Finks Neuanfang: Gleich Spieler des Monats

Die Anlaufphase war kurz. Sehr kurz. In der Winterpause kehrte Anton Fink in die 3. Liga zurück. Wenige Wochen später ist der 24-Jährige der Spieler des Monats Februar. Der Stürmer des Chemnitzer FC hat sich bei der Wahl klar vor dem Regensburger Thomas Kurz, Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer, dem Aalener Torjäger Robert Lechleiter und Frank Löning vom SV Sandhausen durchgesetzt.

Anton Fink hat einen Lauf: Seit seinem Wechsel vom Karlsruher SC hat er sieben Tore in acht Spielen erzielt und mit Chemnitz nicht verloren. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht Fink über seinen erfolgreichen Neuanfang und sein Hochdeutsch.

DFB.de: Herr Fink, Sie sind kaum zurück in der 3. Liga und schon Spieler des Monats. Selbst überrascht, wie gut Ihr Einstieg in Chemnitz verlaufen ist?

Anton Fink: Zu erwarten war das auf keinen Fall. Trainer und Mannschaft haben mich gut integriert und es mir leicht gemacht. Ich bin vom ersten Tag an gut aufgenommen worden. Dieses Vertrauen zu spüren, ist für jeden Spieler wichtig. Die Wahl zum Spieler des Monats ist für mich eine schöne Anerkennung, den größten Anteil daran trägt aber die Mannschaft.

DFB.de: Sieben Treffer in acht Spielen - Ihre Torquote ist beeindruckend. Hat Ihr Selbstvertrauen nicht unter dem Abschied aus Karlsruhe gelitten?

Fink: Ich bin auch etwas überrascht. Natürlich hat mich Chemnitz zum Toreschießen verpflichtet. Dass es so schnell so gut klappt, davon konnte man allerdings nicht ausgehen, nachdem es zuletzt keine leichte Zeit beim KSC war. Ich bin ja nicht mal mehr ins Trainingslager mitgeflogen.

DFB.de: Wurmt es Sie noch, dass Sie beim KSC aufs Abstellgleis geraten sind?

Fink: Für mich ist das abgehakt. Ich wollte in Chemnitz einen Neuanfang, und den habe ich genommen. Ich habe noch Kontakt zu ein paar Ex-Kollegen in Karlsruhe und wünsche dem Verein den Klassenverbleib. Ansonsten ist das Kapitel abgeschlossen, und es hat bei mir auch keine Spuren hinterlassen.

DFB.de: Stichwort Neuanfang: Waren die drei Tore gegen Unterhaching ein Aha-Erlebnis für Sie?

Fink: Nein, eigentlich nicht. Ich habe schon gedacht: Ja, ich kann es noch. Andererseits spielt die Mannschaft einfach gut und hilft mir sehr. Es kommt nicht von ungefähr, dass wir seit zwölf Spielen ungeschlagen sind. Ich habe mit Pavel Dobry einen Stürmer neben mir, der viele Kopfballduelle gewinnt und jede Menge rackert, dazu mit Ronny Garbuschewski einen sehr starken Spieler auf der Außenbahn.

DFB.de: Sie waren 2008/2009 der erste Torschützenkönig der 3. Liga. Wie hat sich die Spielklasse aus Ihrer Sicht entwickelt?

Fink: Die Liga ist deutlich ausgeglichener geworden. Damals waren Union Berlin, Fortuna Düsseldorf und der SC Paderborn souverän, jetzt haben wir sieben, acht Teams, die um den Aufstieg spielen. Die Qualität hat sich insgesamt gesteigert, das Leistungsgefälle ist geringer geworden, die Mannschaften aus dem Tabellenkeller sind stärker. Das hat sich zuletzt gegen Babelsberg und Jena gezeigt, als wir jeweils Remis gespielt haben.

DFB.de: Haben Sie sich eigentlich an den sächsischen Dialekt gewöhnt?

Fink: Ja, doch. (lacht) Ich verstehe ihn besser, bald werde ich keine Probleme mehr haben. Mich verstehen die Jungs auch, obwohl ich aus Bayern komme. Ich rede ja meistens Hochdeutsch. Das habe ich mir schon deshalb angewöhnt, weil meine Freundin aus Pforzheim kommt.

DFB.de: Sie haben mit Chemnitz noch keine Niederlage kassiert. Warum ist der CFC so schwer zu schlagen?

Fink: Wegen der Kompaktheit der Mannschaft. Hier arbeiten alle zusammen. Das Prinzip, dass das Abwehrverhalten vorne beginnt, passt bei uns sehr gut. Wir haben in den vergangenen acht Spielen fünfmal zu Null gespielt. Das Gefüge stimmt.

DFB.de: Darf in Chemnitz von mehr geträumt werden?

Fink: Wenn die Fans träumen möchten, gerne. Aber es bleibt dabei: Wir sind Aufsteiger. Außerdem ist das Tabellenbild auf Grund der ausstehenden Nachholspiele verzerrt. Erst Ende März wird die Tabelle aussagekräftig sein, dann können wir vielleicht ein neues Ziel ausgeben.

DFB.de: Ihr Teamkollege Ronny Garbuschewski ist 26 und hat die 2. Bundesliga fest im Visier. Mit 24 müsste das für Sie auch ein Thema bleiben, oder?

Fink: Ja, natürlich. Ich habe die 2. Bundesliga nicht abgeschrieben. Meinen Wechsel nach Chemnitz sehe ich da perspektivisch nicht als Rückschritt. Ich gehe lieber erst einmal einen Schritt zurück, um dann zwei nach vorne zu gehen - am besten mit dem CFC.

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Die Anlaufphase war kurz. Sehr kurz. In der Winterpause kehrte Anton Fink in die 3. Liga zurück. Wenige Wochen später ist der 24-Jährige der Spieler des Monats Februar. Der Stürmer des Chemnitzer FC hat sich bei der Wahl klar vor dem Regensburger Thomas Kurz, Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer, dem Aalener Torjäger Robert Lechleiter und Frank Löning vom SV Sandhausen durchgesetzt.

Anton Fink hat einen Lauf: Seit seinem Wechsel vom Karlsruher SC hat er sieben Tore in acht Spielen erzielt und mit Chemnitz nicht verloren. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht Fink über seinen erfolgreichen Neuanfang und sein Hochdeutsch.

DFB.de: Herr Fink, Sie sind kaum zurück in der 3. Liga und schon Spieler des Monats. Selbst überrascht, wie gut Ihr Einstieg in Chemnitz verlaufen ist?

Anton Fink: Zu erwarten war das auf keinen Fall. Trainer und Mannschaft haben mich gut integriert und es mir leicht gemacht. Ich bin vom ersten Tag an gut aufgenommen worden. Dieses Vertrauen zu spüren, ist für jeden Spieler wichtig. Die Wahl zum Spieler des Monats ist für mich eine schöne Anerkennung, den größten Anteil daran trägt aber die Mannschaft.

DFB.de: Sieben Treffer in acht Spielen - Ihre Torquote ist beeindruckend. Hat Ihr Selbstvertrauen nicht unter dem Abschied aus Karlsruhe gelitten?

Fink: Ich bin auch etwas überrascht. Natürlich hat mich Chemnitz zum Toreschießen verpflichtet. Dass es so schnell so gut klappt, davon konnte man allerdings nicht ausgehen, nachdem es zuletzt keine leichte Zeit beim KSC war. Ich bin ja nicht mal mehr ins Trainingslager mitgeflogen.

DFB.de: Wurmt es Sie noch, dass Sie beim KSC aufs Abstellgleis geraten sind?

Fink: Für mich ist das abgehakt. Ich wollte in Chemnitz einen Neuanfang, und den habe ich genommen. Ich habe noch Kontakt zu ein paar Ex-Kollegen in Karlsruhe und wünsche dem Verein den Klassenverbleib. Ansonsten ist das Kapitel abgeschlossen, und es hat bei mir auch keine Spuren hinterlassen.

DFB.de: Stichwort Neuanfang: Waren die drei Tore gegen Unterhaching ein Aha-Erlebnis für Sie?

Fink: Nein, eigentlich nicht. Ich habe schon gedacht: Ja, ich kann es noch. Andererseits spielt die Mannschaft einfach gut und hilft mir sehr. Es kommt nicht von ungefähr, dass wir seit zwölf Spielen ungeschlagen sind. Ich habe mit Pavel Dobry einen Stürmer neben mir, der viele Kopfballduelle gewinnt und jede Menge rackert, dazu mit Ronny Garbuschewski einen sehr starken Spieler auf der Außenbahn.

DFB.de: Sie waren 2008/2009 der erste Torschützenkönig der 3. Liga. Wie hat sich die Spielklasse aus Ihrer Sicht entwickelt?

Fink: Die Liga ist deutlich ausgeglichener geworden. Damals waren Union Berlin, Fortuna Düsseldorf und der SC Paderborn souverän, jetzt haben wir sieben, acht Teams, die um den Aufstieg spielen. Die Qualität hat sich insgesamt gesteigert, das Leistungsgefälle ist geringer geworden, die Mannschaften aus dem Tabellenkeller sind stärker. Das hat sich zuletzt gegen Babelsberg und Jena gezeigt, als wir jeweils Remis gespielt haben.

DFB.de: Haben Sie sich eigentlich an den sächsischen Dialekt gewöhnt?

Fink: Ja, doch. (lacht) Ich verstehe ihn besser, bald werde ich keine Probleme mehr haben. Mich verstehen die Jungs auch, obwohl ich aus Bayern komme. Ich rede ja meistens Hochdeutsch. Das habe ich mir schon deshalb angewöhnt, weil meine Freundin aus Pforzheim kommt.

DFB.de: Sie haben mit Chemnitz noch keine Niederlage kassiert. Warum ist der CFC so schwer zu schlagen?

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Fink: Wegen der Kompaktheit der Mannschaft. Hier arbeiten alle zusammen. Das Prinzip, dass das Abwehrverhalten vorne beginnt, passt bei uns sehr gut. Wir haben in den vergangenen acht Spielen fünfmal zu Null gespielt. Das Gefüge stimmt.

DFB.de: Darf in Chemnitz von mehr geträumt werden?

Fink: Wenn die Fans träumen möchten, gerne. Aber es bleibt dabei: Wir sind Aufsteiger. Außerdem ist das Tabellenbild auf Grund der ausstehenden Nachholspiele verzerrt. Erst Ende März wird die Tabelle aussagekräftig sein, dann können wir vielleicht ein neues Ziel ausgeben.

DFB.de: Ihr Teamkollege Ronny Garbuschewski ist 26 und hat die 2. Bundesliga fest im Visier. Mit 24 müsste das für Sie auch ein Thema bleiben, oder?

Fink: Ja, natürlich. Ich habe die 2. Bundesliga nicht abgeschrieben. Meinen Wechsel nach Chemnitz sehe ich da perspektivisch nicht als Rückschritt. Ich gehe lieber erst einmal einen Schritt zurück, um dann zwei nach vorne zu gehen - am besten mit dem CFC.