Grlic: "MSV gehört mindestens in die zweite Liga"

Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern - und Trainern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Duisburgs Sportdirektor Ivica Grlic, der beim MSV einen Kultstatus genießt.

Lange muss Ivica Grlic nicht überlegen. Die besonderen Augenblicke seiner bewegenden Karriere sind eng verbunden mit seinem aktuellen Arbeitgeber. Immer wieder der MSV Duisburg, immer wieder die großen Momente mit seinem Herzensklub. Heute ist der 38-Jährige Sportdirektor des Drittligisten, früher war er einer der wichtigsten Spieler des Vereins. Deshalb ist für den ehemaligen Mittelfeldspieler auch ganz klar, dass die Höhepunkte seiner Laufbahn eng mit dem Zebra-Trikot verbunden. Aber was genau?

Erinnerungen ans Pokalfinale 2011 noch wach

"Die letzten 25 Minuten des Endspiels um den DFB-Pokal waren großartig", erinnert sich Grlic im Gespräch mit DFB.de. Es stand zu diesem Zeitpunkt bereits 4:0 für den FC Schalke 04. Aber wie die Duisburger diesen Tag im Frühjahr 2011 dennoch gefeiert haben, wird Grlic sein Leben lang nicht mehr vergessen: "Unsere Fans haben eine riesige Stimmung gemacht. Das war schon außergewöhnlich, das ging unter die Haut. Auch bei uns Spielern auf dem Platz. Am Ende gab es sogar Beifall aus dem Schalker Lager dafür."

Dass es letztlich 0:5 ausging, spielte dann auch keine Rolle mehr. Es war eines seiner letzten Spiele für den MSV. Wenige Wochen später musste er seine Karriere wegen anhaltender Knieprobleme beenden. Es war ein bitteres Ende, jedes ungewollte Ende ist bitter. Aber Grlic war sozusagen nebenbei bereits als Team-Manager tätig. Das machte ihm Mut. Er konnte sich endlich komplett auf seine neue Aufgabe konzentrieren.

Grlic hat viel erlebt mit dem MSV Duisburg seit er im Sommer 2004 von Alemannia Aachen gekommen war. In 167 Begegnungen hat er 27 Treffer erzielt. Zweimal ist er mit dem Verein aufgestiegen. Es waren ebenfalls Höhepunkte. "Genauso wie meine Einsätze für die Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina. Ich kann mich gut daran erinnern, wie wir für Erstaunen gesorgt haben, als wir in Spanien mal ein Unentschieden geholt haben", sagt Grlic rückblickend.

Ivica Grlic schaut lieber nach vorn

Aber eigentlich ist das gar nicht seine Art. Er schaut viel lieber nach vorne. Neue Aufgaben warten. Es geht nicht immer aufwärts. Aber es geht immer weiter. Diese Erfahrung musste Grlic in diesem Sommer machen. Plötzlich standen die Duisburger ohne Lizenz da. Erst knapp zwei Wochen vor Saisonstart war klar, dass es immerhin in der 3. Liga weitergehen würde. "Wir hatten keinen Trainer, keine Mannschaft - nichts", sagt Grlic. Erst neun Tage vor dem Auftaktspiel stand der neue Kader mit Coach Karsten Baumann erstmals auf dem Platz.

Es ist umso erstaunlicher, welche Entwicklung dieses völlig neu zusammen gestellte Team in kürzester Zeit genommen hat. Mit einem Sieg bei Preußen Münster am Samstag (ab 14 Uhr) könnten sich die Duisburger sogar zu einem ernsthaften Anwärter auf den dritten Platz entwickeln. Der Lohn wären am Saisonende zwei Aufstiegsspiele gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga.

"So weit sind wir noch lange nicht", sagt Grlic: "Nach diesen turbulenten vergangenen Monaten zählt für uns zunächst ausschließlich der Klassenerhalt. Natürlich schauen wir auch nach oben, das ist doch ganz klar. Und meiner Meinung nach gehört ein Verein wie der MSV Duisburg auch mindestens in die 2. Bundesliga. Aber wir müssen zunächst zusehen, dass wir uns stabilisieren. In der Winterpause werde ich mich dann zu neuen Zielen äußern."

"Ich bin positiv überrascht"



Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern - und Trainern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Duisburgs Sportdirektor Ivica Grlic, der beim MSV einen Kultstatus genießt.

Lange muss Ivica Grlic nicht überlegen. Die besonderen Augenblicke seiner bewegenden Karriere sind eng verbunden mit seinem aktuellen Arbeitgeber. Immer wieder der MSV Duisburg, immer wieder die großen Momente mit seinem Herzensklub. Heute ist der 38-Jährige Sportdirektor des Drittligisten, früher war er einer der wichtigsten Spieler des Vereins. Deshalb ist für den ehemaligen Mittelfeldspieler auch ganz klar, dass die Höhepunkte seiner Laufbahn eng mit dem Zebra-Trikot verbunden. Aber was genau?

Erinnerungen ans Pokalfinale 2011 noch wach

"Die letzten 25 Minuten des Endspiels um den DFB-Pokal waren großartig", erinnert sich Grlic im Gespräch mit DFB.de. Es stand zu diesem Zeitpunkt bereits 4:0 für den FC Schalke 04. Aber wie die Duisburger diesen Tag im Frühjahr 2011 dennoch gefeiert haben, wird Grlic sein Leben lang nicht mehr vergessen: "Unsere Fans haben eine riesige Stimmung gemacht. Das war schon außergewöhnlich, das ging unter die Haut. Auch bei uns Spielern auf dem Platz. Am Ende gab es sogar Beifall aus dem Schalker Lager dafür."

Dass es letztlich 0:5 ausging, spielte dann auch keine Rolle mehr. Es war eines seiner letzten Spiele für den MSV. Wenige Wochen später musste er seine Karriere wegen anhaltender Knieprobleme beenden. Es war ein bitteres Ende, jedes ungewollte Ende ist bitter. Aber Grlic war sozusagen nebenbei bereits als Team-Manager tätig. Das machte ihm Mut. Er konnte sich endlich komplett auf seine neue Aufgabe konzentrieren.

Grlic hat viel erlebt mit dem MSV Duisburg seit er im Sommer 2004 von Alemannia Aachen gekommen war. In 167 Begegnungen hat er 27 Treffer erzielt. Zweimal ist er mit dem Verein aufgestiegen. Es waren ebenfalls Höhepunkte. "Genauso wie meine Einsätze für die Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina. Ich kann mich gut daran erinnern, wie wir für Erstaunen gesorgt haben, als wir in Spanien mal ein Unentschieden geholt haben", sagt Grlic rückblickend.

Ivica Grlic schaut lieber nach vorn

Aber eigentlich ist das gar nicht seine Art. Er schaut viel lieber nach vorne. Neue Aufgaben warten. Es geht nicht immer aufwärts. Aber es geht immer weiter. Diese Erfahrung musste Grlic in diesem Sommer machen. Plötzlich standen die Duisburger ohne Lizenz da. Erst knapp zwei Wochen vor Saisonstart war klar, dass es immerhin in der 3. Liga weitergehen würde. "Wir hatten keinen Trainer, keine Mannschaft - nichts", sagt Grlic. Erst neun Tage vor dem Auftaktspiel stand der neue Kader mit Coach Karsten Baumann erstmals auf dem Platz.

Es ist umso erstaunlicher, welche Entwicklung dieses völlig neu zusammen gestellte Team in kürzester Zeit genommen hat. Mit einem Sieg bei Preußen Münster am Samstag (ab 14 Uhr) könnten sich die Duisburger sogar zu einem ernsthaften Anwärter auf den dritten Platz entwickeln. Der Lohn wären am Saisonende zwei Aufstiegsspiele gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga.

"So weit sind wir noch lange nicht", sagt Grlic: "Nach diesen turbulenten vergangenen Monaten zählt für uns zunächst ausschließlich der Klassenerhalt. Natürlich schauen wir auch nach oben, das ist doch ganz klar. Und meiner Meinung nach gehört ein Verein wie der MSV Duisburg auch mindestens in die 2. Bundesliga. Aber wir müssen zunächst zusehen, dass wir uns stabilisieren. In der Winterpause werde ich mich dann zu neuen Zielen äußern."

"Ich bin positiv überrascht"

Grlic hat oft genug erlebt, wie eng im Fußball Glück und Pech zusammen liegen. In der 3. Liga ist das manchmal besonders gut zu erkennen. Beinahe jeder kann jeden schlagen. Deshalb ist diese Spielklasse für die Duisburger trotz der strahlenden Vergangenheit gar nicht so uninteressant: "Leipzig und Heidenheim stehen zurecht ganz oben. Danach ist alles sehr eng. Das ist derzeit der große Reiz. Ich bin zum ersten Mal Teil der 3. Liga. Und ich muss sagen, dass ich wirklich positiv überrascht bin. So einen riesigen Unterschied zur 2. Bundesliga gibt es gar nicht."

Es ist auch ein Verdienst des Sportdirektors, dass die Euphorie in der Stadt wieder riesig ist. Knapp 14.000 Anhänger kommen bislang im Schnitt zu den Heimspielen. Damit liegt Duisburg auf dem ersten Rang der Zuschauertabelle. Die Fans spüren, dass die Mannschaft eine Idee verfolgt. Grlic lebt es ihnen jeden Tag vor: "Ich gehe voran und kremple die Ärmel hoch. Das habe ich früher auf dem Platz so gemacht, das halte ich heute noch immer so. Ich kann gar nicht anders."

Diese Mentalität kommt an im Ruhrgebiet. Es kann ja kein Zufall sein, dass Grlic einst von den treuesten MSV-Unterstützern bei einer Internetabstimmung zum viertbeliebtesten Duisburger Spieler aller Zeiten gewählt wurde – direkt hinter Ikone Bernhard Dietz sowie Bachirou Salou und Michael Tönnies. Mit einer Sache könnte Grlic womöglich sogar Dietz seinen Platz ganz oben streitig machen: Mit dem Aufstieg, mit der Rückkehr in die 2. Bundesliga, mit dem Comeback des MSV auf der ganz großen Bühne des deutschen Fußballs. Ausgeschlossen ist es nicht.