Berlins Cigerci: "Auf dem Boden bleiben"

Mit dem FC Viktoria Berlin führt nach drei Spieltagen ein Aufsteiger die Tabelle der 3. Liga an. Mit drei Treffern hat Tolcay Cigerci nicht nur einen großen Anteil am guten Start, der Zugang von der VSG Altglienicke führt auch gemeinsam mit Mitspieler Lucas Falcao die Torschützenliste an. Im DFB.de-Interview spricht der 26-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die bisherige Ausbeute und das Heimspiel heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) gegen den Halleschen FC.

DFB.de: Der FC Viktoria Berlin ist als Aufsteiger in der 3. Liga mit neun Punkten aus drei Spielen Spitzenreiter. Müssen Sie sich kneifen, um das zu realisieren, Herr Cigerci?

Tolcay Cigerci: Wir waren schon vor Saisonbeginn davon überzeugt, dass wir eine sehr gute Vorbereitung gespielt haben. Das hat uns natürlich auch Selbstbewusstsein gegeben. Dass aber an den ersten drei Spieltagen die optimale Ausbeute herausspringen könnte, daran hatten wir vor dem ersten Spiel sicher nicht gedacht. Umso schöner, dass es jetzt so gekommen ist.

DFB.de: Auf das furiose 4:0 bei Eintracht Braunschweig folgte ein weiteres 4:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Wie war das möglich?

Cigerci: Wir wurden von unserem Trainer Benedetto Muzzicato super auf die Gegner eingestellt. Durch die Videoanalyse wussten wir, wie wir die Spiele gegen Braunschweig und den FCK angehen müssen. Dabei haben wir uns aber nicht nur nach dem jeweiligen Gegner gerichtet. Wir sind uns und unseren Qualitäten vielmehr treu geblieben. Auch beim Zwischenstand von 2:0 waren wir nie zufrieden. Diese Einstellung lebt uns der Trainer zu jedem Zeitpunkt vor.

DFB.de: Wurde die Viktoria als Aufsteiger möglicherweise unterschätzt?

Cigerci: Das kann ich nicht einschätzen. Es gab schon ein wenig Ungewissheit vor der Saison. Durch die Corona-Pandemie hatten wir unser letztes Meisterschaftsspiel in der Regionalliga Nordost Mitte Oktober bestritten. Nach der langen Pause fanden erst Mitte Mai wieder Pflichtspiele im Verbandspokal statt. Was ich aber weiß: Wir haben in der Vorbereitung alles dafür getan, um auf den Punkt da zu sein. Und das ist uns gut gelungen.

DFB.de: Sie führen mit drei Treffern gemeinsam mit Ihrem Teamkollegen Lucas Falcao die Torschützenliste an. Ist die Offensive die größte Stärke Ihrer Mannschaft?

Cigerci: Wir wollen mutigen Fußball zeigen. Insgesamt zehn Saisontore zeigen, dass wir das als Kollektiv schon sehr gut machen. Genauso verteidigen wir aber geschlossen als Einheit. Jeder ist für den Anderen da.

DFB.de: Auch weitere Mitspieler haben schon getroffen, unter anderem Yannis Becker, der von der ARD-Sportschau sogar für das "Tor des Monats" nominiert ist. Haben Sie schon für ihn abgestimmt?

Cigerci: Selbstverständlich. Die ganze Mannschaft unterstützt ihn bei der Wahl.

DFB.de: Hat Yannis schon ein mögliches Dankeschön versprochen?

Cigerci: Davon habe ich bisher nichts mitbekommen. Aber vielleicht ändert sich das ja noch, wenn er tatsächlich gewinnt. (lacht)

DFB.de: In den zurückliegenden Jahren hatten Sie mit 21 Toren in 49 Partien der Regionalliga Nordost auf sich aufmerksam gemacht. Wie kam es zum Wechsel zu Viktoria Berlin?

Cigerci: Ich hatte sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen. Wir haben schnell gemerkt, dass wir die gleichen Vorstellungen und Ziele haben. Dass ich nach meiner Station bei der VSG Altglienicke in Berlin bleiben konnte, war ein schöner Nebeneffekt.

DFB.de: In Ihrer Vita steht auch ein Bundesligaeinsatz für den Hamburger SV zu Buche. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Cigerci: Joe Zinnbauer, der bis dahin mein Trainer bei der zweiten Mannschaft des Hamburger SV war, hatte mich nach seiner Beförderung zu den Profis mit nach oben gezogen. So war ich beim Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach dabei. Vor 44.000 Zuschauern eingewechselt zu werden und zu spielen, war ein unbeschreibliches Gefühl. Leider kamen danach keine weiteren Einsätze dazu. Ich hatte mit einer Fuß- und einer Leistenverletzung zu kämpfen, so dass ich fast ein Jahr lang pausieren musste.

DFB.de: Ihr Bruder Tolga hatte es ebenfalls bis in die Bundesliga geschafft. Mittlerweile spielt er für den türkischen Erstligisten Basaksehir Istanbul. Wie intensiv ist der Kontakt?

Cigerci: Wir verstehen uns super und telefonieren fast täglich. Ich kann sagen, dass mein Bruder wie ein bester Freund für mich ist. Da wir als Fußballer häufig unterwegs sind, ist es schwierig, uns regelmäßig persönlich zu treffen. Normalerweise fahre ich aber im Winter für ein paar Tage zu ihm.

DFB.de: Es gab auch schwierige Phasen. Sie waren während Ihrer Karriere auch mehrmals für einige Zeit ohne Verein. Haben Sie dennoch immer an die Rückkehr in den Profifußball geglaubt?

Cigerci: Zweifel kamen bei mir nie auf. Ich habe aus jeder Situation das Beste gemacht und gezielt an mir gearbeitet, was im Rahmen eines Mannschaftstrainings vielleicht nicht ganz so möglich gewesen wäre. Das hat sich ausgezahlt.

DFB.de: Was ist nach dem sehr guten Saisonstart für den FC Viktoria Berlin möglich?

Cigerci: Um das vorhersagen zu können, ist es noch zu früh. Die 3. Liga ist so ausgeglichen. Da kann man erst nach 25, 30 Spieltagen eine wirkliche Prognose abgeben, wer bis zum Ende oben mitspielt. Wir freuen uns darüber, dass wir gut gestartet sind. Daran wollen wir in den nächsten Wochen anknüpfen. Wir werden mit breiter Brust in die kommenden Partien gehen, dabei aber immer auf dem Boden bleiben.

DFB.de: Schon heute geht es mit einem weiteren Heimspiel gegen den Halleschen FC weiter. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Partie?

Cigerci: Wir gehen mit sehr hohem Fokus in das Spiel, um auch gegen Halle zu gewinnen. Dafür werden wir alles geben.

[mspw]

Mit dem FC Viktoria Berlin führt nach drei Spieltagen ein Aufsteiger die Tabelle der 3. Liga an. Mit drei Treffern hat Tolcay Cigerci nicht nur einen großen Anteil am guten Start, der Zugang von der VSG Altglienicke führt auch gemeinsam mit Mitspieler Lucas Falcao die Torschützenliste an. Im DFB.de-Interview spricht der 26-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die bisherige Ausbeute und das Heimspiel heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) gegen den Halleschen FC.

DFB.de: Der FC Viktoria Berlin ist als Aufsteiger in der 3. Liga mit neun Punkten aus drei Spielen Spitzenreiter. Müssen Sie sich kneifen, um das zu realisieren, Herr Cigerci?

Tolcay Cigerci: Wir waren schon vor Saisonbeginn davon überzeugt, dass wir eine sehr gute Vorbereitung gespielt haben. Das hat uns natürlich auch Selbstbewusstsein gegeben. Dass aber an den ersten drei Spieltagen die optimale Ausbeute herausspringen könnte, daran hatten wir vor dem ersten Spiel sicher nicht gedacht. Umso schöner, dass es jetzt so gekommen ist.

DFB.de: Auf das furiose 4:0 bei Eintracht Braunschweig folgte ein weiteres 4:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Wie war das möglich?

Cigerci: Wir wurden von unserem Trainer Benedetto Muzzicato super auf die Gegner eingestellt. Durch die Videoanalyse wussten wir, wie wir die Spiele gegen Braunschweig und den FCK angehen müssen. Dabei haben wir uns aber nicht nur nach dem jeweiligen Gegner gerichtet. Wir sind uns und unseren Qualitäten vielmehr treu geblieben. Auch beim Zwischenstand von 2:0 waren wir nie zufrieden. Diese Einstellung lebt uns der Trainer zu jedem Zeitpunkt vor.

DFB.de: Wurde die Viktoria als Aufsteiger möglicherweise unterschätzt?

Cigerci: Das kann ich nicht einschätzen. Es gab schon ein wenig Ungewissheit vor der Saison. Durch die Corona-Pandemie hatten wir unser letztes Meisterschaftsspiel in der Regionalliga Nordost Mitte Oktober bestritten. Nach der langen Pause fanden erst Mitte Mai wieder Pflichtspiele im Verbandspokal statt. Was ich aber weiß: Wir haben in der Vorbereitung alles dafür getan, um auf den Punkt da zu sein. Und das ist uns gut gelungen.

DFB.de: Sie führen mit drei Treffern gemeinsam mit Ihrem Teamkollegen Lucas Falcao die Torschützenliste an. Ist die Offensive die größte Stärke Ihrer Mannschaft?

Cigerci: Wir wollen mutigen Fußball zeigen. Insgesamt zehn Saisontore zeigen, dass wir das als Kollektiv schon sehr gut machen. Genauso verteidigen wir aber geschlossen als Einheit. Jeder ist für den Anderen da.

DFB.de: Auch weitere Mitspieler haben schon getroffen, unter anderem Yannis Becker, der von der ARD-Sportschau sogar für das "Tor des Monats" nominiert ist. Haben Sie schon für ihn abgestimmt?

Cigerci: Selbstverständlich. Die ganze Mannschaft unterstützt ihn bei der Wahl.

DFB.de: Hat Yannis schon ein mögliches Dankeschön versprochen?

Cigerci: Davon habe ich bisher nichts mitbekommen. Aber vielleicht ändert sich das ja noch, wenn er tatsächlich gewinnt. (lacht)

DFB.de: In den zurückliegenden Jahren hatten Sie mit 21 Toren in 49 Partien der Regionalliga Nordost auf sich aufmerksam gemacht. Wie kam es zum Wechsel zu Viktoria Berlin?

Cigerci: Ich hatte sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen. Wir haben schnell gemerkt, dass wir die gleichen Vorstellungen und Ziele haben. Dass ich nach meiner Station bei der VSG Altglienicke in Berlin bleiben konnte, war ein schöner Nebeneffekt.

DFB.de: In Ihrer Vita steht auch ein Bundesligaeinsatz für den Hamburger SV zu Buche. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Cigerci: Joe Zinnbauer, der bis dahin mein Trainer bei der zweiten Mannschaft des Hamburger SV war, hatte mich nach seiner Beförderung zu den Profis mit nach oben gezogen. So war ich beim Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach dabei. Vor 44.000 Zuschauern eingewechselt zu werden und zu spielen, war ein unbeschreibliches Gefühl. Leider kamen danach keine weiteren Einsätze dazu. Ich hatte mit einer Fuß- und einer Leistenverletzung zu kämpfen, so dass ich fast ein Jahr lang pausieren musste.

DFB.de: Ihr Bruder Tolga hatte es ebenfalls bis in die Bundesliga geschafft. Mittlerweile spielt er für den türkischen Erstligisten Basaksehir Istanbul. Wie intensiv ist der Kontakt?

Cigerci: Wir verstehen uns super und telefonieren fast täglich. Ich kann sagen, dass mein Bruder wie ein bester Freund für mich ist. Da wir als Fußballer häufig unterwegs sind, ist es schwierig, uns regelmäßig persönlich zu treffen. Normalerweise fahre ich aber im Winter für ein paar Tage zu ihm.

DFB.de: Es gab auch schwierige Phasen. Sie waren während Ihrer Karriere auch mehrmals für einige Zeit ohne Verein. Haben Sie dennoch immer an die Rückkehr in den Profifußball geglaubt?

Cigerci: Zweifel kamen bei mir nie auf. Ich habe aus jeder Situation das Beste gemacht und gezielt an mir gearbeitet, was im Rahmen eines Mannschaftstrainings vielleicht nicht ganz so möglich gewesen wäre. Das hat sich ausgezahlt.

DFB.de: Was ist nach dem sehr guten Saisonstart für den FC Viktoria Berlin möglich?

Cigerci: Um das vorhersagen zu können, ist es noch zu früh. Die 3. Liga ist so ausgeglichen. Da kann man erst nach 25, 30 Spieltagen eine wirkliche Prognose abgeben, wer bis zum Ende oben mitspielt. Wir freuen uns darüber, dass wir gut gestartet sind. Daran wollen wir in den nächsten Wochen anknüpfen. Wir werden mit breiter Brust in die kommenden Partien gehen, dabei aber immer auf dem Boden bleiben.

DFB.de: Schon heute geht es mit einem weiteren Heimspiel gegen den Halleschen FC weiter. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Partie?

Cigerci: Wir gehen mit sehr hohem Fokus in das Spiel, um auch gegen Halle zu gewinnen. Dafür werden wir alles geben.

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