den entscheidenden Anschub zur Profilaufbahn. "Mein früherer Sturmpartner Mijo Stijepic hat mir sehr geholfen", sagt er. "Er hat mich immer angespornt und gesagt, dass ich es schaffen kann."

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Viele Tipps von Trainer Herrlich

Nun könnte Niederlechner von Trainer Heiko Herrlich, der selbst während seiner Profikarriere als Stürmer 1995 Torschützenkönig der Bundesliga (20 Treffer für Borussia Mönchengladbach) wurde und den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffte, den letzten Schliff erhalten.

"Heiko Herrlich hilft mir enorm weiter. Er spricht sehr viel mit uns Spielern. Das kommt sehr gut in der Mannschaft an. Für mich hat er als ehemaliger Stürmer viele Tipps parat, was ich besser machen kann", lobt Niederlechner, der in diesem Jahr seine Ausbildung zum Industriekaufmann abgeschlossen hat.

Auch in seiner Freizeit treibt Florian Niederlechner, der noch bei seinen Eltern Anita und Georg wohnt, gerne Sport. Im Winter geht es für den Eishockeyfan selbst auf das Eis: "Mit meinen Freunden spiele ich ab und zu in der Halle oder auf einem zugefrorenen See." Ganz so erfolgreich wie beim Fußball ist das Bewegungstalent auf Kufen allerdings nicht: "Ich bin froh, wenn ich fehlerfrei über das Eis laufe. Wenn es schneller wird, habe ich schon meine Probleme."