David Blacha: "Ich spüre das Vertrauen des Trainers"

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Karim Bellarabi: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Heute: David Blacha vom SV Sandhausen.

Manchmal führen auch Umwege ans Ziel. David Blacha musste das am eigenen Leib erfahren. Der 21-jährige Mittelfeldspieler von Drittliga-Spitzenreiter SV Sandhausen hatte vor der Saison eigentlich schon einen Vorvertrag beim Ligakonkurrenten SV Babelsberg 03 unterschrieben. Finanzielle Schwierigkeiten bei den „Filmstädtern“ verhinderten jedoch das Engagement. Blacha schloss sich deshalb dem SVS an, der aktuell mit fünf Punkten Vorsprung die Tabelle anführt. „Es läuft ganz gut“, sagt Blacha im Gespräch mit DFB.de schmunzelnd.

Die Eingewöhnungszeit für Blacha, der in der abgelaufenen Saison noch für Rot Weiss Ahlen in der 3. Liga aktiv war, hat der aktuelle Höhenflug seines neuen Klubs erleichtert. „Selbstverständlich ist es für einen jungen Spieler einfacher, wenn es gut läuft und die Mannschaft nach unten keinen Druck hat“, sagt der Offensivspieler, der bisher in elf von 15 Meisterschaftsspielen zum Einsatz kam.

WG mit Teamkollege Kühn: "Klappt ausgezeichnet"

Dabei war der Wechsel von Ahlen nach Sandhausen über die „Zwischenstation“ Babelsberg für Blacha ein großer Schritt in seinem Leben. Erstmals verließ er sein Elternhaus im westfälischen Fröndenberg (ca. 30 Kilometer von Dortmund entfernt), steht jetzt auf eigenen Füßen und hat eine Wohnung in Nußloch bezogen, nur fünf Kilometer vom SVS-Stadion entfernt.

Allerdings nicht allein: Gemeinsam mit Torhüter Phillip Kühn, der ebenfalls von Ahlen nach Sandhausen wechselte, nachdem sich ein Engagement in Babelsberg zerschlagen hatte, bildet Blacha jetzt eine Zweier-WG. „Das hatte sich so ergeben und klappt bisher ausgezeichnet“, ist die Arbeitsteilung im Hause Blacha/Kühn kein Problem.

Etwas komplizierter gestaltet sich da schon Blachas (Fern-) Beziehung zu seiner Freundin Tatjana (21). „Sie absolviert in ihrer Heimatstadt Unna eine Ausbildung, kann deshalb nicht so ohne weiteres den Wohnort wechseln. Meine Freundin versucht, zu den Heimspielen nach Sandhausen zu kommen. Wenn wir etwas länger trainingsfrei haben, fahre ich nach Hause.“

Das Ziel: Noch mehr Zug zum Tor



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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Karim Bellarabi: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Heute: David Blacha vom SV Sandhausen.

Manchmal führen auch Umwege ans Ziel. David Blacha musste das am eigenen Leib erfahren. Der 21-jährige Mittelfeldspieler von Drittliga-Spitzenreiter SV Sandhausen hatte vor der Saison eigentlich schon einen Vorvertrag beim Ligakonkurrenten SV Babelsberg 03 unterschrieben. Finanzielle Schwierigkeiten bei den „Filmstädtern“ verhinderten jedoch das Engagement. Blacha schloss sich deshalb dem SVS an, der aktuell mit fünf Punkten Vorsprung die Tabelle anführt. „Es läuft ganz gut“, sagt Blacha im Gespräch mit DFB.de schmunzelnd.

Die Eingewöhnungszeit für Blacha, der in der abgelaufenen Saison noch für Rot Weiss Ahlen in der 3. Liga aktiv war, hat der aktuelle Höhenflug seines neuen Klubs erleichtert. „Selbstverständlich ist es für einen jungen Spieler einfacher, wenn es gut läuft und die Mannschaft nach unten keinen Druck hat“, sagt der Offensivspieler, der bisher in elf von 15 Meisterschaftsspielen zum Einsatz kam.

WG mit Teamkollege Kühn: "Klappt ausgezeichnet"

Dabei war der Wechsel von Ahlen nach Sandhausen über die „Zwischenstation“ Babelsberg für Blacha ein großer Schritt in seinem Leben. Erstmals verließ er sein Elternhaus im westfälischen Fröndenberg (ca. 30 Kilometer von Dortmund entfernt), steht jetzt auf eigenen Füßen und hat eine Wohnung in Nußloch bezogen, nur fünf Kilometer vom SVS-Stadion entfernt.

Allerdings nicht allein: Gemeinsam mit Torhüter Phillip Kühn, der ebenfalls von Ahlen nach Sandhausen wechselte, nachdem sich ein Engagement in Babelsberg zerschlagen hatte, bildet Blacha jetzt eine Zweier-WG. „Das hatte sich so ergeben und klappt bisher ausgezeichnet“, ist die Arbeitsteilung im Hause Blacha/Kühn kein Problem.

Etwas komplizierter gestaltet sich da schon Blachas (Fern-) Beziehung zu seiner Freundin Tatjana (21). „Sie absolviert in ihrer Heimatstadt Unna eine Ausbildung, kann deshalb nicht so ohne weiteres den Wohnort wechseln. Meine Freundin versucht, zu den Heimspielen nach Sandhausen zu kommen. Wenn wir etwas länger trainingsfrei haben, fahre ich nach Hause.“

Das Ziel: Noch mehr Zug zum Tor

Mit seinem persönlichen Saisonverlauf beim SV Sandhausen ist David Blacha bisher durchaus zufrieden. Elf Einsätze, allerdings noch keiner über die volle Distanz, stehen in seiner Bilanz. „Ich denke, dass ich meine Sache bisher gut gemacht habe. Sowohl bei den Spielen von Beginn an als auch nach den Einwechslungen. Ich spüre das Vertrauen des Trainers“, sagt Blacha über Coach Gerd Dais.

Die Konkurrenten von „Blacho“ um einen Stammplatz auf der Position im offensiven Mittelfeld sind David Ulm (27) und Tim Danneberg (25). „Klar ist es mein Ziel, mir einen Stammplatz zu erarbeiten“, sagt Blacha. „Dafür muss ich aber weiter hart an mir arbeiten. Zum Beispiel geht es darum, dass ich noch mehr zum Zug zum gegnerischen Tor entwickeln muss. Auch im Abschluss und bei Vorlagen kann ich mich ganz bestimmt noch verbessern.“

Nach insgesamt 40 Drittligaeinsätzen für Ahlen und Sandhausen wartet David Blacha schließlich noch auf sein erstes Tor. „Ich bin mir sicher, dass in naher Zukunft der Knoten platzen wird“, so das Talent, das auch abseits des Platzes im Fitness-Studio regelmäßig an sich arbeitet. Möglicherweise ist es ja schon beim Auswärtsspiel gegen den VfB Stuttgart II am Samstag (ab 14 Uhr) so weit. „Die zweiten Mannschaften sind nicht einfach zu spielen“, weiß Blacha. „Wir dürfen hinten nicht viel zulassen und müssen vorne eiskalt sein.“

Der Traum vom Sprung in die Bundesliga lebt

Für den weiteren Saisonverlauf hat sich der offensive Mittelfeldspieler „möglichst viele Einsätze“ auf die Fahnen geschrieben. „Mittelfristig ist es mein Ziel, wieder in die 2. Bundesliga zu kommen. Der große Traum ist selbstverständlich die erste Liga. Mit 21 Jahren bin ich dafür noch nicht zu alt“, meint er selbstbewusst.

Bereits neunmal spielte Blacha im Unterhaus des deutschen Profifußballs. Nach neun Jahren im Nachwuchsbereich von Borussia Dortmund hatte sich der Mittelfeldspieler 2009 dem damaligen Zweitligisten Ahlen angeschlossen und mit erst 19 Jahren gleich die ersten Profieinsätze absolviert. Nach dem Abstieg blieb er dort und entwickelte sich in der 3. Liga zum Stammspieler. Die finanziellen Probleme der Ahlener führten dazu, dass der Verein trotz des sportlichen Klassenverbleibs in die fünfte Liga absteigen musste. „Für einen jungen Spieler wie mich war diese Zeit nicht einfach“, erinnert sich Blacha, der plötzlich ohne Verein war.

Wie vom Regen in die Traufe gekommen dürfte sich Blacha deshalb gefühlt haben, als ihm auch der SV Babelsberg mitteilte, dass der Klub einen Start in der 3. Liga aufgrund finanzieller Probleme nicht garantieren könne. „Trainer Dietmar Demuth hatte mich damals angerufen und gesagt, dass ich mir einen anderen Klub suchen könne, weil er nicht wüsste, wie es beim SVB weitergeht. Das war sehr fair“, so Blacha, der dann rund 400 Kilometer weiter südlich in Sandhausen landete. Ein Glücksfall.

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Mit dem BVB deutscher Junioren-Vizemeister

Begonnen hatte David Blacha, der in Wickede (Ruhr) im Kreis Soest geboren wurde, seine Laufbahn im Kindesalter beim FC 09 Fröndenberg. Sein Vater Mieczyslaw, ein polnischer Auswanderer, war dort Trainer. Schon mit neun Jahren schloss sich Blacha aber dann dem BVB an, bei dem er alle Jugend-Mannschaften durchlief.

Mit der U 17 und der U 19 der Dortmunder wurde er jeweils Deutscher Vizemeister, außerdem DFB-Pokalfinalist. „Zu einem nationalen Titel hat es leider nie gereicht“, blickt Blacha auf seine Ausbildungszeit zurück. „Dennoch habe ich in Dortmund viel gelernt und hänge selbstverständlich immer noch an der Borussia.“

Einsätze für polnische Junioren-Nationalteams

Seine Leistungen im Nachwuchsbereich hatten auch den Polnischen Fußball-Verband auf David Blacha aufmerksam gemacht. Von der U 16 an spielte er sich durch alle Junioren-Nationalmannschaften. Er hat aber immer noch die Wahl zwischen der deutschen und polnischen Auswahl. „Sollte ich irgendwann wirklich einmal in die Situation kommen, wählen zu dürfen, hätte ich schon ganz viel erreicht“, sagt Blacha.

Ernsthaft fügt er hinzu: „Erst einmal will ich mit Sandhausen eine gute Saison spielen. Dann sehen wir weiter. Grundsätzlich würde ich mich im Zweifelsfall aber wohl für Deutschland entscheiden, weil ich hier aufgewachsen bin und mit der deutschen Auswahl glänzende Perspektiven hätte.“