Aachens erstes Ziel: Vertrauen der Fans zurückgewinnen

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1000 Zuschauer beim Trainingsauftakt, über 6000 verkaufte Dauerkarten und mehr als 17.000 Fans bei der verregneten Saisoneröffnung: Kurz vor dem Saisonauftakt von Alemannia Aachen bei Arminia Bielefeld am Freitag (ab 20.20 Uhr, live im WDR Fernsehen) herrscht Aufbruchstimmung beim Zweitliga-Absteiger. "Die große Resonanz bei der Saisoneröffnung hat uns selbst ein wenig umgehauen", sagt Aachens Sportdirektor Uwe Scherr im Gespräch mit DFB.de und betont im zweiten Atemzug: "Den Zuspruch sehen wir gleichzeitig als Verpflichtung gegenüber unseren Fans."

DFB.de erwischte Uwe Scherr an dem Ort, wo er seit seinem Amtantritt Mitte Mai viel Zeit verbrachte: In seinem Büro auf dem Vereinsgelände. Akribisch hatte der 45-Jährige in den vergangenen Wochen zusammen mit Trainer Ralf Aussem gearbeitet und Gespräche geführt, um einen konkurrenzfähigen Kader zusammenzustellen. Immerhin waren nach dem Abstieg aus der 2. Liga sämtliche Verträge von Spielern und Mitarbeitern ungültig.

Doch worauf wurde bei den Transfers eigentlich am meisten geachtet? "Auf die richtigen Charaktereigenschaften", sagt Scherr, vor seiner Zeit am Aachener Tivoli lange Jahre in der Nachwuchsabteilung des Bundesligisten FC Schalke 04 tätig. "Wir haben jeden Spieler auf Herz und Nieren geprüft, ob er bereit ist, sein Ego unterzuordnen und alles für den Verein zu geben", so der Ex-Profi, in der Bundesliga neben Schalke 04 auch für den 1. FC Köln und den 1. FC Kaiserslautern am Ball.

Nach gewaltigem Umbruch: Konkrete Zielsetzung im September

Nach dem Umbruch mit 16 Zu- und 23 Abgängen stehen die Schwarz-Gelben nun vor einigen Herausforderungen in der ersten Spielzeit in der 3. Liga der Vereinsgeschichte. Doch Uwe Scherr zeigt sich mit dem Ergebnis der Transferaktivitäten zufrieden. "Ich denke, wir haben für unsere Möglichkeiten eine sehr gute Mischung zwischen jungen Talenten und erfahrenen Spielern gefunden."

Die Konkurrenz hat jedenfalls Respekt: Bei einer Trainerumfrage für DFB.de wurden die Aachener, die mit 1.481 Punkten in insgesamt 28 Jahren die "ewige Tabelle" der 2. Bundesliga anführen, immerhin von 14 anderen Trainern als Aufstiegskandidat genannt. Das Wort "Aufstieg" vermeidet Uwe Scherr und sagt: "Die Alemannia gehört mindestens in die 2. Liga. Doch wir müssen die neue Liga annehmen. Unser Ziel ist es, das Vertrauen unserer Anhänger zurückzugewinnen." Eine konkrete Zielsetzung wollen die Westdeutschen erst nach einigen Spieltagen im September formulieren.

Sascha Rösler und Albert Streit sollen Talente mitreißen

Neuland ist die zur Saison 2008/2009 eingeführte eingleisige 3. Liga auch für Aachens prominentesten Zugang: Sascha Rösler, der seine Karriere nach dem Bundesliga-Aufstieg mit Fortuna Düsseldorf eigentlich beenden wollte, entschied sich für eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Schließlich war der bullige Stürmer bereits von 2005 bis 2007 am Tivoli aktiv, trug zum Bundesliga-Aufstieg in der Spielzeit 2006/2007 bei. "Mir ist bewusst, dass Sascha jemand ist, der polarisiert. Doch solche erfahrenen Spieler sind für uns enorm wichtig. Er kann und wird die anderen Jungs mitreißen", sagt Uwe Scherr über den 34-Jährigen, dem das Image als "Bad Boy" anheftet.

Wie Rösler soll auch Albert Streit eine wichtige Führungsrolle bei der Alemannia übernehmen. Der 32-Jährige, der die Erfahrung von 118 Bundesliga- und 94 Zweitligapartien aufweist, wurde sogar zum neuen Kapitän bestimmt. Auf dem Platz rückte der gebürtige Rumäne in den vergangenen Jahren vom offensiven Mittelfeld etwas zurück, bekleidet im von Trainer Ralf Aussem bevorzugten 4-2-3-1-System die "Sechser-Position". Damit übernimmt Streit, der als einer von sieben Spielern aus der Abstiegssaison seinen Vertrag verlängert hatte, auch viele Defensivaufgaben.

Hoffnungen im Sturm ruhen auf "Kojak" Freddy Borg

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In der Offensive, in der Abstiegssaison mit 30 erzielten Treffern die große Schwachstelle der Aachener, ruhen die Hoffnungen auf dem schwedischen Zugang Freddy Borg, der vom FC Hansa Rostock nach Aachen wechselte. "Freddy soll eine Schlüsselrolle übernehmen. An ihm waren viele andere Klubs interessiert. Er bringt vor allem die körperlichen Voraussetzungen mit, um sich gegen die vielen robusten Verteidiger in der 3. Liga durchzusetzen", so Scherr.

Auf dem Platz ist Linksfuß Borg mit seiner Körpergröße von 1,85 Meter und seiner auffälligen "Kojak-Frisur" für die Alemannia-Fans kaum zu übersehen. Sollten Borg und Co die Alemannia nicht zum sofortigen Wiederaufstieg schießen, die Spitzenposition in der ewigen Zweitliga-Tabelle dürfte dem Verein aus dem Grenzgebiet zu den Niederlanden und Belgien so bald trotzdem niemand streitig machen. Hinter Aachen (1481 Punkte) folgt mit dem FC St. Pauli (1107 Zähler) erst auf dem achten Platz eine Mannschaft, die in der neuen Saison in der 2. Liga antritt.

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1000 Zuschauer beim Trainingsauftakt, über 6000 verkaufte Dauerkarten und mehr als 17.000 Fans bei der verregneten Saisoneröffnung: Kurz vor dem Saisonauftakt von Alemannia Aachen bei Arminia Bielefeld am Freitag (ab 20.20 Uhr, live im WDR Fernsehen) herrscht Aufbruchstimmung beim Zweitliga-Absteiger. "Die große Resonanz bei der Saisoneröffnung hat uns selbst ein wenig umgehauen", sagt Aachens Sportdirektor Uwe Scherr im Gespräch mit DFB.de und betont im zweiten Atemzug: "Den Zuspruch sehen wir gleichzeitig als Verpflichtung gegenüber unseren Fans."

DFB.de erwischte Uwe Scherr an dem Ort, wo er seit seinem Amtantritt Mitte Mai viel Zeit verbrachte: In seinem Büro auf dem Vereinsgelände. Akribisch hatte der 45-Jährige in den vergangenen Wochen zusammen mit Trainer Ralf Aussem gearbeitet und Gespräche geführt, um einen konkurrenzfähigen Kader zusammenzustellen. Immerhin waren nach dem Abstieg aus der 2. Liga sämtliche Verträge von Spielern und Mitarbeitern ungültig.

Doch worauf wurde bei den Transfers eigentlich am meisten geachtet? "Auf die richtigen Charaktereigenschaften", sagt Scherr, vor seiner Zeit am Aachener Tivoli lange Jahre in der Nachwuchsabteilung des Bundesligisten FC Schalke 04 tätig. "Wir haben jeden Spieler auf Herz und Nieren geprüft, ob er bereit ist, sein Ego unterzuordnen und alles für den Verein zu geben", so der Ex-Profi, in der Bundesliga neben Schalke 04 auch für den 1. FC Köln und den 1. FC Kaiserslautern am Ball.

Nach gewaltigem Umbruch: Konkrete Zielsetzung im September

Nach dem Umbruch mit 16 Zu- und 23 Abgängen stehen die Schwarz-Gelben nun vor einigen Herausforderungen in der ersten Spielzeit in der 3. Liga der Vereinsgeschichte. Doch Uwe Scherr zeigt sich mit dem Ergebnis der Transferaktivitäten zufrieden. "Ich denke, wir haben für unsere Möglichkeiten eine sehr gute Mischung zwischen jungen Talenten und erfahrenen Spielern gefunden."

Die Konkurrenz hat jedenfalls Respekt: Bei einer Trainerumfrage für DFB.de wurden die Aachener, die mit 1.481 Punkten in insgesamt 28 Jahren die "ewige Tabelle" der 2. Bundesliga anführen, immerhin von 14 anderen Trainern als Aufstiegskandidat genannt. Das Wort "Aufstieg" vermeidet Uwe Scherr und sagt: "Die Alemannia gehört mindestens in die 2. Liga. Doch wir müssen die neue Liga annehmen. Unser Ziel ist es, das Vertrauen unserer Anhänger zurückzugewinnen." Eine konkrete Zielsetzung wollen die Westdeutschen erst nach einigen Spieltagen im September formulieren.

Sascha Rösler und Albert Streit sollen Talente mitreißen

Neuland ist die zur Saison 2008/2009 eingeführte eingleisige 3. Liga auch für Aachens prominentesten Zugang: Sascha Rösler, der seine Karriere nach dem Bundesliga-Aufstieg mit Fortuna Düsseldorf eigentlich beenden wollte, entschied sich für eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Schließlich war der bullige Stürmer bereits von 2005 bis 2007 am Tivoli aktiv, trug zum Bundesliga-Aufstieg in der Spielzeit 2006/2007 bei. "Mir ist bewusst, dass Sascha jemand ist, der polarisiert. Doch solche erfahrenen Spieler sind für uns enorm wichtig. Er kann und wird die anderen Jungs mitreißen", sagt Uwe Scherr über den 34-Jährigen, dem das Image als "Bad Boy" anheftet.

Wie Rösler soll auch Albert Streit eine wichtige Führungsrolle bei der Alemannia übernehmen. Der 32-Jährige, der die Erfahrung von 118 Bundesliga- und 94 Zweitligapartien aufweist, wurde sogar zum neuen Kapitän bestimmt. Auf dem Platz rückte der gebürtige Rumäne in den vergangenen Jahren vom offensiven Mittelfeld etwas zurück, bekleidet im von Trainer Ralf Aussem bevorzugten 4-2-3-1-System die "Sechser-Position". Damit übernimmt Streit, der als einer von sieben Spielern aus der Abstiegssaison seinen Vertrag verlängert hatte, auch viele Defensivaufgaben.

Hoffnungen im Sturm ruhen auf "Kojak" Freddy Borg

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In der Offensive, in der Abstiegssaison mit 30 erzielten Treffern die große Schwachstelle der Aachener, ruhen die Hoffnungen auf dem schwedischen Zugang Freddy Borg, der vom FC Hansa Rostock nach Aachen wechselte. "Freddy soll eine Schlüsselrolle übernehmen. An ihm waren viele andere Klubs interessiert. Er bringt vor allem die körperlichen Voraussetzungen mit, um sich gegen die vielen robusten Verteidiger in der 3. Liga durchzusetzen", so Scherr.

Auf dem Platz ist Linksfuß Borg mit seiner Körpergröße von 1,85 Meter und seiner auffälligen "Kojak-Frisur" für die Alemannia-Fans kaum zu übersehen. Sollten Borg und Co die Alemannia nicht zum sofortigen Wiederaufstieg schießen, die Spitzenposition in der ewigen Zweitliga-Tabelle dürfte dem Verein aus dem Grenzgebiet zu den Niederlanden und Belgien so bald trotzdem niemand streitig machen. Hinter Aachen (1481 Punkte) folgt mit dem FC St. Pauli (1107 Zähler) erst auf dem achten Platz eine Mannschaft, die in der neuen Saison in der 2. Liga antritt.