Engelhardt: Der Kämpfer kommt immer zurück

Es kann ein ehemaliger Nationalspieler sein. Oder ein Talent. Oder ein Trainer. Oder ein Urgestein. Die 3. Liga hat in ihrer fünften Saison eine Menge Charakterköpfe zu bieten, Figuren und Protagonisten, die ihren Vereinen und der Liga Profil verleihen. Sie sind die "Gesichter der 3. Liga". DFB.de stellt sie jeden Freitag in seiner neuen Serie vor. Heute: Marco Engelhardt von Rot-Weiß Erfurt.

Zurück zu den Wurzeln, zurück in der Heimat, zurück im Fußball – Marco Engelhardt ist wieder dort, wo alles begonnen hat. Im Osten, in Thüringen, bei Rot-Weiß Erfurt. Seit der vergangenen Winterpause steht der Mittelfeldspieler bei jenem Klub unter Vertrag, für den er bereits als Jugendlicher von 1994 bis 2001 das Trikot getragen hat. Seitdem hat der 31-Jährige eine kleine Deutschlandreise hinter sich gebracht. Karlsruher SC, 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Nürnberg und noch einmal Karlsruhe waren seine Stationen.

Drei Einsätze in der Nationalmannschaft

Zwischendurch durfte Engelhardt noch drei Einsätze für die A-Nationalmannschaft genießen. "Davon träumt doch jeder Fußballer", sagt er im Rückblick auf die Begegnungen 2004 und 2005 gegen Japan, Thailand und Argentinien. "Für mich kam die Nominierung damals völlig überraschend, weil ich zu diesem Zeitpunkt erst 14 Bundesliga-Spiele absolviert hatte. Wenn man auf dem Platz steht und die Nationalhymne erklingt, ist das schon ein ganz besonderes Gefühl. Das kann mir niemand mehr nehmen."

Außerdem feierte er 2007 den Sieg des DFB-Pokals mit den 1.FC Nürnberg. Das Endspiel war hochdramatisch. Der krasse Außenseiter gewann nach Verlängerung mit 3:2 gegen den VfB Stuttgart. Engelhardt erzielte die zwischenzeitliche 2:1-Führung und war 120 Minuten auf dem Platz dabei: "Ich denke immer gerne an den zurück. Es war wirklich ein turbulentes Spiel."

Die Angst vorm Karriereende

Aber danach schien den Defensivspezialisten das Glück verlassen zu haben. Abstieg mit Nürnberg, Abstieg mit Karlsruhe, eine Lungenerkrankung, Arbeitslosigkeit – Karriereende? "Es war eine sehr schwere Zeit. Ich war krank, habe mich aber gar nicht so gefühlt und hatte auch keine Schmerzen. Ich musste regelmäßig zum Arzt und habe starke Medikamente bekommen. Deshalb konnte ich nicht Fußball spielen", sagt Engelhardt. "Irgendwie war das auch symptomatisch: Meine Karriere ist nie gleichmäßig verlaufen. Es gab immer tolle Höhepunkte und krasse Tiefschläge."

Aber er kämpfte sich zurück, jedes Mal aufs Neue. Und wo könnte das besser klappen als in der Heimat? Dort, wo Freunde und Familie nicht weit entfernt sind. Dort, wo man sich auskennt. Dort, wo man groß geworden ist. "Die Rückkehr hat mich gereizt, es war aber auch eine Herzensentscheidung", betont Engelhardt. "Ich kenne das Umfeld und identifiziere mich voll mit dem Verein. Ich sehe in Erfurt hervorragende Möglichkeiten und Perspektiven. Mit dem neuen Stadion kann hier etwas Großes entstehen. Dabei will ich mithelfen."



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Es kann ein ehemaliger Nationalspieler sein. Oder ein Talent. Oder ein Trainer. Oder ein Urgestein. Die 3. Liga hat in ihrer fünften Saison eine Menge Charakterköpfe zu bieten, Figuren und Protagonisten, die ihren Vereinen und der Liga Profil verleihen. Sie sind die "Gesichter der 3. Liga". DFB.de stellt sie jeden Freitag in seiner neuen Serie vor. Heute: Marco Engelhardt von Rot-Weiß Erfurt.

Zurück zu den Wurzeln, zurück in der Heimat, zurück im Fußball – Marco Engelhardt ist wieder dort, wo alles begonnen hat. Im Osten, in Thüringen, bei Rot-Weiß Erfurt. Seit der vergangenen Winterpause steht der Mittelfeldspieler bei jenem Klub unter Vertrag, für den er bereits als Jugendlicher von 1994 bis 2001 das Trikot getragen hat. Seitdem hat der 31-Jährige eine kleine Deutschlandreise hinter sich gebracht. Karlsruher SC, 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Nürnberg und noch einmal Karlsruhe waren seine Stationen.

Drei Einsätze in der Nationalmannschaft

Zwischendurch durfte Engelhardt noch drei Einsätze für die A-Nationalmannschaft genießen. "Davon träumt doch jeder Fußballer", sagt er im Rückblick auf die Begegnungen 2004 und 2005 gegen Japan, Thailand und Argentinien. "Für mich kam die Nominierung damals völlig überraschend, weil ich zu diesem Zeitpunkt erst 14 Bundesliga-Spiele absolviert hatte. Wenn man auf dem Platz steht und die Nationalhymne erklingt, ist das schon ein ganz besonderes Gefühl. Das kann mir niemand mehr nehmen."

Außerdem feierte er 2007 den Sieg des DFB-Pokals mit den 1.FC Nürnberg. Das Endspiel war hochdramatisch. Der krasse Außenseiter gewann nach Verlängerung mit 3:2 gegen den VfB Stuttgart. Engelhardt erzielte die zwischenzeitliche 2:1-Führung und war 120 Minuten auf dem Platz dabei: "Ich denke immer gerne an den zurück. Es war wirklich ein turbulentes Spiel."

Die Angst vorm Karriereende

Aber danach schien den Defensivspezialisten das Glück verlassen zu haben. Abstieg mit Nürnberg, Abstieg mit Karlsruhe, eine Lungenerkrankung, Arbeitslosigkeit – Karriereende? "Es war eine sehr schwere Zeit. Ich war krank, habe mich aber gar nicht so gefühlt und hatte auch keine Schmerzen. Ich musste regelmäßig zum Arzt und habe starke Medikamente bekommen. Deshalb konnte ich nicht Fußball spielen", sagt Engelhardt. "Irgendwie war das auch symptomatisch: Meine Karriere ist nie gleichmäßig verlaufen. Es gab immer tolle Höhepunkte und krasse Tiefschläge."

Aber er kämpfte sich zurück, jedes Mal aufs Neue. Und wo könnte das besser klappen als in der Heimat? Dort, wo Freunde und Familie nicht weit entfernt sind. Dort, wo man sich auskennt. Dort, wo man groß geworden ist. "Die Rückkehr hat mich gereizt, es war aber auch eine Herzensentscheidung", betont Engelhardt. "Ich kenne das Umfeld und identifiziere mich voll mit dem Verein. Ich sehe in Erfurt hervorragende Möglichkeiten und Perspektiven. Mit dem neuen Stadion kann hier etwas Großes entstehen. Dabei will ich mithelfen."

Startschwierigkeiten in der neuen Spielzeit

Allerdings war der Start schwierig. In der vergangenen Saison hat das Team als Fünfter der Abschlusstabelle den Relegationsrang nur um zwei Punkt verpasst. Der Auftakt in die neue Serie ist gründlich misslungen. Nach dem sechsten Spieltag war die Mannschaft Letzter, ein Punkt. Danach gab es einen Trainerwechsel und seitdem läuft es plötzlich. Erst das 1:1 bei Alemannia Aachen, dann das 5:0 gegen Borussia Dortmund II.

"Diesen Sieg haben wir dringend gebraucht", sagt Engelhardt. "Auch in dieser Höhe war das wichtig, das könnte ein Befreiungsschlag für uns sein." Dass Erfurt nach dem großen Umbruch im Sommer vor einer schweren Saison stehen könnte, war ihm früh klar. Aber auch dass es so kompliziert werden würde? "Erfahrene Spieler haben uns verlassen. Dafür sind viele Talente dazu gekommen, das ist die Philosophie des Vereins. Diesen Jungs muss man ein paar Begegnungen zur Eingewöhnung geben. Dass das nicht zu lange dauert, dafür bin unter anderem ja ich hier."

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Bindeglied zu Trainerstab und Fans

Engelhardt macht erst gar keinen Hehl daraus, dass es sein Anspruch ist, eine Führungsrolle zu übernehmen: "Ich bin einer der erfahrensten Spieler im Kader, vor allem mit meiner Vita. Da ist es doch klar, dass ich vorangehen will und muss." Der Mittelfeldspieler sieht sich als Bindeglied zum Trainerstab, zum Umfeld, zu den Fans.

Aber auch ein Spieler mit solch einem Lebenslauf hat natürlich noch Träume: "Mit Erfurt in die 2. Bundesliga aufzusteigen, das wäre großartig. Der Weg dorthin ist weit, aber es ist nicht unmöglich. Wir sind der letzte Vertreter aus Thüringen innerhalb der drei höchsten Spielklassen in Deutschland. Auch deshalb haben wir diesen tollen Menschen hier gegenüber eine besondere Verantwortung. Es bringt jedoch nichts zu träumen. Wir müssen zunächst zusehen, dass wir die Abstiegsregion verlassen – und zwar ganz schnell."

Engelhardt weiß, wovon er spricht. Schließlich musste er selbst am eigenen Leib bereits dreimal erfahren, wie bitter ein Abstieg ist: "Das tut immer unglaublich weh und hinterlässt Narben." Er will lieber nach oben mit Erfurt, deshalb hat er sich langfristig bis 2015 gebunden. Der ehemalige Nationalspieler sieht die 3. Liga nicht als Bestrafung, für ihn ist das eine Herausforderung. Zurück zu den Wurzeln, zurück in der Heimat, zurück im Fußball.