3. Liga kurios: Torwart trifft in Nachspielzeit zum Ausgleich

Die 3. Liga befindet sich in der Winterpause: Exakt 198 von 380 Spielen sind absolviert. Mehr als 1,2 Millionen Zuschauer sahen unter anderem 530 Tore, 94 Heim- und 55 Auswärtssiege sowie 49 Unentschieden und zwölf Eigentore. Zur Winterpause liefert DFB.de die spektakulärsten und kuriosesten Fakten.

VIER TRAINER IN 101 TAGEN: Vier Cheftrainer in einer Saison innerhalb von gerade einmal 101 Tagen: Die Sportfreunde Lotte sorgten mit dem Engagement von Andreas Golombek, der seit dem 31. Oktober im Amt ist, für ein Novum in der rund zehnjährigen Geschichte der 3. Liga. Der 49 Jahre alte Ex-Profi, zuvor von 2013 bis Frühjahr 2017 knapp vier Jahre als Trainer in der Regionalliga West beim SC Verl tätig, soll die Sportfreunde zum Klassenverbleib führen. Sein direkter Vorgänger war Marc Fascher. Zuvor hatten bereits Oscar Corrochano und Ismail Atalan das Training in Lotte geleitet. Der Reihe nach: Zunächst hatte Lottes Aufstiegs- und Erfolgstrainer Atalan Mitte Juli seinen Wechsel zum Zweitligisten VfL Bochum bekanntgegeben, bei dem er am 9. Oktober schon wieder beurlaubt wurde. Oscar Corrochano, Atalans Nachfolger in Lotte, war nur 13 Tage im Amt, musste nach nur einem Ligaspiel gehen. Marc Fascher war immerhin gut drei Monate bei den Sportfreunden engagiert. Jetzt soll es Golombek richten. Mit fünf Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge überwintert Lotte auf Platz 14.

EIN TORWART WIE EIN STÜRMER: Es ist eine Szene, die in wohl keinem Saisonrückblick fehlen wird: Tom Müller, Torhüter des Halleschen FC, traf bei der Partie in Erfurt nach einem Eckball in der Nachspielzeit per Kopf zum 1:1-Endstand. Der 20-Jährige ist nach Hans-Jörg Butt (Foulelfmeter für die U 23 des FC Bayern München), Carsten Nulle (FC Carl Zeiss Jena) und Mark Flekken (MSV Duisburg) erst der vierte Torwart in der Geschichte der 3. Liga, dem ein Tor gelang. Besonders bemerkenswert: Vor seinem Treffer hatte Müller bei seinem bis dahin erst sechsten Einsatz in Liga drei auch noch einen Elfmeter gehalten. Beachtlich war auch die Art und Weise, wie Müller zum Kopfball hochstieg. Einige Stürmer hätten das kaum besser hinbekommen. "Bis zur D-Jugend habe ich selbst im Feld gespielt. Und ab und zu absolvieren wir auch Spielformen, bei denen nur Kopfballtore zählen. Als gezieltes Training kann man das aber nicht bezeichnen", sagt Müller, dem zuvor im Torwart-Trikot noch nie ein Treffer gelungen war, im Gespräch mit DFB.de. Für seinen beachtlichen Treffer wurde Müller auch bei der Wahl zum "Tor des Monats Oktober" der ARD-Sportschau nominiert. Zum Sieg reichte es nicht. Der ging an Nationalspieler Leon Goretzka vom FC Schalke 04.

WIE PHÖNIX AUS DER ASCHE: Das Jahr 2017 dürften die Fans des SC Paderborn so schnell nicht vergessen. Es war der Höhepunkt einer jahrelangen Achterbahnfahrt durch die Ligen. Nach dem sensationellen Bundesligaaufstieg in der Saison 2013/2014 stand bereits ein Jahr später die Rückkehr in die 2. Bundesliga fest. Und damit nicht genug: Es folgte der Abstieg in die 3. Liga. Auch dort hatte Paderborn mit einer neu zusammengestellten Mannschaft große Probleme. Sportlich war am Ende der vergangenen Saison trotz eines starken Endspurtes unter dem aktuellen Trainer Steffen Baumgart der dritte Abstieg in Folge besiegelt. Ein Novum im deutschen Profifußball! Zum Glück für die Blau-Schwarzen unterlag jedoch der TSV 1860 München wenige Tage später in der Relegation um den letzten freien Platz in der 2. Bundesliga dem SSV Jahn Regensburg. Wegen der finanziellen Situation bei den "Löwen" erhielt das Gründungsmitglied der Bundesliga keine Zulassung für die 3. Liga und wurde bis in die Regionalliga Bayern durchgereicht. Als Tabellenachtzehnter rückte der SC Paderborn 07 damit als 20. Team für die Spielzeit 2017/2018 wieder in die 3. Liga auf - und schickt sich nun an, auf der Achterbahn wieder ein gutes Stück nach oben zu fahren. Wie Phönix aus der Asche landete der SCP einen Sieg nach dem anderen und überwintert mit 44 Punkten auf Tabellenplatz zwei. Spitzenreiter 1. FC Magdeburg war erst am abschließenden Spieltag vor der Winterpause vorbeigezogen. Der Vorsprung der Paderborner auf den drittplatzierten SV Wehen Wiesbaden beträgt bereits acht Zähler. Im DFB-Pokal steht Paderborn außerdem nach Erfolgen über die Zweitligisten FC St. Pauli (2:1), VfL Bochum (2:0) und FC Ingolstadt (1:0) im Viertelfinale.

IM KLEINEN KREIS: Timmy Thiele, Angreifer des Aufsteigers FC Carl Zeiss Jena, erwischte kurz vor der Winterpause beim 4:3-Heimsieg gegen den Tabellendritten SV Wehen Wiesbaden einen "Sahnetag". Innerhalb von nur 21 Minuten erzielte der gebürtige Berliner alle vier Treffer für die Thüringer - zuvor hatte er nur ein Saisontor auf dem Konto. Besonders bemerkenswert: Drei seiner Tore markierte Thiele dabei in der zweiten Halbzeit, als Jena nach der Gelb-Roten Karte für Abwehrspieler Dennis Slamar in Unterzahl spielen musste. Thiele ist nun Mitglied in einem kleinen Kreis von Drittligaspielern, denen ein Viererpack gelang. Salvatore Amirante (für Carl Zeiss Jena), Marcel Reichwein (Rot-Weiß Erfurt), Dominik Stroh-Engel (SV Darmstadt 98) und Marcel Ziemer (FC Hansa Rostock) schafften ebenfalls vier Tore in einem Spiel und liegen damit an der Spitze der Statistik.

WECHSELNDE REKORDSPIELER: Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist Karl-Heinz Körbel mit 602 Einsätzen Rekordspieler der Bundesliga. In absehbarer Zeit wird sich daran auch nichts ändern. In der im Vergleich zur Bundesliga noch recht jungen 3. Liga ist der Fall so einfach nicht. In dieser Saison wechselte Platz eins schon mehrfach. Aktuell führt Tim Danneberg vom VfL Osnabrück die Statistik mit 287 Partien an. Sein Vorsprung auf Alf Mintzel vom SV Wehen Wiesbaden (286) beträgt allerdings nur ein Spiel. Danneberg hatte Mintzel Ende September überholt. Mintzel wiederum war nur rund zwei Wochen zuvor an Robert Müller vom VfR Aalen vorbeigezogen, verletzte sich aber danach (Muskelfaserriss). Müller hatte die Saison zunächst als Nummer eins der Rekordspieler in Angriff genommen, wurde dann aber von einer Syndesmoseverletzung ausgebremst. Mit aktuell 277 Einsätzen in der 3. Liga liegt er immer noch auf Rang drei.

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Die 3. Liga befindet sich in der Winterpause: Exakt 198 von 380 Spielen sind absolviert. Mehr als 1,2 Millionen Zuschauer sahen unter anderem 530 Tore, 94 Heim- und 55 Auswärtssiege sowie 49 Unentschieden und zwölf Eigentore. Zur Winterpause liefert DFB.de die spektakulärsten und kuriosesten Fakten.

VIER TRAINER IN 101 TAGEN: Vier Cheftrainer in einer Saison innerhalb von gerade einmal 101 Tagen: Die Sportfreunde Lotte sorgten mit dem Engagement von Andreas Golombek, der seit dem 31. Oktober im Amt ist, für ein Novum in der rund zehnjährigen Geschichte der 3. Liga. Der 49 Jahre alte Ex-Profi, zuvor von 2013 bis Frühjahr 2017 knapp vier Jahre als Trainer in der Regionalliga West beim SC Verl tätig, soll die Sportfreunde zum Klassenverbleib führen. Sein direkter Vorgänger war Marc Fascher. Zuvor hatten bereits Oscar Corrochano und Ismail Atalan das Training in Lotte geleitet. Der Reihe nach: Zunächst hatte Lottes Aufstiegs- und Erfolgstrainer Atalan Mitte Juli seinen Wechsel zum Zweitligisten VfL Bochum bekanntgegeben, bei dem er am 9. Oktober schon wieder beurlaubt wurde. Oscar Corrochano, Atalans Nachfolger in Lotte, war nur 13 Tage im Amt, musste nach nur einem Ligaspiel gehen. Marc Fascher war immerhin gut drei Monate bei den Sportfreunden engagiert. Jetzt soll es Golombek richten. Mit fünf Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge überwintert Lotte auf Platz 14.

EIN TORWART WIE EIN STÜRMER: Es ist eine Szene, die in wohl keinem Saisonrückblick fehlen wird: Tom Müller, Torhüter des Halleschen FC, traf bei der Partie in Erfurt nach einem Eckball in der Nachspielzeit per Kopf zum 1:1-Endstand. Der 20-Jährige ist nach Hans-Jörg Butt (Foulelfmeter für die U 23 des FC Bayern München), Carsten Nulle (FC Carl Zeiss Jena) und Mark Flekken (MSV Duisburg) erst der vierte Torwart in der Geschichte der 3. Liga, dem ein Tor gelang. Besonders bemerkenswert: Vor seinem Treffer hatte Müller bei seinem bis dahin erst sechsten Einsatz in Liga drei auch noch einen Elfmeter gehalten. Beachtlich war auch die Art und Weise, wie Müller zum Kopfball hochstieg. Einige Stürmer hätten das kaum besser hinbekommen. "Bis zur D-Jugend habe ich selbst im Feld gespielt. Und ab und zu absolvieren wir auch Spielformen, bei denen nur Kopfballtore zählen. Als gezieltes Training kann man das aber nicht bezeichnen", sagt Müller, dem zuvor im Torwart-Trikot noch nie ein Treffer gelungen war, im Gespräch mit DFB.de. Für seinen beachtlichen Treffer wurde Müller auch bei der Wahl zum "Tor des Monats Oktober" der ARD-Sportschau nominiert. Zum Sieg reichte es nicht. Der ging an Nationalspieler Leon Goretzka vom FC Schalke 04.

WIE PHÖNIX AUS DER ASCHE: Das Jahr 2017 dürften die Fans des SC Paderborn so schnell nicht vergessen. Es war der Höhepunkt einer jahrelangen Achterbahnfahrt durch die Ligen. Nach dem sensationellen Bundesligaaufstieg in der Saison 2013/2014 stand bereits ein Jahr später die Rückkehr in die 2. Bundesliga fest. Und damit nicht genug: Es folgte der Abstieg in die 3. Liga. Auch dort hatte Paderborn mit einer neu zusammengestellten Mannschaft große Probleme. Sportlich war am Ende der vergangenen Saison trotz eines starken Endspurtes unter dem aktuellen Trainer Steffen Baumgart der dritte Abstieg in Folge besiegelt. Ein Novum im deutschen Profifußball! Zum Glück für die Blau-Schwarzen unterlag jedoch der TSV 1860 München wenige Tage später in der Relegation um den letzten freien Platz in der 2. Bundesliga dem SSV Jahn Regensburg. Wegen der finanziellen Situation bei den "Löwen" erhielt das Gründungsmitglied der Bundesliga keine Zulassung für die 3. Liga und wurde bis in die Regionalliga Bayern durchgereicht. Als Tabellenachtzehnter rückte der SC Paderborn 07 damit als 20. Team für die Spielzeit 2017/2018 wieder in die 3. Liga auf - und schickt sich nun an, auf der Achterbahn wieder ein gutes Stück nach oben zu fahren. Wie Phönix aus der Asche landete der SCP einen Sieg nach dem anderen und überwintert mit 44 Punkten auf Tabellenplatz zwei. Spitzenreiter 1. FC Magdeburg war erst am abschließenden Spieltag vor der Winterpause vorbeigezogen. Der Vorsprung der Paderborner auf den drittplatzierten SV Wehen Wiesbaden beträgt bereits acht Zähler. Im DFB-Pokal steht Paderborn außerdem nach Erfolgen über die Zweitligisten FC St. Pauli (2:1), VfL Bochum (2:0) und FC Ingolstadt (1:0) im Viertelfinale.

IM KLEINEN KREIS: Timmy Thiele, Angreifer des Aufsteigers FC Carl Zeiss Jena, erwischte kurz vor der Winterpause beim 4:3-Heimsieg gegen den Tabellendritten SV Wehen Wiesbaden einen "Sahnetag". Innerhalb von nur 21 Minuten erzielte der gebürtige Berliner alle vier Treffer für die Thüringer - zuvor hatte er nur ein Saisontor auf dem Konto. Besonders bemerkenswert: Drei seiner Tore markierte Thiele dabei in der zweiten Halbzeit, als Jena nach der Gelb-Roten Karte für Abwehrspieler Dennis Slamar in Unterzahl spielen musste. Thiele ist nun Mitglied in einem kleinen Kreis von Drittligaspielern, denen ein Viererpack gelang. Salvatore Amirante (für Carl Zeiss Jena), Marcel Reichwein (Rot-Weiß Erfurt), Dominik Stroh-Engel (SV Darmstadt 98) und Marcel Ziemer (FC Hansa Rostock) schafften ebenfalls vier Tore in einem Spiel und liegen damit an der Spitze der Statistik.

WECHSELNDE REKORDSPIELER: Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist Karl-Heinz Körbel mit 602 Einsätzen Rekordspieler der Bundesliga. In absehbarer Zeit wird sich daran auch nichts ändern. In der im Vergleich zur Bundesliga noch recht jungen 3. Liga ist der Fall so einfach nicht. In dieser Saison wechselte Platz eins schon mehrfach. Aktuell führt Tim Danneberg vom VfL Osnabrück die Statistik mit 287 Partien an. Sein Vorsprung auf Alf Mintzel vom SV Wehen Wiesbaden (286) beträgt allerdings nur ein Spiel. Danneberg hatte Mintzel Ende September überholt. Mintzel wiederum war nur rund zwei Wochen zuvor an Robert Müller vom VfR Aalen vorbeigezogen, verletzte sich aber danach (Muskelfaserriss). Müller hatte die Saison zunächst als Nummer eins der Rekordspieler in Angriff genommen, wurde dann aber von einer Syndesmoseverletzung ausgebremst. Mit aktuell 277 Einsätzen in der 3. Liga liegt er immer noch auf Rang drei.

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