Geyer: "Abstieg wäre ein großer Rückschlag"

DFB.de: Am Samstag reicht nicht "nur" ein Sieg gegen den VfB Stuttgart II, auch die Konkurrenz muss mitspielen. Wie schätzen Sie die Chancen auf den Klassenverbleib ein?

Geyer: Fakt ist, dass wir es nicht mehr in der eigenen Hand haben und wir darauf hoffen müssen, dass unsere Konkurrenten Punkte liegen lassen. Das ist aber kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Wir wollen unsere Hausaufgaben machen, vor heimischer Kulisse noch einmal drei Punkte einfahren. Dann werden wir sehen, ob es gereicht hat oder nicht.

DFB.de: Zum Saisonfinale geht es ausgerechnet gegen die U 23 Ihres Ausbildungsvereins VfB Stuttgart. Ein besonderes Spiel für Sie?

Geyer: Auf jeden Fall. Ich war sieben Jahre beim VfB, habe dort das Fußballspielen gelernt und viel erlebt. Vor dem Spiel werde ich sicher den einen oder anderen ehemaligen Mitspieler begrüßen. Während der Partie werde ich meine Stuttgarter Vergangenheit aber komplett ausblenden.

DFB.de: Gehen wir mal vom schlimmsten Szenario aus: Der SVWW muss den VfB II in die Regionalliga Südwest begleiten. Wäre das für Sie wie ein zweifacher Abstieg in die 4. Liga?

Geyer: Irgendwie schon. Ich fühle mich dem Verein immer nach verbunden, habe die schönen Jahre im Schwabenland nie vergessen. Dass die U 23 des VfB erstmals aus der 3. Liga absteigen muss, ist sehr schade.

DFB.DE: Auch für die Profis des VfB Stuttgart sieht es in der Bundesliga nicht gut aus. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt vor dem letzten Spieltag zwei Zähler. Verfolgen Sie auch die sportliche Entwicklung der VfB-Profis regelmäßig?

Geyer: Ja, ich bekomme einiges mit. Es wäre schon traurig, wenn ein solcher Traditionsverein in die 2. Bundesliga absteigen müsste. Da gehört der VfB einfach nicht hin. Ich hoffe, dass sich das Team zumindest in die Relegation retten kann.



Mit dem SV Wehen Wiesbaden will Thomas Geyer am letzten Spieltag der 3. Liga den Abstieg verhindern - und das ausgerechnet gegen seinen Ausbildungsverein, bei dem er von 2007 bis 2014 gespielt hatte. Am Samstag (ab 13.45 Uhr) muss der SVWW gegen die bereits als Absteiger feststehende U 23 des VfB Stuttgart einen Sieg einfahren und gleichzeitig auf Patzer der Konkurrenten hoffen. Denn: Die Wiesbadener gehen als Tabellenvorletzter in das dramatische Abstiegsfinale am letzten Spieltag, der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt aber nur einen Punkt. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht der 25 Jahre alte Verteidiger mit Journalist Christian Knoth über die Ausgangslage vor der Partie gegen seinen Ex-Verein, die Bedeutung der Fanunterstützung und seine Zeit beim VfB Stuttgart.

DFB.de: Beim SV Wehen Wiesbaden hatte zu Saisonbeginn wohl niemand damit gerechnet, dass der Verein vor dem letzten Spieltag auf einem Abstiegsplatz stehen könnte. Wie erklären Sie sich eine solche Saison, Herr Geyer?

Thomas Geyer: Das ist schwierig zu erklären. Ich glaube, wenn ich für den Misserfolg sofort eine Erklärung parat hätte, würden wir uns erst gar nicht in einer solch brenzligen Situation befinden. Wir hätten längst die Kurve bekommen.

DFB.de: Was würde der Abstieg für den Verein und Sie persönlich bedeuten?

Geyer: Es wäre für alle Beteiligten ein großer Rückschlag. In der Regionalliga würde ein großer Umbruch stattfinden müssen. Aber daran möchte ich noch gar nicht denken. Ich bin davon überzeugt, dass wir dem Abstieg auf der Zielgeraden noch von der Schippe springen können.

DFB.de: Mitten im Abstiegskampf ging auch noch das Hessenpokal-Finale gegen den Südwest-Regionalligisten Kickers Offenbach 1:2 verloren. Dadurch wurde der DFB-Pokal verpasst. Eine Folge der Verunsicherung des Teams?

Geyer: Dass wir bei einem solchen Saisonverlauf nicht vor Selbstvertrauen strotzen, ist klar. Allerdings spielen wir seit dem Trainerwechsel einen ganz anderen Fußball, die zuvor vorhandene Verunsicherung hat uns Torsten Fröhling genommen. Gegen Offenbach haben wir sicher keine überragende Leistung gezeigt. Das lag aber weder an unserer bisherigen Saisonleistung noch am fehlenden Selbstvertrauen. Dass wir uns seit einigen Wochen deutlich im Aufwärtstrend befinden, haben die Auftritte in der Meisterschaft gezeigt.

DFB.de: Wie nehmen die Anhänger die sportliche Krise auf?

Geyer: Die Fans sind selbstverständlich unzufrieden, hätten sich genau wie wir als Mannschaft eine erfolgreichere Spielzeit gewünscht. Dennoch unterstützen sie uns hervorragend, auch die Atmosphäre gegen Offenbach war klasse. Dass wir die Zuschauer hinter uns haben, hilft uns sehr.

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DFB.de: Am Samstag reicht nicht "nur" ein Sieg gegen den VfB Stuttgart II, auch die Konkurrenz muss mitspielen. Wie schätzen Sie die Chancen auf den Klassenverbleib ein?

Geyer: Fakt ist, dass wir es nicht mehr in der eigenen Hand haben und wir darauf hoffen müssen, dass unsere Konkurrenten Punkte liegen lassen. Das ist aber kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Wir wollen unsere Hausaufgaben machen, vor heimischer Kulisse noch einmal drei Punkte einfahren. Dann werden wir sehen, ob es gereicht hat oder nicht.

DFB.de: Zum Saisonfinale geht es ausgerechnet gegen die U 23 Ihres Ausbildungsvereins VfB Stuttgart. Ein besonderes Spiel für Sie?

Geyer: Auf jeden Fall. Ich war sieben Jahre beim VfB, habe dort das Fußballspielen gelernt und viel erlebt. Vor dem Spiel werde ich sicher den einen oder anderen ehemaligen Mitspieler begrüßen. Während der Partie werde ich meine Stuttgarter Vergangenheit aber komplett ausblenden.

DFB.de: Gehen wir mal vom schlimmsten Szenario aus: Der SVWW muss den VfB II in die Regionalliga Südwest begleiten. Wäre das für Sie wie ein zweifacher Abstieg in die 4. Liga?

Geyer: Irgendwie schon. Ich fühle mich dem Verein immer nach verbunden, habe die schönen Jahre im Schwabenland nie vergessen. Dass die U 23 des VfB erstmals aus der 3. Liga absteigen muss, ist sehr schade.

DFB.DE: Auch für die Profis des VfB Stuttgart sieht es in der Bundesliga nicht gut aus. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt vor dem letzten Spieltag zwei Zähler. Verfolgen Sie auch die sportliche Entwicklung der VfB-Profis regelmäßig?

Geyer: Ja, ich bekomme einiges mit. Es wäre schon traurig, wenn ein solcher Traditionsverein in die 2. Bundesliga absteigen müsste. Da gehört der VfB einfach nicht hin. Ich hoffe, dass sich das Team zumindest in die Relegation retten kann.

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DFB.de: Dem SV Wehen Wiesbaden gelang in der vergangenen Woche ein wichtiger 1:0-Auswärtserfolg bei der SG Sonnenhof Großaspach. Schon diese Partie hatte Endspiel-Charakter, eine Niederlage hätte den Abstieg bedeutet. Wie groß war die Anspannung?

Geyer: Sehr hoch. Wir wussten alle, was auf dem Spiel steht, haben uns aber dennoch nicht verrückt gemacht und eine sehr konzentrierte Leistung gezeigt. Nach dem Sieg wurde uns allen aber auch schnell wieder bewusst, dass wir damit noch nichts erreicht haben und weiterhin auf einem Abstiegsplatz stehen. Wir sind gezwungen, am Samstag nachzulegen.

DFB.de: Wie schätzen Sie Ihre früheren Teamkollegen aus Stuttgart ein?

Geyer: Der VfB ist zwar Tabellenletzter, möchte sich aber mit einem positiven Ergebnis aus der 3. Liga verabschieden. Stuttgart wird nichts verschenken, sondern uns alles abverlangen. Dass das Team Fußball spielen kann, hat es zuletzt auch beim 0:1 gegen den 1. FC Magdeburg gezeigt. Mit etwas mehr Glück wäre für den VfB auch ein Remis oder sogar ein Sieg drin gewesen.

DFB.de: Ist es ein Vor- oder eher ein Nachteil, dass der VfB schon seit einigen Wochen abgestiegen ist?

Geyer: Weder noch. Es macht nicht den Anschein, als ob sich der VfB wegen des feststehenden Abstieges aufgegeben hätte. Am besten wäre es, wenn wir aus dem Kopf kriegen, dass wir gegen einen Absteiger spielen.

DFB.de: Ihr Vertrag beim SVWW läuft zum Saisonende aus. Wie geht es für Sie persönlich weiter?

Geyer: Es gab bereits erste Gespräche über eine mögliche Vertragsverlängerung. Die werden nach dem Spiel gegen Stuttgart II auch fortgesetzt. Bis dahin beschäftige ich mich aber nicht damit. Priorität hat einzig und allein der Klassenverbleib mit dem SV Wehen Wiesbaden.