Schiedsrichter-Lehrgang: Fokus auf Fitness

Beim Trainingslager der deutschen Spitzen-Schiedsrichter auf Mallorca rückt in diesem Jahr die Arbeit an der Fitness besonders in den Fokus, drei Sport-Einheiten stehen täglich auf dem Programm. DFB.de hat Fitness-Coach Dieter Antretter dabei über die Schulter geschaut.

35 Schiedsrichter haben sich in einer Reihe aufgestellt. In dem Moment, in dem der Pfiff ertönt, sprinten sie los. 20 Meter hin bis zum Wendepunkt, dann wieder 20 Meter zurück zur Ziellinie. Bevor der zweite Pfiff ertönt, müssen sie diese erreicht haben. Nach zehn Sekunden Pause beginnt der nächste Lauf, und noch einer, und noch einer. Insgesamt sind es 45 Sprints. Das Zeitintervall zwischen beiden Pfiffen wird immer geringer, die Laufgeschwindigkeit nimmt immer mehr zu.

"Yoyo-Test" hat den "Hit-Test" abgelöst

Was die Unparteiischen hier trainieren, nennt sich "Yoyo-Test" und wurde vor wenigen Jahren von der UEFA entwickelt. "Dieser Test passt sich deutlich besser den heutigen Anforderungen an einen Unparteiischen an als der bisherige "Hit-Test". Er bietet neben kurzen Belastungsintervallen kurze Pausen - und das in großer Häufigkeit, so wie es auch in einem Spiel die Regel ist", erklärt Dieter Antretter. Aus diesem Grund soll der "Yoyo-Test" ab kommenden Sommer auch als offizielle Leistungsprüfung im DFB-Bereich eingesetzt werden.

Das Trainingslager auf Mallorca nutzen die Schiedsrichter, um sich langsam in den Test "einzuschleichen", wie der Fitness-Trainer es formuliert. "Die Belastung für den Kreislauf ist deutlich höher als beim bisherigen Test, der Puls geht höher, die Anforderungen an Skelett und Muskulatur sind durch die schnellen Wendungen sehr spezifisch. Der Körper muss diese Form der Belastung erst einmal kennenlernen und kann sich dann daran anpassen."

Von einer "sprunghaften Belastungssteigerung" spricht Dieter Antretter, wenn er das Fitness-Programm der Unparteiischen während des Trainingslagers beschreibt: "Die vielen Einheiten bringen den Körper zunächst einmal aus dem Gleichgewicht. Anschließend stellt er sich aber auf die erhöhten Ansprüche ein und ist leistungsfähiger.“

Drei Einheiten haben Antretter und das medizinische Team rund um die Physio-Therapeuten täglich vorbereitet. Neben Sprintausdauer, Grundlagenausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination umfasst es auch Themen wie Dehnung, Mobilisierung, Stabilisierung und Yoga. "Gerade letzteres wird durch die Schiedsrichter sehr gut angenommen. Damit setzen wir einerseits zusätzliche Reize, aber auch Raum für Regeneration, die bei einer solchen Belastung ebenfalls wichtig ist", erklärt der Fitness-Coach.

Antretter: "Training gibt neuen Schub"

Die Trainingsbeteiligung und Motivation seien bei den Bundesliga-Schiedsrichtern ausgesprochen hoch und professionell, erzählt er. "Die Unparteiischen spüren, dass ihnen das Training einen neuen Schub gibt. Sie wissen, dass sie den gestiegenen körperlichen Anforderungen des modernen Fußballs nur gerecht werden können, wenn sie über eine sehr gute Fitness verfügen." Unentschuldbar wäre es da, wenn einem Schiedsrichter in der hektischen Phase eines Spiels die Luft ausgeht und er dem Geschehen nicht mehr folgen könnte.

Damit das nicht passiert, soll die Arbeit im Fitness-Bereich bei den Schiedsrichtern in Zukunft noch weiter ausgebaut werden. Bisher ist Antretter der alleinige Coach für 70 Referees. "Es geht darum, weitere Ressourcen zu generieren, um das Training noch individueller gestalten zu können. Die läuferischen Anforderungen an einen Schiedsrichter sind zum Beispiel ganz andere als bei einem Assistenten", stellt Dieter Antretter fest.

Für die kommenden Wochen steht aber zunächst einmal die weitere Vorbereitung auf den "Yoyo-Test" im Vordergrund. Wenn die Unparteiischen am Sonntagmorgen in die Heimat zurückfliegen, gibt ihnen der Fitness-Trainer praktische Tipps für die Trainingsgestaltung an die Hand. Und spätestens beim kommenden Lehrgang der Schiedsrichter im März wird Antretter dann überprüfen, ob die Unparteiischen ihrer hohen Motivation dann auch (Trainings-) Taten haben folgen lassen.

[db]

Beim Trainingslager der deutschen Spitzen-Schiedsrichter auf Mallorca rückt in diesem Jahr die Arbeit an der Fitness besonders in den Fokus, drei Sport-Einheiten stehen täglich auf dem Programm. DFB.de hat Fitness-Coach Dieter Antretter dabei über die Schulter geschaut.

35 Schiedsrichter haben sich in einer Reihe aufgestellt. In dem Moment, in dem der Pfiff ertönt, sprinten sie los. 20 Meter hin bis zum Wendepunkt, dann wieder 20 Meter zurück zur Ziellinie. Bevor der zweite Pfiff ertönt, müssen sie diese erreicht haben. Nach zehn Sekunden Pause beginnt der nächste Lauf, und noch einer, und noch einer. Insgesamt sind es 45 Sprints. Das Zeitintervall zwischen beiden Pfiffen wird immer geringer, die Laufgeschwindigkeit nimmt immer mehr zu.

"Yoyo-Test" hat den "Hit-Test" abgelöst

Was die Unparteiischen hier trainieren, nennt sich "Yoyo-Test" und wurde vor wenigen Jahren von der UEFA entwickelt. "Dieser Test passt sich deutlich besser den heutigen Anforderungen an einen Unparteiischen an als der bisherige "Hit-Test". Er bietet neben kurzen Belastungsintervallen kurze Pausen - und das in großer Häufigkeit, so wie es auch in einem Spiel die Regel ist", erklärt Dieter Antretter. Aus diesem Grund soll der "Yoyo-Test" ab kommenden Sommer auch als offizielle Leistungsprüfung im DFB-Bereich eingesetzt werden.

Das Trainingslager auf Mallorca nutzen die Schiedsrichter, um sich langsam in den Test "einzuschleichen", wie der Fitness-Trainer es formuliert. "Die Belastung für den Kreislauf ist deutlich höher als beim bisherigen Test, der Puls geht höher, die Anforderungen an Skelett und Muskulatur sind durch die schnellen Wendungen sehr spezifisch. Der Körper muss diese Form der Belastung erst einmal kennenlernen und kann sich dann daran anpassen."

Von einer "sprunghaften Belastungssteigerung" spricht Dieter Antretter, wenn er das Fitness-Programm der Unparteiischen während des Trainingslagers beschreibt: "Die vielen Einheiten bringen den Körper zunächst einmal aus dem Gleichgewicht. Anschließend stellt er sich aber auf die erhöhten Ansprüche ein und ist leistungsfähiger.“

Drei Einheiten haben Antretter und das medizinische Team rund um die Physio-Therapeuten täglich vorbereitet. Neben Sprintausdauer, Grundlagenausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination umfasst es auch Themen wie Dehnung, Mobilisierung, Stabilisierung und Yoga. "Gerade letzteres wird durch die Schiedsrichter sehr gut angenommen. Damit setzen wir einerseits zusätzliche Reize, aber auch Raum für Regeneration, die bei einer solchen Belastung ebenfalls wichtig ist", erklärt der Fitness-Coach.

Antretter: "Training gibt neuen Schub"

Die Trainingsbeteiligung und Motivation seien bei den Bundesliga-Schiedsrichtern ausgesprochen hoch und professionell, erzählt er. "Die Unparteiischen spüren, dass ihnen das Training einen neuen Schub gibt. Sie wissen, dass sie den gestiegenen körperlichen Anforderungen des modernen Fußballs nur gerecht werden können, wenn sie über eine sehr gute Fitness verfügen." Unentschuldbar wäre es da, wenn einem Schiedsrichter in der hektischen Phase eines Spiels die Luft ausgeht und er dem Geschehen nicht mehr folgen könnte.

Damit das nicht passiert, soll die Arbeit im Fitness-Bereich bei den Schiedsrichtern in Zukunft noch weiter ausgebaut werden. Bisher ist Antretter der alleinige Coach für 70 Referees. "Es geht darum, weitere Ressourcen zu generieren, um das Training noch individueller gestalten zu können. Die läuferischen Anforderungen an einen Schiedsrichter sind zum Beispiel ganz andere als bei einem Assistenten", stellt Dieter Antretter fest.

Für die kommenden Wochen steht aber zunächst einmal die weitere Vorbereitung auf den "Yoyo-Test" im Vordergrund. Wenn die Unparteiischen am Sonntagmorgen in die Heimat zurückfliegen, gibt ihnen der Fitness-Trainer praktische Tipps für die Trainingsgestaltung an die Hand. Und spätestens beim kommenden Lehrgang der Schiedsrichter im März wird Antretter dann überprüfen, ob die Unparteiischen ihrer hohen Motivation dann auch (Trainings-) Taten haben folgen lassen.