Stimmen zum Tod von Fritz Walter

Nach dem Tod von Ehrenspielführer Fritz Walter im Alter von 81 Jahren herrscht in ganz Deutschland Trauer. Angeführt von DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder würdigten zahlreiche Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Sport und Politik die Lebensleistung des DFB- Ehrenspielführers.

DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder: "Mit Fritz Walter verliert der deutsche Fußball eine seiner großen Persönlichkeiten. Unvergessen bleiben seine Verdienste um die Mannschaft von 1954, die er als Kapitän zum WM-Triumph geführt hat. Der erste Titelgewinn der DFB-Auswahl war ein Erfolg, der weit über die sportliche Bedeutung hinaus ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Wiedereingliederung Deutschlands in die Völkergemeinschaft war. Fritz Walters bescheidene Art, seine Heimatverbundenheit und seine Liebe zum 1. FC Kaiserslautern haben ihn bis heute zu einem Idol des Fußballs weit über die Grenzen der Pfalz hinaus werden lassen. Der DFB trauert um den Ehrenspielführer der Nationalmannschaft, der sich stets in vorbildlicher Weise der DFB-Auswahl verbunden fühlte."

FIFA-Präsident Joseph S. Blatter: "Mit Fritz Walter verliert unser Sport eine seiner überragenden Persönlichkeiten. Für unzählige Spieler und Fans in Deutschland und auch in der übrigen Welt war er der Inbegriff des nie aufgebenden, aber jederzeit mit fairen Mitteln kämpfenden Fußballers. Fritz Walter lebte in exemplarischer Weise die Tugenden vor, welche den echten Sportsmann ausmachen. In die Geschichte des Fußballs ging er als einer der "Helden von Bern" ein, doch zeichnete er sich zeit seines Lebens, sei es während der dunklen Kriegsjahre und auch nach seinem größten Erfolg als Fußballer, stets durch Bescheidenheit und Menschlichkeit aus. Diese Qualitäten machten ihn zum Inbegriff eines wiederauferstehenden Deutschlands, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg über den Sport und insbesondere den Fußball wieder in die internationale Staatengemeinschaft einfügte. Fritz Walters Leistungen, die weit über das Rasenrechteck hinausreichen, wurden mit dem FIFA-Verdienstorden gewürdigt. Die weltweite Fußballfamilie entbietet seinen Hinterbliebenden, seinen Freunden und dem Deutschen Fußball-Bund ihr aufrichtiges Beileid. Wir alle verneigen uns vor Fritz Walter und werden sein Andenken - insbesondere auch mit einer Schweigeminute anläßlich des kommenden Viertelfinales zwischen Deutschland und den USA - in Ehren halten."

Bundespräsident Johannes Rau: "Fritz Walter hat unser ganzes Land reicher gemacht. Sein überragendes spielerisches Können und sein Mannschaftsgeist trugen entscheidend zum 'Wunder von Bern' bei, das ungezählte Deutsche mit Begeisterung und Zuversicht erfüllte. In seiner langen sportlichen Karriere wurde er zum Vorbild für fußballerisches Genie, für Fairness und persönliche Bescheidenheit. Selbst Jahrzehnte nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn blieb er quer durch die Generationen so populär wie kaum ein anderer Sportler in Deutschland. Auch seine Arbeit für die Sepp-Herberger-Stiftung mit jungen Strafgefangenen wird unvergessen bleiben."

Bundeskanzler Gerhard Schröder: "Der Tod von Fritz Walter erfüllt mich mit Betroffenheit. Der Ehrenspielführer der deutschen Fußball- Nationalmannschaft war für mich, wie für viele andere aus meiner Generation, ein leuchtendes Idol unserer Kindheits- und Jugendjahre. Er war der Inbegriff des untadeligen und fairen Sportsmannes. Auf ewig ist mit dem Namen Fritz Walter der legendäre Erfolg im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 verbunden. Das 'Wunder von Bern' war nicht zuletzt ein Verdienst Fritz Walters. Der Tod von Fritz Walter ist ein großer Verlust für uns alle. Wir werden Fritz Walter, der sein Leben lang seiner Pfälzer Heimat treu geblieben ist, ein ehrendes Andenken bewahren."

Ehrenspielführer Uwe Seeler: "Das muss ich erst einmal verdauen. Erst vor zwei Wochen ist Jürgen Werner gestorben und jetzt schon wieder ein guter Freund von mir gegangen. Ich bin sehr betroffen. Ich habe am Sonntag noch bei Walters zu Hause angerufen und dabei gehört, dass es ihm sehr schlecht geht. Aber dass es so schnell zu Ende geht, damit habe ich nicht gerechnet."

DFB-Teamchef Rudi Völler: "Mein Vater hat in Tönen von ihm gesprochen, die wird kein Nationalspieler in den nächsten 100 oder 1000 Jahren erreichen. Er hat nie die Bodenhaftung verloren, sondern ist immer ein einfacher, lieber Mensch geblieben. Er ist mehr als ein Idol."

DFB-Kapitän Oliver Kahn: "Wir sind sehr betroffen. Man hat immer die Schwarz-Weiß-Bilder vor Augen, als Deutschland mit der Persönlichkeit Fritz Walter 1954 Weltmeister geworden ist. Er hat eine Ausstrahlung bis in die heutige Generation."

Miroslav Klose, Nationalspieler und WM-Teilnehmer vom 1. FC Kaiserslautern: "Diese Nachricht trifft mich hart. Seit ich in Kaiserslautern spiele, gab es einige Begegnungen mit Fritz Walter, dazu Telefonate. Dabei wurde schon eine freundschaftliche Beziehung aufgebaut. Ich selbst, aber auch meine Familie und meine Freundin, haben Fritz Walter als große Persönlichkeit kennen gelernt. Für den 1. FC Kaiserslautern hat er unwahrscheinlich viel geleistet. Das wird man nie vergessen."

Andreas Brehme, Weltmeister 1990 und Teamchef des 1. FC Kaiserslautern: "Das tut schon sehr weh. Zusammen mit Jürgen Friedrich habe ich Fritz Walter kurz vor Saisonende noch zu Hause besucht, ein paar Tage später haben wir uns zum Essen getroffen. Damals hat er sich so gut gefühlt und deshalb gesagt, zum ersten Heimspiel in der neuen Saison wolle er ins Stadion kommen. Es fällt schwer zu begreifen, dass eine solche Legende jetzt gehen muss. Leider bleibt damit auch sein Herzenswunsch unerfüllt, bei der WM 2006 Spiele in Kaiserslautern anschauen zu können." [tok]


[bild1]Nach dem Tod von Ehrenspielführer Fritz Walter im Alter von 81 Jahren herrscht in ganz Deutschland Trauer. Angeführt von DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder würdigten zahlreiche Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Sport und Politik die Lebensleistung des DFB- Ehrenspielführers.



DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder: "Mit Fritz Walter verliert der deutsche Fußball eine seiner großen Persönlichkeiten. Unvergessen bleiben seine Verdienste um die Mannschaft von 1954, die er als Kapitän zum WM-Triumph geführt hat. Der erste Titelgewinn der DFB-Auswahl war ein Erfolg, der weit über die sportliche Bedeutung hinaus ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Wiedereingliederung Deutschlands in die Völkergemeinschaft war. Fritz Walters bescheidene Art, seine Heimatverbundenheit und seine Liebe zum 1. FC Kaiserslautern haben ihn bis heute zu einem Idol des Fußballs weit über die Grenzen der Pfalz hinaus werden lassen. Der DFB trauert um den Ehrenspielführer der Nationalmannschaft, der sich stets in vorbildlicher Weise der DFB-Auswahl verbunden fühlte."




FIFA-Präsident Joseph S. Blatter: "Mit Fritz Walter verliert unser Sport eine seiner überragenden Persönlichkeiten. Für unzählige Spieler und Fans in Deutschland und auch in der übrigen Welt war er der Inbegriff des nie aufgebenden, aber jederzeit mit fairen Mitteln kämpfenden Fußballers. Fritz Walter lebte in exemplarischer Weise die Tugenden vor, welche den echten Sportsmann ausmachen. In die Geschichte des Fußballs ging er als einer der "Helden von Bern" ein, doch zeichnete er sich zeit seines Lebens, sei es während der dunklen Kriegsjahre und auch nach seinem größten Erfolg als Fußballer, stets durch Bescheidenheit und Menschlichkeit aus. Diese Qualitäten machten ihn zum Inbegriff eines wiederauferstehenden Deutschlands, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg über den Sport und insbesondere den Fußball wieder in die internationale Staatengemeinschaft einfügte. Fritz Walters Leistungen, die weit über das Rasenrechteck hinausreichen, wurden mit dem FIFA-Verdienstorden gewürdigt. Die weltweite Fußballfamilie entbietet seinen Hinterbliebenden, seinen Freunden und dem Deutschen Fußball-Bund ihr aufrichtiges Beileid. Wir alle verneigen uns vor Fritz Walter und werden sein Andenken - insbesondere auch mit einer Schweigeminute anläßlich des kommenden Viertelfinales zwischen Deutschland und den USA - in Ehren halten."



Bundespräsident Johannes Rau: "Fritz Walter hat unser ganzes Land reicher gemacht. Sein überragendes spielerisches Können und sein Mannschaftsgeist trugen entscheidend zum 'Wunder von Bern' bei, das ungezählte Deutsche mit Begeisterung und Zuversicht erfüllte. In seiner langen sportlichen Karriere wurde er zum
Vorbild für fußballerisches Genie, für Fairness und persönliche Bescheidenheit. Selbst Jahrzehnte nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn blieb er quer durch die Generationen so populär wie kaum ein anderer Sportler in Deutschland. Auch seine Arbeit für die Sepp-Herberger-Stiftung mit jungen Strafgefangenen wird unvergessen bleiben."



Bundeskanzler Gerhard Schröder: "Der Tod von Fritz Walter erfüllt mich mit Betroffenheit. Der Ehrenspielführer der deutschen Fußball- Nationalmannschaft war für mich, wie für viele andere aus meiner Generation, ein leuchtendes Idol unserer Kindheits- und Jugendjahre. Er war der Inbegriff des untadeligen und fairen Sportsmannes. Auf ewig ist mit dem Namen Fritz Walter der legendäre Erfolg im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 verbunden. Das 'Wunder von Bern' war nicht zuletzt ein Verdienst Fritz Walters. Der Tod von Fritz Walter ist ein großer Verlust für uns alle. Wir werden Fritz Walter, der sein Leben lang seiner Pfälzer Heimat treu geblieben ist, ein ehrendes Andenken bewahren."



Ehrenspielführer Uwe Seeler: "Das muss ich erst einmal verdauen. Erst vor zwei Wochen ist Jürgen Werner gestorben und jetzt schon wieder ein guter Freund von mir gegangen. Ich bin sehr betroffen. Ich habe am Sonntag noch bei Walters zu Hause angerufen und dabei gehört, dass es ihm sehr schlecht geht. Aber dass es so schnell zu Ende geht, damit habe ich nicht gerechnet."



DFB-Teamchef Rudi Völler: "Mein Vater hat in Tönen von
ihm gesprochen, die wird kein Nationalspieler in den nächsten 100 oder 1000 Jahren erreichen. Er hat nie die Bodenhaftung verloren, sondern ist immer ein einfacher, lieber Mensch geblieben. Er ist mehr als ein Idol."



DFB-Kapitän Oliver Kahn: "Wir sind sehr betroffen. Man hat immer die Schwarz-Weiß-Bilder vor Augen, als Deutschland
mit der Persönlichkeit Fritz Walter 1954 Weltmeister geworden ist. Er hat eine Ausstrahlung bis in die heutige Generation."



Miroslav Klose, Nationalspieler und WM-Teilnehmer vom 1. FC Kaiserslautern: "Diese Nachricht trifft mich hart. Seit ich in Kaiserslautern spiele, gab es einige Begegnungen mit Fritz Walter, dazu Telefonate. Dabei wurde schon eine freundschaftliche Beziehung aufgebaut. Ich selbst, aber auch meine Familie und meine Freundin, haben Fritz Walter als große Persönlichkeit kennen gelernt. Für den 1. FC Kaiserslautern hat er unwahrscheinlich viel geleistet. Das wird man nie vergessen."



Andreas Brehme, Weltmeister 1990 und Teamchef des 1. FC Kaiserslautern: "Das tut schon sehr weh. Zusammen mit Jürgen Friedrich habe ich Fritz Walter kurz vor Saisonende noch zu Hause besucht, ein paar Tage später haben wir uns zum Essen getroffen. Damals hat er sich so gut gefühlt und deshalb gesagt, zum ersten Heimspiel in der neuen Saison wolle er ins Stadion kommen. Es fällt schwer zu begreifen, dass eine solche Legende jetzt gehen muss. Leider bleibt damit auch sein Herzenswunsch unerfüllt, bei der WM 2006 Spiele in Kaiserslautern anschauen zu können."