Erfurts Laurito: Der Spätstarter ist jetzt Führungsspieler

Während seine Mitspieler den Aufstieg in die 3. Liga perfekt machten, saß er auf der Tribüne. Schlimmer noch: Sein Vertrag beim FSV wurde nicht verlängert. "Das hat mich damals enttäuscht", gibt er zu. "Schließlich war ich vier Jahre im Verein, habe vieles miterlebt. Vielleicht habe ich zuletzt nicht gut genug gespielt. Aber zumindest ein Gespräch hätte ich mir zum Abschluss gewünscht."

Zwei Vereinsinsolvenzen innerhalb eines Jahres

Enttäuschungen gehören zum Leben eines Profifußballers dazu - Andre Laurito hat davon genügend abbekommen. Innerhalb eines Jahres musste er zweimal miterleben, wie sein Verein sich aus finanziellen Gründen aus der Regionalliga zurückzog. Im Mai 2009 bei Viktoria Aschaffenburg, im Mai 2010 beim 1. FC Eintracht Bamberg. Beide Vereine mussten Insolvenz anmelden. "Das war eine brutal schwere Zeit", sagt er heute.

Rücktrittsgedanken machten sich breit: "Ich hatte in den unterklassigen Fußball einfach total das Vertrauen verloren." Die Planung, in seine Heimat Gießen zurückzukehren und nur noch als Hobbykicker aktiv zu sein, war bereits weit vorangeschritten. Dabei sollte die erfolgreichste Zeit seiner Profilaufbahn noch vor ihm liegen.

Lauritos Tor zum Aufstieg: "Es war einfach Freude pur"

Weil sein guter Freund Marcel Hagmann im Jahre 2010 vom SSV Jahn Regensburg zum FC Ingolstadt wechselte, wurde Andre Laurito als Nachfolger empfohlen. Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten etablierte er sich als absoluter Führungsspieler. Sein Kopfball zum 2:2 beim Relegationsrückspiel gegen den Karlsruher SC, das im vergangenen Jahr den Zweitligaaufstieg perfekt gemacht hatte, war schließlich das Highlight.

"Es war einfach Freude pur", sagt er noch immer sichtlich bewegt. "Das mir so etwas noch geglückt ist, obwohl ich schon längst abgeschrieben war, ist schon unglaublich." Möglicherweise gelingt ihm ja noch einmal ein Treffer zum Aufstieg - dann allerdings im Trikot von Rot-Weiß Erfurt.

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Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Andre Laurito von Rot-Weiß Erfurt.

Im vergangenen Jahr führte Andre Laurito noch als Kapitän den Zweitligaabsteiger SSV Jahn Regensburg an. Nun hat für den Innenverteidiger beim FC Rot-Weiß Erfurt ein neues Kapitel begonnen. "Mission 2016" lautet das Motto des Vereins. Spätestens im Jubiläumsjahr, der Verein wird dann 50 Jahre alt, möchten die Thüringer in die 2. Bundesliga aufsteigen - bis dahin läuft auch der Vertrag von Andre Laurito.

Als erfahrener Akteur in einer jungen Mannschaft nimmt er eine Schlüsselrolle ein. "Wir haben viele gute Spieler, unser Kader hat Potenzial", sagt der 29-Jährige im Gespräch mit DFB.de. "Diese Saison allerdings sollten wir noch nicht vom Aufstieg sprechen. Unsere junge Mannschaft muss noch viel lernen."

Mit 20 noch in der Landesliga

Andre Laurito ist glücklich, ein Leben als Profifußballer führen zu dürfen. Vor zehn Jahren war das höchstens eine Traumvorstellung. "So wie es sich in meiner Jugend abzeichnete, hätte ich nicht gedacht, dass ich das wirklich schaffen würde", gibt er zu. Als 20-Jähriger spielte er noch in der Landesliga Hessen für den FSV Steinbach, machte zudem eine Berufsausbildung zum Automobilkaufmann.

Selbst als er 2004 zum FSV Frankfurt wechselte, hatte das mit Profifußball noch relativ wenig zu tun. Die Mannschaft spielte damals in der Oberliga Hessen. "Aber die Zielsetzung war der Aufstieg in die Regionalliga", erinnert sich Andre Laurito. "Wir trainierten schon bald unter professionellen Bedingungen mit zwei Trainingseinheiten am Tag." Beruf und Fußball ließ sich irgendwann nicht mehr unter einen Hut bringen. "Damals habe ich den Ehrgeiz entwickelt, es als Fußballer richtig anzugehen", sagt der Verteidiger.

Schwere Schulterverletzung bremst Entwicklung

Der FSV Frankfurt entwickelte sich für einen jungen Fußballer mit Ambitionen zu einer Topadresse. "Die Leute im Hintergrund haben gut gearbeitet, die Infrastruktur wurde ständig verbessert", so Laurito. Als nach mehrmaligem Scheitern in der Saison 2006/2007 der Aufstieg in die Regionalliga Süd gelang, schienen seine Träume endgültig in Erfüllung zu gehen - zumindest für eine gewisse Zeit. Denn nach elf Spielen in der Regionalliga machten ihm Verletzungen das Leben schwer. Er riss sich das Symnose- und Innenband, verletzte sich zudem an der Schulter.

Während seine Mitspieler den Aufstieg in die 3. Liga perfekt machten, saß er auf der Tribüne. Schlimmer noch: Sein Vertrag beim FSV wurde nicht verlängert. "Das hat mich damals enttäuscht", gibt er zu. "Schließlich war ich vier Jahre im Verein, habe vieles miterlebt. Vielleicht habe ich zuletzt nicht gut genug gespielt. Aber zumindest ein Gespräch hätte ich mir zum Abschluss gewünscht."

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Zwei Vereinsinsolvenzen innerhalb eines Jahres

Enttäuschungen gehören zum Leben eines Profifußballers dazu - Andre Laurito hat davon genügend abbekommen. Innerhalb eines Jahres musste er zweimal miterleben, wie sein Verein sich aus finanziellen Gründen aus der Regionalliga zurückzog. Im Mai 2009 bei Viktoria Aschaffenburg, im Mai 2010 beim 1. FC Eintracht Bamberg. Beide Vereine mussten Insolvenz anmelden. "Das war eine brutal schwere Zeit", sagt er heute.

Rücktrittsgedanken machten sich breit: "Ich hatte in den unterklassigen Fußball einfach total das Vertrauen verloren." Die Planung, in seine Heimat Gießen zurückzukehren und nur noch als Hobbykicker aktiv zu sein, war bereits weit vorangeschritten. Dabei sollte die erfolgreichste Zeit seiner Profilaufbahn noch vor ihm liegen.

Lauritos Tor zum Aufstieg: "Es war einfach Freude pur"

Weil sein guter Freund Marcel Hagmann im Jahre 2010 vom SSV Jahn Regensburg zum FC Ingolstadt wechselte, wurde Andre Laurito als Nachfolger empfohlen. Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten etablierte er sich als absoluter Führungsspieler. Sein Kopfball zum 2:2 beim Relegationsrückspiel gegen den Karlsruher SC, das im vergangenen Jahr den Zweitligaaufstieg perfekt gemacht hatte, war schließlich das Highlight.

"Es war einfach Freude pur", sagt er noch immer sichtlich bewegt. "Das mir so etwas noch geglückt ist, obwohl ich schon längst abgeschrieben war, ist schon unglaublich." Möglicherweise gelingt ihm ja noch einmal ein Treffer zum Aufstieg - dann allerdings im Trikot von Rot-Weiß Erfurt.