Emmerich: "Über Abstieg denke ich gar nicht nach"

Erstmals seit seinem Wechsel vom Spielfeld auf den Sportdirektor-Posten im Sommer 2011 und der stetigen Aufwärtsentwicklung der vergangenen Jahre (Plätze neun und sechs) kämpft Jörg Emmerich (39) mit dem Drittligisten Chemnitzer FC gegen etwas stärkeren Gegenwind an. Weil sie das Erfolgsteam der vergangenen Jahre zusammenhalten und dazu Zugänge wie Marc Hensel (FC Erzgebirge Aue) und dem von Fortuna Düsseldorf zurückgekehrten Ronny Garbuschewski verpflichten hatten, galten die "Himmelblauen" vor Saisonbeginn als ein heißer Anwärter auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Zwar wurden inzwischen auch durch den geplanten Stadionumbau wichtige Weichen in Richtung Profifußball gestellt, doch das "Himmelstor" zur 2. Liga ist für die Sachsen neun Punkte entfernt und Emmerichs langjähriger Weggefährte Gerd Schädlich trat nach über fünf Jahren als Trainer zurück. Mit dessen Nachfolger Karsten Heine, zuvor lange Jahre als U 23-Trainer beim Bundesligisten Hertha BSC tätig, soll nach der Winterpause möglichst schnell ein gesicherter Abstand (aktuell zwei Punkte) zur Abstiegszone hergestellt werden.

Wie Jörg Emmerich, der 2008 von Erzgebirge Aue zum DDR-Meister von 1967 gewechselt war und insgesamt 70 Pflichtspiele für den CFC bestritten hat, die Sachsen wieder in die Spur bringen will, erklärt der ehemalige Defensivspieler im DFB.de-Interview mit dem Journalisten Dominik Sander. Er spricht auch über sein Verhältnis zu Ex-Trainer Schädlich und mögliche Kaderveränderungen in der Winterpause.

DFB.de: Nach zwei erfolgreichen Jahren kämpft der Chemnitzer FC in der 3. Liga nun erstmals gegen den Abstieg. Wie wollen Sie den CFC im Jahr 2014 wieder in die Spur bringen, Herr Emmerich?

Jörg Emmerich: Wir nehmen die positive Grundstimmung aus den letzten Monaten des alten Jahres mit. Besonders der in Art und Weise überzeugende 2:0-Auswärtssieg beim starken VfL Osnabrück sollte uns Auftrieb geben. So können wir auch gegen die Großen bestehen. Es ist nicht unbedingt schlecht, dass unser Auftaktgegner 1. FC Heidenheim gleich ein echter Gradmesser wird.

DFB.de: War der Rücktritt von Trainer Gerd Schädlich, unter dem Sie zuvor in Chemnitz und Aue lange Jahre als Spieler aktiv waren, ein persönlicher Negativ-Höhepunkt?

Emmerich: Diese Entscheidung mussten der Verein und auch ich persönlich sicherlich erst einmal verdauen. Gerd Schädlich hatte seine Konsequenzen aus der völlig indiskutablen Leistung in der ersten Halbzeit beim 0:4 gegen den SC Preußen Münster gezogen. Er ist für seine Geradlinigkeit bekannt. Deshalb bin ich mir auch sicher, dass es keine Kurzschluss-Reaktion war. Ein paar Wochen später gab es Telefonate und ein Treffen zwischen uns beiden. Unser über die Jahre gewachsenes gutes Verhältnis hört durch einen Rücktritt nicht von jetzt auf gleich auf.

DFB.de: Wie sehr ist jetzt schon die Handschrift des neuen Trainers Karsten Heine (zwölf Punkte aus neun Spielen, Anm.d.Red.) erkennbar?



Erstmals seit seinem Wechsel vom Spielfeld auf den Sportdirektor-Posten im Sommer 2011 und der stetigen Aufwärtsentwicklung der vergangenen Jahre (Plätze neun und sechs) kämpft Jörg Emmerich (39) mit dem Drittligisten Chemnitzer FC gegen etwas stärkeren Gegenwind an. Weil sie das Erfolgsteam der vergangenen Jahre zusammenhalten und dazu Zugänge wie Marc Hensel (FC Erzgebirge Aue) und dem von Fortuna Düsseldorf zurückgekehrten Ronny Garbuschewski verpflichten hatten, galten die "Himmelblauen" vor Saisonbeginn als ein heißer Anwärter auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Zwar wurden inzwischen auch durch den geplanten Stadionumbau wichtige Weichen in Richtung Profifußball gestellt, doch das "Himmelstor" zur 2. Liga ist für die Sachsen neun Punkte entfernt und Emmerichs langjähriger Weggefährte Gerd Schädlich trat nach über fünf Jahren als Trainer zurück. Mit dessen Nachfolger Karsten Heine, zuvor lange Jahre als U 23-Trainer beim Bundesligisten Hertha BSC tätig, soll nach der Winterpause möglichst schnell ein gesicherter Abstand (aktuell zwei Punkte) zur Abstiegszone hergestellt werden.

Wie Jörg Emmerich, der 2008 von Erzgebirge Aue zum DDR-Meister von 1967 gewechselt war und insgesamt 70 Pflichtspiele für den CFC bestritten hat, die Sachsen wieder in die Spur bringen will, erklärt der ehemalige Defensivspieler im DFB.de-Interview mit dem Journalisten Dominik Sander. Er spricht auch über sein Verhältnis zu Ex-Trainer Schädlich und mögliche Kaderveränderungen in der Winterpause.

DFB.de: Nach zwei erfolgreichen Jahren kämpft der Chemnitzer FC in der 3. Liga nun erstmals gegen den Abstieg. Wie wollen Sie den CFC im Jahr 2014 wieder in die Spur bringen, Herr Emmerich?

Jörg Emmerich: Wir nehmen die positive Grundstimmung aus den letzten Monaten des alten Jahres mit. Besonders der in Art und Weise überzeugende 2:0-Auswärtssieg beim starken VfL Osnabrück sollte uns Auftrieb geben. So können wir auch gegen die Großen bestehen. Es ist nicht unbedingt schlecht, dass unser Auftaktgegner 1. FC Heidenheim gleich ein echter Gradmesser wird.

DFB.de: War der Rücktritt von Trainer Gerd Schädlich, unter dem Sie zuvor in Chemnitz und Aue lange Jahre als Spieler aktiv waren, ein persönlicher Negativ-Höhepunkt?

Emmerich: Diese Entscheidung mussten der Verein und auch ich persönlich sicherlich erst einmal verdauen. Gerd Schädlich hatte seine Konsequenzen aus der völlig indiskutablen Leistung in der ersten Halbzeit beim 0:4 gegen den SC Preußen Münster gezogen. Er ist für seine Geradlinigkeit bekannt. Deshalb bin ich mir auch sicher, dass es keine Kurzschluss-Reaktion war. Ein paar Wochen später gab es Telefonate und ein Treffen zwischen uns beiden. Unser über die Jahre gewachsenes gutes Verhältnis hört durch einen Rücktritt nicht von jetzt auf gleich auf.

DFB.de: Wie sehr ist jetzt schon die Handschrift des neuen Trainers Karsten Heine (zwölf Punkte aus neun Spielen, Anm.d.Red.) erkennbar?

Emmerich: Karsten Heine versucht, seine Ideen schnell umzusetzen, und wählt - wie jeder Trainer - andere Ansatzpunkte. Eine gute Maßnahme war beispielsweise, Kevin Conrad von der rechten Seite in die Innenverteidigung zu ziehen. Seitdem wirkt unsere Hintermannschaft stabiler. Nun geht es darum, sich in der Vorbereitung den Feinschliff zu holen, um in der Restrunde konstanter aufzutreten.

DFB.de: Nach dem Triumph beim heimischen Hallenturnier (4:0 im Finale gegen den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue, Anm.d.Red.) betonte Maik Kegel: "So packen wir den Klassenverbleib!"

Emmerich: Diesem Grundsatz stimme ich zu. Die Mannschaft war bei diesem Turnier sehr konzentriert und willig. Wenn wir dieses Niveau beibehalten, werden wir den Klassenverbleib auch schaffen.

DFB.de: Vor dem Hintergrund des geplanten Stadionumbaus: Was würde ein erneuter Abstieg in die Regionalliga für den CFC bedeuten?

Emmerich: Mit Szenarien, die bei einem möglichen Abstieg passieren würden, beschäftige ich mich nicht. Ich glaube fest an die Qualität der Mannschaft und plane damit auch für eine weitere Saison in der 3. Liga.

DFB.de: Werden Sie deshalb den Kader bis zum Restrundenstart beim Spitzenreiter 1. FC Heidenheim am 25. Januar noch einmal verstärken?

Emmerich: Wenn uns möglicherweise noch ein Spieler verlässt und es dadurch die Möglichkeiten dazu geben sollte, macht eine Verstärkung in der Offensive Sinn. Auch ein Ausleihgeschäft ist eine Option, aber nicht auf Biegen und Brechen.

DFB.de: Mit Wintertransfers wie beispielsweise Drittliga-Rekordtorschütze Anton Fink, der im Januar 2012 vom Karlsruher SC gekommen war, haben Sie in der Vergangenheit positive Erfahrungen gemacht, oder?

Emmerich: Stimmt. Anton Fink war ein mehr als guter Griff für uns. Nach einer Leistenoperation verpasst er aktuell jedoch den Großteil der Vorbereitung, weshalb es in der Offensive aktuell auch etwas eng werden könnte. Allerdings rechne ich im Februar wieder mit Anton. Mit Sascha Pfeffer und Christian Mauersberger, der als 18-Jähriger viel Potenzial besitzt, sind zwei offensive Mittelfeldspieler schon wieder im Training. Zusammen mit Ronny Garbuschewski soll so noch mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld kommen. Außerdem erwarten wir auch von Spielern wie Benjamin Förster oder Marc Hensel, der aus der 2. Liga zu uns gekommen war und deshalb auch etwas anders gesehen wird, mehr Konstanz.

DFB.de: Ein Kapselriss im linken Fußgelenk warf auch Stammtorhüter Philipp Pentke kurz vor der Winterpause zurück. Behält er gegenüber Stefan Riederer weiter die Nase vorn?

Emmerich: Für beide Torhüter sprechen positive Aspekte. Wir sind froh, dass Stefan Riederer seine Chance beim 2:0 in Osnabrück genutzt hat und Druck ausübt. Philipp Pentke absolviert nach seiner Verletzung das volle Trainingsprogramm. Die Entscheidung liegt bei Trainer Karsten Heine.

DFB.de: Sie feiern in rund zwei Monaten am 9. März Ihren 40. Geburtstag. Was nehmen Sie sich für die nächsten Jahre vor?

Emmerich: Ich lege auch auf runde Geburtstage eigentlich nicht so viel Wert. Mir ist es wichtig, mit Chemnitz schnell wieder in die Spur zu kommen. Als mir der Verein 2011 den Posten als Sportdirektor angeboten hatte, war ich sehr glücklich. So konnte ich viele Dinge auch mal aus einer anderen Sicht sehen. Ich besitze die Trainer B-Lizenz und will - wenn es die Zeit zulässt - mittelfristig auch die A-Lizenz erwerben. Was dann in zehn Jahren passiert, kann und möchte ich in diesem schnelllebigen Geschäft nicht prognostizieren.