David Wagner: Schalker Euro-Fighter trainiert BVB-Nachwuchs

Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern - und Trainern. DFB.de stellt die „Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: David Wagner, Trainer der U 23 von Borussia Dortmund, der die Spieler für den Profikader von Chefcoach Jürgen Klopp ausgebildet.

Neulich saß David Wagner mal wieder vor dem Fernseher und war mächtig stolz. Er schaute sich das entscheidende Vorrundenspiel von Borussia Dortmund bei Olympique Marseille in der Champions League an, das der BVB mit 2:1 gewann. Das alleine war schon erfreulich, schließlich schaffte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp damit den Einzug ins Achtelfinale, in dem es gegen Zenit St. Petersburg geht (25. Februar und 19. März).

Für Wagner war es jedoch aus doppelter Sicht ein Festtag. Mit Marian Sarr und Erik Durm standen zwei Spieler aus der von ihm betreuten U 23 in der Startformation. Nach 66 Minuten kam noch Jonas Hoffmann hinzu. "Es freut mich und es macht mich natürlich stolz, wenn die Jungs es schaffen, ihre Leistung auch vor bis zu 80.000 Zuschauern abzurufen", sagt der 42-jährige Fußballlehrer zu DFB.de. "Dass sie das Potenzial haben, sehe ich ja jeden Tag im Training. Aber das Entscheidende ist eben, das dann auch in der Praxis unter Druck zu bestätigen."

"Ich bin für meine Lebensplanung am richtigen Fleck"

Wagner hat sich in der 3. Liga inzwischen einen Kader zusammengestellt, der auch höchsten Ansprüchen genügt. Das Beispiel von Marseille ist nur ein Zeichen dafür. Viel offensichtlicher wird es noch, wenn man sich die Leistungen des Teams in den vergangenen Wochen in der Meisterschaft ansieht. Die U 23 des BVB hat sich im Mittelfeld festgesetzt. 28 Punkte in der 3. Liga sind zu diesem Zeitpunkt die beste Ausbeute der Vereinsgeschichte. Rein tabellarisch hat Dortmund den besten Nachwuchs deutschlandweit.

Nicht nur in der Theorie, auch auf dem Platz haben die Spieler daran bislang keinen Zweifel aufkommen lassen. Egal, wo sie gerade gebraucht wurden. In der 3. Liga sowieso. Aber auch in der Bundesliga, selbst in der Champions League war kein Qualitätsabfall zu erkennen. Das ist vor allem ein Verdienst Wagners. Mit seiner akribischen Arbeit hat er sich zu einem echten Erfolgscoach entwickelt - im Schatten von Jürgen Klopp. Erst neulich hat Wagner seinen Vertrag vorzeitig bis zum Sommer 2017 verlängert. Und dies trotz anderer interessanter Angebote, selbst von höherklassigeren Klubs.

Ein Wechsel war jedoch nie ein Thema: "Ich fühle mich hier richtig wohl", sagt er. "Es passt im Moment einfach alles zusammen. Ich merke, dass ich für meine aktuelle Lebensplanung genau am richtigen Fleck bin. Es ist großartig, mit diesen vielen jungen Spielern zusammenzuarbeiten. Ich bin glücklich darüber, wie es gerade ist. Warum sollte ich das dann ändern?"

BVB II: Tendenz steigend

Wagner ist inzwischen in seinem dritten Jahr beim BVB. Im ersten gelang der Aufstieg aus der Regionalliga West. Dann folgte der Klassenverbleib in der 3. Liga. Und nun ist sein Team auf den Weg ins obere Drittel. Diese sportliche Entwicklung ist zweifelsfrei erfreulich und wichtig für Wagner.

Aber mindestens genauso entscheidend ist, dass immer wieder junge Spieler dem Sprung nach oben schaffen. Oder umgekehrt: dass gestandene Profis bei ihm gut aufgehoben sind, zum Beispiel nach einer langen Verletzungspause. Deshalb ist es für Wagner auch so bedeutend, dass es einen engen und vertrauensvollen Austausch mit Jürgen Klopp gibt. Der Chef ist regelmäßiger Gast beim Training der U 23 - umgekehrt genauso.

Blindes Verständnis mit Cheftrainer Jürgen Klopp



Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern - und Trainern. DFB.de stellt die „Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: David Wagner, Trainer der U 23 von Borussia Dortmund, der die Spieler für den Profikader von Chefcoach Jürgen Klopp ausgebildet.

Neulich saß David Wagner mal wieder vor dem Fernseher und war mächtig stolz. Er schaute sich das entscheidende Vorrundenspiel von Borussia Dortmund bei Olympique Marseille in der Champions League an, das der BVB mit 2:1 gewann. Das alleine war schon erfreulich, schließlich schaffte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp damit den Einzug ins Achtelfinale, in dem es gegen Zenit St. Petersburg geht (25. Februar und 19. März).

Für Wagner war es jedoch aus doppelter Sicht ein Festtag. Mit Marian Sarr und Erik Durm standen zwei Spieler aus der von ihm betreuten U 23 in der Startformation. Nach 66 Minuten kam noch Jonas Hoffmann hinzu. "Es freut mich und es macht mich natürlich stolz, wenn die Jungs es schaffen, ihre Leistung auch vor bis zu 80.000 Zuschauern abzurufen", sagt der 42-jährige Fußballlehrer zu DFB.de. "Dass sie das Potenzial haben, sehe ich ja jeden Tag im Training. Aber das Entscheidende ist eben, das dann auch in der Praxis unter Druck zu bestätigen."

"Ich bin für meine Lebensplanung am richtigen Fleck"

Wagner hat sich in der 3. Liga inzwischen einen Kader zusammengestellt, der auch höchsten Ansprüchen genügt. Das Beispiel von Marseille ist nur ein Zeichen dafür. Viel offensichtlicher wird es noch, wenn man sich die Leistungen des Teams in den vergangenen Wochen in der Meisterschaft ansieht. Die U 23 des BVB hat sich im Mittelfeld festgesetzt. 28 Punkte in der 3. Liga sind zu diesem Zeitpunkt die beste Ausbeute der Vereinsgeschichte. Rein tabellarisch hat Dortmund den besten Nachwuchs deutschlandweit.

Nicht nur in der Theorie, auch auf dem Platz haben die Spieler daran bislang keinen Zweifel aufkommen lassen. Egal, wo sie gerade gebraucht wurden. In der 3. Liga sowieso. Aber auch in der Bundesliga, selbst in der Champions League war kein Qualitätsabfall zu erkennen. Das ist vor allem ein Verdienst Wagners. Mit seiner akribischen Arbeit hat er sich zu einem echten Erfolgscoach entwickelt - im Schatten von Jürgen Klopp. Erst neulich hat Wagner seinen Vertrag vorzeitig bis zum Sommer 2017 verlängert. Und dies trotz anderer interessanter Angebote, selbst von höherklassigeren Klubs.

Ein Wechsel war jedoch nie ein Thema: "Ich fühle mich hier richtig wohl", sagt er. "Es passt im Moment einfach alles zusammen. Ich merke, dass ich für meine aktuelle Lebensplanung genau am richtigen Fleck bin. Es ist großartig, mit diesen vielen jungen Spielern zusammenzuarbeiten. Ich bin glücklich darüber, wie es gerade ist. Warum sollte ich das dann ändern?"

BVB II: Tendenz steigend

Wagner ist inzwischen in seinem dritten Jahr beim BVB. Im ersten gelang der Aufstieg aus der Regionalliga West. Dann folgte der Klassenverbleib in der 3. Liga. Und nun ist sein Team auf den Weg ins obere Drittel. Diese sportliche Entwicklung ist zweifelsfrei erfreulich und wichtig für Wagner.

Aber mindestens genauso entscheidend ist, dass immer wieder junge Spieler dem Sprung nach oben schaffen. Oder umgekehrt: dass gestandene Profis bei ihm gut aufgehoben sind, zum Beispiel nach einer langen Verletzungspause. Deshalb ist es für Wagner auch so bedeutend, dass es einen engen und vertrauensvollen Austausch mit Jürgen Klopp gibt. Der Chef ist regelmäßiger Gast beim Training der U 23 - umgekehrt genauso.

Blindes Verständnis mit Cheftrainer Jürgen Klopp

Man kann zwischen den beiden beinahe schon von einem blinden Verständnis sprechen, so lange kennen sie sich mittlerweile. Wagner und Klopp haben sich zu ihrer aktiven Zeit beim FSV Mainz 05 schätzen gelernt. Lange haben sie sich sogar ein Zimmer geteilt. Damals war Wagner der bessere Fußballer. "Ich habe mir immer gewünscht, dass Kloppo mit dem Ball etwas besser umgehen kann", sagt Wagner schmunzelnd, wenn er an diese Zeit zurückdenkt. "Das ist leider nicht in Erfüllung gegangen. Aber dafür ist er ein überragender Trainer geworden."

Wagner hingegen kann auf eine durchaus beachtliche Karriere verweisen. Vor seiner Zeit in Mainz stand der deutsche U 21-Nationalspieler bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag. Danach unter anderem bei Schalke 04. Das war 1997, er war Teil der Euro-Fighter. Auch er durfte sich nach einer sensationellen Saison als Sieger des UEFA-Pokals feiern lassen. "Das waren großartige Moment, allerdings ist das Vergangenheit", sagt Wagner.

1998 beinahe im WM-Kader der USA

Auch dank dieser Erfolge schaffte er es in die US-Auswahl, Wagner besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft. Der frühere Stürmer bestritt acht A-Länderspiele für die Nationalmannschaft der USA. Er stand kurz vor dem Sprung in den Kader für die Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich.

Allerdings nominierte Nationalcoach Steve Sampson den Angreifer nur auf Abruf. "Ich wäre natürlich gerne dabei gewesen", sagt Wagner. Aber es hat eben nicht geklappt. Auch aus Rückschlägen kann man etwas Positives mitnehmen. Diese Erfahrung gibt er seinen jungen Schützlingen in Dortmund nun regelmäßig mit auf den Weg.

Und wenn er trotz aller Erfolge und tollen Erfahrung beim BVB irgendwann mal keine Lust mehr auf Fußball hat? Dann kann sich Wagner noch immer auf sein zweites Standbein stellen. Dank seiner Ausbildung könnte er an einem Gymnasium Sport und Biologie unterrichten. Dann hätte er wieder mit dem Nachwuchs zu tun. Dann hätte er wieder eine Art Erziehungsauftrag. Und genau das ist seine Leidenschaft.