Daniel Brosinski: "Wir müssen ein Ausrufezeichen setzen"

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Wenn es darum geht, in den ersten Spielen für einen neuen Verein auf Anhieb zu überzeugen, ist Daniel Brosinski vom Drittligisten SV Wehen Wiesbaden offenbar ein Spezialist. Bei seinem Bundesliga-Debüt für den 1. FC Köln am 21. Februar 2009 hatte der heute 22-Jährige mit seinem Treffer zum 2:0-Zwischenstand ausgerechnet beim Deutschen Rekordmeister FC Bayern München vor 69.000 Zuschauern in der Münchner WM-Arena entscheidenden Anteil am überraschenden 2:1-Auswärtssieg der Kölner. „Dieser Moment ist noch heute wie ein Traum für mich. Einfach unbeschreiblich“, sagt Brosinski, der vor wenigen Wochen vom 1. FC Köln nach Wiesbaden wechselte, im Gespräch mit DFB.de.

Kein Wunder, dass der Mittelfeldspieler ein solches Erlebnis so schnell wie möglich wiederholen möchte. „Da ich in Köln in dieser Saison nur wenig Spielpraxis bekommen habe, möchte ich mich jetzt wieder für höhere Aufgaben empfehlen“, macht der 18-malige Bundesliga-Spieler klar, dass auch für ihn die 3. Liga wieder zum Sprungbrett nach oben werden soll.

"Zwei, drei Spiele, um in Schwung zu kommen"

Bei seinem Einstand (0:0 in Babelsberg) für Wehen Wiesbaden klappte es für Daniel Brosinski nicht auf Anhieb mit einem Tor. „Der Platz war gefroren, ein Kombinationsspiel fast nicht möglich“, erinnert sich der gebürtige Karlsruher. Beim Heim-Debüt gegen den SV Wacker Burghausen (3:0) lief es dann aber umso besser. Die Bilanz: Ein Treffer und eine Torvorlage. „Ich habe mich gut eingefügt“, freute sich Wehens Winter-Zugang, der zunächst nur einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben hat.

Der talentierte Mittelfeldspieler sieht sich trotz der positiven Ansätze noch lange nicht in Bestform: „Ich benötige mindestens noch zwei bis drei Spiele, um richtig in Schwung zu kommen. Ich bin noch lange nicht bei 100 Prozent.“

Für alle Standards zuständig

Trotzdem übernimmt Daniel Brosinski bereits Verantwortung, ist bei den Hessen für alle Standardsituationen zuständig. „Das haben wir im Trainingslager im spanischen Antequera einstudiert. Ich freue mich, dass Trainer Gino Lettieri mir so vertraut. Er ist ein lockerer Typ und hat immer ein offenes Ohr für seine Spieler“, lobt er seinen neuen Trainer.

Gegen Burghausen bereitete er das 2:0 durch Zlatko Janjić (24) per Eckball vor. „Das war das Tüpfelchen auf dem i“, so Brosinski. Seine ehemaligen Kölner Mitspieler Sebastian Freis (25), Taner Yalcin (20) und Youssef Mohamad (30) gratulierten prompt per SMS. Mit dem Trio telefoniert er wöchentlich. Im folgenden Nachholspiel gegen Unterhaching (3:0) legte Brosinski das 2:0 von Francis Kioyo auf.

"Bei einem Sieg haben wir wieder alle Chancen"

Dem Hessen-Derby beim Tabellendritten Kickers Offenbach am kommenden Samstag misst Daniel Brosinski eine große Bedeutung zu. „Wir müssen alles daran setzen, um diese Partie zu gewinnen und ein Ausrufezeichen im Aufstiegsrennen zu setzen. Bei einem Sieg haben wir wieder alle Chancen“, ist er heiß auf das Derby am Bieberer Berg. Nach dem guten Wehener Restrundenstart mit sieben Punkten aus drei Spielen sind Offenbach und der SVWW mit 39 Zählern punktgleich. In Offenbach soll Brosinski erneut im rechten Mittelfeld zum Einsatz kommen. „Ich liebe die Eins gegen Eins-Situationen“, so der Flügelflitzer.

Sein großes Vorbild heißt Thierry Henry (33), Rekordtorschütze der französischen Nationalmannschaft, von Red Bull New York (USA). „Ich mag seine Spielweise und schätze seine außergewöhnliche Schusstechnik“, so Daniel Brosinski, der seine eigene Karriere einst in der Jugend der SG Siemens Karlsruhe begonnen hatte. Vater Christian (46) und Mutter Petra (46) hatten ihren Sohn bereits mit fünf Jahren beim Verein angemeldet. Mit zwölf Jahren folgte der Wechsel zum großen Stadtnachbarn Karlsruher SC.

Mit Özil und Boateng bei der U 19-EM

In Karlsruhe machte Daniel sein Abitur auf der Eliteschule des Fußballs (Otto-Hahn-Gymnasium) und arbeitete sich beim KSC bis in die U 23-Reserve hoch. Der damalige U 23-Trainer Rainer Krieg (42/jetzt ASV Durlach) gehörte zu seinen größten Förderern. „Unter Edmund Becker durfte ich aber auch schon mit der ersten Mannschaft trainieren“, erinnert sich Brosinski gerne an seine Zeit beim KSC zurück.

Sein ehemaliger Trainer Roland Reichel, unter dem er für die Verbandsauswahl von Baden spielte, vergleicht Brosinski sogar mit Nationalspieler Philipp Lahm vom FC Bayern München: „Daniel zeichnen seine herausragende Geschwindigkeit und seine Beidfüßigkeit aus. Seine kurzen, schnellen Bewegungen erinnern an Philipp Lahm. Vielleicht ist der Umweg über die 3. Liga für ihn der nächste richtige und behutsame Schritt.“

Daniel Brosinski schaffte auch den Sprung in die Junioren-Nationalmannschaften des DFB (U 18 bis U 20). Mit der U 19-Nationalmannschaft qualifizierte sich der Mittelfeldspieler sogar für Europameisterschaft 2007 in Österreich, spielte unter anderem mit den aktuellen A-Nationalspielern Mesut Özil (Real Madrid) und Jerome Boateng (heute Manchester City) sowie Benedikt Höwedes (FC Schalke 04) oder Sidney Sam (Bayer 04 Leverkusen) zusammen. „Immer wenn ich auf dem Platz stand und die Nationalhymne hörte, habe ich eine Gänsehaut bekommen“, beschreibt Brosinski. Das Turnier, bei dem die deutsche Mannschaft das Halbfinale erreichte, musste er später allerdings wegen einer heftigen Grippe absagen. „Das war sehr bitter für mich“, denkt er nicht gerne daran zurück.

Brosinski will es in Wehen wissen

Nach dem Sprung in die Bundesliga beim 1. FC Köln will es Daniel Brosinski jetzt beim SV Wehen Wiesbaden in der 3. Liga wissen. „Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren sehr gut. Alles ging schnell voran“, freut sich der 22-Jährige über seinen Tapetenwechsel.

Aktuell wohnt er noch in einem Hotel, ist aber auf der Suche nach einer Wohnung. „Ich werde mir bis zum Ende der Woche noch einiges ansehen. Es kann aber gut sein, dass ich die ehemalige Wohnung von Kai Gehring übernehme. Dann will ich den Umzug schnell über die Bühne bringen“, so Brosinski. Gehring (22) war in der Winterpause zum Liga-Konkurrenten 1. FC Saarbrücken gewechselt. Neben Brosinskis Eltern will auch Schwester Christin (28), die in Halle studiert, schon bald in der neuen Bleibe zu Besuch kommen.

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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Wenn es darum geht, in den ersten Spielen für einen neuen Verein auf Anhieb zu überzeugen, ist Daniel Brosinski vom Drittligisten SV Wehen Wiesbaden offenbar ein Spezialist. Bei seinem Bundesliga-Debüt für den 1. FC Köln am 21. Februar 2009 hatte der heute 22-Jährige mit seinem Treffer zum 2:0-Zwischenstand ausgerechnet beim Deutschen Rekordmeister FC Bayern München vor 69.000 Zuschauern in der Münchner WM-Arena entscheidenden Anteil am überraschenden 2:1-Auswärtssieg der Kölner. „Dieser Moment ist noch heute wie ein Traum für mich. Einfach unbeschreiblich“, sagt Brosinski, der vor wenigen Wochen vom 1. FC Köln nach Wiesbaden wechselte, im Gespräch mit DFB.de.

Kein Wunder, dass der Mittelfeldspieler ein solches Erlebnis so schnell wie möglich wiederholen möchte. „Da ich in Köln in dieser Saison nur wenig Spielpraxis bekommen habe, möchte ich mich jetzt wieder für höhere Aufgaben empfehlen“, macht der 18-malige Bundesliga-Spieler klar, dass auch für ihn die 3. Liga wieder zum Sprungbrett nach oben werden soll.

"Zwei, drei Spiele, um in Schwung zu kommen"

Bei seinem Einstand (0:0 in Babelsberg) für Wehen Wiesbaden klappte es für Daniel Brosinski nicht auf Anhieb mit einem Tor. „Der Platz war gefroren, ein Kombinationsspiel fast nicht möglich“, erinnert sich der gebürtige Karlsruher. Beim Heim-Debüt gegen den SV Wacker Burghausen (3:0) lief es dann aber umso besser. Die Bilanz: Ein Treffer und eine Torvorlage. „Ich habe mich gut eingefügt“, freute sich Wehens Winter-Zugang, der zunächst nur einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben hat.

Der talentierte Mittelfeldspieler sieht sich trotz der positiven Ansätze noch lange nicht in Bestform: „Ich benötige mindestens noch zwei bis drei Spiele, um richtig in Schwung zu kommen. Ich bin noch lange nicht bei 100 Prozent.“

Für alle Standards zuständig

Trotzdem übernimmt Daniel Brosinski bereits Verantwortung, ist bei den Hessen für alle Standardsituationen zuständig. „Das haben wir im Trainingslager im spanischen Antequera einstudiert. Ich freue mich, dass Trainer Gino Lettieri mir so vertraut. Er ist ein lockerer Typ und hat immer ein offenes Ohr für seine Spieler“, lobt er seinen neuen Trainer.

Gegen Burghausen bereitete er das 2:0 durch Zlatko Janjić (24) per Eckball vor. „Das war das Tüpfelchen auf dem i“, so Brosinski. Seine ehemaligen Kölner Mitspieler Sebastian Freis (25), Taner Yalcin (20) und Youssef Mohamad (30) gratulierten prompt per SMS. Mit dem Trio telefoniert er wöchentlich. Im folgenden Nachholspiel gegen Unterhaching (3:0) legte Brosinski das 2:0 von Francis Kioyo auf.

"Bei einem Sieg haben wir wieder alle Chancen"

Dem Hessen-Derby beim Tabellendritten Kickers Offenbach am kommenden Samstag misst Daniel Brosinski eine große Bedeutung zu. „Wir müssen alles daran setzen, um diese Partie zu gewinnen und ein Ausrufezeichen im Aufstiegsrennen zu setzen. Bei einem Sieg haben wir wieder alle Chancen“, ist er heiß auf das Derby am Bieberer Berg. Nach dem guten Wehener Restrundenstart mit sieben Punkten aus drei Spielen sind Offenbach und der SVWW mit 39 Zählern punktgleich. In Offenbach soll Brosinski erneut im rechten Mittelfeld zum Einsatz kommen. „Ich liebe die Eins gegen Eins-Situationen“, so der Flügelflitzer.

Sein großes Vorbild heißt Thierry Henry (33), Rekordtorschütze der französischen Nationalmannschaft, von Red Bull New York (USA). „Ich mag seine Spielweise und schätze seine außergewöhnliche Schusstechnik“, so Daniel Brosinski, der seine eigene Karriere einst in der Jugend der SG Siemens Karlsruhe begonnen hatte. Vater Christian (46) und Mutter Petra (46) hatten ihren Sohn bereits mit fünf Jahren beim Verein angemeldet. Mit zwölf Jahren folgte der Wechsel zum großen Stadtnachbarn Karlsruher SC.

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Mit Özil und Boateng bei der U 19-EM

In Karlsruhe machte Daniel sein Abitur auf der Eliteschule des Fußballs (Otto-Hahn-Gymnasium) und arbeitete sich beim KSC bis in die U 23-Reserve hoch. Der damalige U 23-Trainer Rainer Krieg (42/jetzt ASV Durlach) gehörte zu seinen größten Förderern. „Unter Edmund Becker durfte ich aber auch schon mit der ersten Mannschaft trainieren“, erinnert sich Brosinski gerne an seine Zeit beim KSC zurück.

Sein ehemaliger Trainer Roland Reichel, unter dem er für die Verbandsauswahl von Baden spielte, vergleicht Brosinski sogar mit Nationalspieler Philipp Lahm vom FC Bayern München: „Daniel zeichnen seine herausragende Geschwindigkeit und seine Beidfüßigkeit aus. Seine kurzen, schnellen Bewegungen erinnern an Philipp Lahm. Vielleicht ist der Umweg über die 3. Liga für ihn der nächste richtige und behutsame Schritt.“

Daniel Brosinski schaffte auch den Sprung in die Junioren-Nationalmannschaften des DFB (U 18 bis U 20). Mit der U 19-Nationalmannschaft qualifizierte sich der Mittelfeldspieler sogar für Europameisterschaft 2007 in Österreich, spielte unter anderem mit den aktuellen A-Nationalspielern Mesut Özil (Real Madrid) und Jerome Boateng (heute Manchester City) sowie Benedikt Höwedes (FC Schalke 04) oder Sidney Sam (Bayer 04 Leverkusen) zusammen. „Immer wenn ich auf dem Platz stand und die Nationalhymne hörte, habe ich eine Gänsehaut bekommen“, beschreibt Brosinski. Das Turnier, bei dem die deutsche Mannschaft das Halbfinale erreichte, musste er später allerdings wegen einer heftigen Grippe absagen. „Das war sehr bitter für mich“, denkt er nicht gerne daran zurück.

Brosinski will es in Wehen wissen

Nach dem Sprung in die Bundesliga beim 1. FC Köln will es Daniel Brosinski jetzt beim SV Wehen Wiesbaden in der 3. Liga wissen. „Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren sehr gut. Alles ging schnell voran“, freut sich der 22-Jährige über seinen Tapetenwechsel.

Aktuell wohnt er noch in einem Hotel, ist aber auf der Suche nach einer Wohnung. „Ich werde mir bis zum Ende der Woche noch einiges ansehen. Es kann aber gut sein, dass ich die ehemalige Wohnung von Kai Gehring übernehme. Dann will ich den Umzug schnell über die Bühne bringen“, so Brosinski. Gehring (22) war in der Winterpause zum Liga-Konkurrenten 1. FC Saarbrücken gewechselt. Neben Brosinskis Eltern will auch Schwester Christin (28), die in Halle studiert, schon bald in der neuen Bleibe zu Besuch kommen.