Bremens Pascal Testroet: "Bis 25 in der Bundesliga etablieren"

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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Wenn sich Pascal Testroet vom Drittligisten SV Werder Bremen II ein Ziel gesetzt hat, dann lässt er es auch nicht mehr aus den Augen. Als der heute 20 Jahre alte Stürmer vor drei Jahren vom FC Schalke 04 zu den Norddeutschen wechselte, nahm er sich das Abitur und den ersten Profivertrag vor. Beides hat er geschafft.

„Jetzt will ich den nächsten Schritt in meiner fußballerischen Entwicklung machen“, sagt Testroet im Gespräch mit DFB.de. Will heißen: Der Angreifer möchte sich in der Bundesliga durchsetzen. „Bis 25 will ich mich im Oberhaus etabliert haben“, hat er die Marschroute klar abgesteckt.

Vom Verbleib in der 3. Liga überzeugt

Momentan pendelt Testroet, der im nordrhein-westfälischen Bocholt geboren wurde, zwischen den Bremer Profis und der Drittligamannschaft der Grün-Weißen. Die Trainingseinheiten unter der Woche absolviert er mit den Bundesligastars wie Claudio Pizarro, Per Mertesacker oder Tim Wiese, am Wochenende läuft er für die U 23 in der 3. Liga auf.

Im Drittligateam von Trainer Thomas Wolter zählt Testroet zu den Leistungsträgern. Nur eine von 27 Begegnungen verpasste er wegen muskulärer Probleme. Mit sechs Treffern ist er Toptorschütze seiner Mannschaft. Hinzu kommen noch fünf Torvorlagen.

Zittern um den Klassenverbleib

Die Testroet-Treffer konnten freilich nicht verhindern, dass die Bremer um den Klassenverbleib zittern müssen. Der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz beträgt vor dem 28. Spieltag zwei Punkte. „Wir wollen und werden den Sturz in die Regionalliga verhindern“, ist Testroet dennoch überzeugt.

Eine entscheidende Rolle dürften dabei den bevorstehenden Begegnungen gegen den SV Babelsberg 03 und bei Wacker Burghausen zukommen. Denn beide Mannschaften sind direkte Konkurrenten. „Das sind schon so etwas wie zwei Endspiele“, so Testroet. „Ich hoffe, dass wir mal wieder in Führung gehen können. Das würde uns Sicherheit geben. Zuletzt sind wir fast immer in Rückstand geraten.“

Familie Testroet ist "Fußball-verrückt"

Testroets Eltern werden jeweils vor Ort kräftig die Daumen drücken. Denn das Unternehmer-Ehepaar begleitet den Sohn zu jedem Spiel. „Ich freue mich sehr darüber. Meine Familie ist mir extrem wichtig und genau so Fußball-verrückt wie ich“, sagt der Bremer Spieler, der auch noch eine Schwester hat. Sich selbst bezeichnet Testroet als ausgesprochenen „Familienmenschen“. Deshalb war ihm die erste Zeit nach dem Wechsel nach Bremen auch nicht gerade leicht gefallen. Erstmals war er zu Hause ausgezogen.

Testroets erste Jugendstationen beim SV Biemenhorst, bei Olympia Bocholt und beim VfL Rhede waren vom Elternhaus noch recht bequem erreichbar. Auch in den acht Jahren beim FC Schalke 04 (2000 bis 2008) war Pascal Testroet jeweils von seinen Eltern zum Training gebracht worden. „Das war nach meinem Weggang zu Werder Bremen selbstverständlich nicht mehr möglich“, erinnert sich Testroet.

Der damals 18-Jährige nahm sich in der Hansestadt schnell eine eigene Wohnung, steht nun schon seit zwei Jahren auf eigenen Beinen. „Das war in vielen Bereichen eine große Umstellung. Ich hatte meine Eltern zum Beispiel zuvor jeden Tag gesehen und viel Zeit mit ihnen verbracht.“

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Traum vom Einsatz auf der großen Bühne

Seinem Ziel ist Testroet in der Hansestadt Bremen trotz der Umstellungen ein gutes Stück näher gekommen. „Es war schon immer mein Traum, Fußballprofi zu werden“, sagt der 1,84 Meter große Offensivspieler klipp und klar.

Auf seinen ersten Einsatz auf der großen Bühne muss das Sturmtalent allerdings noch warten. Zweimal war er schon kurz davor: Im Champions-League-Spiel bei den Tottenham Hotspurs (0:3) und in der Bundesligapartie gegen den FC St. Pauli (3:0) saß der 20-Jährige auf der Bank.

„In Tottenham habe ich mich warm gemacht, sollte mich schon zur Einwechslung bereit machen. Dann hat sich aber Daniel Jensen verletzt, und es war eher ein Defensivspieler gefragt“, so Testroet.

Im Training Argumente liefern

Seitdem versucht er, sich in jedem Training bei den Profis für einen Einsatz anzubieten. Die Spielpraxis holt er sich bei der U 23. „Ich muss bei den Trainingseinheiten und in den Spielen die notwendigen Argumente für eine Profinominierung liefern“, weiß er.

Sollte es bei Werder trotzdem nicht für den Sprung in die Profimannschaft reichen, käme für Testroet auch ein Umweg in Richtung Bundesliga in Frage. „Für mich ist es entscheidend, dass ich Fußball spiele. Ich möchte mich nicht nur auf die Bank setzen. Deshalb könnte ich mir durchaus vorstellen, für einige Zeit in die 2. Bundesliga zu wechseln“, sagt der Angreifer, dessen Vertrag in Bremen noch bis 2012 Gültigkeit besitzt.

Herbert Hrubesch: "Testroet ist sehr zielstrebig"

Für Herbert Hrubesch, den ehemaligen DFB-Stützpunkttrainer von Testroet, wäre es kein Wunder, wenn er seinen ehemaligen Schützling irgendwann einmal in der Bundesliga sehen würde. „Pascal war schon in jungen Jahren ein Typ, der zielstrebig an seinem Profitraum gebastelt hat. Dabei tat er nichts, was sein Ziel gefährden konnte. Für ihn war es normal, sich gegen alle Widerstände durchsetzen“, urteilt der Bruder von Ex-Nationalspieler Horst Hrubesch.

Pascal Testroet kam für deutsche Junioren-Nationalmannschaften bisher sechsmal zum Einsatz. Zweimal war er für die U 18-, viermal für die U 20-Auswahl am Ball. Ein Länderspiel könnte er noch für die U 20 absolvieren, dann erreicht er die Altersgrenze. „Es bleiben ja noch die U 21- und die A-Nationalmannschaft“, grinst Testroet. Noch so ein Ziel, das er konsequent verfolgen wird.

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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Wenn sich Pascal Testroet vom Drittligisten SV Werder Bremen II ein Ziel gesetzt hat, dann lässt er es auch nicht mehr aus den Augen. Als der heute 20 Jahre alte Stürmer vor drei Jahren vom FC Schalke 04 zu den Norddeutschen wechselte, nahm er sich das Abitur und den ersten Profivertrag vor. Beides hat er geschafft.

„Jetzt will ich den nächsten Schritt in meiner fußballerischen Entwicklung machen“, sagt Testroet im Gespräch mit DFB.de. Will heißen: Der Angreifer möchte sich in der Bundesliga durchsetzen. „Bis 25 will ich mich im Oberhaus etabliert haben“, hat er die Marschroute klar abgesteckt.

Vom Verbleib in der 3. Liga überzeugt

Momentan pendelt Testroet, der im nordrhein-westfälischen Bocholt geboren wurde, zwischen den Bremer Profis und der Drittligamannschaft der Grün-Weißen. Die Trainingseinheiten unter der Woche absolviert er mit den Bundesligastars wie Claudio Pizarro, Per Mertesacker oder Tim Wiese, am Wochenende läuft er für die U 23 in der 3. Liga auf.

Im Drittligateam von Trainer Thomas Wolter zählt Testroet zu den Leistungsträgern. Nur eine von 27 Begegnungen verpasste er wegen muskulärer Probleme. Mit sechs Treffern ist er Toptorschütze seiner Mannschaft. Hinzu kommen noch fünf Torvorlagen.

Zittern um den Klassenverbleib

Die Testroet-Treffer konnten freilich nicht verhindern, dass die Bremer um den Klassenverbleib zittern müssen. Der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz beträgt vor dem 28. Spieltag zwei Punkte. „Wir wollen und werden den Sturz in die Regionalliga verhindern“, ist Testroet dennoch überzeugt.

Eine entscheidende Rolle dürften dabei den bevorstehenden Begegnungen gegen den SV Babelsberg 03 und bei Wacker Burghausen zukommen. Denn beide Mannschaften sind direkte Konkurrenten. „Das sind schon so etwas wie zwei Endspiele“, so Testroet. „Ich hoffe, dass wir mal wieder in Führung gehen können. Das würde uns Sicherheit geben. Zuletzt sind wir fast immer in Rückstand geraten.“

Familie Testroet ist "Fußball-verrückt"

Testroets Eltern werden jeweils vor Ort kräftig die Daumen drücken. Denn das Unternehmer-Ehepaar begleitet den Sohn zu jedem Spiel. „Ich freue mich sehr darüber. Meine Familie ist mir extrem wichtig und genau so Fußball-verrückt wie ich“, sagt der Bremer Spieler, der auch noch eine Schwester hat. Sich selbst bezeichnet Testroet als ausgesprochenen „Familienmenschen“. Deshalb war ihm die erste Zeit nach dem Wechsel nach Bremen auch nicht gerade leicht gefallen. Erstmals war er zu Hause ausgezogen.

Testroets erste Jugendstationen beim SV Biemenhorst, bei Olympia Bocholt und beim VfL Rhede waren vom Elternhaus noch recht bequem erreichbar. Auch in den acht Jahren beim FC Schalke 04 (2000 bis 2008) war Pascal Testroet jeweils von seinen Eltern zum Training gebracht worden. „Das war nach meinem Weggang zu Werder Bremen selbstverständlich nicht mehr möglich“, erinnert sich Testroet.

Der damals 18-Jährige nahm sich in der Hansestadt schnell eine eigene Wohnung, steht nun schon seit zwei Jahren auf eigenen Beinen. „Das war in vielen Bereichen eine große Umstellung. Ich hatte meine Eltern zum Beispiel zuvor jeden Tag gesehen und viel Zeit mit ihnen verbracht.“

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Traum vom Einsatz auf der großen Bühne

Seinem Ziel ist Testroet in der Hansestadt Bremen trotz der Umstellungen ein gutes Stück näher gekommen. „Es war schon immer mein Traum, Fußballprofi zu werden“, sagt der 1,84 Meter große Offensivspieler klipp und klar.

Auf seinen ersten Einsatz auf der großen Bühne muss das Sturmtalent allerdings noch warten. Zweimal war er schon kurz davor: Im Champions-League-Spiel bei den Tottenham Hotspurs (0:3) und in der Bundesligapartie gegen den FC St. Pauli (3:0) saß der 20-Jährige auf der Bank.

„In Tottenham habe ich mich warm gemacht, sollte mich schon zur Einwechslung bereit machen. Dann hat sich aber Daniel Jensen verletzt, und es war eher ein Defensivspieler gefragt“, so Testroet.

Im Training Argumente liefern

Seitdem versucht er, sich in jedem Training bei den Profis für einen Einsatz anzubieten. Die Spielpraxis holt er sich bei der U 23. „Ich muss bei den Trainingseinheiten und in den Spielen die notwendigen Argumente für eine Profinominierung liefern“, weiß er.

Sollte es bei Werder trotzdem nicht für den Sprung in die Profimannschaft reichen, käme für Testroet auch ein Umweg in Richtung Bundesliga in Frage. „Für mich ist es entscheidend, dass ich Fußball spiele. Ich möchte mich nicht nur auf die Bank setzen. Deshalb könnte ich mir durchaus vorstellen, für einige Zeit in die 2. Bundesliga zu wechseln“, sagt der Angreifer, dessen Vertrag in Bremen noch bis 2012 Gültigkeit besitzt.

Herbert Hrubesch: "Testroet ist sehr zielstrebig"

Für Herbert Hrubesch, den ehemaligen DFB-Stützpunkttrainer von Testroet, wäre es kein Wunder, wenn er seinen ehemaligen Schützling irgendwann einmal in der Bundesliga sehen würde. „Pascal war schon in jungen Jahren ein Typ, der zielstrebig an seinem Profitraum gebastelt hat. Dabei tat er nichts, was sein Ziel gefährden konnte. Für ihn war es normal, sich gegen alle Widerstände durchsetzen“, urteilt der Bruder von Ex-Nationalspieler Horst Hrubesch.

Pascal Testroet kam für deutsche Junioren-Nationalmannschaften bisher sechsmal zum Einsatz. Zweimal war er für die U 18-, viermal für die U 20-Auswahl am Ball. Ein Länderspiel könnte er noch für die U 20 absolvieren, dann erreicht er die Altersgrenze. „Es bleiben ja noch die U 21- und die A-Nationalmannschaft“, grinst Testroet. Noch so ein Ziel, das er konsequent verfolgen wird.