Thom und Stendel: "Ein sehr enges Duell"

Wenige Stunden vor dem DFB-Pokalfinale der Männer zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund heute (ab 20 Uhr, live in der ARD und bei Sky) wird - nur einen Steinwurf vom Berliner Olympiastadion entfernt - der nationale Pokalwettbewerb der U 19-Junioren entschieden. Im Endspiel um den DFB-Junioren-Vereinspokal stehen sich heute (ab 11 Uhr, live auf Sport1) im Amateurstadion auf dem Wurfplatz mit Titelverteidiger Hertha BSC und Herausforderer Hannover 96 zwei Mannschaften aus der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga gegenüber.

Die "Stars" nehmen dabei auf der Bank Platz. Beide Trainer sind echte Identifikationsfiguren ihrer Klubs und jeweils schon lange im Verein. Hertha-Trainer Andreas Thom war als Profi Nationalspieler und Titelsammler, feierte auch als Nachwuchstrainer schon zahlreiche Erfolge, darunter den Gewinn der Deutschen B-Junioren-Meisterschaft mit Herthas U 17. Auch sein Gegenüber Daniel Stendel war früher für Hannover 96 in der Bundesliga am Ball, wurde aber vor allem vor wenigen Wochen zum Cheftrainer der Niedersachsen befördert und soll die "Mission Wiederaufstieg" leiten.

Für das DFB-Pokalfinale, das die 96-Talente noch unter seiner Regie erreicht hatten, kehrt Stendel noch einmal zur U 19 zurück. Im aktuellen DFB.de-Interview sprechen der 50 Jahre alte Andreas Thom und der 42-jährige Daniel Stendel mit Mitarbeiter Ralf Debat über das dritte direkte Duell in dieser Saison, den Berliner Heimvorteil und ihre Freude an der Nachwuchsförderung.

DFB.de: Für Ihre Mannschaften steht am Samstag mit dem Endspiel um den DFB-Junioren-Vereinspokal der Saisonhöhepunkt auf dem Programm. Wie groß ist die Vorfreude, Herr Thom und Herr Stendel?

Andreas Thom: Die Vorfreude ist riesig. Beide Mannschaften haben schließlich zum Abschluss der Saison noch einmal einen echten Höhepunkt vor Augen. Ein solches Finale bestreiten zu dürfen, ist für alle Beteiligten etwas ganz Besonderes.

Daniel Stendel: Als ich am Dienstag zum ersten Mal wieder das Training der U 19 geleitet habe, konnte man sofort spüren, wie motiviert die Jungs sind. Seit unserem Sieg im Halbfinale gegen Borussia Dortmund fiebern alle auf das Endspiel in Berlin hin. Es wird für uns alle ganz sicher ein einmaliges Erlebnis, das die Jungs genießen sollen.

DFB.de: Hertha ist Titelverteidiger, 96 steht zum ersten Mal überhaupt im Junioren-Pokalfinale. Wie schätzen Sie die Chancen ein, die Saison mit dem Pokalsieg zu krönen?

Thom: Schwierig zu beantworten. Es wird mit Sicherheit ein Spiel auf Augenhöhe. Viele Faktoren werden letztlich den Ausschlag dafür geben, wer den Platz als Gewinner verlässt. Dazu gehören sicher auch Anspannung, Nervosität und Tagesform. Die Mannschaft, die alles beim besten verarbeitet, hat gute Chancen, den Platz als Sieger zu verlassen.

Stendel: Ich erwarte ebenfalls ein sehr enges Duell, wir treffen auf einen äußerst spielstarken Gegner. Wir müssen schon eine sehr gute Leistung abrufen, um gegen Hertha bestehen zu können. Wir besitzen aber die Qualität und haben auch die entsprechenden Typen in der Mannschaft, um den Weg erfolgreich zu Ende zu gehen.



Wenige Stunden vor dem DFB-Pokalfinale der Männer zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund heute (ab 20 Uhr, live in der ARD und bei Sky) wird - nur einen Steinwurf vom Berliner Olympiastadion entfernt - der nationale Pokalwettbewerb der U 19-Junioren entschieden. Im Endspiel um den DFB-Junioren-Vereinspokal stehen sich heute (ab 11 Uhr, live auf Sport1) im Amateurstadion auf dem Wurfplatz mit Titelverteidiger Hertha BSC und Herausforderer Hannover 96 zwei Mannschaften aus der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga gegenüber.

Die "Stars" nehmen dabei auf der Bank Platz. Beide Trainer sind echte Identifikationsfiguren ihrer Klubs und jeweils schon lange im Verein. Hertha-Trainer Andreas Thom war als Profi Nationalspieler und Titelsammler, feierte auch als Nachwuchstrainer schon zahlreiche Erfolge, darunter den Gewinn der Deutschen B-Junioren-Meisterschaft mit Herthas U 17. Auch sein Gegenüber Daniel Stendel war früher für Hannover 96 in der Bundesliga am Ball, wurde aber vor allem vor wenigen Wochen zum Cheftrainer der Niedersachsen befördert und soll die "Mission Wiederaufstieg" leiten.

Für das DFB-Pokalfinale, das die 96-Talente noch unter seiner Regie erreicht hatten, kehrt Stendel noch einmal zur U 19 zurück. Im aktuellen DFB.de-Interview sprechen der 50 Jahre alte Andreas Thom und der 42-jährige Daniel Stendel mit Mitarbeiter Ralf Debat über das dritte direkte Duell in dieser Saison, den Berliner Heimvorteil und ihre Freude an der Nachwuchsförderung.

DFB.de: Für Ihre Mannschaften steht am Samstag mit dem Endspiel um den DFB-Junioren-Vereinspokal der Saisonhöhepunkt auf dem Programm. Wie groß ist die Vorfreude, Herr Thom und Herr Stendel?

Andreas Thom: Die Vorfreude ist riesig. Beide Mannschaften haben schließlich zum Abschluss der Saison noch einmal einen echten Höhepunkt vor Augen. Ein solches Finale bestreiten zu dürfen, ist für alle Beteiligten etwas ganz Besonderes.

Daniel Stendel: Als ich am Dienstag zum ersten Mal wieder das Training der U 19 geleitet habe, konnte man sofort spüren, wie motiviert die Jungs sind. Seit unserem Sieg im Halbfinale gegen Borussia Dortmund fiebern alle auf das Endspiel in Berlin hin. Es wird für uns alle ganz sicher ein einmaliges Erlebnis, das die Jungs genießen sollen.

DFB.de: Hertha ist Titelverteidiger, 96 steht zum ersten Mal überhaupt im Junioren-Pokalfinale. Wie schätzen Sie die Chancen ein, die Saison mit dem Pokalsieg zu krönen?

Thom: Schwierig zu beantworten. Es wird mit Sicherheit ein Spiel auf Augenhöhe. Viele Faktoren werden letztlich den Ausschlag dafür geben, wer den Platz als Gewinner verlässt. Dazu gehören sicher auch Anspannung, Nervosität und Tagesform. Die Mannschaft, die alles beim besten verarbeitet, hat gute Chancen, den Platz als Sieger zu verlassen.

Stendel: Ich erwarte ebenfalls ein sehr enges Duell, wir treffen auf einen äußerst spielstarken Gegner. Wir müssen schon eine sehr gute Leistung abrufen, um gegen Hertha bestehen zu können. Wir besitzen aber die Qualität und haben auch die entsprechenden Typen in der Mannschaft, um den Weg erfolgreich zu Ende zu gehen.

###more###

DFB.de: Welche Rolle spielt der Heimvorteil für die Berliner?

Thom: Für uns ist es angenehm, dass wir nicht reisen müssen und in einer gewohnten Umgebung antreten können. Das ist zumindest kein Nachteil. Von einem Vorteil würde ich aber auch nicht sprechen. Die Chancen stehen in einem Finale so oder so 50-zu-50.

Stendel: Ich habe mir darüber auch wenig Gedanken gemacht. Man könnte schließlich auch sagen, in einem Heimspiel ist der Druck für den jeweiligen Gastgeber höher. Im Pokalwettbewerb war von Beginn an klar, dass das Finale in Berlin stattfindet. Also sehe ich darin auch für beide Mannschaften keinen entscheidenden Unterschied.

DFB.de: Im Finale stehen sich zwei Mannschaften aus der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga gegenüber. Ein Indiz für die Qualität der Spielklasse?

Thom: Es spricht eher für die Qualität der beiden Teams, die im Halbfinale mit Werder Bremen und Borussia Dortmund jeweils einen Staffelmeister ausschalten konnten. Wir haben uns darauf konzentriert, unsere Spiele für uns zu entscheiden, egal wie der Gegner hieß oder in welcher Spielklasse er am Ball ist. Das hat zum Glück funktioniert. Fest steht: Ohne die notwendige Qualität erreicht keine Mannschaft ein Finale.

Stendel: Das sehe ich genauso. Bundesweit wird in allen Nachwuchsleistungszentren ausgezeichnet gearbeitet, in allen Bundesliga-Staffeln ist das Niveau sehr hoch. Im Finale um die Meisterschaft stehen sich ja jetzt mit der TSG 1899 Hoffenheim und Borussia Dortmund auch zwei Teams aus den Staffeln Süd/Südwest und West gegenüber. Dass Hertha und wir im Pokalendspiel stehen, spricht für unsere beiden Mannschaften.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an die beiden Duelle in der Meisterschaft?

Thom: An unsere 1:2-Heimniederlage im Hinspiel erinnere ich mich nicht ganz so gerne. Es war damals aber noch die Anfangsphase der Saison, die Mannschaften mussten sich noch finden. Mit dem 1:1 in der Rückrunde in Hannover waren wir nicht unzufrieden. Schließlich verfügt auch 96 über ein sehr gut besetztes Team.

Stendel: Beide Partien waren sehr ausgeglichen. Beim Rückspiel war ich wegen meines Wechsels zu den Profis nur als Beobachter dabei. Aber auch da hatten beide Mannschaften die Möglichkeit, die Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Es war durchaus ein guter Vorgeschmack auf das Finale am Samstag.

DFB.de: In der Liga mussten Sie anderen Vereinen wie Werder Bremen oder dem VfL Wolfsburg den Vortritt lassen. Im Pokalwettbewerb räumten beide Teams gleich mehrere Spitzenmannschaften aus dem Weg. Verleiht der Pokal eine Extraportion Motivation?

Thom: Unter dem Strich haben wir auch in der Meisterschaft eine sehr gute Saison gespielt und uns nach einer hervorragenden Rückserie am Ende auch mit Platz drei belohnt. Dass es auch im Pokalwettbewerb - zumal als Titelverteidiger - unser Anspruch war, möglichst weit zu kommen, versteht sich von selbst. Die Aussicht, am Saisonende einen Titel gewinnen zu können, ist zweifellos ein starker Anreiz.

Stendel: Bei Konkurrenten wie dem VfL Wolfsburg oder Eintracht Braunschweig ist es schon alles andere als einfach, den niedersächsischen Landespokal zu gewinnen und sich damit für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Als wir das geschafft hatten, wollten wir selbstverständlich auch in diesem Wettbewerb so erfolgreich wie möglich sein. Es war ein sehr steiniger Weg bis ins Finale, aber wir haben es trotz sehr starker Gegner geschafft.

###more###

DFB.de: Sie waren beide Bundesliga-Profis, Andreas Thom sogar Nationalspieler. Worauf kommt es aus Ihrer Sicht an, um im Nachwuchsbereich gute und erfolgreiche Arbeit leisten zu können?

Thom: Es ist niemals nur einer für den Erfolg verantwortlich, es ist immer ein Zusammenspiel und eine Teamarbeit. Wie einige Beispiele zeigen, ist Profivergangenheit heute keine Grundvoraussetzung mehr für eine Trainerkarriere. Umgekehrt reicht es aber auch ganz gewiss nicht aus, "nur" Profi gewesen zu sein. Jeder Nachwuchstrainer muss eine ganz breite Palette abdecken, um seine Jungs nach vorne zu bringen. Die Spieler befinden sich in der Ausbildung, es gehört viel Geschick, aber auch Glück dazu, um es in den Profibereich zu schaffen. Es ist unsere Aufgabe, ihnen dabei helfen.

Stendel: Das Gesamtpaket macht es aus. Alle Nachwuchsleistungszentren sind sehr gut aufgestellt. Zur Förderung der Talente gehören nicht nur das jeweilige Trainerteam und die sportlich Verantwortlichen, sondern auch die weiteren Betreuer, Psychologen, Lehrer. Auf das Zusammenspiel kommt es an. Vor allem aber müssen die Spieler die notwendige Mentalität und den absoluten Willen entwickeln, um sich am Ende durchsetzen zu können.

DFB.de: Was bereitet Ihnen bei der Arbeit mit Nachwuchsspielern am meisten Freude?

Thom: Am schönsten ist es, wenn man hautnah miterlebt, wie sich die Jungs im Laufe der Jahre weiterentwickeln, wie sie zu jungen Männern heranwachsen und wie sie das Rüstzeug für eine Profikarriere mitbekommen. Am liebsten natürlich im eigenen Verein.

Stendel: Mir hat immer die Begeisterungsfähigkeit imponiert, mit der sich die jungen Spieler ihren Herausforderungen stellen. Sie sind noch recht unbelastet, auch wenn sie schon große Ziele verfolgen. Alle wollen lernen und sich verbessern. Es macht großen Spaß, das zu sehen und zu begleiten.

DFB.de: Welche Bedeutung hätte ein nationaler Titelgewinn für die Nachwuchsabteilung Ihres Vereins und für Sie persönlich?

Thom: Es wäre fantastisch für uns alle: Spieler, Trainer, Co-Trainer, Betreuer und sämtliche Mitarbeiter, die dazu beigetragen haben. Es wäre auch ein hervorragender Abschluss einer positiven Saison. Einige Spieler werden die Mannschaft schließlich verlassen. Natürlich würde der Pokalsieg auch erneut die gute Nachwuchsarbeit bei Hertha BSC unterstreichen.

Stendel: Der Titel wäre ein Riesenerfolg, zumal es für Hannover 96 eine Premiere bedeuten würde. Es wäre auch der Lohn für unsere Talentförderung, denn zahlreiche Spieler sind schon über viele Jahre bei uns im Verein. Und es wäre für viele Jungs ganz bestimmt der Höhepunkt ihrer Karriere.

###more###