3. Liga

Relegation Saarbrücken gegen Braunschweig: 3. Liga führt 12:4!

23.05.2025
Zwei Duelle um die 2. Bundesliga: Saarbrücken und Braunschweig spielen in der Relegation Foto: Imago Images

Zweimal knapp an der Relegation vorbei, jetzt mit neuen Trainern in die Entscheidungsspiele um einen Platz in der 2. Bundesliga: Der 1. FC Saarbrücken, Tabellendritter der 3. Liga, und der bisherige Zweitligist Eintracht Braunschweig gehen mit Parallelen in die Duelle am heutigen Freitag (ab 20.30 Uhr) und am Dienstag (ab 20.30 Uhr, jeweils live bei Sat.1 und Sky). Das DFB.de-Zahlenstück zur Relegation.

Im dritten Anlauf erstmals dabei: Der 1. FC Saarbrücken hat durch die Relegationsspiele die Chance, erstmals seit der Saison 2005/2006 wieder in der 2. Bundesliga vertreten sein. Nachdem es nach der letzten Zugehörigkeit zur zweithöchsten Spielklasse zwischenzeitlich bis runter in die fünftklassige Oberliga ging, etablierten sich die Saarländer in den zurückliegenden Jahren als Spitzenteam der 3. Liga. Seit der Rückkehr im Sommer 2020 war Rang sieben die schlechteste Platzierung. In den beiden vorherigen Spielzeiten war der FCS jeweils auf Position fünf gelandet. 2022/2023 fehlte in der Endabrechnung nur ein Punkt auf den Relegationsrang, 2023/2024 betrug der Rückstand drei Zähler. Ebenso wie Saarbrücken nimmt auch Eintracht Braunschweig zum ersten Mal an den Relegationsspielen zur 2. Bundesliga teil. Die Niedersachsen absolvierten gerade ihre dritte Saison nacheinander in der zweithöchsten Spielklasse, nachdem die Eintracht im Sommer 2022 als Vizemeister aufgestiegen war. Nicht nur der FCS hatte die "Saisonverlängerung" zuletzt jeweils knapp verpasst. Eintracht Braunschweig kam zweimal in Folge auf Rang 15 - und damit unmittelbar über dem Strich - ins Ziel. Diesmal reichte es jedoch nur zum 16. Platz. Die Fans des Ex-Bundesligisten dürften sich vor der Relegation an die Entscheidungsspiele der Saison 2015/2016 erinnert fühlen. Damals verpassten die Braunschweiger als Dritter in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg (0:1 und 0:1) den Sprung in die Bundesliga.

Trainerwechsel auf beiden Seiten: Zwei, die damals noch selbst als Eintracht-Profis über die komplette Spieldauer auf dem Platz gestanden hatten, sind in einer etwas anderen Rolle auch jetzt bei den Relegationsspielen dabei. Ken Reichel sowie Jasmin Fejzic verstärken das Trainerteam bei Eintracht Braunschweig für die Duelle mit dem 1. FC Saarbrücken. Hintergrund: Die Blau-Gelben hatten nach dem 1:4 im abschließenden Ligaspiel gegen den 1. FC Nürnberg einen neuen Impuls gesetzt und ihren bisherigen Cheftrainer Daniel Scherning sowie Assistent Andreas Zimmermann und Torwart-Trainer Milenko Gilic mit sofortiger Wirkung freigestellt. Als neuer Chefcoach übernahm der bisherige Co-Trainer Marc Pfitzner. Auch beim 1. FC Saarbrücken liegt ein Wechsel an der Seitenlinie noch gar nicht lange zurück. Nach dem 1:4 gegen Mitkonkurrent Dynamo Dresden und der Bilanz von nur einem Sieg aus sieben Begegnungen (sechs Punkte) zog sich Rüdiger Ziehl von seiner Trainerposition zurück und konzentriert sich seitdem auf seine Aufgaben als Manager. Für den Endspurt übernahm Ende April Alois Schwartz. Mit neun von zwölf möglichen Punkten führte der 58-Jährige, der schon mit dem Karlsruher SC (2018/2019) in die 2. Bundesliga aufgestiegen war, den FCS noch in die Relegation.

Drittligisten deutlich im Vorteil: Seit der Saison 2008/2009 kämpften Dritt- und Zweitligisten bislang schon 16-mal in der Relegation um das Startrecht in der 2. Bundesliga. Die Bilanz spricht deutlich für die zuvor unterklassigen Klubs. Bereits zwölfmal setzte sich der Vertreter aus der 3. Liga durch. Nur viermal behielt der jeweilige Zweitligist die Oberhand. Letztmals war das in der Spielzeit 2019/2020 der Fall, als der 1. FC Nürnberg erst durch ein Last-Minute-Tor und wegen der mehr erzielten Auswärtstreffer gegen den FC Ingolstadt 04 (2:0/1:3) den drohenden Abstieg noch abwenden konnte. Im Jahr 2013 hatte sich Dynamo Dresden gegen den VfL Osnabrück (0:1/2:0) den Klassenverbleib gesichert. Zwei Jahre später gelang das auch dem TSV 1860 München gegen Holstein Kiel (0:0/2:1) - allerdings auch erst durch ein Tor in letzter Minute. 2018 hatte der FC Erzgebirge Aue gegen den Karlsruher SC (0:0/3:1) Grund zum Jubeln. Sonst hatten immer die Drittligisten die Nase vorne. Mit dem SSV Jahn Regensburg (2:2 und 2:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden) konnte sich am Ende der vorherigen Saison 2023/2024 schon zum vierten Mal nacheinander der klassentiefere Verein durchsetzen.

Nur einmal zwei Unentschieden: Der SSV Jahn Regensburg war auch an einem bis heute einzigartigen "Sonderfall" beteiligt. In der Saison 2011/2012 musste der Karlsruher SC als damaliger 16. der 2. Bundesliga gegen den Drittligadritten aus Regensburg antreten. Das Hinspiel in Regensburg endete 1:1, das Rückspiel in Karlsruhe 2:2. Obwohl der KSC also keine Partie verlor, musste er wegen der damals noch gültigen Auswärtstorregel (wie früher im Europapokal) absteigen. Es war das bislang einzige Mal, dass beide Relegationsduelle mit Unentschieden endeten.

Keine Auswärtstorregel mehr: Seit der Saison 2021/2022 wird auch in der Relegation die frühere Auswärtstorregel nicht mehr angewendet. Das heißt: Bei Punkt- und Torgleichstand nach Hin- und Rückspiel geht es - unabhängig davon, welches Team auswärts eventuell mehr Treffer erzielt hat - auf jeden Fall in die Verlängerung und gegebenenfalls - wenn es beim Gleichstand bleibt - in ein Elfmeterschießen.

Ingolstadt und Osnabrück Rekordteilnehmer: Sowohl der SSV Jahn Regensburg als auch der SV Wehen Wiesbaden waren in der vergangenen Saison bereits zum dritten Mal in der Relegation vertreten. Zur Bestmarke reicht das allerdings noch nicht: In der Spielzeit 2020/2021 nahmen der FC Ingolstadt 04 und der unterlegene Gegner VfL Osnabrück (3:0/1:3) jeweils schon zum vierten Mal an der Relegation teil. Damit teilen sich die beiden Klubs den "Titel" als Rekordteilnehmer an der Relegation zur 2. Bundesliga. Bis zur Saison 2019/2020 gehörte dem VfL Osnabrück die Bestmarke von drei Teilnahmen an der Relegation zwischen der 2. Bundesliga und 3. Liga noch alleine. Im Jahr 2009 war der VfL als Zweitligist an der ersten Relegation beteiligt - und schaffte es gegen den SC Paderborn 07 (0:1/0:1) nicht, zweitklassig zu bleiben. Auch zwei Jahre später reichte es im Duell mit Dynamo Dresden nicht. Dynamo stieg nach einem 1:1 im Hinspiel und einem 3:1 nach Verlängerung in die 2. Bundesliga auf, der VfL musste wieder runter. 2013 unterlagen die Lila-Weißen - diesmal allerdings unter umgekehrten Vorzeichen - erneut gegen Dynamo Dresden (1:0/0:2), verpassten dadurch den möglichen Aufstieg. Der FC Ingolstadt 04 war am Ende der Spielzeit 2009/2010 durch zwei Siege gegen den FC Hansa Rostock (1:0 und 2:0) in die 2. Bundesliga aufgestiegen. 2018/2019 Jahr musste sich der FCI jedoch dem SV Wehen Wiesbaden trotz eines Auswärtssieges im Hinspiel (2:1/2:3) noch geschlagen geben und stieg in die 3. Liga ab. 2019/2020 missglückte die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga erst durch einen Last-Minute-Treffer des 1. FC Nürnberg und wegen der weniger erzielten Auswärtstore (0:2 und 3:1). 

Kategorien: 3. Liga

Autor: mspw