Fascher: "Es ist für alle ein Neuanfang"

Kaum da, schon das erste Ausrufezeichen gesetzt. Mit dem überraschenden 2:1-Auswärtssieg gegen den 1. FC Heidenheim hat Marc Fascher zu seinem Einstand die Hoffnung auf bessere Zeiten beim FC Hansa Rostock genährt. Am Samstag (ab 14 Uhr) wartet der starke Aufsteiger Hallescher FC als nächster Gegner.

Der 44-jährige Fascher hat vor zwei Wochen Wolfgang Wolf als Cheftrainer in Rostock beerbt. Es war das Ende einer achtmonatigen Schaffenspause für den gebürtigen Hamburger, nachdem sich Preußen Münster im Januar von ihm getrennt hatte. Im Jahr zuvor hatte Fascher die Preußen in die 3. Liga geführt. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht Marc Fascher über seine ersten Eindrücke bei Hansa, Rock 'n' Roll auf dem Platz und den Reiz unruhiger Zeiten.

DFB.de: Herr Fascher, wie waren Ihre ersten beiden Wochen in Rostock?

Marc Fascher: Ich war rund um die Uhr im Einsatz. Das ist ganz normal am Anfang. Als Trainer muss man sich so schnell wie möglich einen Überblick verschaffen. Im Zentrum steht die tägliche Arbeit mit den Jungs, neben dem Training haben wir viele Einzel- und Gruppengespräche in der Mannschaft geführt. Dazu kamen einige Pressetermine. Ich empfinde das ganze Paket nicht als Stress, mir macht es viel Spaß. Nach meiner Pause bin ich voller Tatendrang, der Akku ist komplett aufgeladen.

DFB.de: Hansa ist in den ersten Auswärtsspielen schwach aufgetreten, Ihnen ist zum Auftakt gleich ein 2:1 beim bisherigen Spitzenreiter Heidenheim gelungen. Was haben Sie mit Ihrem Team angestellt?

Fascher: Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, sie arbeitet sehr konzentriert mit, ist total fokussiert. Ich habe den Spielern gesagt, dass es nicht nur für mich, sondern auch für sie ein Neuanfang ist. Ich habe von der Mannschaft erwartet, dass sie mutig ist - und das war sie in Heidenheim. Dass gleich ein Sieg rausspringt, sorgt für richtig Selbstvertrauen.

DFB.de: Nur Schlusslicht Borussia Dortmund II hat mehr Gegentore kassiert als der FC Hansa. Ein Organisations- oder ein Qualitätsproblem?

Fascher: Ich gehe da völlig unbefangen ran. Natürlich habe ich die Situation vorher analysiert, aber ich will mich nicht zu sehr mit der Vergangenheit beschäftigen. Wir haben unter meiner Regie 2:1 Tore, damit bin ich zufrieden. Grundsätzlich habe ich klare Vorstellungen von der Arbeit gegen den Ball: Wir wollen früh stören. Ich halte nicht viel davon, ganz tief zu stehen.



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Kaum da, schon das erste Ausrufezeichen gesetzt. Mit dem überraschenden 2:1-Auswärtssieg gegen den 1. FC Heidenheim hat Marc Fascher zu seinem Einstand die Hoffnung auf bessere Zeiten beim FC Hansa Rostock genährt. Am Samstag (ab 14 Uhr) wartet der starke Aufsteiger Hallescher FC als nächster Gegner.

Der 44-jährige Fascher hat vor zwei Wochen Wolfgang Wolf als Cheftrainer in Rostock beerbt. Es war das Ende einer achtmonatigen Schaffenspause für den gebürtigen Hamburger, nachdem sich Preußen Münster im Januar von ihm getrennt hatte. Im Jahr zuvor hatte Fascher die Preußen in die 3. Liga geführt. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht Marc Fascher über seine ersten Eindrücke bei Hansa, Rock 'n' Roll auf dem Platz und den Reiz unruhiger Zeiten.

DFB.de: Herr Fascher, wie waren Ihre ersten beiden Wochen in Rostock?

Marc Fascher: Ich war rund um die Uhr im Einsatz. Das ist ganz normal am Anfang. Als Trainer muss man sich so schnell wie möglich einen Überblick verschaffen. Im Zentrum steht die tägliche Arbeit mit den Jungs, neben dem Training haben wir viele Einzel- und Gruppengespräche in der Mannschaft geführt. Dazu kamen einige Pressetermine. Ich empfinde das ganze Paket nicht als Stress, mir macht es viel Spaß. Nach meiner Pause bin ich voller Tatendrang, der Akku ist komplett aufgeladen.

DFB.de: Hansa ist in den ersten Auswärtsspielen schwach aufgetreten, Ihnen ist zum Auftakt gleich ein 2:1 beim bisherigen Spitzenreiter Heidenheim gelungen. Was haben Sie mit Ihrem Team angestellt?

Fascher: Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, sie arbeitet sehr konzentriert mit, ist total fokussiert. Ich habe den Spielern gesagt, dass es nicht nur für mich, sondern auch für sie ein Neuanfang ist. Ich habe von der Mannschaft erwartet, dass sie mutig ist - und das war sie in Heidenheim. Dass gleich ein Sieg rausspringt, sorgt für richtig Selbstvertrauen.

DFB.de: Nur Schlusslicht Borussia Dortmund II hat mehr Gegentore kassiert als der FC Hansa. Ein Organisations- oder ein Qualitätsproblem?

Fascher: Ich gehe da völlig unbefangen ran. Natürlich habe ich die Situation vorher analysiert, aber ich will mich nicht zu sehr mit der Vergangenheit beschäftigen. Wir haben unter meiner Regie 2:1 Tore, damit bin ich zufrieden. Grundsätzlich habe ich klare Vorstellungen von der Arbeit gegen den Ball: Wir wollen früh stören. Ich halte nicht viel davon, ganz tief zu stehen.

DFB.de: Es sind unruhige Zeiten in Rostock. Macht das für Sie auch den Reiz der Aufgabe aus?

Fascher: Ich sehe Hansa als Traditionsverein mit Perspektive. In solchen Vereinen gibt es nur Schwarz oder Weiß, dessen bin ich mir bewusst. Und ja, darin liegt ein Reiz. Ich begreife das als Herausforderung.

DFB.de: Wie wichtig ist es, dass der Klub mit Juri Schlünz einen neuen Manager gefunden hat?

Fascher: Ich kenne Juri, seit wir gemeinsam den Lehrgang zum Fußball-Lehrer absolviert haben. Er ist eine Hansa-Ikone, er weiß, wie die Uhren hier ticken. Das ist sicher hilfreich.

DFB.de: Ihr Onkel Horst Fascher ist Musikmanager. Welche Töne müssen Sie in Rostock treffen?

Fascher: Einfach die richtigen. Welche Art von Musik wir dann spielen, ist egal.

DFB.de: Bevorzugen Sie fußballerisch Rock 'n' Roll?

Fascher: (lacht) Das liegt bei meinem Onkel nahe. Ja, ich mag es, wenn richtig Leben auf dem Platz herrscht und die Post abgeht.

DFB.de: Neben Rostock haben auch Rot-Weiß Erfurt, Alemannia Aachen und Darmstadt 98 in den vergangenen Wochen den Trainer gewechselt. Eine Momentaufnahme oder Ausdruck großer Nervosität in der 3. Liga?

Fascher: Das kann ich nicht beurteilen. Man muss jede Situation separat betrachten. Auffällig ist: In allen vier Fällen handelt es sich um Traditionsvereine, dort sind die Ansprüche zumeist höher. Die Häufung der Wechsel war wohl auch der Länderspielpause geschuldet, sie hat den neuen Trainern ein paar Tage mehr Zeit gegeben, so dass sie nicht sofort ins kalte Wasser springen mussten. Das dürfte in den Überlegungen der Klubs eine Rolle gespielt haben.

DFB.de: Ist es die beste 3. Liga seit der Gründung 2008?

Fascher: Es ist auf jeden Fall eine absolut verrückte Liga. Jeder kann jeden schlagen, dazu haben viele Vereine eine große Fankultur und tolle Stadien. Die Zweitligaabsteiger Rostock, Aachen und Karlsruhe haben die Liga weiter aufgewertet. All das macht die 3. Liga hochattraktiv.

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DFB.de: Sie waren acht Monate ohne Job. Haben Sie die Zeit genossen, um die Seele baumeln zu lassen, oder ist Ihnen die Decke auf den Kopf gefallen?

Fascher: Es war von allem etwas dabei. Erst einmal bin ich in Urlaub gefahren, um abzuschalten. Danach habe ich mir viele Spiele und Spieler angeschaut: Zweite, dritte und vierte Liga - ich war sehr viel unterwegs, habe auch oft das Training beim HSV und St. Pauli besucht. Man will und muss den Überblick behalten, um für eine neue Aufgabe vorbereitet zu sein.

DFB.de: Wie lange haben Sie gebraucht, um Ihren emotionalen Abschied von Preußen Münster im Januar zu verarbeiten?

Fascher: Ich kann das nicht exakt terminieren, aber es hat einige Zeit gedauert. Ich hatte in Münster insgesamt eine sehr schöne Zeit. Zu 100 Prozent hakt man so etwas erst ab, wenn man eine neue Aufgabe hat und wieder voll in seinem Element ist - so wie ich jetzt bei Hansa.