DFB-Pokal der Frauen

"Alles kann passieren"

30.04.2025
"Die einmalige Chance ergreifen": Bayern und Bremen vor dem DFB-Pokalfinale der Frauen in Köln Foto: Yuliia Perekopaiko/DFB

Erstmals seit 2014 erhält der deutsche Frauenfußball wieder neue DFB-Pokalsiegerinnen. Am Tag vor dem DFB-Pokalendspiel am Donnerstag (ab 16 Uhr, live in der ARD und bei Sky) zwischen Meister FC Bayern München und Bundesligist SV Werder Bremen sprechen die Trainer Alexander Straus und Abwehrspielerin Magdalena Eriksson vom FC Bayern sowie Coch Thomas Horsch und Führungsspielerin Lina Hausicke vom SVW auf DFB.de über das Saisonhighlight im ausverkauften Kölner Rhein-Energie-Stadion.

Alexander Straus über...

... Finalgegner Werder: Wir haben großen Respekt vor Bremen. Sie haben eine gute Saison gespielt und eine starke Entwicklung genommen. Selbst als Spielerinnen ausgefallen sind, haben sie ihre Konstanz beibehalten. Sie können uns das Leben sehr schwer machen.

... das Finale in Köln: Morgen werde ich mein zweites Pokalendspiel mitgemacht haben. Die Stimmung und das Drumherum in Köln waren letztes Jahr fantastisch. Weniger fantastisch war die Stimmung nach dem Spiel bei uns. Diesmal wollen wir es besser machen und ein besseres Ende haben.

... die Entwicklung beim Frauenfußball: Bei meinen drei Jahren in Deutschland habe ich eine große Steigerung des öffentlichen Interesses wahrgenommen. Es ist nicht nur das Spiel morgen, wir haben auch beispielsweise in Frankfurt in einem vollen Stadion gespielt. Zudem werden die Spiele, wie zuletzt gegen Bremen und Freiburg, immer enger. Alles kann passieren, nur noch in wenigen Spielen weiß man vorher bereits, wie es ausgeht. Darauf müssen wir auch morgen gefasst sein.

Magdalena Eriksson über...

... ihre Vorfreude auf das Endspiel: Wir haben uns in der Mannschaft darüber ausgetauscht: Es steht für uns etwas Großes an. Unser voller Fokus gilt dem Spiel gegen Bremen. Wir wollen alles geben, was wir haben.

... den Stellenwert des DFB-Pokals: Jedes Finale, an dem ich beteiligt gewesen ist, war anders. Aber du weißt immer, dass man von Anfang an bereit sein muss. Es gibt nur dieses eine Spiel. Letztes Jahr war die Atmosphäre im Pokalfinale sehr besonders - größer als beim FA-Cup-Finale.

Thomas Horsch über...

... seine Erwartungen an das Finale: Es schlagen zwei Herzen in unserer Brust. Wir sind megastolz und froh, dass wir hier im Finale stehen und die Chance haben, den Pokal zu gewinnen, Dies zeigt die Entwicklung, die wir genommen haben. Aber wir wollen nun die einmalige Chance ergreifen. Wir wollen es den Bayern schwer machen, deshalb sind wir hier.

... die Rolle des Underdogs: Die Rollen sind klar verteilt. Aber auch die Mannschaften unterhalb der Bayern in der Tabelle haben sich entwickelt. Wir hatten schon enge Spiele gegen starke Mannschaften. Daraus entwickelt sich der Glaube an unsere Chance. Wir müssen von der ersten Sekunde an da sein und unsere Momente nutzen wie bei unserem Sieg gegen Frankfurt. Wir sind nicht chancenlos.

... den geplanten Empfang im Bremer Rathaus: Das ist eine große Ehre für uns. Es ist eine Bestätigung, wie unsere Mannschaft in Bremen wahrgenommen wird - egal, ob wir gewinnen oder verlieren. Am liebsten würden wir aber natürlich den Pokal mitbringen.

... seinen Abschied als Werder-Trainer: Es geht nicht um mich, es geht um die Mannschaft und den Verein. Wir sind froh, dass wir dieses Highlight haben, weil wir uns sonst im Niemandsland der Tabelle aufhalten. Das Highlight mit dem Halbfinale in Hamburg hatte schon alles überstrahlt. Gedanken über meinen Abschied mache ich mir nach meinem letzten Spiel.

Lina Hausicke über...

... die Rolle als Außenseiter: Wir haben im Halbfinale in Hamburg die andere Seite kennengelernt. Wir haben lange gebraucht, um ins Spiel zu kommen, konnten dadurch aber auch viel aus dem Spiel mitnehmen. Für den Verein ist das Finale sehr bedeutsam. Allein dass wir hier sind, ist historisch. Nun wollen wir das Spiel aber auch gewinnen. Persönlich bin ich happy, dass ich mich von meinen Verletzungen zurückkämpfen konnte und dabei sein darf. Ich möchte das Finale in erster Linie genießen.

... Gründe für Optimismus: Wir haben in der Mannschaft einen Glauben an uns und unseren Matchplan. Wir wären nicht Sportlerinnen, wenn wir das Finale nicht gewinnen wollen würden. Das ist der Ehrgeiz einer jeden Spielerinn. Wir können etwas richtig Großes gewinnen, und wir können es schaffen.

... ihre erste Finalerfahrung als junges Mädchen: Es ist schon einige Jahre her. Es war 2010, als Duisburg gegen Jena gespielt hat. Ich habe mich damals mit meiner Oma auf den Weg nach Köln gemacht. Nun schließt sich der Kreis von der kleinen zur großen Lina, und ich stehe selbst im Finale. Als Kind hatte es mich schon sehr begeistert. Es war damals undenkbar, mal selbst im Finale zu stehen.

Kategorien: DFB-Pokal der Frauen

Autor: dfb