Sächsischer Fußball-Verband

Gegründet am 6. Oktober 1990 bildet der Sächsische Fußball-Verband e.V. (SFV) den Dachverband aller Fußballvereine und Fußballabteilungen im Freistaat Sachsen. Mit 868 Vereinen und ca. 165.000 Mitgliedern ist der SFV der größte Sportfachverband in Sachsen Im wöchentlichen Spielbetrieb finden sachsenweit durchschnittlich mehr als 2000 Fußballspiele statt. Eine enorme Herausforderung, die ohne die 25.000 Ehrenamtlichen im Freistaat nicht zu bewältigen wäre. Knapp 2700 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sorgen zudem Woche für Woche für sportlich faire Wettkämpfe.

Der SFV positioniert sich klar gegen jegliches diskriminierende Verhalten und informiert und sensibilisiert auf Landes- und Kreisebene. Neben der Intervention engagiert sich der Verband auch präventiv. Die Bildungsmodule "Umgang mit Konflikten" und "Diskriminierung im Fußball begegnen" sind seit zwei Jahren fest im Qualifizierungsangebot verankert.

Im Februar 2020 wurde beim SFV in Kooperation mit dem Landessportbund Sachsen eine zentrale Anlaufstelle für jegliche Gewalt- & Diskriminierungsvorfälle auf sächsischen Fußballplätzen geschaffen, die die ehrenamtliche Arbeit der AG Fair Play und Gewaltprävention ergänzt. Über das Projekt "Im Sport Verein(t) für Demokratie" soll die demokratische Praxis im organisierten Fußball ausgeweitet und gestärkt werden.

Mit der zentralen Anlaufstelle werden Ehrenamtliche, Vereinsmitglieder, Funktionsträger*innen sowie Schiedsrichter*innen zum Umgang mit demokratiefeindlichen Tendenzen und Konflikten informiert, sensibilisiert, geschult und beraten. Dazu gehören die systematische Erfassung der Vorfälle, die Herstellung des Kontaktes zu den Konfliktbeteiligten, die Koordination von Beratungs- und Unterstützungsangeboten und nicht zuletzt die Nachbereitung eines Vorfalls.

Um die daraus resultierenden positiven Effekte noch weiter in den Strukturen des Fußballs in Sachsen zu etablieren, bewarb sich der SFV gemeinsam mit dem FSV Zwickau für das Projekt "Fußball Verein(t) Gegen Rassismus". Zusammen wollen die Partner nun einen Beitrag für ein besseres Miteinander im Fußball leisten. Schwerpunktthema des Standortes ist die Bekämpfung von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Die Erkenntnisse daraus sollen auch zu einer Vertiefung der Zusammenarbeit aller fünf Nordostdeutschen Landesverbände führen.

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Weitere lokale Informationen zum Projekt finden Sie hier.

© DFB

FSV Zwickau

Am 28. August 1912 beginnt die Geschichte des traditionsreichen Vereins im "Bräutigams Gasthof", später "Klubhaus Planitz", wo der Planitzer SC – Vorgängerverein des FSVs – mit ins Leben gerufen wurde. In der mittlerweile über 110-jährigen Geschichte blickt der Verein auf bewegte Zeiten zurück. Nachdem der BSG Motor Zwickau die erste DDR-Oberligameisterschaft 1950 gelang, konnte Motor, das später in Sachsenring Zwickau umbenannt wurde, drei FDGB-Pokalsiege verzeichnen. Der größte sportliche Erfolg konnte in der Saison 1975/76 verzeichnet werden, als man im Europapokal der Pokalsieger bis ins Halbfinale vordrang und dabei Gegner wie den AC Florenz, Celtic Glasgow und Panathinaikos Athen besiegte. Der in FSV Zwickau umbenannte Verein konnte Mitte der 90er-Jahre der Aufstieg in die 2. Bundesliga realisieren. Nach dem Abstieg aus dieser, schaute der Verein auf eine Talfahrt zurück, die bis in die Landesliga Sachsen reichte und auch zwei Insolvenzen beinhaltete.

Aktuell geht der Verein in seine siebte Saison in der 3. Liga und spielt nach 22 Jahren erstmals wieder gegen den alten Kontrahenten von Erzgebirge Aue in einer Spielklasse.

Als einziger ostdeutscher Verein mit dem Pilotprojekt sieht sich der FSV Zwickau in der Verantwortung, sich nahtlos in das Gefüge der Demokratiearbeit der Stadt Zwickau einzufügen und diese proaktiv zu unterstützen. Dabei soll evaluiert werden, inwieweit die Strahlkraft des Vereins genutzt werden kann, um demokratische Projekte voranzutreiben und bekannt zu machen. Dazu fand bereits eine Netzwerkrunde mit Akteuren aus Stadt und Fußballinstitutionen statt, in denen geklärt werden konnte, wie eine gemeinsame Zusammenarbeit aussieht.

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Bisheriges Engagement im Projekt:

  • November 2022: Die U15 des FSV Zwickau und Dynamo Dresdens U14 setzten sich bei der "Bildungsflanke" mit dem Thema Antisemitismus und Rassismus auseinander. Diese Aktion im November endete nach pädagogischen Trainingseinheiten und zahlreichen Workshops mit einem Besuch der Ausstellung "Jüdische Sportstars".
  • Dezember 2022: Netzwerktreffen in der Geschäftsstelle des FSV Zwickau mit lokalen Netzwerkpartner*innen im Bereich Rassismus und Diskriminierung
  • Januar 2023: Am 12. Januar fand eine Lesung mit dem Zwickauer Jakob Springfeld statt, der aus seinem Buch "Unter Nazis - Jung, ostdeutsch, gegen Rechts" im Fanprojekt Zwickau las. Dabei schildert er seine Erfahrungen als junger Demokrat und Antirassist mit den Neonazistrukturen in Zwickau und den nahezu täglichen Bedrohungen. Weitere Informationen zu der Lesung sind zu finden auf: https://www.sfv-online.de/news/details/im-fussball-vereint-gegen-rassismus/.
  • März 2023: Beim Aufeinandertreffen der Pilotstandorte Viktoria Köln und dem FSV Zwickau am 12. März machten beide Vereine mit dem Verteilen von Aufklebern an die anwesenden Zuschauern ihre klare Haltung gegen Rassismus deutlich.
  • März 2023: Die Stadionführung in der GGZ-Arena wird seit dem März 2023 um niederschwellige Sensibilisierungsangebote für Jugendmannschaften erweitert. Aktuell wird intensiv an der Schaffung eines Awareness-Konzepts für das Stadion gearbeitet, welches diskriminierten Menschen am Spieltag eine Anlaufstelle bieten und zu Beginn der neuen Saison 2023/2024 an den Start gehen soll.
  • April/ Mai 2023: Auch das Thema Gleichberechtigung spielt eine wichtige Rolle: Die Aufstellung "Fan.tastic Females" beleuchtet Frauen in den Fanszenen von Europa und machte im April und Mai Halt in Zwickau. Der Veranstalter der Ausstellung war der FSV zusammen mit dem vereinseigenen Fanprojekt.