Pokalsieger Stendel: Für Niklas und für 96

Für viele Fans von Hannover 96 mag der Abstieg aus der Bundesliga nach 14 Jahren Erstklassigkeit eine Katastrophe gewesen sein. Ein Drama. Auch für Daniel Stendel, den Trainer der Niedersachsen, der erst eingriff, als es ohnehin schon zu spät war, war er sicher ein Ärgernis. Eine Unannehmlichkeit. Aber keine Tragödie. Denn eine solche hat er gerade erst miterleben müssen. Und so schickte Stendel am Samstagmittag, im Moment des Triumphs nach den Tagen der Trauer, eine Botschaft gen Himmel. "Schönen Gruß nach oben: Niklas, wir haben den Pott!"

Im Halbfinale des DFB-Junioren-Vereinspokals, beim Sieg über Borussia Dortmund, hatte Niklas Feierabend noch im Trikot der 96er mitgewirkt, im Endspiel gegen Hertha BSC wurde er schmerzlich vermisst. Am 1. Mai war der 19-Jährige bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

"Wir haben heute an Niklas gedacht und auch für ihn gespielt", sagte Stendel nach dem dramatischen 4:2 seiner Mannschaft, die eigentlich gar nicht mehr seine ist, über den Titelverteidiger. Für ein Spiel war Stendel, der nun mit den Profis den Neubeginn in der zweiten Liga wagt, zur U 19 zurückgekehrt, von der er im April aufgerückt war. Und mit diesem einen Spiel wollen die Niedersachsen die Geister der Vergangenheit zumindest ein Stück weit vertrieben haben. "Es fühlt sich gut an", sagte Stendel.

Slomka: "Ein richtig gutes Gefühl für den Verein"

Die Pokalsieger ließen ihren Trainer nach Schlusspfiff hochleben. Aber Stendel vergaß im Moment des Sieges auch die Verlierer nicht. Noch vor der Siegerehrung reichte er jedem Berliner Spieler tröstend die Hand. In Hannover kennen sie eben auch die Kehrseite des Fußballs. "Nach all den Vorkommnissen ist das ein richtig gutes Gefühl für den Verein", sagte Mirko Slomka, einer von Stendels Vorgängern als Trainer der 96-Profis und am Samstag im ausverkauften Stadion am Wurfplatz am Berliner Olympiastadion unter den Zuschauern, die es mit Hannover hielten. "Die Jungs haben sicher auch für Niklas gespielt."

Den Todesfall hatte Stendel vor dem Pokalfinale nicht thematisieren wollen. Noch am Vortag hatte er Fragen zu Niklas Feierabend, der auf dem Weg der Hannoveraner nach Berlin vier Tore geschossen hatte, auf der Abschlusspressekonferenz abgeblockt. "Beschäftigt hat uns das, wir haben das auch besprochen. Aber wir wollen das Thema außen vorlassen, es ist bei uns intern gelaufen", sagte Stendel am Freitag. Am Tag darauf bekannte er: "Wir haben für uns versucht, das zu verarbeiten, soweit man das überhaupt kann." Nach Schlusspfiff hielten die Pokalsieger ein Trikot ihres verstorbenen Mannschaftskameraden hoch.



Für viele Fans von Hannover 96 mag der Abstieg aus der Bundesliga nach 14 Jahren Erstklassigkeit eine Katastrophe gewesen sein. Ein Drama. Auch für Daniel Stendel, den Trainer der Niedersachsen, der erst eingriff, als es ohnehin schon zu spät war, war er sicher ein Ärgernis. Eine Unannehmlichkeit. Aber keine Tragödie. Denn eine solche hat er gerade erst miterleben müssen. Und so schickte Stendel am Samstagmittag, im Moment des Triumphs nach den Tagen der Trauer, eine Botschaft gen Himmel. "Schönen Gruß nach oben: Niklas, wir haben den Pott!"

Im Halbfinale des DFB-Junioren-Vereinspokals, beim Sieg über Borussia Dortmund, hatte Niklas Feierabend noch im Trikot der 96er mitgewirkt, im Endspiel gegen Hertha BSC wurde er schmerzlich vermisst. Am 1. Mai war der 19-Jährige bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

"Wir haben heute an Niklas gedacht und auch für ihn gespielt", sagte Stendel nach dem dramatischen 4:2 seiner Mannschaft, die eigentlich gar nicht mehr seine ist, über den Titelverteidiger. Für ein Spiel war Stendel, der nun mit den Profis den Neubeginn in der zweiten Liga wagt, zur U 19 zurückgekehrt, von der er im April aufgerückt war. Und mit diesem einen Spiel wollen die Niedersachsen die Geister der Vergangenheit zumindest ein Stück weit vertrieben haben. "Es fühlt sich gut an", sagte Stendel.

Slomka: "Ein richtig gutes Gefühl für den Verein"

Die Pokalsieger ließen ihren Trainer nach Schlusspfiff hochleben. Aber Stendel vergaß im Moment des Sieges auch die Verlierer nicht. Noch vor der Siegerehrung reichte er jedem Berliner Spieler tröstend die Hand. In Hannover kennen sie eben auch die Kehrseite des Fußballs. "Nach all den Vorkommnissen ist das ein richtig gutes Gefühl für den Verein", sagte Mirko Slomka, einer von Stendels Vorgängern als Trainer der 96-Profis und am Samstag im ausverkauften Stadion am Wurfplatz am Berliner Olympiastadion unter den Zuschauern, die es mit Hannover hielten. "Die Jungs haben sicher auch für Niklas gespielt."

Den Todesfall hatte Stendel vor dem Pokalfinale nicht thematisieren wollen. Noch am Vortag hatte er Fragen zu Niklas Feierabend, der auf dem Weg der Hannoveraner nach Berlin vier Tore geschossen hatte, auf der Abschlusspressekonferenz abgeblockt. "Beschäftigt hat uns das, wir haben das auch besprochen. Aber wir wollen das Thema außen vorlassen, es ist bei uns intern gelaufen", sagte Stendel am Freitag. Am Tag darauf bekannte er: "Wir haben für uns versucht, das zu verarbeiten, soweit man das überhaupt kann." Nach Schlusspfiff hielten die Pokalsieger ein Trikot ihres verstorbenen Mannschaftskameraden hoch.

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Stendel: "Wir wollten es gemeinsam zu Ende führen"

Absteiger und Pokalsieger – Stendels Doppelrolle ist eine denkwürdige. In Berlin saß auch Martin Kind auf der Tribüne, der starke Mann in Hannover. Sechs Spieltage vor Schluss hatte er U 19-Coach Stendel, unmittelbar nach dem Halbfinalsieg über den Favoriten aus Dortmund, zum Cheftrainer der Profis befördert. Zwar hauchte Stendel der Mannschaft neues Leben ein - aber der Abstieg war nicht mehr zu verhindern.

Immerhin lockte nun zum Saisonabschluss noch ein Titel für den Trainer und den leidgeprüften Verein. "Wir haben von Anfang an gesagt, wenn wir dabei sind, dann wollen wir auch nach Berlin und den Pokal gewinnen", sagte Stendel. Keine Frage, dass er sich das Highlight der Saison trotz seines persönlichen Aufstiegs im Abstieg nicht entgehen lassen wollte. "Wir haben das zusammen erreicht und wollten es jetzt auch gemeinsam zu Ende führen. Aber es war schon eine kleine Umstellung für mich", sagte Stendel.

Chance für Talente in der 2. Bundesliga

Eine Umstellung, die man ihm am Samstag nicht anmerkte. Der Trainer wurde nicht nur von seinen Spielern gefeiert, sondern auch von den mitgereisten Fans aus Hannover. "Wir wollten zeigen, dass wir ein geiles Team sind und dass wir gute Spieler haben", sagte Stendel. " Das haben wir heute geschafft. Das Ergebnis wäre mir dann sogar egal gewesen."

Seine jungen Wilden haben ihm nicht nur den ersten Titel als Trainer beschert, sondern sollen ihm nun womöglich auch beim Neuanfang in der 2. Bundesliga helfen. "Wenn sie sich so weiterentwickeln, werden einige die Chance bekommen", sagte Stendel. Vielleicht gibt es in Hannover dann bald wieder häufiger Grund zur Freude statt zur Trauer.

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