Melanie Leupolz: "Fühlt sich an wie im Film"

Deutscher Meister 2015: FC Bayern München - bei den Männern wie den Frauen. Während der Triumph des Teams von Coach Pep Guardiola schon eine Weile feststeht und nicht ganz unerwartet kam, ist es eine ziemliche Überraschung, dass die Frauenauswahl von Trainer Thomas Wörle nach dem letzten Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga ganz oben thront.

Es war ein dramatischer Dreikampf mit Wolfsburg und Frankfurt um den Titel - mit dem besseren Ende für die Münchnerinnen. Entscheidenden Anteil daran hatte die 27-malige Nationalspielerin Melanie Leupolz. Nicht nur, weil die 21-Jährige beim 2:0 gegen die SGS Essen früh das beruhigende 1:0 schoss, sondern auch und vor allem, weil die Mittelfeldspielerin schnell zu einer der absoluten Stützen beim FC Bayern geworden ist. Im DFB.de-Gespräch der Woche erzählt Melanie Leupolz, wie überraschend dieser Titelgewinnen auch für sie gekommen ist.

DFB.de: Frau Leupolz, herzlichen Glückwunsch zur Deutschen Meisterschaft...

Melanie Leupolz: ... es klingt noch immer so unglaublich, wenn jemand das zu mir sagt. Es ist einfach krass, unbeschreiblich. Bis zuletzt hatte ich keinen Gedanken daran verschwendet, dass wir tatsächlich den Titel holen können, wirklich nicht. Wir haben uns nur auf unsere Aufgabe gegen Essen konzentriert. Wir wollten mit einem Sieg unbedingt die direkte Qualifikation für die Champions League schaffen. Alleine das ist ja schon eine Sensation. Alles andere hatten wir nicht in der Hand. Dass dann Frankfurt wirklich einen Punkt gegen Wolfsburg holt und uns damit zum Meister macht, ist unfassbar. Ich kann es kaum in Worte fassen.

DFB.de: Wann haben Sie erfahren, dass es tatsächlich geklappt hat?

Leupolz: Während unseres Spiels haben wir keinerlei Informationen über den Verlauf des Spiels in Frankfurt erhalten...

DFB.de: ... auch nicht in der Halbzeit, als der FFC mit 1:0 geführt hat?

Leupolz: Nein, auch da nicht. Wir wollten alles ausblenden und nur unsere Hausaufgabe machen. Ablenkung konnten wir nicht gebrauchen.

DFB.de: Und wie wurde dieser riesige Erfolg Ihnen dann übermittelt?

Leupolz: Als unser Spiel beendet war, haben wir sofort die Info bekommen, dass es in Frankfurt 1:1 steht. Aber dort waren noch drei oder vier Minuten zu spielen. Es war mucksmäuschenstill im Stadion. Alle haben auf den Schlusspfiff dort gewartet. Wir haben gebangt und gezittert, dass nichts mehr passiert. Als dann bei unseren Fans in der Nordkurve plötzlich riesiger Jubel losbrach, war klar, dass wir es tatsächlich geschafft haben - ein absolutes Gänsehautgefühl.



Deutscher Meister 2015: FC Bayern München - bei den Männern wie den Frauen. Während der Triumph des Teams von Coach Pep Guardiola schon eine Weile feststeht und nicht ganz unerwartet kam, ist es eine ziemliche Überraschung, dass die Frauenauswahl von Trainer Thomas Wörle nach dem letzten Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga ganz oben thront.

Es war ein dramatischer Dreikampf mit Wolfsburg und Frankfurt um den Titel - mit dem besseren Ende für die Münchnerinnen. Entscheidenden Anteil daran hatte die 27-malige Nationalspielerin Melanie Leupolz. Nicht nur, weil die 21-Jährige beim 2:0 gegen die SGS Essen früh das beruhigende 1:0 schoss, sondern auch und vor allem, weil die Mittelfeldspielerin schnell zu einer der absoluten Stützen beim FC Bayern geworden ist. Im DFB.de-Gespräch der Woche erzählt Melanie Leupolz, wie überraschend dieser Titelgewinnen auch für sie gekommen ist.

DFB.de: Frau Leupolz, herzlichen Glückwunsch zur Deutschen Meisterschaft...

Melanie Leupolz: ... es klingt noch immer so unglaublich, wenn jemand das zu mir sagt. Es ist einfach krass, unbeschreiblich. Bis zuletzt hatte ich keinen Gedanken daran verschwendet, dass wir tatsächlich den Titel holen können, wirklich nicht. Wir haben uns nur auf unsere Aufgabe gegen Essen konzentriert. Wir wollten mit einem Sieg unbedingt die direkte Qualifikation für die Champions League schaffen. Alleine das ist ja schon eine Sensation. Alles andere hatten wir nicht in der Hand. Dass dann Frankfurt wirklich einen Punkt gegen Wolfsburg holt und uns damit zum Meister macht, ist unfassbar. Ich kann es kaum in Worte fassen.

DFB.de: Wann haben Sie erfahren, dass es tatsächlich geklappt hat?

Leupolz: Während unseres Spiels haben wir keinerlei Informationen über den Verlauf des Spiels in Frankfurt erhalten...

DFB.de: ... auch nicht in der Halbzeit, als der FFC mit 1:0 geführt hat?

Leupolz: Nein, auch da nicht. Wir wollten alles ausblenden und nur unsere Hausaufgabe machen. Ablenkung konnten wir nicht gebrauchen.

DFB.de: Und wie wurde dieser riesige Erfolg Ihnen dann übermittelt?

Leupolz: Als unser Spiel beendet war, haben wir sofort die Info bekommen, dass es in Frankfurt 1:1 steht. Aber dort waren noch drei oder vier Minuten zu spielen. Es war mucksmäuschenstill im Stadion. Alle haben auf den Schlusspfiff dort gewartet. Wir haben gebangt und gezittert, dass nichts mehr passiert. Als dann bei unseren Fans in der Nordkurve plötzlich riesiger Jubel losbrach, war klar, dass wir es tatsächlich geschafft haben - ein absolutes Gänsehautgefühl.

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DFB.de: Mal ehrlich, Sie waren die gesamte Saison in der Spitzengruppe vertreten. Denkt man da nicht automatisch mal darüber nach, ob man Deutscher Meister werden kann?

Leupolz: Nein, wirklich nicht. Das war bis zum Ende nicht unser Thema. Es mag langweilig klingen. Aber wir haben wirklich immer nur auf die nächste Aufgabe geschaut, Schritt für Schritt, nichts anderes. Wahrscheinlich war es genau die richtige Taktik.

DFB.de: Sie sind als einziges Team ungeschlagen durch die Saison gekommen. Was hat den FC Bayern so stark gemacht?

Leupolz: Unser Teamgeist, ganz klar, unser absoluter Zusammenhalt. Wir waren vom ersten Tag an eine Einheit. Dazu haben wir uns fast keine Ausrutscher erlaubt. So sind wir dann unseren Weg gegangen. Es war wirklich grandios.

DFB.de: Sie sind seit dem vergangenen Sommer in München. Geht jetzt schon so früh ein Traum in Erfüllung?

Leupolz: Natürlich, ein Traum wird wahr. Ich werde ganz sicher noch einige Tage brauchen, um das alles zu realisieren. Noch kommt mir die ganze Situation extrem unrealistisch vor. Es fühlt sich an wie in einem Film.

DFB.de: Wie geht es jetzt weiter?

Leupolz: Party, wir werden feiern. Zunächst im VIP-Bereich bei uns im Stadion mit Freunden und Familie. Wir werden etwas essen und trinken, es wird sicher ein paar Reden geben. Was dann kommt, wird sich zeigen. Ich lasse alles auf mich zukommen. Viel schlafen werden wir zunächst sicher nicht. Dazu haben wir noch genug Zeit. Jetzt werden wir uns für die überragende Saison belohnen.

DFB.de: In wenigen Wochen geht es ja schon weiter mit der Weltmeisterschaft in Kanada.

Leupolz: Richtig, das wird das nächste Highlight. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Titelgewinn mir persönlich noch einmal Schwung und Selbstvertrauen für das Turnier in Kanada geben wird. Dort wollen wir noch einmal Geschichte schreiben. Jetzt feiern wir zunächst, zwei oder drei Tage. Danach zählt nur noch die Weltmeisterschaft.