Gesichter der 3. Liga: Schnatterer ist Heidenheims Anführer

Es kann ein ehemaliger Nationalspieler sein. Oder ein Talent. Oder ein Trainer. Oder ein Newcomer. Die 3. Liga hat in ihrer fünften Saison jede Menge Charakterköpfe zu bieten. Sie sind die "Gesichter der 3. Liga". DFB.de stellt sie jeden Freitag in seiner Serie vor. Heute: Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer.

Seine persönliche Statistik interessiert Marc Schnatterer vom 1. FC Heidenheim 1846 allenfalls am Rande. Dass der Offensivspieler mit den markanten rotblonden Haaren mit zwölf Saisontreffern und elf Vorlagen zu den torgefährlichsten und effektivsten Akteuren der 3. Liga gehört - geschenkt! Dass ihn das Fachmagazin "kicker" mit dem besten Notenschnitt aller Feldspieler führt (2,69) - zweitrangig! "Entscheidend ist allein, dass die Mannschaft Erfolg hat. Dafür trete ich beim Toreschießen auch gerne zurück", sagt der 27-jährige FCH-Kapitän im Gespräch mit DFB.de.

Schon seit fünf Jahren spielt "Schnatti", wie Schnatterer oft von seinen Mitspielern genannt wird, für Heidenheim. Seinen persönlichen Torrekord aus der Saison 2010/2011, damals war er zwölfmal erfolgreich, hat er schon jetzt nach nur 24 Spieltagen eingestellt. "Treffer sind beim Fußball das Salz in der Suppe. Aber auch nach einer Torvorlage habe ich ein geiles Gefühl. Ich freue mich, dass ich meine Stärken einbringen kann, damit wir alle zusammen Siege feiern können."

Drei Spiele, drei Tore, drei Siege in diesem Jahr

Das war in den vergangenen Wochen recht häufig der Fall. Drei Spiele, drei Siege - so lautet die Bilanz der Heidenheimer in diesem Jahr. Schnatterer erzielte dabei in jedem Spiel einen Treffer. Heimerfolge gegen die SpVgg Unterhaching und Rot-Weiß Erfurt (jeweils 2:1) und der jüngste Auswärtssieg beim SV Babelsberg 03 (4:2) sorgten dafür, dass der von Frank Schmidt trainierte FCH auf Rang fünf geklettert ist. Der Rückstand auf den Relegationsplatz drei beträgt nur noch vier Punkte. Plötzlich ist der Aufstieg wieder in Reichweite, an dem Heidenheim in den vergangenen Spielzeiten häufig nur knapp gescheitert war.

"Wir sind in der ersten Phase dieser Saison unseren Ansprüchen nicht ganz gerecht geworden", sagt Marc Schnatterer rückblickend. "Vom ersten Tag der Wintervorbereitung an galt unsere Konzentration einzig und allein dem Duell mit Unterhaching. Wir wollten einen Knacks zum Auftakt unbedingt vermeiden und uns mit einem Erfolg gleich Selbstvertrauen holen. Das hat geklappt. Jetzt tun wir gut daran, nicht weiter zu denken als bis zum nächsten Spiel."

Gesichter der 3. Liga 2012/2013

Spitzenspiel gegen Preußen Münster am Samstag

Schon am Samstag (ab 14 Uhr, live im Stream bei swr.de) wird Schnatterer seine Mannschaft zum Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten SC Preußen Münster auf das Feld führen. Die Westfalen rangieren derzeit punktgleich mit Spitzenreiter Karlsruher SC (Schnatterers Ex-Verein) und dem Tabellendritten VfL Osnabrück (alle 47 Zähler) auf dem begehrten zweiten Platz. Die Vorfreude bei Schnatterer auf dieses Topspiel ist groß. "Für solche Partien spielen wir Fußball. Die Mannschaft mit dem größeren Willen wird sich durchsetzen. Wir müssen Münster defensiv beschäftigen, dürfen die eigene Abwehrarbeit dabei aber nicht vernachlässigen", betont der FCH-Kapitän.

"Mit breiter Brust und mit kühlem Kopf", davon ist Schnatterer überzeugt, "können wir auch gegen die Münsteraner gewinnen." Angst vor einem möglichen Ende der Erfolgsserie hat der Rechtsfuß nicht. "Wir werden in dieser ausgeglichenen Liga ab jetzt nicht ungeschlagen durchkommen", sagt er: "Wichtig wird sein, dass wir nach einem Misserfolg gleich wieder aufstehen und weitermachen. Die jüngsten Siege waren gut für das Selbstvertrauen. Übertriebene Euphorie bringt uns aber nicht weiter."

Das Herz hängt an Heidenheim

Marc Schnatterer kann nach fünf Jahren in Heidenheim auf die Erfahrung von 125 Drittligapartien (40 Tore) verweisen. Am wohlsten fühlt er sich auf den Außenbahnen, doch auch im Zentrum kann der 1,80 Meter-Mann eingesetzt werden. Zum FCH hat er eine besondere Beziehung aufgebaut. "Dass ein Spieler fünf Jahre bei einem Verein bleibt, ist heutzutage sicher nicht selbstverständlich. Ich fühle mich in Heidenheim aber sehr wohl, genieße das Vertrauen der Verantwortlichen und will es mit Leistung zurückzahlen. Umfeld und Mannschaftsleben sind hervorragend."

Über einen möglichen Wechsel müsste Schnatterer ganz genau nachdenken. "Man soll im Fußball niemals nie sagen. Aber ein Weggang aus Heidenheim wäre eine extrem emotionale Angelegenheit für mich. Mein Herz hängt mittlerweile sehr an dem Verein", sagt der gebürtige Heilbronner, der aktuell Single ist.

Karriere nach der aktiven Laufbahn im Hinterkopf

Mitten im Zentrum der 48.000 Einwohner-Stadt Heidenheim lebt Schnatterer in einer Wohnung. Entspannung vom Fußballalltag findet er auf der Couch, beim Kochen oder im Kino. Aber auch die Karriere nach der aktiven Laufbahn hat der Mittelfeldspezialist im Hinterkopf. Der Abiturient bastelt per Fernstudium im Bereich Sportmanagement an seiner Zukunft. Auch am Trainerjob zeigt Schnatterer, der sich selbst als "Gerechtigkeitsfanatiker" beschreibt, Interesse.

In den kommenden Jahren sind aber nach wie vor die fußballerischen Qualitäten von Marc Schnatterer auf dem Platz gefragt. Als Kapitän trägt er besondere Verantwortung. "Ich versuche, negative Entwicklungen, die mir auffallen, immer sofort anzusprechen und aus der Welt zu schaffen. Das erwartet der Trainer auch von mir. Über allem muss der gemeinschaftliche Erfolg stehen."

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Es kann ein ehemaliger Nationalspieler sein. Oder ein Talent. Oder ein Trainer. Oder ein Newcomer. Die 3. Liga hat in ihrer fünften Saison jede Menge Charakterköpfe zu bieten. Sie sind die "Gesichter der 3. Liga". DFB.de stellt sie jeden Freitag in seiner Serie vor. Heute: Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer.

Seine persönliche Statistik interessiert Marc Schnatterer vom 1. FC Heidenheim 1846 allenfalls am Rande. Dass der Offensivspieler mit den markanten rotblonden Haaren mit zwölf Saisontreffern und elf Vorlagen zu den torgefährlichsten und effektivsten Akteuren der 3. Liga gehört - geschenkt! Dass ihn das Fachmagazin "kicker" mit dem besten Notenschnitt aller Feldspieler führt (2,69) - zweitrangig! "Entscheidend ist allein, dass die Mannschaft Erfolg hat. Dafür trete ich beim Toreschießen auch gerne zurück", sagt der 27-jährige FCH-Kapitän im Gespräch mit DFB.de.

Schon seit fünf Jahren spielt "Schnatti", wie Schnatterer oft von seinen Mitspielern genannt wird, für Heidenheim. Seinen persönlichen Torrekord aus der Saison 2010/2011, damals war er zwölfmal erfolgreich, hat er schon jetzt nach nur 24 Spieltagen eingestellt. "Treffer sind beim Fußball das Salz in der Suppe. Aber auch nach einer Torvorlage habe ich ein geiles Gefühl. Ich freue mich, dass ich meine Stärken einbringen kann, damit wir alle zusammen Siege feiern können."

Drei Spiele, drei Tore, drei Siege in diesem Jahr

Das war in den vergangenen Wochen recht häufig der Fall. Drei Spiele, drei Siege - so lautet die Bilanz der Heidenheimer in diesem Jahr. Schnatterer erzielte dabei in jedem Spiel einen Treffer. Heimerfolge gegen die SpVgg Unterhaching und Rot-Weiß Erfurt (jeweils 2:1) und der jüngste Auswärtssieg beim SV Babelsberg 03 (4:2) sorgten dafür, dass der von Frank Schmidt trainierte FCH auf Rang fünf geklettert ist. Der Rückstand auf den Relegationsplatz drei beträgt nur noch vier Punkte. Plötzlich ist der Aufstieg wieder in Reichweite, an dem Heidenheim in den vergangenen Spielzeiten häufig nur knapp gescheitert war.

"Wir sind in der ersten Phase dieser Saison unseren Ansprüchen nicht ganz gerecht geworden", sagt Marc Schnatterer rückblickend. "Vom ersten Tag der Wintervorbereitung an galt unsere Konzentration einzig und allein dem Duell mit Unterhaching. Wir wollten einen Knacks zum Auftakt unbedingt vermeiden und uns mit einem Erfolg gleich Selbstvertrauen holen. Das hat geklappt. Jetzt tun wir gut daran, nicht weiter zu denken als bis zum nächsten Spiel."

Gesichter der 3. Liga 2012/2013

Spitzenspiel gegen Preußen Münster am Samstag

Schon am Samstag (ab 14 Uhr, live im Stream bei swr.de) wird Schnatterer seine Mannschaft zum Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten SC Preußen Münster auf das Feld führen. Die Westfalen rangieren derzeit punktgleich mit Spitzenreiter Karlsruher SC (Schnatterers Ex-Verein) und dem Tabellendritten VfL Osnabrück (alle 47 Zähler) auf dem begehrten zweiten Platz. Die Vorfreude bei Schnatterer auf dieses Topspiel ist groß. "Für solche Partien spielen wir Fußball. Die Mannschaft mit dem größeren Willen wird sich durchsetzen. Wir müssen Münster defensiv beschäftigen, dürfen die eigene Abwehrarbeit dabei aber nicht vernachlässigen", betont der FCH-Kapitän.

"Mit breiter Brust und mit kühlem Kopf", davon ist Schnatterer überzeugt, "können wir auch gegen die Münsteraner gewinnen." Angst vor einem möglichen Ende der Erfolgsserie hat der Rechtsfuß nicht. "Wir werden in dieser ausgeglichenen Liga ab jetzt nicht ungeschlagen durchkommen", sagt er: "Wichtig wird sein, dass wir nach einem Misserfolg gleich wieder aufstehen und weitermachen. Die jüngsten Siege waren gut für das Selbstvertrauen. Übertriebene Euphorie bringt uns aber nicht weiter."

Das Herz hängt an Heidenheim

Marc Schnatterer kann nach fünf Jahren in Heidenheim auf die Erfahrung von 125 Drittligapartien (40 Tore) verweisen. Am wohlsten fühlt er sich auf den Außenbahnen, doch auch im Zentrum kann der 1,80 Meter-Mann eingesetzt werden. Zum FCH hat er eine besondere Beziehung aufgebaut. "Dass ein Spieler fünf Jahre bei einem Verein bleibt, ist heutzutage sicher nicht selbstverständlich. Ich fühle mich in Heidenheim aber sehr wohl, genieße das Vertrauen der Verantwortlichen und will es mit Leistung zurückzahlen. Umfeld und Mannschaftsleben sind hervorragend."

Über einen möglichen Wechsel müsste Schnatterer ganz genau nachdenken. "Man soll im Fußball niemals nie sagen. Aber ein Weggang aus Heidenheim wäre eine extrem emotionale Angelegenheit für mich. Mein Herz hängt mittlerweile sehr an dem Verein", sagt der gebürtige Heilbronner, der aktuell Single ist.

Karriere nach der aktiven Laufbahn im Hinterkopf

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Mitten im Zentrum der 48.000 Einwohner-Stadt Heidenheim lebt Schnatterer in einer Wohnung. Entspannung vom Fußballalltag findet er auf der Couch, beim Kochen oder im Kino. Aber auch die Karriere nach der aktiven Laufbahn hat der Mittelfeldspezialist im Hinterkopf. Der Abiturient bastelt per Fernstudium im Bereich Sportmanagement an seiner Zukunft. Auch am Trainerjob zeigt Schnatterer, der sich selbst als "Gerechtigkeitsfanatiker" beschreibt, Interesse.

In den kommenden Jahren sind aber nach wie vor die fußballerischen Qualitäten von Marc Schnatterer auf dem Platz gefragt. Als Kapitän trägt er besondere Verantwortung. "Ich versuche, negative Entwicklungen, die mir auffallen, immer sofort anzusprechen und aus der Welt zu schaffen. Das erwartet der Trainer auch von mir. Über allem muss der gemeinschaftliche Erfolg stehen."