Gesellschaft im Wandel – der Fußball auch

Berichte früherer Nationalspieler über ihre Kindheit lauten meistens so. „Nach der Schule ging ich nach Hause, habe etwas gegessen, schnell Hausaufgaben gemacht und dann den ganzen Nachmittag Fußball gespielt.“ Schön und gut, die Aussage inkludiert allerdings, dass die Schule nur bis mittags ging, dass zumeist die Mutter zuhause war und, dass genügend andere Freunde zur Verfügung standen, um dem Ball hinterher zu jagen.

In der heutigen Zeit gehen Kinder auf Ganztagsschulen, Mütter arbeiten zumeist und die Klassenkameraden sieht man statt auf dem Bolzplatz in AG´s oder Betreuungsangeboten. Was das mit dem DFB zu tun hat? Früher war es kein Problem, Kinder für den Vereinsfußball zu begeistern. Sie hatten Lust und vor allem Zeit dafür. Aber die Gesellschaft hat sich gewandelt. Um nicht stehen zu bleiben, hat der DFB in den letzten Jahren an entscheidenden Stellschrauben gezogen.

Seit der WM 2006 ist der Schulfußball fester Bestandteil der Arbeit des Verbandes. Dabei wurde durch Starterpakete (Bälle, Hütchen, Leibchen etc) sowie Fort- und Weiterbildungen aber vor allem durch den Bau von über 1.000 Mini-Spielfeldern, die zum größten Teil direkt an Schulen gebaut wurden, in kurzer Zeit eine beachtliche Infrastruktur geschaffen.

Aber auch dem aktuellen Vereinsleben wird Rechnung getragen. Neben dem Ausbau der Online-Beratung rollen seit 2009 die DFB-Mobile durch die ganze Republik und versorgen Amateurvereine mit Praxis und Theorie zum Jugendtraining und aktuellen Entwicklungen. Ziel des DFB ist es, den vielen tausend ehrenamtlichen Helfern als moderner Dienstleister gegenüber zu treten. Um den „unbezahlbaren Einsatz“ der freiwilligen Mitarbeiter deutlich zu machen, finden im DFB und den Landesverbänden jährlich Ehrungen statt.

Maroszan, Götze oder Draxler. Über mangelnde Talente kann der deutsche Fußball aktuell nicht klagen. Dies ist vor allem der Entwicklung im Talentförderbereich geschuldet. Ob Nachwuchsleistungszentrum, Stützpunkt oder Eliteschule des Fußballs. Die jungen Spielerinnen und Spieler sind gut aufgehoben und werden professionell an den Spitzenbereich herangeführt.

Apropos professionell: Wissenschaft schießt zwar keine Tore, aber ohne professionelle Erneuerung des Wissens um den Fußball als Sportart und Organisation wird der DFB auf Dauer im internationalen Wettbewerb nicht erfolgreich bestehen können. Daher hat der Verband seit geraumer Zeit eng mit wissenschaftlichen Einrichtungen zusammen gearbeitet und auch eine „Arbeitsgruppe Wissenschaft“ eingerichtet, die sich um Entwicklungen im wissenschaftlichen Gebieten kümmert, die für den Fußball von Nutzen sind.

So kann der DFB künftige Entwicklungen mitbestimmen, sei es in der Gesellschaft, in der Wissenschaft oder im Sport.