Gersbeck: Der Fan unter den Profis

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Marius Gersbeck vom VfL Osnabrück, der nicht nur Leihspieler von Hertha BSC ist, sondern gleichzeitig auch ein großer Fan des Hauptstadtklubs.

Was macht ein Fußballprofi in seiner Freizeit? Er geht ins Fußballstadion. Zumindest ist das bei Marius Gersbeck vom VfL Osnabrück der Fall. Der Torwart ist nicht nur ein Leihspieler von Hertha BSC, sondern gleichzeitig auch ein großer Fan des Hauptstadtclubs. "Mein Vater hat mich schon als kleines Kind mit in das Stadion genommen. Aber ich lebe das eben noch etwas intensiver aus", erzählt er im Gespräch mit DFB.de. Im Gegensatz zu vielen anderen Fußballprofis macht es sich Gersbeck nicht in der Loge bequem. Stattdessen steht er in der Fankurve. Eben da, wo die Stimmung am besten ist und wo seine Kumpels stehen. "Ich feuere die Mannschaft an und nehme auch an Fan-Choreographien teil. Das gehört für mich dazu", erzählt er.

Gersbeck: "Ich war nie der Stammtorwart, den alle gefördert haben"

Wenn es der Spielplan der 3. Liga zulässt, schaut er sich noch heute Spiele der Hertha im Stadion an. Zuletzt war er beim DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund. Dass er als Profi in der Fankurve steht, führt manchmal zu besonderen Erlebnissen. "Einmal bin ich mit zu einem Auswärtsspiel gegen den FC St. Pauli gefahren. Als die Mannschaft nach dem Spiel vor den Fans gefeiert hat, haben mich zwei Mitspieler erkannt und auf den Rasen geholt. Dann haben wir zusammen gefeiert", erzählt der 21-Jährige.

Die Liebe zum Verein kommt nicht von ungefähr. Seitdem er zehn Jahre alt ist, spielt Gersbeck für die Hertha. Dass er das Talent zum Profi hat, war auf den ersten Blick nicht ersichtlich. "Ich war nie der Stammtorwart, den alle gefördert haben, weil aus mir etwas Großes werden könnte. Manchmal war ich hinten dran", erzählt er. Diese Erfahrung möchte er heute nicht missen: "Es tut der Entwicklung gut, wenn man nicht immer gehypt wird, sondern langsam vorankommt und sich Schritt für Schritt weiterentwickelt."

Bundesligadebüt gegen Borussia Dortmund

Zur Saison 2013/2014 wurde er in die U 23-Mannschaft befördert. Am letzten Spieltag der Hinrunde hatte er seinen großen Auftritt: Die Profis der Hertha fuhren zu Borussia Dortmund. In Thomas Kraft und Sascha Burchert fielen die Torhüter Nummer 1 und Nummer 2 aus. So kam der damals 18-jährige Gersbeck zu seinem Bundesligadebüt. Und das vor einer Kulisse mit über 80.000 Zuschauern.

Gersbeck erinnert sich gerne an dieses Erlebnis zurück: "Ich habe zwei Tage vorher erfahren, dass ich spielen werde. Das war die pure Vorfreude." Das Spiel hätte für ihn allerdings kaum schlechter beginnen können. Aufgrund seines Fehlers ging der BVB früh in Führung. "Für einen Torwart ist es wichtig, so etwas schnell abhaken zu können", weiß er. Genau das gelang ihm. Über den weiteren Spielverlauf zeichnete er sich mit starken Paraden aus. Weil seine Vorderleute zwei Tore erzielten, konnte Gersbeck nach Schlusspfiff mit den Fans, man könnte auch sagen mit seinen Freunden, richtig feiern. Die Szene, wie er auf den Zaun kletterte und ein Lied anstimmte, war das Bild des Spieltages. "Solche Geschichten schreibt nur der Fußball", sagte Trainer Jos Luhukay damals gegenüber Focus Online.



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Marius Gersbeck vom VfL Osnabrück, der nicht nur Leihspieler von Hertha BSC ist, sondern gleichzeitig auch ein großer Fan des Hauptstadtklubs.

Was macht ein Fußballprofi in seiner Freizeit? Er geht ins Fußballstadion. Zumindest ist das bei Marius Gersbeck vom VfL Osnabrück der Fall. Der Torwart ist nicht nur ein Leihspieler von Hertha BSC, sondern gleichzeitig auch ein großer Fan des Hauptstadtclubs. "Mein Vater hat mich schon als kleines Kind mit in das Stadion genommen. Aber ich lebe das eben noch etwas intensiver aus", erzählt er im Gespräch mit DFB.de. Im Gegensatz zu vielen anderen Fußballprofis macht es sich Gersbeck nicht in der Loge bequem. Stattdessen steht er in der Fankurve. Eben da, wo die Stimmung am besten ist und wo seine Kumpels stehen. "Ich feuere die Mannschaft an und nehme auch an Fan-Choreographien teil. Das gehört für mich dazu", erzählt er.

Gersbeck: "Ich war nie der Stammtorwart, den alle gefördert haben"

Wenn es der Spielplan der 3. Liga zulässt, schaut er sich noch heute Spiele der Hertha im Stadion an. Zuletzt war er beim DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund. Dass er als Profi in der Fankurve steht, führt manchmal zu besonderen Erlebnissen. "Einmal bin ich mit zu einem Auswärtsspiel gegen den FC St. Pauli gefahren. Als die Mannschaft nach dem Spiel vor den Fans gefeiert hat, haben mich zwei Mitspieler erkannt und auf den Rasen geholt. Dann haben wir zusammen gefeiert", erzählt der 21-Jährige.

Die Liebe zum Verein kommt nicht von ungefähr. Seitdem er zehn Jahre alt ist, spielt Gersbeck für die Hertha. Dass er das Talent zum Profi hat, war auf den ersten Blick nicht ersichtlich. "Ich war nie der Stammtorwart, den alle gefördert haben, weil aus mir etwas Großes werden könnte. Manchmal war ich hinten dran", erzählt er. Diese Erfahrung möchte er heute nicht missen: "Es tut der Entwicklung gut, wenn man nicht immer gehypt wird, sondern langsam vorankommt und sich Schritt für Schritt weiterentwickelt."

Bundesligadebüt gegen Borussia Dortmund

Zur Saison 2013/2014 wurde er in die U 23-Mannschaft befördert. Am letzten Spieltag der Hinrunde hatte er seinen großen Auftritt: Die Profis der Hertha fuhren zu Borussia Dortmund. In Thomas Kraft und Sascha Burchert fielen die Torhüter Nummer 1 und Nummer 2 aus. So kam der damals 18-jährige Gersbeck zu seinem Bundesligadebüt. Und das vor einer Kulisse mit über 80.000 Zuschauern.

Gersbeck erinnert sich gerne an dieses Erlebnis zurück: "Ich habe zwei Tage vorher erfahren, dass ich spielen werde. Das war die pure Vorfreude." Das Spiel hätte für ihn allerdings kaum schlechter beginnen können. Aufgrund seines Fehlers ging der BVB früh in Führung. "Für einen Torwart ist es wichtig, so etwas schnell abhaken zu können", weiß er. Genau das gelang ihm. Über den weiteren Spielverlauf zeichnete er sich mit starken Paraden aus. Weil seine Vorderleute zwei Tore erzielten, konnte Gersbeck nach Schlusspfiff mit den Fans, man könnte auch sagen mit seinen Freunden, richtig feiern. Die Szene, wie er auf den Zaun kletterte und ein Lied anstimmte, war das Bild des Spieltages. "Solche Geschichten schreibt nur der Fußball", sagte Trainer Jos Luhukay damals gegenüber Focus Online.

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Schwierige Zeit in Chemnitz

Es blieb für Gersbeck der einzige Profieinsatz bei der Hertha. Anfang 2016 wurde er zum Chemnitzer FC verliehen. Besonders erfolgreich verliefen die sechs Monate nicht. Lediglich fünf Einsätze hatte er in der 3. Liga. Kurz nach dem Trainerwechsel - Sven Köhler übernahm den Job von Karsten Heine - wurde er zum Ersatztorhüter degradiert. Am Samstag (ab 14 Uhr, live im NDR und MDR) wird er seinen Ex-Trainer wiedersehen. Der VfL Osnabrück empfängt dann den Chemnitzer FC. Rachegefühle verspürt Gersbeck allerdings nicht: "Ich bin nicht nachtragend. Rückblickend muss ich auch zugeben, dass ich in Chemnitz nicht meine besten Spiele gemacht habe."

Umso stärker trumpft er nun im Trikot des VfL auf. Der kicker zählte ihn nach der Hinrunde unter den drei besten Torhütern der 3. Liga auf. Die Bewertung: herausragend! "Das ist nun sicherlich die schönste Station meiner Karriere", sagt er. "Jeder weiß, dass ich ein Vollblut-Berliner bin. Aber ich fühle mich in Osnabrück sehr, sehr wohl."

Leihvertrag läuft am Saisonende aus

Nach 21. Spieltagen stand der VfL noch auf einem Aufstiegsplatz. Dann zeigte die Formkurve nach unten: Fünf der vergangenen sechs Spiele wurden verloren. "Wir waren etwas überspielt, waren etwas träge und haben die entscheidenden Zweikämpfe verloren. Trotzdem sind wir eine gute Mannschaft", sagt der U-Nationalspieler, der zuletzt im September 2015 für die deutsche U 20-Auswahl im Tor stand.

Nach Saisonende läuft der Leihvertrag in Osnabrück aus. Bei der Hertha läuft sein Arbeitsverhältnis bis Sommer 2018. Rune Jarstein dürfte dort auch zukünftig gesetzt sein. Vielleicht käme Gersbeck als Nummer 2 in Frage, sollte Ersatzmann Thomas Kraft Berlin verlassen. Oder bleibt Gersbeck in Osnabrück? Ausschließen möchte er das nicht. Das eine oder andere Spiel der Hertha könnte er dann ja trotzdem noch besuchen.

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