Eröffnungsspiel: Zwei Traditionsvereine im Umbruch

Mit dem offiziellen Eröffnungsspiel der beiden Traditionsvereine VfL Osnabrück und FC Energie Cottbus wird die siebte Saison in der Geschichte der 3. Liga am Samstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) gleich fulminant eingeläutet. Im Stadion an der Bremer Brücke wird eine fünfstellige Kulisse erwartet.

Während die Niedersachsen bereits ihre vierte Drittliga-Spielzeit bestreiten, absolviert der ehemalige Bundesligist aus Brandenburg seine Premieren-Saison in der 2008 eingeführten Spielklasse. DFB.de macht vor dem ersten "Spiel der Woche" den Faktencheck.

DIE ENTWICKLUNG: Der VfL Osnabrück startet in seine dritte Drittliga-Saison hintereinander. Nach den Plätzen sieben, drei (Relegation: 1:0/0:2 gegen Dynamo Dresden) und fünf planten die Niedersachsen, die noch immer den achten Platz in der "ewigen Tabelle" der 2. Bundesliga (1107 Punkte) belegen, eigentlich wieder ein Angriff auf die Aufstiegsplätze. Doch erst durch einen Kraftakt, bei dem - einmalig im deutschen Profifußball - durch ein so genanntes Crowdfunding-Projekt (Schwarmfinanzierung) rund 500.000 Euro von 1386 Investoren gesammelt wurden, sicherte der Verein die Lizenz. Die Folge: Der VfL konnte viele Stammkräfte der vergangenen Saison nicht halten und muss nun die hohen Erwartungen im Umfeld zunächst ein wenig zurückschrauben. "Wir streben einen einstelligen Tabellenplatz an", so Trainer Maik Walpurgis gegenüber DFB.de.

Noch weitaus größer fiel der personelle Umbruch beim FC Energie Cottbus aus. Dem Abstieg nach 17 Jahren Erst- und Zweitklassigkeit, in der die Lausitzer unter der Regie des langjährigen Trainers Eduard "Ede" Geyer zunächst 1997 als Regionalligist das DFB-Pokalfinale (0:2 gegen den VfB Stuttgart) erreichten und später in der Bundesliga sogar den Rekordmeister FC Bayern München (1:0) als Aufsteiger besiegen konnten, folgte ein radikaler Schnitt mit mehr als 40 Zu- und Abgängen. Mit Kapitän Uwe Möhrle, Sven Michel, Tim Kleindienst, Fanol Perdedaj und dem langjährigen Torhüter René Renno blieben nur fünf Spieler beim Verein, in dem Bundeskanzlerin Angela Merkel Ehrenmitglied ist.

DIE TRAINER: Den Neuaufbau in Cottbus treibt Stefan Krämer voran. Auf der großen Fußball-Bühne war der 47-Jährige bis vor einigen Jahren noch relativ unbekannt. 2011 wechselte der Mann, der die ukrainische Trainerlegende Valeriy Lobanovskyi als sportliches Vorbild ansieht sowie an der Seitenlinie meist mit T-Shirt und Turnschuhen zu sehen ist, vom Oberligisten SV Roßbach/Verscheid als Co-Trainer zu Arminia Bielefeld. Mit den Ostwestfalen schaffte er in der Saison 2012/2013 die Rückkehr in die 2. Bundesliga und will an diesen Erfolg möglichst auch mit dem FC Energie anknüpfen. "Unser Spiel soll in Zukunft von Tempo und auch einem gewissen Risiko geprägt sein. Wir wissen um die hohen Erwartungen an uns", so der aus Mainz stammende Krämer.

Eine Bielefelder Vergangenheit besitzt auch Krämers Osnabrücker Pendant Maik Walpurgis. Der gebürtige Herforder, der seine Trainerkarriere bereits im Alter von 18 Jahren beim SC Herford begonnen hatte, arbeitete von Juli 2003 bis Januar 2005 als U 23-Trainer für die Arminia. Gleich fünf Jahre trainierte er anschließend die Sportfreunde Lotte in der Regionalliga West. Den kleinen Verein aus der 13.000-Einwohner-Gemeinde im Großraum Osnabrück führte der 40-Jährige, der viel Wert auf taktische Vorgaben legt, in dieser Zeit zur Qualifikation für den DFB-Pokal und in der Saison 2012/2013 zur Meisterschaft. Nach der nur knapp verlorenen Aufstiegsrelegation gegen RB Leipzig (2:0/2:2 nach Verlängerung) wechselte Walpurgis ins benachbarte Osnabrück und mischte mit den Lila-Weißen während der vergangenen Saison lange Zeit in der Spitzengruppe mit.

DIE HOFFNUNGSTRÄGER: Die Osnabrücker verloren zwar viele Stammspieler aus der Vorsaison, doch mit Nicolas Feldhahn konnte eine wichtige Stütze im Mittelfeld gehalten werden. Der 27-Jährige verlängerte seinen Vertrag im April bis 2016 und zählt mit 181 Einsätzen in der 3. Liga (für Werder Bremen II, Kickers Offenbach und Osnabrück) zu den erfahrensten Spielern überhaupt. Das Fachmagazin kicker stufte den "Sechser", der in der vergangenen Runde fünf Treffer und drei Vorlagen beisteuerte, nach der Winterpause als besten defensiven Mittelfeldspieler der Liga ein.

In eine ähnlich zentrale Rolle soll Manuel Zeitz in Cottbus schlüpfen. Der 1,80 Meter große und technisch versierte Mittelfeldmann kam vom Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn 07 und war zuletzt an seinen Ex-Klub 1. Saarbrücken ausgeliehen. In seiner ersten Zeit beim FCS (2004 bis 2011) hatte seine Karriere mit dem Durchmarsch von der Oberliga in die 3. Liga (19 Tore bei 59 Einsätzen in dieser Zeit) Fahrt aufgenommen. Er schaffte den Sprung in die U 20-Nationalmannschaft (zwei Einsätze) und zum 1. FC Nürnberg. Beim „Club“ blieb der 23-Jährige allerdings ohne Einsatz in der Bundesliga und nimmt nun in der 3. Liga einen neuen Anlauf.

[mspw]

Mit dem offiziellen Eröffnungsspiel der beiden Traditionsvereine VfL Osnabrück und FC Energie Cottbus wird die siebte Saison in der Geschichte der 3. Liga am Samstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) gleich fulminant eingeläutet. Im Stadion an der Bremer Brücke wird eine fünfstellige Kulisse erwartet.

Während die Niedersachsen bereits ihre vierte Drittliga-Spielzeit bestreiten, absolviert der ehemalige Bundesligist aus Brandenburg seine Premieren-Saison in der 2008 eingeführten Spielklasse. DFB.de macht vor dem ersten "Spiel der Woche" den Faktencheck.

DIE ENTWICKLUNG: Der VfL Osnabrück startet in seine dritte Drittliga-Saison hintereinander. Nach den Plätzen sieben, drei (Relegation: 1:0/0:2 gegen Dynamo Dresden) und fünf planten die Niedersachsen, die noch immer den achten Platz in der "ewigen Tabelle" der 2. Bundesliga (1107 Punkte) belegen, eigentlich wieder ein Angriff auf die Aufstiegsplätze. Doch erst durch einen Kraftakt, bei dem - einmalig im deutschen Profifußball - durch ein so genanntes Crowdfunding-Projekt (Schwarmfinanzierung) rund 500.000 Euro von 1386 Investoren gesammelt wurden, sicherte der Verein die Lizenz. Die Folge: Der VfL konnte viele Stammkräfte der vergangenen Saison nicht halten und muss nun die hohen Erwartungen im Umfeld zunächst ein wenig zurückschrauben. "Wir streben einen einstelligen Tabellenplatz an", so Trainer Maik Walpurgis gegenüber DFB.de.

Noch weitaus größer fiel der personelle Umbruch beim FC Energie Cottbus aus. Dem Abstieg nach 17 Jahren Erst- und Zweitklassigkeit, in der die Lausitzer unter der Regie des langjährigen Trainers Eduard "Ede" Geyer zunächst 1997 als Regionalligist das DFB-Pokalfinale (0:2 gegen den VfB Stuttgart) erreichten und später in der Bundesliga sogar den Rekordmeister FC Bayern München (1:0) als Aufsteiger besiegen konnten, folgte ein radikaler Schnitt mit mehr als 40 Zu- und Abgängen. Mit Kapitän Uwe Möhrle, Sven Michel, Tim Kleindienst, Fanol Perdedaj und dem langjährigen Torhüter René Renno blieben nur fünf Spieler beim Verein, in dem Bundeskanzlerin Angela Merkel Ehrenmitglied ist.

DIE TRAINER: Den Neuaufbau in Cottbus treibt Stefan Krämer voran. Auf der großen Fußball-Bühne war der 47-Jährige bis vor einigen Jahren noch relativ unbekannt. 2011 wechselte der Mann, der die ukrainische Trainerlegende Valeriy Lobanovskyi als sportliches Vorbild ansieht sowie an der Seitenlinie meist mit T-Shirt und Turnschuhen zu sehen ist, vom Oberligisten SV Roßbach/Verscheid als Co-Trainer zu Arminia Bielefeld. Mit den Ostwestfalen schaffte er in der Saison 2012/2013 die Rückkehr in die 2. Bundesliga und will an diesen Erfolg möglichst auch mit dem FC Energie anknüpfen. "Unser Spiel soll in Zukunft von Tempo und auch einem gewissen Risiko geprägt sein. Wir wissen um die hohen Erwartungen an uns", so der aus Mainz stammende Krämer.

Eine Bielefelder Vergangenheit besitzt auch Krämers Osnabrücker Pendant Maik Walpurgis. Der gebürtige Herforder, der seine Trainerkarriere bereits im Alter von 18 Jahren beim SC Herford begonnen hatte, arbeitete von Juli 2003 bis Januar 2005 als U 23-Trainer für die Arminia. Gleich fünf Jahre trainierte er anschließend die Sportfreunde Lotte in der Regionalliga West. Den kleinen Verein aus der 13.000-Einwohner-Gemeinde im Großraum Osnabrück führte der 40-Jährige, der viel Wert auf taktische Vorgaben legt, in dieser Zeit zur Qualifikation für den DFB-Pokal und in der Saison 2012/2013 zur Meisterschaft. Nach der nur knapp verlorenen Aufstiegsrelegation gegen RB Leipzig (2:0/2:2 nach Verlängerung) wechselte Walpurgis ins benachbarte Osnabrück und mischte mit den Lila-Weißen während der vergangenen Saison lange Zeit in der Spitzengruppe mit.

DIE HOFFNUNGSTRÄGER: Die Osnabrücker verloren zwar viele Stammspieler aus der Vorsaison, doch mit Nicolas Feldhahn konnte eine wichtige Stütze im Mittelfeld gehalten werden. Der 27-Jährige verlängerte seinen Vertrag im April bis 2016 und zählt mit 181 Einsätzen in der 3. Liga (für Werder Bremen II, Kickers Offenbach und Osnabrück) zu den erfahrensten Spielern überhaupt. Das Fachmagazin kicker stufte den "Sechser", der in der vergangenen Runde fünf Treffer und drei Vorlagen beisteuerte, nach der Winterpause als besten defensiven Mittelfeldspieler der Liga ein.

In eine ähnlich zentrale Rolle soll Manuel Zeitz in Cottbus schlüpfen. Der 1,80 Meter große und technisch versierte Mittelfeldmann kam vom Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn 07 und war zuletzt an seinen Ex-Klub 1. Saarbrücken ausgeliehen. In seiner ersten Zeit beim FCS (2004 bis 2011) hatte seine Karriere mit dem Durchmarsch von der Oberliga in die 3. Liga (19 Tore bei 59 Einsätzen in dieser Zeit) Fahrt aufgenommen. Er schaffte den Sprung in die U 20-Nationalmannschaft (zwei Einsätze) und zum 1. FC Nürnberg. Beim „Club“ blieb der 23-Jährige allerdings ohne Einsatz in der Bundesliga und nimmt nun in der 3. Liga einen neuen Anlauf.