3. Liga

Viktoria-Newcomer Said El Mala: "Bestätigung harter Arbeit"

21.05.2025
Said El Mala: "Dass ich als erster Spieler die Kategorie gewonnen habe, macht die Auszeichnung für mich noch spezieller" Foto: Getty Images/DFB

13 Tore und fünf Vorlagen in 32 Spielen: Unter anderem aufgrund dieser Bilanz wurde Said El Mala vom FC Viktoria Köln mit überwältigender Mehrheit zum ersten Newcomer der Saison in der 3. Liga gewählt. Im DFB.de-Interview spricht der 18 Jahre alte Junioren-Nationalspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Auszeichnung, seine Saison und die U 19-Europameisterschaft.

DFB.de: Wie fühlt es sich an, der erste Preisträger in dieser Kategorie zu sein, Said?

Said El Mala: Sehr schön. Ich sehe den Preis als Bestätigung für die harte Arbeit. Dass ich als erster Spieler die Kategorie gewonnen habe, macht die Auszeichnung für mich noch spezieller.

DFB.de: Von 38 möglichen Stimmen der Trainer und Kapitäne der anderen Drittligisten entfielen gleich 29 auf Dich. Hat die Auszeichnung daher einen noch größeren Stellenwert?

El Mala: Definitiv. Von Trainern und Gegenspielern eine solche Wertschätzung entgegengebracht zu bekommen, zeigt mir, dass ich in dieser Saison wohl sehr viel richtig gemacht und gute Leistungen gebracht habe.

DFB.de: In welchen Bereichen hast Du bei dir persönlich die größten Entwicklungsschritte bemerkt?

El Mala: Eigentlich überall, ich würde da keinen Aspekt hervorheben. Meine Tempodribblings und eine gewisse Unbekümmertheit zeichnen meine Spielweise aus. Ich suche gerne die Eins-gegen-Eins-Situationen und mache mir auf dem Platz nicht allzu viele Gedanken. Damit bin ich bisher gut gefahren.

DFB.de: Auch für Euch als Team lief es sehr erfolgreich: Rang sechs und 59 Punkte bedeuten in der 3. Liga einen neuen Vereinsrekord für die Viktoria. Welchen Anteil hat daran Trainer Olaf Janßen?

El Mala: Gemeinsam mit seinem gesamten Trainerteam hat Olaf Janßen sehr gute Arbeit geleistet. Entgegen der Einschätzung von Außenstehenden war ich von Anfang an überzeugt, dass wir eine gute Saison spielen können. Dass wir das auch geschafft haben, macht mich stolz. Olaf Janßen ist ein sehr cooler und offener Typ, der einen guten Draht zum Team hat. Wir haben ihm viel zu verdanken. Auch wenn sich die Wege trennen, bin ich davon überzeugt, dass Marian Wilhelm als künftiger Chefcoach den Weg mit der Viktoria erfolgreich fortsetzen wird.

DFB.de: Der 1. FC Köln hatte sich bereits vor knapp einem Jahr Deine Dienste gesichert und Dich zunächst wieder an die Viktoria verliehen. Wie intensiv war in der Zwischenzeit der Kontakt?

El Mala: Ich war während der gesamten Saison im engen Austausch mit dem 1. FC Köln. Thomas Kessler war dabei mein Hauptansprechpartner. Wir haben viel über meine Spiele und Leistungen, aber auch über Dinge abseits des Platzes gesprochen.

DFB.de: Dem "Effzeh" ist am Wochenende die direkte Rückkehr in die Bundesliga gelungen. Wie hast Du das Spiel verfolgt?

El Mala: Ich habe mit meiner Familie auf der Couch ganz fest die Daumen gedrückt. Der Aufstieg ist eine super Sache. Ich freue mich schon sehr auf alles, was mich beim 1. FC Köln erwarten wird.

DFB.de: In Deinem letzten Ligaeinsatz für die Viktoria konntest Du Dich beim 4:0 in Sandhausen noch einmal in die Torschützenliste eintragen. War es quasi ein perfektes Wochenende?

El Mala: Es hätte in der Tat nicht besser laufen können. Ich hatte mir im Vorfeld gewünscht, noch mal ein Tor zu schießen. Und dann bekam ich ja sogar noch die Auszeichnung als Newcomer der Saison überreicht.

DFB.de: Im Juniorenbereich warst du zwischenzeitlich im Nachwuchsleistungszentrum von Borussia Mönchengladbach aktiv. Warum hattest Du Dich dann für einen Wechsel zum TSV Meerbusch entschieden?

El Mala: Nachdem es für mich bei Borussia Mönchengladbach sportlich nicht weiterging, wollte ich zunächst eigentlich weiterhin in einem Nachwuchsleistungszentrum spielen. Mein älterer Bruder Malek hatte mich aber dazu überredet, gemeinsam nach Meerbusch zu wechseln, um mehr Zeit mit Freunden und der Familie zu haben. Ich wollte erst für ein Jahr bleiben, daraus sind dann aber zwei geworden, weil es mir so gut gefallen hatte. Der Weg war definitiv richtig, wie dann der Wechsel zur Viktoria und die weitere Entwicklung gezeigt hat. Ich habe noch nicht so ganz realisiert, was seitdem alles passiert ist.

DFB.de: Malek war auch sonst immer in den gleichen Vereinen aktiv wie Du. Was bedeutet es Dir, den Weg als Fußballprofi gemeinsam gehen zu können?

El Mala: Das ist definitiv nicht selbstverständlich. Wir wollen auch weiterhin so lange wie möglich gemeinsam spielen. Wir sind Familienmenschen und für unsere Eltern ist es so auch einfacher, unsere Spiele zu verfolgen. (lacht) Dennoch ist uns natürlich bewusst, dass wir nicht ewig im gleichen Verein sein werden. Wir haben aber keine Angst davor, dass sich die Wege irgendwann trennen werden.

DFB.de: Am "Finaltag der Amateure" steht Dein letzter Einsatz für die Viktoria auf dem Programm. Mit welchen Gefühlen gehst Du in das Endspiel um den Mittelrheinpokal gegen den Ligakonkurrenten Alemannia Aachen?

El Mala: Ich werde mein letztes Spiel für Viktoria Köln genießen, will es aber auch auf jeden Fall gewinnen. Die Qualifikation für den DFB-Pokal wäre eine super Sache. Mit der Alemannia wartet eine große Aufgabe auf uns. Die Qualitäten der Aachener kennen wir aus der Liga.

DFB.de: Die Saison ist für Dich noch nicht vorbei. Wie groß ist Deine Vorfreude auf die U 19-Europameisterschaft im Juni in Rumänien?

El Mala: Sehr, sehr groß. Bei meinem ersten Länderspiel hatte ich bei der Nationalhymne Gänsehaut. Und auch jetzt ist jedes Spiel etwas Besonderes. Ich freue mich immer, wenn ich die Teamkollegen sehe.

Kategorien: 3. Liga

Autor: mspw