Braunschweigs Hofmann: "Hier redet niemand vom Aufstieg"

Eintracht Braunschweig gegen den 1. FC Kaiserslautern - die Zweitligaabsteiger treffen heute (ab 19 Uhr, live bei Telekom Sport) aufeinander. Braunschweig rangiert auf Tabellenplatz 19, Kaiserslautern auf Platz 16. Philipp Hofmann kennt beide Vereine gut. Der Stürmer spielte vor gut drei Jahren noch für Kaiserslautern und trägt nun das Trikot der Eintracht. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 25-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Duell und seine Erinnerungen an die U 21-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Hofmann, Eintracht Braunschweig und Kaiserslautern sind bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Warum ist es so schwierig, sich in der 3. Liga zurechtzufinden?

Philipp Hofmann: Man muss die Liga erst einmal annehmen. Damit hatten beide Vereine gerade zum Anfang Probleme. Man muss immer 100 Prozent geben, 80 Prozent reichen nicht. Es ist nun mal so, dass es in dieser Spielklasse viele gute Mannschaften gibt und jeder jeden schlagen kann.

DFB.de: Beide Vereine waren in den vergangenen Jahren Mitglieder der 2. Bundesliga und haben teilweise um den Bundesligaaufstieg mitgespielt. Sehen Sie Parallelen bis hin zum Drittligaabstieg?

Hofmann: Das ist für mich schwer zu beurteilen, da ich erst seit neun Monaten in Braunschweig bin. Und meine Zeit in Kaiserslautern liegt schon lange zurück. Natürlich ist es bitter, dass zwei solche Vereine nun in der 3. Liga gegeneinander spielen. Der Abstieg von Kaiserslautern war vergangene Saison noch etwas extremer. Sie standen die ganze Saison über unten. Andererseits war es für uns besonders bitter, noch am letzten Spieltag auf Rang 17 zu rutschen. Wir standen die ganze Saison nie auf einem Abstiegsplatz - bis zum 34. Spieltag. Keiner hat wirklich damit gerechnet, dass wir absteigen würden. Aber das Ergebnis war das gleiche: Beide Vereine gingen in die 3. Liga und mussten im Sommer einen kompletten Neuaufbau machen.

DFB.de: Sie haben in der Saison 2014/2015 noch für den 1. FC Kaiserslautern gespielt und nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga verpasst. Wie haben Sie diese Station in Erinnerung behalten?

Hofmann: Ich war zwar nur ein Jahr dort, hatte aber in Kaiserslautern eine super Zeit. Wir hatten eine richtig starke Mannschaft. Man muss sich ja nur angucken, wo die Spieler von damals heute überall spielen: Willi Orban bei RB Leipzig, Amin Younes in Neapel, Dominique Heintz hat in Köln gespielt und jetzt in Freiburg. Schade ist, dass wir den Aufstieg kurz vor Saisonende noch verspielt haben. Trotzdem verbinde ich mit dem 1. FC Kaiserslautern viel Positives. Ich freue mich, die Mannschaft nun wiederzusehen. Ein paar Teambetreuer, Assistenztrainer und junge Spieler kenne ich noch von damals.

DFB.de: Haben Sie bei Ihrem Weggang im Sommer 2015 geahnt, dass dem FCK nun schwierige Zeiten bevorstehen?

Hofmann: Ich war ja nicht der einzige Spieler, der damals gegangen ist. Kaiserslautern musste viele Abgänge verkraften. Damals fand auch die U 21-Europameisterschaft statt. Der FCK war mit einigen Spielern dort vertreten. Und genau diese Spieler haben den Verein daraufhin verlassen. Dadurch war es für den Klub sehr schwierig, weiterhin oben mitzuspielen.

DFB.de: Kennen Sie Ihre persönliche Bilanz gegen Kaiserslautern?

Hofmann: Nein, ehrlich gesagt nicht.

DFB.de: Ein Unentschieden und vier Niederlagen.

Hofmann: Oha, dann wird es Zeit, dass es endlich mit dem ersten Sieg klappt.

DFB.de: Eigentlich galt Braunschweig als einer der Aufstiegsanwärter. Ist das Thema nach dem schlechten Saisonstart bereits erledigt?

Hofmann: Momentan redet niemand vom Aufstieg. Der Rückstand auf die Aufstiegsplätze ist groß. Allerdings ist es noch ein frühenrZeitpunkt der Saison. Wichtig war, dass wir endlich den ersten Saisonsieg geholt haben (2:0 gegen Carl Zeiss Jena am 7. Spieltag; Anm. d. Red.). Wir hatten auch in den Spielen zuvor oft gut gespielt, aber nicht die Punkte geholt. Das kann auch daran liegen, dass wir eine neue und relativ junge Mannschaft haben. Wichtig ist zunächst mal, dass wir uns aus der unteren Tabellenregion befreien.

DFB.de: Spüren Sie im Umfeld vielleicht sogar eine gewisse Angst, dass es einen weiteren Abstieg geben könnte?

Hofmann: Nein, dafür ist es noch zu früh. Natürlich waren alle enttäuscht, als wir nach sechs Spielen nur drei Punkte auf dem Konto hatten. Das ist nicht der Maßstab eines solchen Vereins. Aber mit dem ersten Saisonsieg kam das gute Gefühl zurück.

DFB.de: Inwiefern unterscheidet sich der Fußball in der 3. Liga von dem in der 2. Bundesliga?

Hofmann: In der 3. Liga wird noch mehr gekämpft. Man muss sich in die Spiele richtig reinbeißen und den Kampf annehmen. Wer nur schön spielen möchte, kommt nicht weit.

DFB.de: Torsten Lieberknecht war zehn Jahre Trainer von Eintracht Braunschweig. Seit Saisonbeginn steht nun Henrik Pedersen in der Verantwortung. Welche neuen Dinge hat er eingebracht?

Hofmann: Wir spielen unter Henrik Pedersen einen komplett anderen Fußball. Er hat mit Pressing und schnellem Umschaltspiel eine andere Spielidee als Torsten Lieberknecht.

DFB.de: Themawechsel: Sie haben von der U 18 bis zur U 21 alle Nationalmannschaften des DFB durchlaufen. Welchen Stellenwert haben diese Erfahrungen für Sie?

Hofmann: Das war eine super Zeit. Wir hatten damals einen richtig guten Jahrgang mit vielen guten Spielern wie Marc-André ter Stegen oder Emre Can. Leider sind wir bei der U 21-Europameisterschaft 2015 nicht über das Halbfinale hinausgekommen. Aber ich habe viel Positives mitgenommen. Unser Trainer Horst Hrubesch war für mich wie ein Vater. Ich bin ihm heute noch dankbar dafür, dass er mir so viel mitgegeben hat. Als U 21-Nationalspieler hat man damals natürlich auch von der A-Nationalmannschaft geträumt. Aber das ist aktuell weit weg.

DFB.de: War Horst Hrubesch einer Ihrer wichtigsten Förderer?

Hofmann: Er war sogar mein Hauptförderer. Er hat sich sehr um uns Spieler gekümmert. Wenn es im Verein mal nicht gut lief, kam er sogar persönlich zum Training und hat mit einem gesprochen. Manchmal gab es auch einen kleinen Einlauf. Aber irgendwie lief es danach immer besser. (lacht) In meinem Fall kam hinzu, dass ich ein ähnlicher Spielertyp bin wie er früher - ein großgewachsener Mittelstürmer. Er hat wohl einiges von sich in mir wiedergesehen.

[mspw]

Eintracht Braunschweig gegen den 1. FC Kaiserslautern - die Zweitligaabsteiger treffen heute (ab 19 Uhr, live bei Telekom Sport) aufeinander. Braunschweig rangiert auf Tabellenplatz 19, Kaiserslautern auf Platz 16. Philipp Hofmann kennt beide Vereine gut. Der Stürmer spielte vor gut drei Jahren noch für Kaiserslautern und trägt nun das Trikot der Eintracht. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 25-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Duell und seine Erinnerungen an die U 21-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Hofmann, Eintracht Braunschweig und Kaiserslautern sind bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Warum ist es so schwierig, sich in der 3. Liga zurechtzufinden?

Philipp Hofmann: Man muss die Liga erst einmal annehmen. Damit hatten beide Vereine gerade zum Anfang Probleme. Man muss immer 100 Prozent geben, 80 Prozent reichen nicht. Es ist nun mal so, dass es in dieser Spielklasse viele gute Mannschaften gibt und jeder jeden schlagen kann.

DFB.de: Beide Vereine waren in den vergangenen Jahren Mitglieder der 2. Bundesliga und haben teilweise um den Bundesligaaufstieg mitgespielt. Sehen Sie Parallelen bis hin zum Drittligaabstieg?

Hofmann: Das ist für mich schwer zu beurteilen, da ich erst seit neun Monaten in Braunschweig bin. Und meine Zeit in Kaiserslautern liegt schon lange zurück. Natürlich ist es bitter, dass zwei solche Vereine nun in der 3. Liga gegeneinander spielen. Der Abstieg von Kaiserslautern war vergangene Saison noch etwas extremer. Sie standen die ganze Saison über unten. Andererseits war es für uns besonders bitter, noch am letzten Spieltag auf Rang 17 zu rutschen. Wir standen die ganze Saison nie auf einem Abstiegsplatz - bis zum 34. Spieltag. Keiner hat wirklich damit gerechnet, dass wir absteigen würden. Aber das Ergebnis war das gleiche: Beide Vereine gingen in die 3. Liga und mussten im Sommer einen kompletten Neuaufbau machen.

DFB.de: Sie haben in der Saison 2014/2015 noch für den 1. FC Kaiserslautern gespielt und nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga verpasst. Wie haben Sie diese Station in Erinnerung behalten?

Hofmann: Ich war zwar nur ein Jahr dort, hatte aber in Kaiserslautern eine super Zeit. Wir hatten eine richtig starke Mannschaft. Man muss sich ja nur angucken, wo die Spieler von damals heute überall spielen: Willi Orban bei RB Leipzig, Amin Younes in Neapel, Dominique Heintz hat in Köln gespielt und jetzt in Freiburg. Schade ist, dass wir den Aufstieg kurz vor Saisonende noch verspielt haben. Trotzdem verbinde ich mit dem 1. FC Kaiserslautern viel Positives. Ich freue mich, die Mannschaft nun wiederzusehen. Ein paar Teambetreuer, Assistenztrainer und junge Spieler kenne ich noch von damals.

DFB.de: Haben Sie bei Ihrem Weggang im Sommer 2015 geahnt, dass dem FCK nun schwierige Zeiten bevorstehen?

Hofmann: Ich war ja nicht der einzige Spieler, der damals gegangen ist. Kaiserslautern musste viele Abgänge verkraften. Damals fand auch die U 21-Europameisterschaft statt. Der FCK war mit einigen Spielern dort vertreten. Und genau diese Spieler haben den Verein daraufhin verlassen. Dadurch war es für den Klub sehr schwierig, weiterhin oben mitzuspielen.

DFB.de: Kennen Sie Ihre persönliche Bilanz gegen Kaiserslautern?

Hofmann: Nein, ehrlich gesagt nicht.

DFB.de: Ein Unentschieden und vier Niederlagen.

Hofmann: Oha, dann wird es Zeit, dass es endlich mit dem ersten Sieg klappt.

DFB.de: Eigentlich galt Braunschweig als einer der Aufstiegsanwärter. Ist das Thema nach dem schlechten Saisonstart bereits erledigt?

Hofmann: Momentan redet niemand vom Aufstieg. Der Rückstand auf die Aufstiegsplätze ist groß. Allerdings ist es noch ein frühenrZeitpunkt der Saison. Wichtig war, dass wir endlich den ersten Saisonsieg geholt haben (2:0 gegen Carl Zeiss Jena am 7. Spieltag; Anm. d. Red.). Wir hatten auch in den Spielen zuvor oft gut gespielt, aber nicht die Punkte geholt. Das kann auch daran liegen, dass wir eine neue und relativ junge Mannschaft haben. Wichtig ist zunächst mal, dass wir uns aus der unteren Tabellenregion befreien.

DFB.de: Spüren Sie im Umfeld vielleicht sogar eine gewisse Angst, dass es einen weiteren Abstieg geben könnte?

Hofmann: Nein, dafür ist es noch zu früh. Natürlich waren alle enttäuscht, als wir nach sechs Spielen nur drei Punkte auf dem Konto hatten. Das ist nicht der Maßstab eines solchen Vereins. Aber mit dem ersten Saisonsieg kam das gute Gefühl zurück.

DFB.de: Inwiefern unterscheidet sich der Fußball in der 3. Liga von dem in der 2. Bundesliga?

Hofmann: In der 3. Liga wird noch mehr gekämpft. Man muss sich in die Spiele richtig reinbeißen und den Kampf annehmen. Wer nur schön spielen möchte, kommt nicht weit.

DFB.de: Torsten Lieberknecht war zehn Jahre Trainer von Eintracht Braunschweig. Seit Saisonbeginn steht nun Henrik Pedersen in der Verantwortung. Welche neuen Dinge hat er eingebracht?

Hofmann: Wir spielen unter Henrik Pedersen einen komplett anderen Fußball. Er hat mit Pressing und schnellem Umschaltspiel eine andere Spielidee als Torsten Lieberknecht.

DFB.de: Themawechsel: Sie haben von der U 18 bis zur U 21 alle Nationalmannschaften des DFB durchlaufen. Welchen Stellenwert haben diese Erfahrungen für Sie?

Hofmann: Das war eine super Zeit. Wir hatten damals einen richtig guten Jahrgang mit vielen guten Spielern wie Marc-André ter Stegen oder Emre Can. Leider sind wir bei der U 21-Europameisterschaft 2015 nicht über das Halbfinale hinausgekommen. Aber ich habe viel Positives mitgenommen. Unser Trainer Horst Hrubesch war für mich wie ein Vater. Ich bin ihm heute noch dankbar dafür, dass er mir so viel mitgegeben hat. Als U 21-Nationalspieler hat man damals natürlich auch von der A-Nationalmannschaft geträumt. Aber das ist aktuell weit weg.

DFB.de: War Horst Hrubesch einer Ihrer wichtigsten Förderer?

Hofmann: Er war sogar mein Hauptförderer. Er hat sich sehr um uns Spieler gekümmert. Wenn es im Verein mal nicht gut lief, kam er sogar persönlich zum Training und hat mit einem gesprochen. Manchmal gab es auch einen kleinen Einlauf. Aber irgendwie lief es danach immer besser. (lacht) In meinem Fall kam hinzu, dass ich ein ähnlicher Spielertyp bin wie er früher - ein großgewachsener Mittelstürmer. Er hat wohl einiges von sich in mir wiedergesehen.

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