Zwanziger eröffnet DFB-Ausstellung "Kultort Stadion"

Dr. Theo Zwanziger hat als Geschäftsführender Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Freitag die Ausstellung "Kultort Stadion" in der Essener Zeche Zollverein eröffnet.

Seit 20 Jahren ist in den Fußballstadien Europas das Phänomen zu beobachten, dass eine Minderheit die Arenen als Plattform für gewalttätige und diskriminierende Aktionen benutzt. Auch wenn es gemessen an den Millionen, die regelmäßig friedfertig den Fußball genießen, nur eine Minderheit ist, die für diese atmosphärischen Störungen sorgt, sind Missklänge zu laut, um überhört, der gesellschaftliche Schaden zu groß, um übergangen zu werden.

Mit der Ausstellung "Kultort Stadion", die noch bis zum 19. Dezember 2004 in der Halle 5 der Zeche Zollverein in Essen zu sehen ist, nimmt sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Zusammenarbeit mit Littmann Kulturprojekte Basel dieses Phänomens an, stellt Problematik, Mechanik und Dynamik solcher Exzesse in ungewohnter Form und überraschenden Zusammenhängen dar und zur Diskussion. Mit der Ausstellung "Kultort Stadion" wird die heutige Gratwanderung des Fußballs zwischen fesselnder Emotion und entfesselter Aggression für den Besucher sicht- und wahrnehmbar.

"Dieser Sport hat Großartiges für die Gesellschaft geleistet, ist aber natürlich keine heile Welt. Er ist auch Schattenseite unserer Gesellschaft", sagte Zwanziger in seiner Eröffnungsrede: "Diese Ausstellung hält uns den Spiegel vor. Er zeigt uns Dinge, die geändert werden müssen. Der Fußball hat eine Aufgabe zu erfüllen. Er ist ausgerichtet auf Integration und auf Zusammenführung von Menschen."

Klaus Littmann nahm ergänzend Stellung zur Bedeutung der Ausstellung: "Wir erzählen Geschichten über Objekte und Zitate und geben so Einsichten in unser Leben. Auch wenn man nicht unbedingt ein Fan ist, kommt man in unserer heutigen Gesellschaft nicht am Fußball vorbei."

Begleitet wird die Ausstellung, die zur Diskussion anregen soll, von einem umfangreichen und interessanten Rahmenprogramm. So veranstaltet der Deutsche Fußball-Bund am Donnerstag, ab 19.30 Uhr, im Großen Saal der Volkshochschule Essen eine Podiumsdiskussion mit einigen illustren Gästen aus der Welt des Fußballs. Unter dem Motto "Verliert der Fußball seine Seele? - Fankulturen in Zeiten aktueller Vermarktung" werden Ralf Rangnick, Trainer des FC Schalke 04, Christian Müller, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga GmbH, DSF-Chefreporter Thomas Hermann, Dieter Meinhold, Vorstands-Vorsitzender des VfL Bochum, Professor Dr. Gunter A. Pilz, wissenschaftlicher Begleiter der Ausstellung "Kultort Stadion", und Rolf Marewski vom Dortmunder Fanprojekt zu Gast sein. Moderator der Runde, bei der auch die Besucher zu Wort kommen sollen, ist DFB-Pressechef Harald Stenger.

Prof. Gunter Pilz äußerte sich ebenfalls bei der Eröffnung: "Wir dürfen die Schwachstellen, die es auch im Fußball gibt, nicht verschweigen, sondern aufzeigen, um sie zu ändern und somit die Form der Sportart zu stärken."

Der Eintritt zur ersten Ausstellungsbegleitenden Podiumsdiskussion ist ebenso frei wie zur zweiten Talkrunde am Donnerstag, den 9. Dezember 2004, 19.30 Uhr, die ebenfalls im Großen Saal der VHS Essen abgehalten wird. Thema an diesem Abend: "Wie viel Repression braucht und wie viel Freiraum verträgt die Fankultur?". Als Teilnehmer der von Werner Hansch moderierten Diskussion stehen bereits Helmut Spahn, der Sicherheitsbeauftragte des Organisationskomitees für die WM 2006 in Deutschland, Klaus Fuchs, Geschäftsführer des VfL Wolfsburg, Hans-Walter Orlikowski, Leiter der Abteilung Gefahrenabwehr/Strafverfolgung beim Polizeipräsidium Gelsenkirchen, Ralf Busch vom Fanprojekt Berlin und Gunter A. Pilz fest.

Abgerundet wird das Rahmenprogramm der Ausstellung mit einem Rockkonzert in der "Kaue" der Zeche Carl in Essen. Unter dem Motto "Stimmung statt Randale - Rock gegen Gewalt" werden sich die in Essen und bei Fußballfans populären Bands Vanierica, Bang, Oma´s Zwerger, Arme Ritter, Bratwurst, Rock "3", Feller, Made in a Quiet und Half Ass Monkeys den Besuchern präsentieren. Karten für das Konzert sind ab sofort für vier Euro in der Zeche Carl, beim AWO Fanprojekt Rot-Weiss Essen, der Ausstellung "Kultort Stadion" in der Zeche Zollverein, oder für sechs Euro an der Abendkasse erhältlich.

[hs]


[bild2]Dr. Theo Zwanziger hat als Geschäftsführender Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Freitag die Ausstellung "Kultort Stadion" in der Essener Zeche Zollverein
eröffnet.



Seit 20 Jahren ist in den Fußballstadien Europas das Phänomen zu beobachten, dass eine Minderheit die Arenen als Plattform für gewalttätige und diskriminierende Aktionen benutzt. Auch wenn es gemessen an den Millionen, die regelmäßig friedfertig den Fußball genießen, nur eine Minderheit ist, die für diese atmosphärischen Störungen sorgt, sind Missklänge zu laut, um überhört, der gesellschaftliche Schaden zu groß, um übergangen zu werden.



Mit der Ausstellung "Kultort Stadion", die noch bis zum 19. Dezember 2004 in der Halle 5 der Zeche Zollverein in Essen zu sehen ist, nimmt sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Zusammenarbeit mit Littmann Kulturprojekte Basel dieses Phänomens an, stellt Problematik, Mechanik und Dynamik solcher Exzesse in ungewohnter Form und überraschenden Zusammenhängen dar und zur Diskussion. Mit der Ausstellung "Kultort Stadion" wird die heutige Gratwanderung des Fußballs zwischen fesselnder Emotion und entfesselter Aggression für den Besucher sicht- und wahrnehmbar.



"Dieser Sport hat Großartiges für die Gesellschaft geleistet,
ist aber natürlich keine heile Welt. Er ist auch Schattenseite
unserer Gesellschaft", sagte Zwanziger in seiner Eröffnungsrede:
"Diese Ausstellung hält uns den Spiegel vor. Er zeigt uns Dinge,
die geändert werden müssen. Der Fußball hat eine Aufgabe zu
erfüllen. Er ist ausgerichtet auf Integration und auf
Zusammenführung von Menschen."



Klaus Littmann nahm ergänzend Stellung zur Bedeutung der Ausstellung: "Wir erzählen Geschichten über Objekte und Zitate und geben so Einsichten in unser Leben. Auch wenn man nicht unbedingt ein Fan ist, kommt man in unserer heutigen Gesellschaft nicht am Fußball vorbei."



Begleitet wird die Ausstellung, die zur Diskussion anregen soll, von einem umfangreichen und interessanten Rahmenprogramm. So veranstaltet der Deutsche Fußball-Bund am Donnerstag, ab 19.30 Uhr, im Großen Saal der Volkshochschule Essen eine Podiumsdiskussion mit einigen illustren Gästen aus der Welt des Fußballs. Unter dem Motto "Verliert der Fußball seine Seele? - Fankulturen in Zeiten aktueller Vermarktung" werden Ralf Rangnick, Trainer des FC Schalke 04, Christian Müller, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga GmbH, DSF-Chefreporter Thomas Hermann, Dieter Meinhold, Vorstands-Vorsitzender des VfL Bochum, Professor Dr. Gunter A. Pilz, wissenschaftlicher Begleiter der Ausstellung "Kultort Stadion", und Rolf Marewski vom Dortmunder Fanprojekt zu Gast sein. Moderator der Runde, bei der auch die Besucher zu Wort kommen sollen, ist DFB-Pressechef Harald Stenger.



Prof. Gunter Pilz äußerte sich ebenfalls bei der Eröffnung: "Wir dürfen die Schwachstellen, die es auch im Fußball gibt, nicht verschweigen, sondern aufzeigen, um sie zu ändern und somit die Form der Sportart zu stärken."



[bild1]Der Eintritt zur ersten Ausstellungsbegleitenden Podiumsdiskussion ist ebenso frei wie zur zweiten Talkrunde am Donnerstag, den 9. Dezember 2004, 19.30 Uhr, die ebenfalls im Großen Saal der VHS Essen abgehalten wird. Thema an diesem Abend: "Wie viel Repression braucht und wie viel Freiraum verträgt die Fankultur?". Als Teilnehmer der von Werner Hansch moderierten Diskussion stehen bereits Helmut Spahn, der Sicherheitsbeauftragte des Organisationskomitees für die WM 2006 in Deutschland, Klaus Fuchs, Geschäftsführer des VfL Wolfsburg, Hans-Walter Orlikowski, Leiter der Abteilung Gefahrenabwehr/Strafverfolgung beim Polizeipräsidium Gelsenkirchen, Ralf Busch vom Fanprojekt Berlin und Gunter A. Pilz fest.



Abgerundet wird das Rahmenprogramm der Ausstellung mit einem Rockkonzert in der "Kaue" der Zeche Carl in Essen. Unter dem Motto "Stimmung statt Randale - Rock gegen Gewalt" werden sich die in Essen und bei Fußballfans populären Bands Vanierica, Bang, Oma´s Zwerger, Arme Ritter, Bratwurst, Rock "3", Feller, Made in a Quiet und Half Ass Monkeys den Besuchern präsentieren. Karten für das Konzert sind ab sofort für vier Euro in der Zeche Carl, beim AWO Fanprojekt Rot-Weiss Essen, der Ausstellung "Kultort Stadion" in der Zeche Zollverein, oder für sechs Euro an der Abendkasse erhältlich.