Niklas Süle: "Die Sicherheit zurückholen"

Niklas Süle ist aktuell der Dauerbrenner bei der TSG 1899 Hoffenheim. Der Innenverteidiger stand in allen elf Bundesligaspielen von der ersten Minute an auf dem Platz. Auch er konnte allerdings nicht verhindern, dass die TSG im Tabellenkeller gelandet ist. Beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 15:30 Uhr, live bei Sky) visiert die Mannschaft aus Sinsheim den zweiten Saisonsieg an. Für Niklas Süle ist es eine ganz besondere Partie. Der 20-Jährige stammt aus der Jugendabteilung der Eintracht, hat sich außerdem bei seinem letzten Aufeinandertreffen mit dem Ex-Verein das Kreuzband gerissen.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Süle über seine schnelle Regeneration, den neuen Trainer Huub Stevens, seine Vergangenheit in Frankfurt und die bevorstehenden EM-Qualifikationsspiele mit der U 21-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Süle, was hat sich unter Huub Stevens verändert?

Süle: Der Trainer hat versucht, uns seine Philosophie in den eineinhalb Wochen zu vermitteln. Wir haben hart trainiert, aber auch viel taktisch gearbeitet. Wir haben bereits in Köln (Endstand 0:0, Anm.d.Red.) offensiv gute Ansätze gezeigt und hatten einige gute Chancen.

DFB.de: Huub Stevens gilt eigentlich als ein defensiv denkender Trainer.

Süle: Das ist Schubladen-Denken. Es ist nicht der ausschließliche Ansatz unseres Trainers, defensiv zu stehen. Wir haben auch gegen Köln nicht nur defensiv gespielt. Aber natürlich waren wir froh, kein Gegentor bekommen zu haben. Leider hat es in dem Spiel auch unglückliche Aktionen gegeben. Ich habe zum Beispiel einmal den Ball verstolpert. Aber das kann passieren. Wir sind aufgrund unserer aktuellen Situation auch eine Spur verunsichert. Das Selbstvertrauen kommt nur mit harter Arbeit und Erfolgen zurück.

DFB.de: Inwiefern hat sich Ihr Aufgabenfeld als Innenverteidiger durch Huub Stevens verändert?

Süle: Unter dem neuen Trainer sind wir Innenverteidiger noch mehr gefordert, den Spielaufbau zu übernehmen. Der Trainer will, dass wir unsere fußballerischen Qualitäten mehr dafür einsetzen.

DFB.de: Wie kann man sich das Training nun vorstellen? Laut Medienberichten ist Huub Stevens eher am beobachten, während Co-Trainer Alfred Schreuder den aktiven Part übernimmt.

Süle: Das ist nicht ganz richtig. Huub Stevens ist in einem engem Austausch mit uns. Allerdings war er zuletzt erkältet. Vielleicht hat er deshalb etwas weniger gesprochen. Richtig ist aber, dass wir mit Alfred Schreuder einen tollen Co-Trainer haben. Er war Cheftrainer bei FC Twente Enschede in den Niederlanden und hat viel Erfahrung. Das Trainerteam ergänzt sich gut.

DFB.de: Huub Stevens möchte im Training laut eigener Aussage Spaß vermitteln. Wie gelingt ihm das?

Süle: Es weht schon ein frischer Wind. Das Training macht viel Spaß, weil wir viel im spielerischen Bereich mit dem Ball arbeiten. Das ist ganz wichtig. Wir müssen uns im Training die Sicherheit zurückholen.



Niklas Süle ist aktuell der Dauerbrenner bei der TSG 1899 Hoffenheim. Der Innenverteidiger stand in allen elf Bundesligaspielen von der ersten Minute an auf dem Platz. Auch er konnte allerdings nicht verhindern, dass die TSG im Tabellenkeller gelandet ist. Beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 15:30 Uhr, live bei Sky) visiert die Mannschaft aus Sinsheim den zweiten Saisonsieg an. Für Niklas Süle ist es eine ganz besondere Partie. Der 20-Jährige stammt aus der Jugendabteilung der Eintracht, hat sich außerdem bei seinem letzten Aufeinandertreffen mit dem Ex-Verein das Kreuzband gerissen.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Süle über seine schnelle Regeneration, den neuen Trainer Huub Stevens, seine Vergangenheit in Frankfurt und die bevorstehenden EM-Qualifikationsspiele mit der U 21-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Süle, was hat sich unter Huub Stevens verändert?

Süle: Der Trainer hat versucht, uns seine Philosophie in den eineinhalb Wochen zu vermitteln. Wir haben hart trainiert, aber auch viel taktisch gearbeitet. Wir haben bereits in Köln (Endstand 0:0, Anm.d.Red.) offensiv gute Ansätze gezeigt und hatten einige gute Chancen.

DFB.de: Huub Stevens gilt eigentlich als ein defensiv denkender Trainer.

Süle: Das ist Schubladen-Denken. Es ist nicht der ausschließliche Ansatz unseres Trainers, defensiv zu stehen. Wir haben auch gegen Köln nicht nur defensiv gespielt. Aber natürlich waren wir froh, kein Gegentor bekommen zu haben. Leider hat es in dem Spiel auch unglückliche Aktionen gegeben. Ich habe zum Beispiel einmal den Ball verstolpert. Aber das kann passieren. Wir sind aufgrund unserer aktuellen Situation auch eine Spur verunsichert. Das Selbstvertrauen kommt nur mit harter Arbeit und Erfolgen zurück.

DFB.de: Inwiefern hat sich Ihr Aufgabenfeld als Innenverteidiger durch Huub Stevens verändert?

Süle: Unter dem neuen Trainer sind wir Innenverteidiger noch mehr gefordert, den Spielaufbau zu übernehmen. Der Trainer will, dass wir unsere fußballerischen Qualitäten mehr dafür einsetzen.

DFB.de: Wie kann man sich das Training nun vorstellen? Laut Medienberichten ist Huub Stevens eher am beobachten, während Co-Trainer Alfred Schreuder den aktiven Part übernimmt.

Süle: Das ist nicht ganz richtig. Huub Stevens ist in einem engem Austausch mit uns. Allerdings war er zuletzt erkältet. Vielleicht hat er deshalb etwas weniger gesprochen. Richtig ist aber, dass wir mit Alfred Schreuder einen tollen Co-Trainer haben. Er war Cheftrainer bei FC Twente Enschede in den Niederlanden und hat viel Erfahrung. Das Trainerteam ergänzt sich gut.

DFB.de: Huub Stevens möchte im Training laut eigener Aussage Spaß vermitteln. Wie gelingt ihm das?

Süle: Es weht schon ein frischer Wind. Das Training macht viel Spaß, weil wir viel im spielerischen Bereich mit dem Ball arbeiten. Das ist ganz wichtig. Wir müssen uns im Training die Sicherheit zurückholen.

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DFB.de: Ex-Trainer Markus Gisdol war ein großer Förderer von Ihnen. Unter ihm gaben Sie im Mai 2013 Ihr Bundesliga-Debüt gegen den HSV und entwickelten sich schnell zu einem Stammspieler. War der Abschied von Gisdol für Sie dadurch besonders emotional?

Süle: Ich habe ihm einiges zu verdanken. Er hat mir bereits mit 17 Jahren viel Vertrauen geschenkt. Sogar in den Relegationsspielen um den Klassenerhalt wurde ich damals eingesetzt.

DFB.de: Der schlechte Saisonstart ist nicht zuletzt mit den vielen späten Gegentoren zu begründen. Wo liegt die Ursache dafür?

Süle: In unserer Mannschaft steckte viel Verunsicherung. Wir hatten ein schweres Auftaktprogramm. Mit der Niederlage im DFB-Pokal gegen 1860 München sind wir zudem schlecht in die Saison gestartet. Irgendwann war es soweit, dass in der zweiten Halbzeit alle etwas Angst hatten, den Ball zu kriegen. Niemand wollte einen Fehler machen. Wir hätten ruhiger bleiben und den Ball in den eigenen Reihen halten müssen. Das endete mit dem Spiel gegen den HSV, das wir in der Schlussphase verloren haben. Die Situation war schwierig. Wir waren gehemmt. Der Trainer wurde in Frage gestellt. Das bekommen wir Spieler natürlich alles mit.

DFB.de: TSG Hoffenheim steht auf dem 17. Tabellenplatz. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt bereits drei Punkte. Befinden Sie sich bereits im Abstiegskampf?

Süle: Wir befinden uns noch früh in der Saison und haben ein junges Team mit viel Entwicklungspotential. Im Kader steckt gute Qualität. Wenn wir jedes Spiel mit 100 Prozent angehen, die Verunsicherung aus den Köpfen bekommen, geht es schnell wieder nach oben. Damit müssen wir Samstag loslegen.

DFB.de: Am Samstag geht es gegen Eintracht Frankfurt. Sie stammen aus der Jugendabteilung der Eintracht. Ist es daher eine besondere Partie für Sie?

Süle: Ja, natürlich. Viele Leute aus meiner Heimat werden ins Stadion kommen. Mein Vater und mein Onkel sind eigentlich noch Eintracht-Fans, werden am Samstag aber uns die Daumen drücken. Ich habe früher selber viele Bundesligaspiele der Eintracht besucht. Das wird sicherlich eine tolle Partie.

DFB.de: Ihr letztes Spiel gegen Eintracht Frankfurt endete mit einer schweren Verletzung.

Süle: Das stimmt. Ich habe mir das Kreuzband gerissen. Das ist nun fast ein Jahr her.

DFB.de: Sie haben Ihren Kreuzbandriss erstaunlich gut überstanden. Seit Saisonbeginn standen Sie in jedem Spiel 90 Minuten auf dem Platz. Viele andere Fußballer haben größere Probleme. Was ist das Geheimnis hinter Ihrer Regeneration?

Süle: Ich habe hart gearbeitet und hatte das Glück, dass nur mein Kreuzband betroffen war und nicht auch noch der Meniskus oder Knorpel. Dadurch kam ich relativ schnell in das Krafttraining. Als die Saisonvorbereitung begann, konnte ich alles mitmachen. Überhaupt war die Unterstützung vom Verein optimal. Das war ein Grund dafür, meinen Vertrag hier zu verlängern.

DFB.de: Sie sollen jetzt sogar schneller sein als vor dem Kreuzbandriss.

Süle: (lacht) Laut meinen Werten ist das tatsächlich so. Ich bin über 30 Meter nun ein paar Millisekunden schneller. Das ist der Verdienst meines Athletiktrainers. Er hat hart mit mir gearbeitet haben. Es ist schön, etwas Positives aus der Zeit mitzunehmen.

DFB.de: Noch einmal zurück zu Ihrer Vergangenheit in Frankfurt. Warum haben Sie mit 14 Jahren die Jugendabteilung der Eintracht verlassen und sind zum damaligen Amateurverein SV Darmstadt 98 gewechselt?

Süle: Die Zeit bei der Eintracht war schwer mit der Schule zu vereinbaren. Meine Mutter musste mich direkt nach Unterrichtsschluss zum Training nach Frankfurt fahren. Auf der Rückfahrt standen wir immer im Stau, waren ganz spät zu Hause. Dann musste ich auch noch die Hausaufgaben machen. Meine schulischen Leistungen litten darunter. Darmstadt 98 passte damals besser, weil es dort eine gute Busverbindung gab. Außerdem spielte ich mit Darmstadt in der gleichen Liga wie in Frankfurt. Bereits nach einem halben Jahr bin ich dann aber nach Hoffenheim gewechselt. Das war ideal, weil Sinsheim nicht weit von meinem Zuhause entfernt war und ich super Bedingungen vorfand.

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DFB.de: Nach dem Bundesligaspiel am Wochenende stehen mit der U 21-Nationalmannschaft zwei EM-Qualifikationsspiele gegen Aserbaidschan und Österreich an. Aserbaidschan haben Sie im Hinspiel bereits 3:0 besiegt. Was können Sie über diese Mannschaft sagen?

Süle: Es war nicht einfach gegen Aserbaidschan. Wir haben auf Kunstrasen gespielt, es war ziemlich warm, hinzu kam die Zeitverschiebung. Wir haben uns sehr schwer getan und sogar zwei Elfmeter verschossen. Letztendlich aber war es ein solides Spiel, in dem wir hinten nichts zugelassen haben. Wir hätten deutlich höher gewinnen können.

DFB.de: Und Österreich?

Süle: Österreich ist der Zweitplatzierte in unserer Gruppe. Sie haben viele gute Spieler - auch aus der Bundesliga und der 2. Bundesliga. Das ist das wichtigste Spiel, welches wir unbedingt gewinnen möchten. Wenn wir alle 100 Prozent geben, werden wir die drei Punkte hier behalten.

DFB.de: Das Spiel gegen Aserbaidschan in Regensburg ist bereits ausverkauft. Auch für das Österreich-Spiel in Fürth sind nur noch wenige Karten erhältlich. Wie wichtig ist diese Unterstützung?

Süle: Es ist schön, dass so eine Begeisterung für unsere Mannschaft vorhanden ist. Die erste Elf spielt komplett in der Bundesliga oder 2. Bundesliga. Es kommt gut bei den Leuten an, dass wir einen schönen Fußball spielen. Und für uns ist es eine zusätzliche Motivation, wenn das Stadion voll ist.