DFB-Pokal
Mittelstädt: "Die Arminia wird uns alles abverlangen"

Erstmals seit 2013 steht der VfB Stuttgart wieder im Finale des DFB-Pokals. Dort trifft der Bundesligist auf den Außenseiter Arminia Bielefeld, den frischgebackenen Meister der 3. Liga. Seit Wochen fiebert Maximilian Mittelstädt, der gebürtige Berliner im VfB-Trikot, dem Endspiel in seiner Heimatstadt entgegen. Im DFB.de-Interview spricht der 28 Jahre alte deutsche Nationalspieler mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über einen nicht zu unterschätzenden Gegner, die Vorfreude auf den großen Tag und die vielen Kartenwünsche aus seinem Umfeld.
DFB.de: Maximilian Mittelstädt, zum Einstieg eine Quizfrage: Was haben Union Berlin, der SC Freiburg, Werder Bremen und Bayer 04 Leverkusen gemein?
Maximilian Mittelstädt: Es waren die Gegner von Arminia Bielefeld in dieser Pokalsaison.
DFB.de: Richtig, sie wurden alle von Arminia Bielefeld auf deren Weg ins Finale aus dem Weg geräumt. Wir reden also über eine Mannschaft, die den Titelverteidiger und Vizemeister, einen Europa-League-Teilnehmer und einen Top-8-Club ausgeschaltet hat. Diese drei Mannschaften landeten in der Bundesliga-Abschlusstabelle vor dem VfB Stuttgart. Was sagt Ihnen das über die Schwere der Aufgabe?
Mittelstädt: Arminia Bielefeld hat in dieser Saison überzeugende Leistungen gezeigt – im DFB-Pokal und mit dem Meistertitel in der 3. Liga und dem damit verbundenen Aufstieg in die 2. Bundesliga. Sie haben einen Lauf und können mit viel Selbstvertrauen ins Spiel gehen. Es wird definitiv keine einfache Aufgabe für uns, die Arminia wird uns alles abverlangen.
DFB.de: Trotzdem geht der VfB als Bundesligist als Favorit ins Endspiel. Mario Basler glaubt sogar, dass es eine klare Sache mit vier bis fünf Toren Vorsprung für Stuttgart wird. Wie groß ist die Gefahr, dass der VfB die Arminia unterschätzt?
Mittelstädt: Für viele von uns ist dieses Spiel das erste große Finale der Karriere, keiner von uns unterschätzt die Arminia. Auf dem Papier mögen die Rollen vielleicht klar verteilt sein, wenn ein Bundesligist auf einen Drittligisten trifft. Aber das spielt in unseren Überlegungen überhaupt keine Rolle. Wir wissen, dass wir voll fokussiert ins Spiel gehen und unsere bestmögliche Leistung abrufen müssen, um das große Ziel zu erreichen.
DFB.de: Bielefeld ist seit elf Wochen ungeschlagen, hat zehn von zwölf Pflichtspielen gewonnen und kommt mit der Euphorie des Zweitliga-Aufstiegs. Wie genau haben sie in den letzten Wochen den Weg der Arminia verfolgt? Wo liegen die Stärken der Mannschaft?
Mittelstädt: Arminia Bielefeld hat sich in den vergangenen Monaten immer mehr in einen Lauf gespielt. Sie haben individuelle Qualität in ihren Reihen und treten gleichzeitig als geschlossene Einheit auf. Durch die positiven Ergebnisse und Erlebnisse der vergangenen Monate hat die Arminia zudem sicherlich viel Selbstvertrauen getankt.
DFB.de: Was wird für den VfB der Schlüssel zum Sieg sein?
Mittelstädt: Wir wollen das auf den Platz bringen, was uns in den vergangenen Jahren stark gemacht hat. Mit einem klaren Plan und mit guten Abläufen. Und mit der absoluten Bereitschaft, alles zu investieren, um am Ende als Sieger den Platz zu verlassen. Aber wie gesagt: wir wissen, dass mit Arminia Bielefeld ein starker Gegner auf uns wartet.
DFB.de: Wie gut hat Ihnen und der Mannschaft die Siegesserie mit drei Dreiern im Bundesliga-Endspurt getan? Wie haben Mannschaft und Trainer nach einer längeren Durststrecke im genau richtigen Moment wieder die Kurve gekriegt?
Mittelstädt: Wir haben uns endlich wieder mit Siegen belohnt. In den vergangenen Monaten war die Leistung oftmals besser als das Ergebnis. Das war gegen St. Pauli, Augsburg und Leipzig anders, die Siege geben uns ein gutes Gefühl, sie geben uns hoffentlich zusätzlichen Schwung für das Finale.
DFB.de: Für Sie als gebürtigen Berliner geht mit dem Einzug ins Finale im Berliner Olympiastadion ein Kindheitstraum in Erfüllung. Wie schwer fiel es Ihnen, geduldig auf diesen Tag hinzuarbeiten?
Mittelstädt: Uns geht es wie den Fans: Wir haben richtig Bock auf dieses Finale, die Vorfreude ist von Tag zu Tag größer geworden. In den vergangenen Wochen wurde ich in Stuttgart immer wieder auf das Endspiel angesprochen. Die Stadt steht unter Strom, in Berlin wird extrem viel los sein. Jetzt, in der Finalwoche, sind Vorfreude und Anspannung nochmals deutlich stärker zu spüren.
DFB.de: Gab es in den letzten Wochen überhaupt mal einen Tag, an dem Sie mal ausnahmsweise nicht an das Endspiel gedacht haben?
Mittelstädt: Der Fokus war in den vergangenen Wochen vor allem auf die Bundesliga gerichtet. Aber es gab natürlich auch immer wieder Momente, an denen man an das Finale gedacht hat oder damit in seinem Umfeld oder von den Fans konfrontiert wurde. Jetzt können wir uns komplett darauf einlassen, uns bestmöglich vorbereiten und viel aufsaugen von dieser Begeisterung.
DFB.de: Oliver Kahn hat immer betont wie hoch der Druck sei, den er vor großen Spielen verspürt hat. Wie gehen Sie mit der „Drucksituation Pokalfinale“ um? Überwiegt bei Ihnen die Vorfreude auf das Spiel?
Mittelstädt: Es war immer ein Kindheitstraum, das Pokalfinale im Berliner Olympiastadion zu spielen. Meine Familie, meine Freunde und Bekannten werden im Stadion sein. Bei mir überwiegt definitiv die Vorfreude.
DFB.de: Wie viele Kartenwünsche mussten Sie vor dem Endspiel erfüllen? Wer wird mit dabei sein?
Mittelstädt: Ich habe versucht, für meine Familie und die engsten Freunde, die mich auf meinem Weg begleitet haben, Karten für das Pokalfinale zu bekommen. Das ist mir gelungen und das bedeutet mir sehr viel.
DFB.de: Was würde Ihnen der Pokalgewinn persönlich bedeuten?
Mittelstädt: Mit dem Einzug ins Finale ist bereits ein Traum in Erfüllung gegangen. Der Pokalgewinn wäre sicher ein absolutes Highlight in meiner Karriere.
Kategorien: DFB-Pokal
Autor: tg

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