Darmstadts Stroh-Engel: Der Traum vom Torrekord

Nicht ganz so utopisch ist für Dominik Stroh-Engel dagegen sein persönlicher Wunsch, noch einmal den Sprung in die 2. Bundesliga zu schaffen. "Alle Fußballer sind ehrgeizig", sagt Stroh-Engel, der einst für Eintracht Frankfurt drei Kurzeinsätze (insgesamt 28 Minuten) in der Bundesliga absolviert und während seines ersten Engagements beim SV Wehen Wiesbaden immerhin 16 Partien (zwei Tore) in der 2. Liga abstritten hatte (2008/2009.). "Dafür üben wir diesen Beruf aus. Ich befinde mich mit 27 Jahren im besten Fußballer-Alter." Gleichzeitig stellt er jedoch klar: "Erst einmal möchte ich meine Leistung weiter in Darmstadt bringen."

Bisher keine schweren Verletzungen

Dominik Stroh-Engel hatte bislang viel Glück in seiner Karriere. Von schweren Verletzungen blieb der 1,95 Meter-Schlacks komplett verschont. "Das ist schon außergewöhnlich", sagt er. "Ich bin froh, dass ich noch nie lange Zeit pausieren musste. Jetzt profitiere ich davon, dass ich immer voll im Saft stand, und hoffe sehr, dass es auch so bleibt." Einen Plan, wie es nach einer schweren Verletzung oder einem altersbedingten Karriere-Ende weitergehen soll, hat er bisher nicht: "Daran denke ich derzeit noch nicht. Am liebsten würde ich natürlich im Fußball tätig sein."

Auch privat dreht sich bei "Dodo" alles um runde Spielgeräte. In seiner Freizeit spielt der Hesse gerne Tennis. "Wenn die Zeit dafür bleibt, nutze ich es gerne als Ausgleich", so der 27-Jährige. "Wenn ich einmal die ruhigere Variante wähle, zocke ich auch gerne FIFA auf der Playstation." Gemeinsame Zeit mit Freundin Eve ist schließlich rar. Denn: "Sie beendet gerade ihr Studium in Berlin. Sie kommt aber zu jedem Heimspiel nach Darmstadt und verbringt dann das Wochenende bei mir."

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Die 3. Liga ist voll von besonderen Spielern. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Darmstadts Stürmer Dominik Stroh-Engel, der mit zehn Treffern in neun Spielen die Torschützenliste der 3. Liga anführt.

Die Enttäuschung ist bereits verflogen. Der Blick geht längst wieder auf die Punktspiele in der 3. Liga. Dominik Stroh-Engel hat das Zweitrunden-Aus seines SV Darmstadt 98 im DFB-Pokal gegen den Champions League-Teilnehmer FC Schalke 04 (1:3) schnell verdaut. "Die Schalker haben verdient gewonnen", sagt der 27-Jährige im Gespräch mit DFB.de. "Sie waren in vielen Situationen einfach abgezockter. Trotzdem können wir stolz darauf sein, dass wir einem Bundesligisten alles abverlangt haben. Wir können uns jetzt voll auf die Liga konzentrieren."

Starker Start nach sportlichem Abstieg

Trotz des (erwarteten) Ausscheidens gibt es in Darmstadt derzeit auch keinen Grund für lange Gesichter. 15 Punkte und Platz sieben stehen nach neun Saisonspielen zu Buche. Ein Abschneiden, mit dem vor der Saison bei den "Lilien" keiner gerechnet hatte. Denn in der vergangenen Spielzeit waren die Darmstädter noch sportlich abgestiegen. Nur durch den Lizenzentzug und den damit verbundenen Abstieg der Offenbacher Kickers war der SVD in der 3. Liga geblieben.

"Auch deshalb dreht bei uns jetzt keiner durch", so Stroh-Engel, dessen eher ungewöhnlicher Doppelname aus dem Nachnamen seines leiblichen Vaters und dem Namen seines Stiefvaters entstanden ist. "Unser Ziel ist weiterhin, besser als in der vergangenen Spielzeit abzuschneiden."

Zehn Tore in neun Spielen - vier davon gegen Rostock

Am Ende der abgelaufenen Saison 2012/2013 hatten für den ehemaligen Bundesligisten aus Darmstadt - damals noch ohne Dominik Stroh-Engel - 38 Punkte aus 38 Spielen nicht für den sportlichen Klassenverbleib gereicht. Damit diese Marke geknackt wird, legen sich die "Lilien" und ihr neuer Sturmtank Stroh-Engel mächtig ins Zeug. Und das mit Erfolg: In nur neun Spielen knipste der Angreifer bereits zehnmal. Zuletzt gelang ihm beim 6:0-Heimsieg gegen den FC Hansa Rostock sogar das seltene Kunststück eines Viererpacks.

Dabei bewies Dominik Stroh-Engel nicht nur Nervenstärke bei zwei Elfmetertoren, sondern auch herausragende fußballerische Qualitäten, als er ein Solo technisch perfekt mit einem Lupfer zum 3:0 abschloss. Vier Tore in einer Partie waren in der Geschichte der 3. Liga zuvor nur Salvatore Amirante (für den FC Carl Zeiss Jena) und Marcel Reichwein (für Rot-Weiß Erfurt) gelungen.

"Das Vertrauen des Trainers macht mich stark"

"Unsere Offensivabteilung harmoniert sehr gut", begründet Dominik Stroh-Engel seine eindrucksvolle Torserie. "Außerdem spüre ich das Vertrauen unseres Trainers Dirk Schuster. Das macht mich so stark." Dabei hatte sich der 1,95 Meter-Hüne schon vor dieser Spielzeit ein durchaus ambitioniertes persönliches Ziel gesetzt: "Ich hatte mir vorgenommen, 15 Tore zu schießen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich nach neun Partien bereits zehn Treffer auf dem Konto habe. Eine so außergewöhnlich gute Form hatte ich noch nie. Das ist auch für mich ungewohnt."

Inzwischen wurden die persönlichen Ambitionen - im Gegensatz zu den Vereinszielen - schon mal nach oben korrigiert. "Zumindest 20 Tore sollen es jetzt schon werden", so Stroh-Engel. "Mit ein wenig Glück kann ich vielleicht sogar den Drittliga-Rekord von Regis Dorn brechen. Das wäre absolut riesig." In der Spielzeit 2009/2010 hatte der Franzose für den SV Sandhausen 22-mal getroffen.

Im Kopfballspiel geht noch was

Seine Körperlänge von 1,95 Metern lässt zwar vermuten, dass Stroh-Engel seine meisten Tore per Kopf erzielt. Doch "Dodo" kann auch mit dem Ball am Fuß sehr gut umgehen, für seine Größe sogar außergewöhnlich gut. "Das habe ich schon von mehreren Leuten gehört", so Stroh-Engel. " Es liegt wohl daran, dass ich als Kind immer viel draußen war und mich alleine mit einem Fußball beschäftigt habe." Nur zwei seiner zehn Saisontore markierte der gebürtige Hesse mit dem Kopf.

Dabei waren seine Fähigkeiten noch vor wenigen Monaten - zumindest bei seinem bisherigen Verein SV Wehen Wiesbaden - nicht mehr gefragt. Die Verantwortlichen teilten ihm am Ende der vergangenen Spielzeit, in der Stroh-Engel lediglich drei Treffer bei 34 Einsätzen erzielt hatte, trotz eines eigentlich noch gültigen Vertrages mit, dass er in den sportlichen Planungen der Wiesbadener keine Rolle mehr spiele. "Das tat schon weh", gibt Stroh-Engel zu. "Aber ich habe es akzeptiert und mich anders orientiert. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass es so gekommen ist. Ich fühle mich in Darmstadt sehr wohl."

"Aufstieg in die 2. Bundesliga? Das ist utopisch!"

Seine volle Konzentration gilt nur seinem jetzigen Arbeitgeber. "Unser primäres Saisonziel ist und bleibt der Klassenverbleib", äußert sich Stroh-Engel. "Wir wollen so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke knacken." Von Stimmen aus dem Umfeld, die nach den jüngsten Erfolgen und aktuell nur zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsrang schon das Wort "Aufstieg" in den Mund nehmen, will der baumlange Stürmer deshalb auch nichts wissen: "Wir haben keinen Grund abzuheben. Die Mannschaft wurde vor der Spielzeit fast komplett neu zusammengestellt. Es ist utopisch, dass wir um die Plätze eins bis drei mitspielen."

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Nicht ganz so utopisch ist für Dominik Stroh-Engel dagegen sein persönlicher Wunsch, noch einmal den Sprung in die 2. Bundesliga zu schaffen. "Alle Fußballer sind ehrgeizig", sagt Stroh-Engel, der einst für Eintracht Frankfurt drei Kurzeinsätze (insgesamt 28 Minuten) in der Bundesliga absolviert und während seines ersten Engagements beim SV Wehen Wiesbaden immerhin 16 Partien (zwei Tore) in der 2. Liga abstritten hatte (2008/2009.). "Dafür üben wir diesen Beruf aus. Ich befinde mich mit 27 Jahren im besten Fußballer-Alter." Gleichzeitig stellt er jedoch klar: "Erst einmal möchte ich meine Leistung weiter in Darmstadt bringen."

Bisher keine schweren Verletzungen

Dominik Stroh-Engel hatte bislang viel Glück in seiner Karriere. Von schweren Verletzungen blieb der 1,95 Meter-Schlacks komplett verschont. "Das ist schon außergewöhnlich", sagt er. "Ich bin froh, dass ich noch nie lange Zeit pausieren musste. Jetzt profitiere ich davon, dass ich immer voll im Saft stand, und hoffe sehr, dass es auch so bleibt." Einen Plan, wie es nach einer schweren Verletzung oder einem altersbedingten Karriere-Ende weitergehen soll, hat er bisher nicht: "Daran denke ich derzeit noch nicht. Am liebsten würde ich natürlich im Fußball tätig sein."

Auch privat dreht sich bei "Dodo" alles um runde Spielgeräte. In seiner Freizeit spielt der Hesse gerne Tennis. "Wenn die Zeit dafür bleibt, nutze ich es gerne als Ausgleich", so der 27-Jährige. "Wenn ich einmal die ruhigere Variante wähle, zocke ich auch gerne FIFA auf der Playstation." Gemeinsame Zeit mit Freundin Eve ist schließlich rar. Denn: "Sie beendet gerade ihr Studium in Berlin. Sie kommt aber zu jedem Heimspiel nach Darmstadt und verbringt dann das Wochenende bei mir."