Google Pixel Frauen-Bundesliga

Doppelpack und Assist: Anyomi führt Frankfurt nach Europa

04.05.2025
Jubel bei der SGE: Die Frankfurterinnen siegten im Heimspiel gegen Hoffenheim Foto: Getty Images

Eintracht Frankfurt hat in der Google Pixel Frauen-Bundesliga schon vor dem Saisonfinale mindestens die Teilnahme an der Qualifikation zur UEFA Women's Champions League sicher. Das Team von Trainer Niko Arnautis landete am 21. Spieltag einen 3:1 (0:0)-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim und festigte damit den dritten Platz. Der Abstand zum Tabellenvierten Bayer 04 Leverkusen beträgt uneinholbare vier Punkte.

Vor der starken Kulisse von 4754 Zuschauer*innen im Stadion am Brentanobad brachte Nationalstürmerin Nicole Anyomi (54./57.) die Eintracht nicht nur mit zwei Toren auf die Siegerstraße, sondern bereitete auch noch den Treffer von Spielführerin Tanja Pawollek (74.), die den Verein zum Saisonende verlassen wird, ausgezeichnet vor. Nachdem Eintracht-Mittelfeldspielerin Lisanne Gräwe wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen hatte (63.), gelang Selina Cerci (71.) mit ihrem 13. Saisontor der zwischenzeitliche Anschlusstreffer für die TSG.

Für Eintracht Frankfurt (47 Punkte) geht es jetzt am letzten Spieltag am Sonntag, 11. Mai (ab 14 Uhr), im Fernduell mit dem zweitplatzierten VfL Wolfsburg (48 Zähler) noch um die Vizemeisterschaft hinter dem FC Bayern München. Während die "Wölfinnen" Bayer 04 Leverkusen empfangen, ist die Eintracht gleichzeitig bei RB Leipzig zu Gast.

Kapitänin Tanja Pawollek: "Sehr emotional"

"Es war ein intensives und packendes Spiel - mit einem verdienten Sieger", sagte Eintracht-Trainer Niko Arnautis im Interview mit MagentaSport. "Ich muss dem Team ein großes Kompliment aussprechen, denn wir kommen immer wieder zurück. Das war auch diesmal nach dem Platzverweis und dem Anschlusstreffer der Fall. Ich bin sehr happy, Trainer dieses Teams sein zu dürfen."

Matchwinnerin Nicole Anyomi erklärte: "Ich hätte schon in der ersten Minute das 1:0 erzielen müssen, das weiß ich auch. Deshalb bin ich sehr froh, dass mir später noch zwei Treffer eine eine Vorlage gelungen sind." Die Hauptsache aber ist, dass wir gewonnen haben und in der nächsten Saison wieder international spielern.

Torschützin und Kapitänin Tanja Pawollek meinte: "Es war sehr emotional, vor dieser Kulisse mein letztes Heimspiel im Eintracht-Trikot zu bestreiten. Ich war sehr lange hier, freue mich jetzt aber auch auf einen neuen Impuls."

Hoffenheims Offensivspielerin Ereleta Memeti, die in der kommenden Saison für Eintracht Frankfurt auf Torejagd gehen wird, betonte: "Für uns war wesentlich mehr drin. Zwei Gegentreffer innerhalb weniger Minuten und dann auch noch in Überzahl ein Tor zu kassieren, ist sehr ärgerlich. Außerdem haben wir unsere Chancen nicht genutzt."

Sechs Eintracht-Spielerinnen verabschiedet

Beide Teams starteten im Vergleich zu ihren vorherigen Ligaspielen unverändert. Schließlich hatte die Eintracht beim 1. FC Köln souverän 4:0 gewonnen und auch die TSG bei der Last-Minute-Niederlage beim Tabellenzweiten VfL Wolfsburg (1:2) eine starke Leistung geboten.

Für sechs Frankfurter Spielerinnen war es das letzte Heimspiel während ihrer Zeit bei den Hessen. Nach dem Abpfiff wurden neben Kapitänin Tanja Pawollek deshalb auch Anna Aehling, Barbara Dunst, Torhüterin Stina Johannes, Sophie Nachtigall und Carlotta Wamser vor den eigenen Fans offiziell verabschiedet.

Zwei Großchancen schon nach vier Minuten

Die Gastgerinnen erwischten den deutlich besseren Start und hätten eigentlich schon nach vier Minuten 2:0 führen können, wenn nicht sogar müssen. So tauchte Torjägerin Nicole Anyomi nach nur 39 Sekunden völlig frei vor Hoffenheims U 23-Nationaltorhüterin Laura Dick auf, zögerte jedoch einen Tick zu lange und scheiterte an der gut reagierenden Torfrau. Nur wenig später konnte Geraldine Reuteler nach einem Querpass von Lara Prasnikar vom Elfmeterpunkt unbedrängt abziehen, geriet aber in Rücklage und schoss deutlich drüber.

Nachdem ein leicht abgefälschter Distanzschuss von Nationalspielerin Lisanne Gräwe knapp über das Hoffenheimer Tor gegangen war, ließ der Frankfurter Elan ein wenig nach und die TSG bekam die Partie etwas besser unter Kontrolle. Durch ihre Kapitänin Melissa Kössler hatten die Hoffenheimerin auch eine gute Tormöglichkeit. Mit ihrem Schuss aus der Drehung nach einer Hereingabe von Jill Janssens konnte die frühere Potsdamerin jedoch Torhüterin Stina Johannes nicht überwinden. So blieb es bis zur Pause beim 0:0.

Lührßen scheitert und legt mustergültig auf

In der zweiten Halbzeit knüpfte die Eintracht wieder an ihre starke Anfangsphase an. Linksverteidigerin Nina Lührßen scheiterte zwar noch aus kurzer Entfernung an Laura Dick, legte aber nur zwei Minuten später den verdienten Führungstreffer durch Nicole Anyomi (54.) mit einer mustergültigen Linksflanke auf. Die Frankfurterinnen setzten sofort nach und werden erneut belohnt. Nach einem starken Steilpass der Schweizer Nationalspielerin Geraldine Reuteler lief Nicole Anyomi der Hoffenheimer Hintermannschaft auf und davon, umkurvte auch noch Laura Dick und vollendete zum 2:0 (57.).

Als schon alles nach einem klaren Sieg der Hessinnen aussah, kippte das Momentum plötzlich auf die andere Seite. Erst handelte sich Mittelfeldspielerin Lisanne Gräwe wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte ein (63.), dann verkürzte Nationalspielerin Selina Cerci nach einem Zuspiel der eingewechselten Julia Hickelsberger-Füller auf 2:1 (71.).

Kurz darauf zahlte sich jedoch das glückliche Händchen von Eintracht-Trainer Niko Arnautis aus. Tanja Pawollek, die kurz nach Lisanne Gräwes Platzverweis aus taktischen Gründen für Angreiferin Lara Prasnikar gekommen war, schlenzte die Kugel nach einem Querpass von Nicole Anyomi aus etwa zwölf Metern mit links sehenswert zum 3:1 (74.) in den Winkel. Danach versuchten die Gäste noch einmal alles, aber die Frankfurterinnen brachten den Vorsprung trotz der Unterzahl über die Zeit. mspw

Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: mspw