Haching: Pascal Köpkes märchenhafter Karrierebeginn

"Der Abstieg mit der U 19 aus der A-Junioren-Bundesliga vor ein paar Monaten war sehr bitter", erklärt Pascal Köpke, der deshalb im Sommer zusammen mit Danilo Dittrich aus der FCN-Jugend zu den Oberbayern wechselte. "Ich wollte in meiner Entwicklung den nächsten Schritt gehen und hatte im Sommer sehr gute Gespräche mit Unterhachings Präsident Manfred Schwabl. In seinem Konzept spielt der Nachwuchs eine große Rolle."

"Wir haben stets alles im Griff"

In Unterhaching wohnt Köpke junior seitdem nun auch zusammen mit Dittrich (18), Brian Gallo (18) sowie den U 19-Talenten Tobias Oisch (17) und Timo Wehrle (17) in einer WG. "Wir haben stets alles im Griff", meint der Angreifer, der damit erstmals abseits des Elternhauses selbstständig lebt. Auf dem Fußballplatz trainiert Pascal bereits zu Saisonbeginn mit der Drittligamannschaft und empfahl sich über die U 19 (drei Tore bei neun Einsätzen) und die U 23 (zwei Treffer in fünf Partien) für höhere Aufgaben.

Die Messlatte ist für den Stürmer durch seinen sehenswerten Treffer am vergangenen Wochenende aber nicht gerade niedriger gelegt geworden. "Ich mache mir keinen Druck, möchte mir in Zukunft möglichst viel Einsatzzeit erarbeiten und mich nach und nach in der 3. Liga etablieren", sagt der 18-Jährige. "Als Mannschaft bleibt es zunächst unser Ziel, so schnell wie möglich auf 45 Punkte für den Klassenverbleib zu kommen."

Und wie sieht Köpkes nächster Treffer aus? Bei der Antwort muss er nicht lange überlegen: "Völlig egal, es muss nichts für die Geschichtsbücher werden."

[mspw]


Selbst die berühmten Gebrüder Grimm hätten sich wohl keine märchenhaftere Geschichte für das Drittligadebüt von Pascal Köpke im Trikot der SpVgg Unterhaching ausdenken können. Der in der Brüder-Grimm-Stadt Hanau (Hessen) geborene Sohn von DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke machte mit einem akrobatischen Seitfallzieher-Treffer der Marke Tor des Monats beim 4:0 gegen den VfB Stuttgart II spektakulär seinen ersten Schritt auf der Profifußball-Bühne. "Eine außergewöhnliche Geschichte", staunt der noch immer für die U 19 der Hachinger spielberechtigte Angreifer auch einige Tage danach im Gespräch mit DFB.de.

Unzählige Glückwünsche musste Pascal Köpke in den folgenden Tagen entgegen nehmen, darunter natürlich auch von Papa Andreas. "Er hat mich zuerst gefragt, ob ich eigentlich verrückt bin", sagt Köpke grinsend. Eine nicht ganz ernst gemeinte, aber auch keine ganz unberechtigte Aussage des Europameisters von 1996 angesichts von Pascals erster Aktion nach nur 20 Minuten Drittligaluft. "So etwas musst du dich erst einmal trauen", sagt der Junior. "Daher war mein Vater auch sehr stolz auf mich." In Kontakt stehen die Köpkes durch Telefonate und SMS ohnehin sehr regelmäßig.

"Ich bekomme noch immer eine Gänsehaut"

Auch in seiner Schule war Schlitzohr Köpke ("Ich kann nicht nur die Abstauber"), der in der zwölften Klasse aktuell an seinem Fachabitur bastelt, eines der heißesten Gesprächsthemen. "Wenn ich mir das Tor auf Video anschaue, bekomme ich noch immer eine Gänsehaut", so der Rechtsfuß. "Ein Kopfball wäre schwierig geworden, da ich mit dem Rücken zum Tor stand. Daher habe ich mir schnell etwas anderes einfallen lassen."

Mit eben dieser jugendlichen Unbekümmertheit trumpfte aber nicht nur Köpke, sondern die gesamte junge Hachinger Mannschaft um das Trainergespann Claus Schromm und Manuel Baum in den vergangenen Wochen ganz groß auf. "Überhaching" titelte sogar das Fachmagazinkicker nach dem höchsten Saisonsieg und dem Sprung auf den Relegationsplatz drei.

"Mit unserem Durchschnittsalter liegen wir noch unter den U 23-Mannschaften von Borussia Dortmund und des VfB Suttgart, wurden auch deshalb vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelt", erinnert sich Köpke. "Doch wir zeigen jede Woche, wie extrem heiß unsere junge Mannschaft auf Erfolge ist."

"Das Tor war mir schon immer zu langweilig"

"Wie der Vater, so der Sohn", dieses Sprichwort dürfte sich für Pascal Köpke nach seinem furiosen Einstand in der 3. Liga nun endgültig erledigt haben. Anders als der Torwarttrainer der Nationalmannschaft, der in der Bundesliga in 346 Partien zwischen den Pfosten stand, will sein 1,75 Meter großer Sohn als Angreifer seinen Weg machen: "Das Tor war mir irgendwie schon immer zu langweilig. Ich mag die Action als Stürmer lieber."

Was der Papa dazu sagt? "Er unterstützt mich sehr und gibt mir viele Tipps. Als ich als kleiner Junge mit meinem Vater gespielt habe, stand er in der Kiste und ich habe geschossen. Hat also gut funktioniert", lächelt der 18-Jährige, der einst beim ASV Herzogenaurach (Mittelfranken) angefangen hatte. Mit seinem Wechsel zum 1. FC Nürnberg im Alter von acht Jahren begab sich der Filius - zumindest in dieser Beziehung - auf die Spuren von Andreas Köpke, der insgesamt elf Jahre beim "Club" verbracht hatte.

Mit Nürnberger B-Junioren erst im Halbfinale gescheitert

Die B-Junioren des FCN schoss Pascal Köpke in der Saison 2011/2012 durch sieben Tore in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, scheiterte dort aber im Halbfinale am VfB Stuttgart (2:0/1:4). Vor Saisonbeginn - und damit ein Jahr eher als beim Papa - endete für den Angreifer seine Zeit in Nürnberg.

"Der Abstieg mit der U 19 aus der A-Junioren-Bundesliga vor ein paar Monaten war sehr bitter", erklärt Pascal Köpke, der deshalb im Sommer zusammen mit Danilo Dittrich aus der FCN-Jugend zu den Oberbayern wechselte. "Ich wollte in meiner Entwicklung den nächsten Schritt gehen und hatte im Sommer sehr gute Gespräche mit Unterhachings Präsident Manfred Schwabl. In seinem Konzept spielt der Nachwuchs eine große Rolle."

"Wir haben stets alles im Griff"

In Unterhaching wohnt Köpke junior seitdem nun auch zusammen mit Dittrich (18), Brian Gallo (18) sowie den U 19-Talenten Tobias Oisch (17) und Timo Wehrle (17) in einer WG. "Wir haben stets alles im Griff", meint der Angreifer, der damit erstmals abseits des Elternhauses selbstständig lebt. Auf dem Fußballplatz trainiert Pascal bereits zu Saisonbeginn mit der Drittligamannschaft und empfahl sich über die U 19 (drei Tore bei neun Einsätzen) und die U 23 (zwei Treffer in fünf Partien) für höhere Aufgaben.

Die Messlatte ist für den Stürmer durch seinen sehenswerten Treffer am vergangenen Wochenende aber nicht gerade niedriger gelegt geworden. "Ich mache mir keinen Druck, möchte mir in Zukunft möglichst viel Einsatzzeit erarbeiten und mich nach und nach in der 3. Liga etablieren", sagt der 18-Jährige. "Als Mannschaft bleibt es zunächst unser Ziel, so schnell wie möglich auf 45 Punkte für den Klassenverbleib zu kommen."

Und wie sieht Köpkes nächster Treffer aus? Bei der Antwort muss er nicht lange überlegen: "Völlig egal, es muss nichts für die Geschichtsbücher werden."