Sven Bender: "Wir sollten jetzt ruhig bleiben"

Als Abräumer par excellence ist Borussia Dortmunds Sven Bender bekannt. Beim Einzug ins Viertelfinale der Champions League durch das 3:0 gegen Schachtjor Donezk übernahm der Nationalspieler im defensiven Mittelfeld auch die Rolle des Ballverteilers - weil Ilkay Gündogan als strategischer Aufbauspieler der Dortmunder gezielt zugestellt wurde.

Bender löste die Aufgabe in seinem zehnten Champions-League-Spiel mit Bravour, ließ defensiv nichts zu und brachte 82 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler. Für den bärenstarken Bender war allerdings nach 45 Minuten Schluss, weil er kurz vor der Pause umgeknickt war. Im aktuellen Interview spricht der 23-Jährige über die Gründe für den grandiosen Achtelfinalerfolg, die Vorfreude auf die Runde der letzten Acht (am 2./3. und 9./10. April), mögliche Wunschgegner sowie das Revierderby in der Bundesliga am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei LIGA total! und Sky) bei Schalke 04.

DFB.de: Herr Bender, war das ein fast perfekter Champions-League-Abend?

Sven Bender: Das war auf jeden Fall ein sehr, sehr schöner Abend für uns und für die Fans. Wenn man im Champions-League-Achtelfinale 3:0 gewinnt, hat man sicherlich vieles richtig gemacht. Es war kein ganz einfaches Spiel. Schachtjor hat eine sehr gute Offensive und ist brandgefährlich. Wenn wir nur ein Stückchen nachgelassen haben, wurden sie gefährlich. Aber wir haben das gut gemeistert.

DFB.de: Ilkay Gündogan wurde fast in Manndeckung genommen, wodurch Sie mehr als Ballverteiler gefordert waren. Hatten Sie das in dieser Form erwartet?

Bender: Nein. Aber wir haben uns relativ schnell darauf eingestellt, dass Illy zugestellt war. Das hat mir Freiräume gegeben, um Bälle zu verteilen. So wie wir es gemacht haben, hat es ganz gut geklappt. Das kommt immer öfter auf uns zu, dass Spieler, die sehr stark am Ball sind, zugestellt werden. Aber die anderen können ja auch ein bisschen kicken.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat von Anfang an nach vorne gespielt. Haben Sie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass auch ein 0:0 reichen könnte?

Bender: Das wäre Auf-Ergebnis-Spielen gewesen - und das ist im Fußball relativ schwierig. Wir haben uns einfach vorgenommen, unser Spiel durchzudrücken und zu gewinnen. Das ist uns sehr, sehr gut gelungen. Wir haben super losgelegt, sie unter Druck gesetzt und ihnen unser Spiel aufgedrückt. Letztendlich war es ein verdienter Sieg.



[bild1]

Als Abräumer par excellence ist Borussia Dortmunds Sven Bender bekannt. Beim Einzug ins Viertelfinale der Champions League durch das 3:0 gegen Schachtjor Donezk übernahm der Nationalspieler im defensiven Mittelfeld auch die Rolle des Ballverteilers - weil Ilkay Gündogan als strategischer Aufbauspieler der Dortmunder gezielt zugestellt wurde.

Bender löste die Aufgabe in seinem zehnten Champions-League-Spiel mit Bravour, ließ defensiv nichts zu und brachte 82 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler. Für den bärenstarken Bender war allerdings nach 45 Minuten Schluss, weil er kurz vor der Pause umgeknickt war. Im aktuellen Interview spricht der 23-Jährige über die Gründe für den grandiosen Achtelfinalerfolg, die Vorfreude auf die Runde der letzten Acht (am 2./3. und 9./10. April), mögliche Wunschgegner sowie das Revierderby in der Bundesliga am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei LIGA total! und Sky) bei Schalke 04.

DFB.de: Herr Bender, war das ein fast perfekter Champions-League-Abend?

Sven Bender: Das war auf jeden Fall ein sehr, sehr schöner Abend für uns und für die Fans. Wenn man im Champions-League-Achtelfinale 3:0 gewinnt, hat man sicherlich vieles richtig gemacht. Es war kein ganz einfaches Spiel. Schachtjor hat eine sehr gute Offensive und ist brandgefährlich. Wenn wir nur ein Stückchen nachgelassen haben, wurden sie gefährlich. Aber wir haben das gut gemeistert.

DFB.de: Ilkay Gündogan wurde fast in Manndeckung genommen, wodurch Sie mehr als Ballverteiler gefordert waren. Hatten Sie das in dieser Form erwartet?

Bender: Nein. Aber wir haben uns relativ schnell darauf eingestellt, dass Illy zugestellt war. Das hat mir Freiräume gegeben, um Bälle zu verteilen. So wie wir es gemacht haben, hat es ganz gut geklappt. Das kommt immer öfter auf uns zu, dass Spieler, die sehr stark am Ball sind, zugestellt werden. Aber die anderen können ja auch ein bisschen kicken.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat von Anfang an nach vorne gespielt. Haben Sie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass auch ein 0:0 reichen könnte?

Bender: Das wäre Auf-Ergebnis-Spielen gewesen - und das ist im Fußball relativ schwierig. Wir haben uns einfach vorgenommen, unser Spiel durchzudrücken und zu gewinnen. Das ist uns sehr, sehr gut gelungen. Wir haben super losgelegt, sie unter Druck gesetzt und ihnen unser Spiel aufgedrückt. Letztendlich war es ein verdienter Sieg.

DFB.de: Sie mussten nach 45 Minuten angeschlagen vom Platz. Ist es etwas Schlimmeres - oder war es eine reine Vorsichtsmaßnahme?

Bender: Ich kann es noch nicht genau sagen, ich muss die Untersuchungen abwarten. Eine reine Vorsichtmaßnahme war es auf keinen Fall. Kurz vor der Halbzeit ist mir an der Außenlinie einer ins Knie gelaufen, und dann bin ich mit dem Sprunggelenk umgeknickt. Das war ganz schön schmerzhaft, und es hilft dann nichts, in so einem Spiel mit 60 oder 70 Prozent herrumzulaufen. Dafür war das Spiel zu wichtig.

DFB.de: Was war nach dem Sieg in der Kabine los?

Bender: Es war lustig, und natürlich waren wir alle froh. Aber am nächsten Wochenende wartet schon wieder das nächste Spiel auf uns.

DFB.de: Donezks Trainer Mircea Lucescu sagte vor der Partie: "Wer dieses Spiel gewinnt, kommt ins Finale." Spukt das im Hinterkopf herum?

Bender: Wir wissen, wie weit der Weg bis hierher war, wie viele Gegner wir ausschalten mussten und wie schwer die Spiele waren. Ich glaube, wir sollten da relativ ruhig bleiben.

DFB.de: Also fangen Sie jetzt nicht an, vom Finale zu träumen?

[bild2]

Bender: Nein. Ganz ehrlich: Wir sind erst mal glücklich, dass wir weitergekommen sind. Im Achtelfinale standen noch nicht viele von uns, im Viertelfinale erst recht nicht. Wir gehen die Aufgaben immer von Spiel zu Spiel an. Jetzt lassen wir uns überraschen, welcher Gegner uns zugelost wird, und dann freuen wir uns auf die kommende Aufgabe. Wir wissen, was für starke Mannschaften auf uns zukommen. Da zählt die Tagesform, vielleicht sogar auch ein bisschen das Glück.

DFB.de: Gibt es einen Wunschgegner?

Bender: Ich glaube, wenn man im Viertelfinale steht, gibt es keinen Wunschgegner mehr. Da ist man froh, dass man dabei sein darf, und nimmt jeden Gegner, wie er kommt. Die Mannschaften, die noch dabei sind, sind alle stark. Das werden alles interessante Duelle. Ich hoffe einfach, dass wir noch mal einen raushauen können.

DFB.de: War dieser Sieg die perfekte Generalprobe fürs Derby auf Schalke?

Bender: Mit der perfekten Generalprobe ist es schwierig, weil es ein anderer Wettbewerb ist. Die Bundesliga ist unser Alltag, wo wir sehen müssen, dass wir unseren Platz oben festigen. Dafür ist das Spiel am Samstag sehr wichtig. Wir wollen drei Punkte holen.

DFB.de: Darf es in dieser Saison aus Ihrer Sicht gerne noch ein drittes Revierderby geben - in der Champions League?

Bender: Jetzt lassen wir die erst mal gegen Galatasaray Istanbul spielen, und dann gucken wir weiter.

Aufgezeichnet von Thorsten Langenbahn