Großaspachs Leist: "Pokal auf To-do-Liste"

Julian Leist geht als Kapitän der SG Sonnenhof Großaspach vorneweg. Der 31-Jährige ist nicht nur der erfahrenste Spieler im Kader von Trainer Oliver Zapel. Er erzielte auch beim 2:2 gegen den KFC Uerdingen 05 beide Treffer.

Im DFB.de-Interview spricht Julian Leist mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den ersten Doppelpack seiner Karriere und eine Lücke in seiner Vita.

DFB.de: Beim 2:2 gegen den KFC Uerdingen 05 ist Ihnen im 256. Drittligaspiel der erste Doppelpack Ihrer Karriere gelungen. Wie oft haben Sie sich schon die Tore angeschaut, Herr Leist?

Julian Leist: Als ich nach dem Spiel wieder zu Hause war, habe ich mir die Zusammenfassung angeschaut. Am nächsten Tag war ich bei meinen Eltern zum Essen, da liefen die Tore auch nochmal. Zu der Spielanalyse, die Trainer Oliver Zapel zusammengestellt hatte, gehörten Sie auch dazu.

DFB.de: Standen im Training Standardsituationen besonders auf dem Programm?

Leist: Wir legen viel Wert auf Standardsituationen. Mit ihnen kann man immer ein Spiel in die eigene Richtung kippen lassen. Bisher war es so, dass die Hereingaben schon gut waren, die Verwertung aber noch nicht. Umso schöner ist es, dass sich die Arbeit diesmal bezahlt gemacht hat.

DFB.de: Wie groß ist dennoch der Ärger, dass es nicht zum Sieg gereicht hat, obwohl Ihnen erst in der Nachspielzeit der 2:1-Führungstreffer gelungen war?

Leist: Schon enorm. Wir waren sehr enttäuscht, weil wir mit der letzten Aktion des Spiels noch den Ausgleich kassiert haben. Da kann man schon von zwei verschenkten Punkten reden. Der KFC Uerdingen 05 war in der Anfangsphase sehr ballsicher, nach dem 0:1 mussten wir uns kurz schütteln. Danach waren wir aber gut in der Partie.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Saisonstart mit vier Punkten aus vier Spielen?

Leist: Klar, die Punktzahl ist noch nicht so, wie wir uns das vorstellen. Allerdings waren unsere Leistungen schon an den ersten beiden Spieltagen bei den Niederlagen gegen den MSV Duisburg und den 1. FC Kaiserslautern nicht schlecht. Nur der Ertrag hatte nicht gestimmt. Die Tendenz mit vier Punkten aus den beiden vergangenen Partien ist positiv.

DFB.de: Sie sind nach Kai Gehring der dienstälteste Spieler im Kader von Großaspach. Was macht den Verein für Sie aus?

Leist: Zum einen stamme ich aus der Region. Ich fühle mich hier wohl, der Verein ist sehr familiär und bodenständig. Zum anderen ist die SG Sonnenhof Großaspach ein Sprungbrett für junge Spieler. Hier können sie den nächsten Schritt machen. Gleichzeitig kann ich als älterer Spieler neben dem Fußball noch eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann absolvieren. Es ist nicht selbstverständlich, dass beides bei einem Verein funktioniert.

DFB.de: Das klingt nach einem straffen Zeitplan. Wie bekommen Sie die Ausbildung und den Fußball unter einen Hut? Hatten Sie beispielsweise für die Sommervorbereitung Urlaub genommen?

Leist: Mit viel Fleiß und Motivation. Meistens bin ich vormittags bei meiner Ausbildung und nachmittags auf dem Fußballplatz. Außer mittwochs, da habe ich meinen Berufsschultag und bin vom Training freigestellt. Für die Sommervorbereitung hatte ich mir extra freigenommen.

DFB.de: Vor dieser Spielzeit kehrte Trainer OIiver Zapel, der die Mannschaft schon in der Saison 2016/2017 betreut hatte, nach Großaspach zurück. War das nicht ein wenig seltsam?

Leist: Für Außenstehende mag das durchaus überraschend gewesen sein, weil die Zusammenarbeit schon einmal vorzeitig beendet wurde. Als ich das Trainerprofil erfahren habe, musste ich aber schon auch an ihn denken. Oliver Zapel kennt die Liga. Er weiß, wie der Verein tickt, und unter ihm haben wir guten Fußball gespielt. Auch in dieser Saison war das Feedback von den Fans nach unseren Spielen positiv.

DFB.de: Die 3. Liga pausiert am Wochenende. Stattdessen geht es im Verbandspokal von Württemberg zum Landesligisten SV Kaisersbach. Da ist ein Sieg Pflicht, oder?

Leist: Wir sind die klassenhöchste Mannschaft im Wettbewerb, da sind wir fast schon automatisch in der Favoritenrolle. Der wollen wir auch gerecht werden. Die Hoffnung des SV Kaisersbach auf eine Überraschung müssen wir schon im Keim ersticken. Unser Ziel ist es, den Verbandspokal zum zweiten Mal in der Vereinshistorie zu gewinnen.

DFB.de: In der Vergangenheit hat sich die SG Sonnenhof Großaspach im Verbandspokal oft sehr schwergetan. Warum?

Leist: Der Leistungsunterschied zwischen den unteren Klassen und der 3. Liga ist kleiner geworden. Dazu kommt noch, dass die Außenseiter den großen Favoriten ärgern wollen. Wenn wir dann nicht bei 100 Prozent unseres Leistungsvermögens sind, wird es schon schwer.

DFB.de: Sie haben insgesamt 256 Spiele in der 3. Liga absolviert und sind damit gemeinsam mit Tobias Rühle vom KFC Uerdingen 05 der erfahrenste, noch in der dritthöchsten Spielklasse aktive Spieler. Was bedeutet Ihnen das?

Leist: Ich freue mich darüber, dass ich schon so viele Spiele machen durfte. Mit meiner Erfahrung kann ich unseren jungen Spielern Tipps und Hilfestellung geben. Ich übernehme gerne Verantwortung. Und wer weiß: Ich habe bei der Zahl der Einsätze mit meinem ehemaligen Mitspieler Tobias Rühle gleichgezogen. Da kann ich ihn vielleicht auch noch überholen und den einen oder anderen Platz gutmachen (lacht).

DFB.de: Dagegen steht in Ihrer Vita aber noch keine einzige Partie im DFB-Pokal. Ist da die Sehnsucht besonders groß?

Leist: Der DFB-Pokal steht definitiv noch auf meiner To-do-Liste. In einem Pflichtspiel gegen einen Zweit- oder Erstligisten zu spielen, ist definitiv eines der Ziele, die ich während meiner Karriere noch erreichen will.

[mspw]

Julian Leist geht als Kapitän der SG Sonnenhof Großaspach vorneweg. Der 31-Jährige ist nicht nur der erfahrenste Spieler im Kader von Trainer Oliver Zapel. Er erzielte auch beim 2:2 gegen den KFC Uerdingen 05 beide Treffer.

Im DFB.de-Interview spricht Julian Leist mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den ersten Doppelpack seiner Karriere und eine Lücke in seiner Vita.

DFB.de: Beim 2:2 gegen den KFC Uerdingen 05 ist Ihnen im 256. Drittligaspiel der erste Doppelpack Ihrer Karriere gelungen. Wie oft haben Sie sich schon die Tore angeschaut, Herr Leist?

Julian Leist: Als ich nach dem Spiel wieder zu Hause war, habe ich mir die Zusammenfassung angeschaut. Am nächsten Tag war ich bei meinen Eltern zum Essen, da liefen die Tore auch nochmal. Zu der Spielanalyse, die Trainer Oliver Zapel zusammengestellt hatte, gehörten Sie auch dazu.

DFB.de: Standen im Training Standardsituationen besonders auf dem Programm?

Leist: Wir legen viel Wert auf Standardsituationen. Mit ihnen kann man immer ein Spiel in die eigene Richtung kippen lassen. Bisher war es so, dass die Hereingaben schon gut waren, die Verwertung aber noch nicht. Umso schöner ist es, dass sich die Arbeit diesmal bezahlt gemacht hat.

DFB.de: Wie groß ist dennoch der Ärger, dass es nicht zum Sieg gereicht hat, obwohl Ihnen erst in der Nachspielzeit der 2:1-Führungstreffer gelungen war?

Leist: Schon enorm. Wir waren sehr enttäuscht, weil wir mit der letzten Aktion des Spiels noch den Ausgleich kassiert haben. Da kann man schon von zwei verschenkten Punkten reden. Der KFC Uerdingen 05 war in der Anfangsphase sehr ballsicher, nach dem 0:1 mussten wir uns kurz schütteln. Danach waren wir aber gut in der Partie.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Saisonstart mit vier Punkten aus vier Spielen?

Leist: Klar, die Punktzahl ist noch nicht so, wie wir uns das vorstellen. Allerdings waren unsere Leistungen schon an den ersten beiden Spieltagen bei den Niederlagen gegen den MSV Duisburg und den 1. FC Kaiserslautern nicht schlecht. Nur der Ertrag hatte nicht gestimmt. Die Tendenz mit vier Punkten aus den beiden vergangenen Partien ist positiv.

DFB.de: Sie sind nach Kai Gehring der dienstälteste Spieler im Kader von Großaspach. Was macht den Verein für Sie aus?

Leist: Zum einen stamme ich aus der Region. Ich fühle mich hier wohl, der Verein ist sehr familiär und bodenständig. Zum anderen ist die SG Sonnenhof Großaspach ein Sprungbrett für junge Spieler. Hier können sie den nächsten Schritt machen. Gleichzeitig kann ich als älterer Spieler neben dem Fußball noch eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann absolvieren. Es ist nicht selbstverständlich, dass beides bei einem Verein funktioniert.

DFB.de: Das klingt nach einem straffen Zeitplan. Wie bekommen Sie die Ausbildung und den Fußball unter einen Hut? Hatten Sie beispielsweise für die Sommervorbereitung Urlaub genommen?

Leist: Mit viel Fleiß und Motivation. Meistens bin ich vormittags bei meiner Ausbildung und nachmittags auf dem Fußballplatz. Außer mittwochs, da habe ich meinen Berufsschultag und bin vom Training freigestellt. Für die Sommervorbereitung hatte ich mir extra freigenommen.

DFB.de: Vor dieser Spielzeit kehrte Trainer OIiver Zapel, der die Mannschaft schon in der Saison 2016/2017 betreut hatte, nach Großaspach zurück. War das nicht ein wenig seltsam?

Leist: Für Außenstehende mag das durchaus überraschend gewesen sein, weil die Zusammenarbeit schon einmal vorzeitig beendet wurde. Als ich das Trainerprofil erfahren habe, musste ich aber schon auch an ihn denken. Oliver Zapel kennt die Liga. Er weiß, wie der Verein tickt, und unter ihm haben wir guten Fußball gespielt. Auch in dieser Saison war das Feedback von den Fans nach unseren Spielen positiv.

DFB.de: Die 3. Liga pausiert am Wochenende. Stattdessen geht es im Verbandspokal von Württemberg zum Landesligisten SV Kaisersbach. Da ist ein Sieg Pflicht, oder?

Leist: Wir sind die klassenhöchste Mannschaft im Wettbewerb, da sind wir fast schon automatisch in der Favoritenrolle. Der wollen wir auch gerecht werden. Die Hoffnung des SV Kaisersbach auf eine Überraschung müssen wir schon im Keim ersticken. Unser Ziel ist es, den Verbandspokal zum zweiten Mal in der Vereinshistorie zu gewinnen.

DFB.de: In der Vergangenheit hat sich die SG Sonnenhof Großaspach im Verbandspokal oft sehr schwergetan. Warum?

Leist: Der Leistungsunterschied zwischen den unteren Klassen und der 3. Liga ist kleiner geworden. Dazu kommt noch, dass die Außenseiter den großen Favoriten ärgern wollen. Wenn wir dann nicht bei 100 Prozent unseres Leistungsvermögens sind, wird es schon schwer.

DFB.de: Sie haben insgesamt 256 Spiele in der 3. Liga absolviert und sind damit gemeinsam mit Tobias Rühle vom KFC Uerdingen 05 der erfahrenste, noch in der dritthöchsten Spielklasse aktive Spieler. Was bedeutet Ihnen das?

Leist: Ich freue mich darüber, dass ich schon so viele Spiele machen durfte. Mit meiner Erfahrung kann ich unseren jungen Spielern Tipps und Hilfestellung geben. Ich übernehme gerne Verantwortung. Und wer weiß: Ich habe bei der Zahl der Einsätze mit meinem ehemaligen Mitspieler Tobias Rühle gleichgezogen. Da kann ich ihn vielleicht auch noch überholen und den einen oder anderen Platz gutmachen (lacht).

DFB.de: Dagegen steht in Ihrer Vita aber noch keine einzige Partie im DFB-Pokal. Ist da die Sehnsucht besonders groß?

Leist: Der DFB-Pokal steht definitiv noch auf meiner To-do-Liste. In einem Pflichtspiel gegen einen Zweit- oder Erstligisten zu spielen, ist definitiv eines der Ziele, die ich während meiner Karriere noch erreichen will.

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