Siegfried Held: "Wollen attraktiven Fußball zeigen"

Vor dem ersten Länderspiel der Geschichte zwischen einer deutschen und einer thailändischen Nationalmannschaft heute ab 12.30 Uhr MEZ (live in der ARD) stellte sich der deutsche Ex-Nationalspieler und jetzige Trainer der Thailänder, Siegfried Held, zum aktuellen Gespräch.

Frage: Siegfried Held, Sie treffen als Trainer der thailändischen Nationalmannschaft in Bangkok am Dienstag auf Ihr Heimatland Deutschland. Welche Chancen rechnen Sie sich für Ihr Team gegen den Vizeweltmeister aus?

Siegfried Held: Wir werden sicher nicht ins offene Messer laufen, sondern uns um Sicherheit bemühen. Wenn wir uns gut verkaufen und Leistung bringen, kommt es nicht so sehr auf das Resultat an. Natürlich ist der Erfolg das Wichtigste im Sport. Im Fußball sowieso, wer das leugnet, der lügt. Aber es ist eine Frage, was man unter Erfolg versteht. Wir wollen attraktiven, engagierten Fußball zeigen. Das wollen die Thai sehen.

Frage: Beim letzten WM-Qualifikationsspiel gegen den Jemen kamen gerade einmal 1000 Anhänger in das 65.000 Zuschauer fassende Rajamangala-Stadion in Bangkok. Wird das Stadion gegen Deutschland besser besucht sein?

Held: Gegen Deutschland wird das sicherlich anders werden. Für die schwache Zuschauerzahl gegen den Jemen gibt es eine einfache Erklärung: Die WM-Qualifikation war für uns nicht mehr erreichbar. Das interessiert die Leute dann nicht. Aber ich glaube schon, dass die Thai der Auftritt der Deutschen interessiert. Schon, weil ihr Trainer ein Deutscher ist und ich nach dem ersten Spiel gute Kritiken bekommen habe.

Frage: Lange Jahre hat Thailand im Fußball kaum eine Rolle gespielt. Im neuen Jahr wird eine Thai Premier League mit 16 Mannschaften an den Start gehen. Der Fußball im Urlaubsland scheint im Aufbruch...

Held: Das ist richtig. In der Nationalmannschaft versuchen wir einen Neuaufbau mit Perspektive, nachdem es zuletzt eine große fußballerische Depression gegeben hat. Ich bin ja schon der vierte Trainer innerhalb eines Jahres. Nachdem die Qualifikation für 2006 gelaufen ist, denken wir schon an Südafrika und das Jahr 2010. Mit Kosin, Niwent, Thersak und Sutee habe ich eine erfahrene Achse vom Torwart bis zum Angriff behalten. Dazu werden junge Talente den Kader komplettieren.

Frage: Wo bewegt sich Thailand fußballerisch im Vergleich zu den anderen asiatischen Nationen?

Held: Es ist ganz klar, in Asien sind wir nur im zweiten Topf. In der Region aber will Thailand unbedingt an der Spitze sein und war es auch immer gewesen. Den renommierten Tiger-Cup soll man immer holen. Aber das ist alles nicht so leicht, denn unsere Nationalspieler sind keine Profis. Viele sind Studenten oder verdienen sich mit Nebenjobs noch etwas dazu. Das kann man ihnen nicht verübeln, und man muss als Trainer wissen, dass diese Spieler dann nicht so konzentriert bei der Sache sein können, wie ich das von echten Profis erwarten darf. Von Vorteil ist allerdings, dass ich meinen Kader vor jedem Spiel gut zwei Wochen im gemeinsamen Training habe.

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Vor dem ersten Länderspiel der Geschichte zwischen einer deutschen und einer thailändischen Nationalmannschaft heute ab 12.30 Uhr MEZ (live in der ARD) stellte sich der deutsche Ex-Nationalspieler und jetzige Trainer der Thailänder, Siegfried Held, zum aktuellen Gespräch.



Frage: Siegfried Held, Sie treffen als Trainer der
thailändischen Nationalmannschaft in Bangkok am Dienstag auf Ihr
Heimatland Deutschland. Welche Chancen rechnen Sie sich für Ihr
Team gegen den Vizeweltmeister aus?



Siegfried Held: Wir werden sicher nicht ins offene Messer laufen, sondern uns um Sicherheit bemühen. Wenn wir uns gut verkaufen und Leistung bringen, kommt es nicht so sehr auf das Resultat an. Natürlich ist der Erfolg das Wichtigste im Sport. Im Fußball sowieso, wer das leugnet, der lügt. Aber es ist eine Frage, was man unter Erfolg versteht. Wir wollen attraktiven, engagierten Fußball zeigen. Das wollen die Thai sehen.



Frage: Beim letzten WM-Qualifikationsspiel gegen den Jemen kamen gerade einmal 1000 Anhänger in das 65.000 Zuschauer fassende Rajamangala-Stadion in Bangkok. Wird das Stadion gegen Deutschland besser besucht sein?



Held: Gegen Deutschland wird das sicherlich anders werden. Für die schwache Zuschauerzahl gegen den Jemen gibt es eine einfache Erklärung: Die WM-Qualifikation war für uns nicht mehr erreichbar. Das interessiert die Leute dann nicht. Aber ich glaube schon, dass die Thai der Auftritt der Deutschen interessiert. Schon, weil ihr Trainer ein Deutscher ist und ich nach dem ersten Spiel gute Kritiken bekommen habe.



Frage: Lange Jahre hat Thailand im Fußball kaum eine Rolle gespielt. Im neuen Jahr wird eine Thai Premier League mit 16 Mannschaften an den Start gehen. Der Fußball im Urlaubsland scheint im Aufbruch...



Held: Das ist richtig. In der Nationalmannschaft versuchen wir einen Neuaufbau mit Perspektive, nachdem es zuletzt eine große fußballerische Depression gegeben hat. Ich bin ja schon der vierte Trainer innerhalb eines Jahres. Nachdem die Qualifikation für 2006 gelaufen ist, denken wir schon an Südafrika und das Jahr 2010. Mit Kosin, Niwent, Thersak und Sutee habe ich eine erfahrene Achse vom Torwart bis zum Angriff behalten. Dazu werden junge Talente den Kader komplettieren.



Frage: Wo bewegt sich Thailand fußballerisch im Vergleich zu den anderen asiatischen Nationen?



Held: Es ist ganz klar, in Asien sind wir nur im zweiten
Topf. In der Region aber will Thailand unbedingt an der Spitze sein und war es auch immer gewesen. Den renommierten Tiger-Cup soll man immer holen. Aber das ist alles nicht so leicht, denn unsere Nationalspieler sind keine Profis. Viele sind Studenten oder verdienen sich mit Nebenjobs noch etwas dazu. Das kann man ihnen nicht verübeln, und man muss als Trainer wissen, dass diese Spieler dann nicht so konzentriert bei der Sache sein können, wie ich das von echten Profis erwarten darf. Von Vorteil ist allerdings, dass ich meinen Kader vor jedem Spiel gut zwei Wochen im gemeinsamen Training habe.